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Ursachen für das Insektensterben ermittelt

Weltweit gibt es nicht nur immer weniger Insekten, sondern auch immer weniger Insektenarten. Die Ursachen dafür liegen vor allem in der immer intensiveren Landnutzung sowie im Klimawandel und der Verbreitung von invasiven Tierarten durch den Menschen.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Sonderausgabe der Zeitschrift Biology Letters zum Insektensterben, u.a. herausgegeben von Privatdozent Dr. Florian Menzel von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).

„Als sich vor einigen Jahren die Belege für das weltweite Insektensterben häuften, bekamen wir die Idee zu dieser Sonderausgabe. Ziel war es, das Insektensterben nicht nur zu dokumentieren, sondern auch zu verstehen, was die Ursachen dafür sind“, sagt Menzel und fügt hinzu:

„Aufgrund der nun vorliegenden Ergebnisse können wir nicht nur sagen, dass die Landnutzung, der Klimawandel und die Verbreitung von invasiven Arten die Haupttreiber für das weltweite Insektensterben sind, sondern dass es außerdem viele Wechselwirkungen zwischen diesen Treibern gibt“, sagt Menzel.

Zum Beispiel seien durch intensive Landnutzung geschädigte Ökosysteme mitsamt ihren Insektengemeinschaften empfindlicher gegenüber dem Klimawandel. Auch könnten invasive Arten vor allem in durch Landnutzung geschädigten Ökosystemen Fuß fassen und dort die heimischen Arten verdrängen.

Erkennbar sei auch, dass in den vergangenen Jahren nicht nur die Gesamtzahl der Insekten stark abgenommen habe, sondern auch viele Insektenarten verschwunden seien und es weltweit zu einer Homogenisierung, also Vereinheitlichung, von Insektengemeinschaften komme. „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass vor allem Spezialisten unter den Insekten aussterben und Generalisten überleben. Daher gibt es vielerorts immer mehr ‚Allerweltsarten‘, während Arten verschwinden, die für den einen oder anderen Lebensraum typisch sind“, sagt Menzel.

Die Folgen dieses Insektensterbens seien zahlreich und meistens negativ für die verbliebenen Ökosysteme. Zum Beispiel wurde entdeckt, dass der Artenschwund bei Hummeln zu einer Abnahme von Pflanzen geführt hat, die auf die Bestäubung durch bestimmte Hummelarten angewiesen sind.

„Allgemein nimmt mit schwindender Artenvielfalt die Stabilität von Ökosystemen ab: Weniger Arten bedeutet, weniger Arten, die Pflanzen bestäuben oder Schädlinge in Schach halten. Und es steht schlicht weniger Nahrung für insektenfressende Vögel und andere Tiere zur Verfügung. Damit kann ein Rückgang der Insekten auch zu deren Rückgang führen“, sagt Menzel.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Mainz

Foto: Dr. Edith Breburda

 

Kommentare

5 Antworten

  1. Erst jetzt habe ich den guten Beitrag entdeckt.
    Ursache für das Insektensterben ist ganz besonders das aggressive Herbizid Glyphosat!
    Das sollte nicht unerwähnt bleiben.
    Jeder von uns sieht, dass es viel weniger Insekten gibt als früher.
    Fuhr man früher im Sommer oder Anfang Herbst eine längere Strecke mit dem Auto, war die ganze Windschutzscheibe voller Insekten, heute nicht mehr. Schaute man nach oben zur Straßenbeleuchtung, schwirrten jede Menge Insekten im Licht.
    Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Blüten. Dafür sind bei weitem nicht nur Bienen zuständig.
    Insekten sind für Vögel wichtig, die sie im Flug schnappen.
    Zu wenig Nahrung mit Insekten, desto weniger Vögel gibt es.
    Es ist alles ein Naturkreislauf, den die Menschen zerstören und nicht die Natur selbst macht den Pfusch, auch nicht bei der Klimakrise (die nicht nur irgend ein harmloser Wandel ist).
    Menschen verursachen allen Pfusch gegen die Natur, aber kein
    Tier.
    Tiere leben nach ihrem Instinkt, wie sie ihn von der Natur mitbekommen haben. Sie leben MIT der Natur und zerstören sie nicht.

  2. Das gleiche passiert auch im Meer und in den Gewässern.
    Generalisten überleben.
    Fremde Fische aus anderen Ländern verdrängen die einheimischen Fische. Wegen Gefrässigkeit und Größe.

    Siehe auch den Ochsenfrosch, der aus Amerika eingeschleppt wurde und hier in den Sümpfen bestens überleben kann.
    Eigentlich sehr Schade diese Entwicklung . Aber sowas interessiert die Grünen kaum. Sterbenden Tiere war noch nie was für die Grünen. Sieht man ja auch an der Windkraft, die so massiv ausgebaut wird.

  3. Ein Baubiologe erzählte einer Bekannten, dass ein Imker seine 3 Bienenstöcke durch G5 verloren hat. Dies soll kein Einzelfall sein.

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