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Vatikan erwirkt einstweilige Verfügung wegen Papst-Beleidigungen in "Titanic"

Von Michaela Koller

Beobachter sagen Papst Benedikt XVI. ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden nach. Dies dürfte jedoch nicht der einzige Grund sein, warum sich der Vatikan gegen den kleinkindlichen (Pi…Ka…)-Humor des Satiremagazins Titanic wehrt:
Wie die Nachrichtenagentur dapd (…) am Dienstag meldete, schritt das Staatssekretariat gegen die aktuelle Ausgabe des Blatts sein; sie zeigt den Pontifex mit einer jeweils vorne und hinten befleckten Soutane.
Mit Erfolg beauftragte Rom eine Anwaltskanzlei: Das Landgericht Hamburg erließ eine Einstweilige Verfügung gegen die aktuelle Ausgabe der Titanic.
Das Satiremagazin überschreite “jedes Maß an Zumutbarem”, kommentierte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz Matthias Kopp laut dapd den Vorgang. Das manipulierte Foto auf der Vorderseite mit dem gelben Fleck war mit den Worten untertitelt: “Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden!”
Zudem wird auf der Rückseite des Heftes der Papst von hinten mit einem großen braunen Fleck und dem Kommentar “Noch eine undichte Stelle gefunden!” gezeigt.
Beides sind Anspielungen auf die Vatileaks-Affäre, die den Papst seit Wochen zur Zielscheibe machen.

Es müssen Maßstäbe gesetzt werden, wie mit Beleidigungen von Religionsgemeinschaften, religiösen Symbolen und Führern in einer Gesellschaft umzugehen ist, die erstens wenig kreativ in Sachen Humor oberhalb der Gürtellinie ist – und mangels Bildung seitens der Macher wie vieler Rezipienten nur noch zu Deftigem, Plattem und Primitivem ausweicht.
Zweitens wollen solche Satiriker wirklich alles demontieren, was anderen Menschen als ehrbar oder gar heilig gilt. Im konkreten Fall geht es um das Persönlichkeitsrecht Papst Benedikts XVI.
Als Oberhaupt von 1,2 Milliarden Katholiken ist er aber nicht alleinige Zielscheibe: Es geht im Kern gegen die Religionen selbst.
In einer immer religionsferneren europäischen Parallelwelt bringen ein paar selbsterwählte Ritter eines im 18. Jahrhundert verbliebenen Radikalsäkularismus billigen Kampfesmut auf.
Die Klage gegen Titanic musste auch schon deshalb erfolgen, um hiermit einen Weg aufzuzeigen, auf dem mit wirksamen Mitteln gegen diese und ähnliche religionsfeindliche Rechtsverletzungen vorzugehen ist.
Es ist das erste Mal, dass der Vatikan gegen dieses Satiremagazin vorgeht und damit ist es ein Präzedenzfall, für die Katholiken, aber möglicherweise auch für Andersgläubige.
Gekürzt aus VATICANISTA  –  vollständiger Kommentar hier:
http://www.vaticanista.info/2012/07/10/einstwillige-verfugung-gegen-fingierte-soutanenflecken/

Kommentare

2 Antworten

  1. „Zweitens wollen solche Satiriker wirklich alles demontieren, was anderen Menschen als ehrbar oder gar heilig gilt.“
    Leider kann ich mich von diesem Vorwurf nicht ausschließen, nachdem ich die „INTERNATIONALE“ modernisierte, die einigen, anderen Menschen als heilig gilt.
    http://www.youtube.com/watch?v=yyhtIg6V4o0

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