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Pseudomystik: Kritik an Enochs Botschaften ist „die Sünde gegen den Hl. Geist“

Von Felizitas Küble

Auf Gloria-TV hat ein User mit Nicknamen „Nicky41“ kürzlich einen kritischen Artikel von mir über den Seher Enoch aus Kolumbien verlinkt, der zu einer regen Leserdebatte mit bislang fast 60 Kommentaren führte: https://gloria.tv/post/BzrBrNqWz4rn1zPvtPvvnWmXf/replies

Der erwähnte Visionär Enoch verkündet – wie in diesem Genre üblich – seit Jahren Panikbotschaften und Untergangsprognosen, vermischt dabei Esoterisches mit Katholischem und Falsches mit Richtigem in einer irrigen Kombination.

Er hält sich für einen Herold der Endzeit, behauptet sodann, der Antichrist sei schon unter uns und er selber einer der biblisch angekündigten „Zeugen“ gegen denselben usw.

Die dortige Leserdebatte ist insofern bemerkenswert, weil sie in ihrem Verlauf typisch ist für Diskussionen, wie sie in erscheinungsfrommen Kreisen gang und gäbe sind.

Immerhin gibt es diesmal etliche kritische Stimmen, die sich fast mit Händen und Füßen gegen die Zumutungen wehren, die ihnen von Botschaftsgläubigen angedreht werden.

So schreibt „Wilgefortis“ kurz und knapp: „Ich erinnere mich noch gut an die Weltuntergang der Zeugen – jetzt haben diese das wohl aufgegeben und jetzt fangen die Christen damit an.“

Skeptisch äußert sich auchMission2020″: „Wenn man Schweres mitgemacht hat so wird man immer mehr offen für Gott und will seine Weisungen folgen. Wie unwichtig erscheinen das Prophezeihungen und wie bedeutsam der sakramentale Herr Jesus Christus.“

Kritik an „Blödel-Botschaften

LeserDr.MartinBachmaier“ kommentiert: „Wir wissen doch alle schon aufgrund der Milliarden abgetriebener Kinder, dass ein großes Strafgericht auf uns zurollt.“ – Er kritisiert aber, wenn Christen den Ernst der Lage mit Blödel-Botschaften (etwa, das Kreuz am Himmel entstehe durch das Aufeinanderprallen zweier Asteroide) oder der Voraussage von Ereignissen, die nicht eintreffen oder deren Eintreffen immer wieder verschoben werden muss, untermauern“.

Andere winken gleich ab: „Nur ein Lügenprophet mehr“ – oder: „Dieser Enoch hat mit katholisch null zu tun“.

Voll erscheinungsfixiert meldet sich „Heilwasser“ zu Wort mit einer in diesem Lager üblichen Drohung:

„Es steht in der Bibel, dass die Sünde gegen den Heiligen Geist nicht vergeben wird (gemeint ist ohne aufrichtige Beichte), weil man den Herrn direkt angegriffen hat…. Jede Verleumdung von Sehern ist Sünde gegen den Heiligen Geist und diese Sünde wird (ohne tiefe Reue in einer gültigen Beichte) weder in dieser, noch in der jenseitigen Welt vergeben werden.

„Viatorem“ widerspricht: „Falsche Botschaften und Erscheinungen , die nicht vom Himmel kommen, es aber so aussehen lassen, sind sehr gefährlich für das Seelenheil.“

Nicky41″ stimmt ihm bei: „Dann gibt es die fanatischen Anhänger solcher Botschaften, die mit Drohungen und Hass denen gegenübertreten, die nicht an eben diese Botschaften glauben.“

Heilwasser gibt nicht auf: „Enoch ist echt, basta! Das ist die Wahrheit. Das Gequatsche von den wahren und falschen Propheten kann doch keiner mehr hören.“

Immaculata90 entgegnet: „Warnungen dieser Art werden seit Jahrzehnten von diversen „Begnadeten“, SeherInnen etc. für das jeweils nächste Halbjahr angekündigt. Ich kann den Käse nicht mehr hören!“

Katholik 25 stellt fest: „Ich muss keiner Botschaft glauben. Das ist kein Glaubenssatz. Und dass jemand in die Hölle kommt, nur weil er nicht einer Botschaft glaubt, das ist geisteskrank.“

Heilwasser“ verkündet ihrer Fangemeinde, wegen der angeblich bevorstehenden Straf-„Warnung“ des Himmels habe sie „schon lange Heilwasser im Keller eingelagert“, was immer das sein mag, denn sie bezeichnet es nicht als „Weihwasser“. Sodann fährt sie fort:

