Seit Dezember 2011 befinden sich 35 äthiopische Christen, darunter 29 Frauen und 6 Männer, in Saudi-Arabien im Gefängnis – und dort sollen sie auch bleiben, wenn es nach den saudischen Behörden geht.
Die Christen waren in einem Privathaus beim Gebet erwischt worden. Trotz Drucks durch die amerikanische Regierung zeigen die saudischen Behörden keine Bereitschaft, die Christen freizulassen. Am 7. Juni 2012 startete International Christian Concer (ICC), eine amerikanische Organisation für verfolgte Christen, einen Appell zur Freilassung der 35 Äthiopier.
Die einzige in Saudi-Arabien zugelassene Religion ist der Islam in seiner sunnitischen Ausprägung, wobei in dem arabischen Staat die besonders strenge, sog. wahabitische Richtung vorherrscht.
Erst seit 2006 ist es Nicht-Muslimen in Saudi-Arabien erlaubt, wenigstens privat zu beten: In einer Übereinkunft mit den USA verpflichtete sich das Königreich, die „Rechte der Nicht-Moslems zu garantieren und zu schützen“. Konkret bedeutete dieser „Fortschritt“, daß Nicht-Moslems in ihren Privaträumen beten dürfen. Das öffentliche Gebet bleibt für alle Nicht-Muslime weiterhin verboten.
Die Praxis sieht freilich nochmal anders aus, wie die Festnahme der 35 betenden Christen zeigt, die sich in einem Privathaus versammelt hatten.
Quelle: Asianews, Katholisches.info, Kopten ohne Grenzen