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Schweiz: Brasilianischer "Geistheiler" João de Deus trat in Winterthur auf

„Das Geschäft mit der Angst und der Sehnsucht“

Hunderte von Krebskranken, Gelähmten und Erblindeten aus halb Europa pilgerten vergangene Woche nach Winterthur in die Eulachhallen.
Ca. 10.000 spirituelle Sucher mit Gebresten und chronischen Krankheiten wollten den Star unter den Geistheilern einmal hautnah erleben.
Und alle erwarteten das Heil oder eine Wunderheilung: João de Deus, das berühmteste Volltrance-Medium (Eigenwerbung), trat erstmals in der Schweiz auf und elektrisierte die Esoterikszene.
Der Heiler machte Hoffnung auf Heilung selbst tödlicher Krankheiten. Das Internet ist voll von Lobeshymnen auf den 70-jährigen Brasilianer und seine Heilkräfte. Ihm eilt der Ruf voraus, unzählige Kranke von ihrem Leiden befreit und vor dem Tod gerettet zu haben.
Millionen suchten ihn in den vergangenen 50 Jahren in seinem Zentrum Casa Dom Inacio in Abadiania, Brasilien, auf, ähnlich viele besuchten ihn bei seinen Heilungstourneen rund um die Welt.
João de Deus ist der Kopf eines grossen Unternehmens, das Millionen umsetzt.
Allein in Winterthur dürfte ein Umsatz von 1 bis 2 Millionen Franken erwirtschaftet worden sein. Ein lukratives Geschäft mit der Angst und Sehnsucht von Kranken und spirituellen Suchern.
Die Tourneen des Geistheilers sind durchstrukturierte und minutiös geplante Spektakel. Einlass erhält nur, wer ganz in Weiss erscheint. So fordern es die 36 Wesen der geistigen Welt, auf die sich João de Deus, auf Englisch John of God genannt, beruft. «Weiss als Farbe des Lichts steht für die Reinheit», wird den Besuchern erklärt.
Die Besucher des zwölfstündigen Heilungsmarathons brauchen in erster Linie Geduld, um John of God zu Gesicht zu bekommen. Deshalb werden sie mit musikalischen Darbietungen, Meditationen und Vorträgen durch den Tag begleitet.
Bei der Ankunft müssen sie sich diszipliniert in eine von vier Warteschlangen einreihen: Eine Reihe ist für Erstbesucher, eine weitere für Wiederholer, die Operationslinie ist für Besucher reserviert, die einen „spirituellen Eingriff“ wünschen  – und die Revisionslinie für Leute, die bereits früher einen operativen Eingriff über sich ergehen liessen und nun ihren Zustand überprüfen lassen wollen. Die Besucher verbringen Stunden mit Warten und Meditieren.
Im Schritttempo geht es in den Meditationsraum. Beine und Arme dürfen nicht gekreuzt werden, weil sonst der Energiefluss gestört werde.
Danach werden die spirituellen Sucher in den Raum der Wesenheiten geführt, wo der Moment der Offenbarung naht: Die Heilsuchenden pilgern an João de Deus vorbei und erhalten vom Geistwesen, das aktuell durch John of God spricht, eine Diagnose oder Botschaft.
„Der Moment der eigentlichen Begegnung wird sehr schnell gehen“, werden die Teilnehmer gewarnt. Kein Wunder, schliesslich ist der Andrang riesig.
Quelle und Fortsetzung des Artikels hier: http://newsnetz-blog.ch/hugostamm/blog/2012/07/19/fataler-glaube-an-wunderheiler/

Kommentare

Eine Antwort

  1. Typisches esoterisches Geschwurbel. Manchmal sehe ich mir zur Unterhaltung, den „schönen“ Sender „AstroTV“ an. Dort sagen die Kartenleger usw. auch immer: „Arme und Beine nicht kreuzen“.
    Das Einzige, was dort geschehen kann, ist ein „Placebo-Effekt“; es kann zu einer kurzfristigen Besserung von Schmerzen kommen, auch kann ein „warmes, wohliges“ Gefühl, bei dem „Patienten“ hervorgerufen werden…dies alles kennt man auch von esoterischen Praktiken, wie z.B. dem Reiki.
    Das Geschäft mit Schwer- und Schwerstkranken, ist eines der Niederträchtigsten überhaupt.

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