„Ich werde mich niemals zu den spöttelnden Verleumdungsartikeln auf der Küble-Webseite herablassen….Begreifen Sie einfach, dass Küble eine intensive Abneigung gegenüber Privatoffenbarungen hat. Schauen Sie mal, wie viele wahre mystische Orte dort an den Pranger gestellt werden? Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken und habe die Küble auch schon oft angeschrieben, aber sie hat mehr Lust am Spötteln als an der Wahrheit der Botschaften.“

Mir ist übrigens nicht bekannt, welche Person mich „oft angeschrieben“ hat, da der echte Nachname sicher nicht „Heilwasser“ lautet, mag sie es auch in ihrem Keller eingelagert haben.

Kommentare

6 Antworten

  1. „Sünde wider den eigenen Geist und Verstand?“

    24. Februar 2012, 21:45 Uhr

    Greift den wahren Propheten an — und zur Strafe wird, durch die Hand Meines Vaters, Feuer vom Himmel auf euch ausgegossen werden.

    Quelle:
    http://www.dasbuchderwahrheit.de/botschaften/alles.htm

    Welch zarte Seele wird bei diesen Worten nicht ängstlich gen Himmels schauen, auf Worte und Gedanken achten, um sich nicht den Zorn des Allerhöchsten auf sich zu ziehen? „Da könnte nach einem kritischen Gedankengang glatt die Hütte anfangen zu brennen,“ werden die so Eingeschüchterten denken.
    Der Unsinn wurde von „MDM“, der im Jahr 2015 gescheiterten Endzeitprophetin aus Irland verfasst, die sich noch dazu erdreistete, diesen Unsinn dem HERRN unterzuschieben.
    Nachdem wachsame Seelen „MDM“ als alberne Schwätzerin enttarnt haben, zog sie sich zurück, ward nicht mehr gehört und der inflationäre Unsinn an Botschaften (1135 Texte zwischen Nov. 2010 u. Mai 2015) fand ein jähes Ende. Eine Sammlung dieser Texte findet unter dem Titel „Buch der Wahrheit“ weiterhin bescheidene Verbreitung. Die Anhänger dieses Heftchens fühlen sich einer „Restarmee“ zugehörig, dessen Gefolge sich bei Treffen an zwei Händen abzählen lässt.
    Dabei durfte die von diesen Privatphantasien der „MDM“ beeindruckte „Restarmee“ noch im Jahr 2012 in eine zahlenmäßig rosige Zukunft blicken. So wurde der Anhängerschaft am Freitag, 18. Mai 2012, in der 435. Botschaft verheißen, dass sie auf mehr als 20 Millionen wachsen würde.

    Dass daraus nichts wurde, störte die „Restarmee“ nicht und stimmte auch keine Hirnzelle, der so hinter das Licht Geführten, nachdenklich. Die falschen Voraussagen der „MDM“ scheinen in die Köpfe der Anhänger nicht so weit vorzudringen, um dort reflektiert zu werden. Zumal eine kritische Auseinandersetzung mit einmal anerkannten Botschaften in diesen Kreisen eine Sünde wider den „Heiligen Geist“ ist.
    Oft mangelt es in Botschaftskreisen an dem Eingeständnis fehlbar zu sein. Man ist davon überzeugt, mit Gebetseifer und frommen Übungen gegenüber allen negativen Einflüssen besonders gewappnet und wähnt sich – ganz bescheiden und demütig versteht sich – als vom Himmel bevorzugt. Eher ist man bereit zugunsten falscher Propheten und deren unsinnigen Texten private Beziehungen zu zerstören, den christlichen Alltag zu vernachlässigen, als das man bereit wäre, einen Irrtum zuzugeben und sein soziales Umfeld um Verzeihung zu bitten.

    Diese Haltung lässt tief blicken und ist bedauernswert. So muss es als Tatsache hingenommen werden, dass es den Anhänger dieses Unsinns ebenso leicht über die Lippen kommt, den Kritikern mit der Sünde wider den „Heiligen Geist“ zu drohen. Einem „Heiligen Geist“, über den eine in die Irre geleitete radikale Anhängerschaft meint, eine Drohkulisse aufbauen und einzig für ihre Anliegen vereinnahmen zu dürfen. An dieser Drohkulisse, die das Heilige für ihre Zwecke einbindet und missbraucht, zeigt sich lediglich die argumentative Hilflosigkeit einer am Konsum von Botschaften trunkenen Anhängerschaft.

