Seelsorger helfen den Patienten und verbessern das „Betriebsklima“
Welche Vorzüge bringen die ca. 10.000 Geistlichen in den Krankenhäusern der USA für Patienten, ihre Angehörigen und das medizinisch-pflegerische Personal?
Diese Frage stand im Mittelpunkt einer weitgehend qualitativen Pilotstudie über die Rolle von Geistlichen in Palliativ-Behandlungsteams für Kinder – aus der Sicht von Ärzten und den Geistlichen selbst. Die jetzt im Journal of Palliative Medicine veröffentlichte Studie wurde im Auftrag des The Hastings Center und des Rush University Medical Center in Chicago durchgeführt.
Im Fokus der durchgeführten Erhebung standen 8 von 28 USA-weit verbreiteten Programmen zur kindbezogenen Schmerzbehandlung (so genannte „pediatric palliative care“ ), in die Geistliche strukturell eingebunden waren.
Die befragten Chefärzte beschrieben die Arbeit der überwiegend fest am Krankenhaus angestellten Seelsorger: so: Als erstes erleichterten sie die geistig-seelisch verursachte Leiden der jungen Patienten und ihrer Familien. Zweitens verbesserten Gespräche mit den Geistlichen die Kommunikation zwischen den Familien und dem Behandlungsteam über die Ziele der Behandlung.
Drittens vermitteln die Seelsorger auch den anderen Teammitgliedern eine etwas andere oder aufmerksamere Sichtweise der Behandlung und Behandelten. Umso wichtiger ist daher die Erkenntnis der Untersuchung, daß Geistliche in der Regel zu den gut integrierten Mitgliedern des Krankenhauspersonals gehören.
Die interviewten Geistlichen berichteten, daß sie sich dabei aber mehr auf den Prozeß ihrer Arbeit als darauf konzentrierten, wie sie zu besseren Ergebnissen führt. Beide Gruppen waren sich einig, es komme darauf an, daß man den Bedürfnissen der Patienten und ihrer Angehörigen nach seelischer Unterstützung besser entgegenkommt und ihre Erwartungen genauer zu erkennen lernt.
Zudem müssen die bei Angehörigen mitunter verbreiteten Vorurteile beseitigt werden, nämlich daß Geistliche nur dann präsent seien, wenn der Tod des Kindes kurz bevorstünde – oder daß sie lediglich als Missionare ihrer Konfession auftreten würden.