    Es stellt sich deshalb die Frage, ob die Ignoranz von Zahlen und Fakten nicht eine Sünde gegen den von GOTT gegebenen Geist und Verstand ist, der unkritisch und leichtgläubig zweifelhaften Quellen unterworfen und geopfert wird.

    MfG

  2. „Sünde wider den eigenen Geist und Verstand?“

    24. Februar 2012, 21:45 Uhr

    Greift den wahren Propheten an — und zur Strafe wird, durch die Hand Meines Vaters, Feuer vom Himmel auf euch ausgegossen werden.

    Quelle:
    http://www.dasbuchderwahrheit.de/botschaften/alles.htm

    Welch zarte Seele wird bei diesen Worten nicht ängstlich gen Himmels schauen, auf Worte und Gedanken achten, um nicht den Zorn des Allerhöchsten auf sich zu ziehen? „Da könnte nach einem kritischen Gedankengang glatt die Hütte anfangen zu brennen,“ werden die so Eingeschüchterten denken.
    Der Unsinn wurde von „MDM“, der im Jahr 2015 gescheiterten Endzeitprophetin aus Irland verfasst, die nicht davor zurückschreckte, diesen Unsinn dem HERRN unterzuschieben.

    Nachdem wachsame Seelen „MDM“ als alberne Schwätzerin enttarnt haben, zog sie sich zurück, ward nicht mehr gehört und der inflationäre Unsinn an Botschaften (1135 Texte zwischen Nov. 2010 u. Mai 2015) fand ein jähes Ende. Eine Sammlung dieser Texte findet unter dem Titel „Buch der Wahrheit“ weiterhin bescheidene Verbreitung. Die Anhänger dieses Heftchens fühlen sich einer „Restarmee“ zugehörig, dessen Gefolge sich bei Treffen an zwei Händen abzählen lässt.
    Dabei durfte die von diesen Privatphantasien der „MDM“ beeindruckte „Restarmee“ noch im Jahr 2012 in eine zahlenmäßig rosige Zukunft blicken. So wurde der Anhängerschaft am Freitag, 18. Mai 2012, in der 435. Botschaft versprochen, dass sie auf mehr als 20 Millionen wachsen würde.

    Dass daraus nichts wurde, störte die „Restarmee“ nicht und stimmte auch keine Hirnzelle, der so hinter das Licht Geführten, nachdenklich. Die falschen Voraussagen der „MDM“ scheinen in die Köpfe der Anhänger nicht so weit vorzudringen, um dort reflektiert zu werden. Zumal eine kritische Auseinandersetzung mit einmal anerkannten Botschaften in diesen Kreisen eine Sünde wider den „Heiligen Geist“ ist.
    Oft mangelt es in Botschaftskreisen an dem Eingeständnis fehlbar zu sein. Man ist davon überzeugt, mit Gebetseifer und frommen Übungen gegenüber allen negativen Einflüssen besonders gewappnet und wähnt sich – ganz bescheiden und demütig versteht sich – als vom Himmel bevorzugt. Eher ist man bereit zugunsten falscher Propheten und deren unsinnigen Texten private Beziehungen zu zerstören, den christlichen Alltag zu vernachlässigen, als das man bereit wäre, einen Irrtum zuzugeben und sein soziales Umfeld um Verzeihung zu bitten.

    Diese Haltung lässt tief blicken und ist bedauernswert. So muss es als Tatsache hingenommen werden, dass es den Anhänger dieses Unsinns ebenso leicht über die Lippen kommt, den Kritikern mit der Sünde wider den „Heiligen Geist“ zu drohen. Einem „Heiligen Geist“, über den eine in die Irre geleitete radikale Anhängerschaft meint, eine Drohkulisse aufbauen und einzig für ihre Anliegen vereinnahmen zu dürfen. An dieser Drohkulisse, die das Heilige für ihre Zwecke einbindet und missbraucht, zeigt sich lediglich die argumentative Hilflosigkeit einer am Konsum von Botschaften trunkenen Anhängerschaft.

    Es stellt sich deshalb die Frage, ob die Ignoranz von Zahlen und Fakten nicht eine Sünde gegen den von GOTT gegebenen Geist und Verstand ist, der unkritisch und leichtgläubig zweifelhaften Quellen unterworfen und geopfert wird.

    MfG

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