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Wallfahrtsdirektor Imkamp warnt vor Personenkult in der Kirche: „Das Amt ist wichtiger als die Person“

Von Michaela Koller

Vor Personenkult um Päpste und andere Geistliche hat Prälat Wilhelm Imkamp (siehe Foto) in der vorigen Woche in München gewarnt.

Beim Gesprächsabend im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Domspatz-Soirée“ sagte der Direktor des Wallfahrtsortes Maria Vesperbild (Bistum Augsburg): „Wenn ein Pfarrer persönlich auch ein großartiger Mensch ist, dann ist das eine schöne Sache. Für den Papst gilt das erst recht. Aber wichtig ist das Amt.“  

Der Apostolische Protonotar hatte bereits in den Wochen seit der Amtsverzichtserklärung Papst Benedikts XVI. wiederholt betont, dass die Person hinter dem Amt zurücktrete. „Wir dürfen nicht in einen Personenkult verfallen, denn dann verfällt die Kirche“, warnte Imkamp im Gespräch mit Moderator Michael Ragg eindringlich.

Wenn er in seiner Wallfahrtskirche am Altar stehe, verschwinde er buchstäblich im Ensemble des Altars. Der Unterschied zwischen Person und Amt sei so wichtig, dass die katholische Kirche sogar das Dogma über die Gültigkeit der Sakramente bei korrektem Vollzug kenne, völlig unabhängig von der Qualität des Sakramentenspenders. „Sie sind auch dann gültig, wenn der Pfarrer einen gerne übers Ohr haut“, fuhr Imkamp fort. „Das ist ein großes Geschenk. Die Gläubigen sind nicht abhängig von der Qualität eines Priesters.“

Kritisch sieht Imkamp, dass nach dem Konklave Informationen darüber in den Medien ausgebreitet wurden.

Als bizarr bezeichnete er den Umstand, dass sich einige der Purpurträger damit brüsteten, immer schon gewusst zu haben, wer schließlich als 266. Nachfolger Petri aus der Wahl hervorgegangen ist. „Kardinäle sollten reden, wenn es um die Glaubensverkündigung geht, aber schweigen, wenn es um das Konklave geht.“  (…)

„Wir Katholiken sind keine Randgruppe!“

Imkamp widersprach wiederholten Stellungnahmen in den Medien, die die katholische Kirche als überholt und vor allem bedeutungslos darstellen: „Die Zeitungen waren nun jeden Tag voll mit Kirchenberichterstattung.“  –  Bei den Einführungsfeierlichkeiten seien mehr als 130 Delegationen angereist, „mehr als bei Barack Obama“.

Die Katholiken könnten auf einen enormen publizistischen Erfolg zurückblicken, der zeige, dass die Meinungsführerschaft in allen religiösen Fragen immer noch beim Papst liegt. „Wir Katholiken sind keine Randgruppe, sondern stehen im Fokus des Weltinteresses.“   –  Er könne sich sogar vorstellen, dass andere Religionsvertreter manchmal „physisch unter der Aufmerksamkeit leiden, die einer solchen Institution wie dem Papsttum zuteil wird.“

Zugleich äußerte sich Imkamp erstmals zu seiner Einschätzung möglicher Hintergründe des Amtsverzichts von Papst Benedikt. Zuletzt sei in diesem Fall ein Papst, der älter und schwächer wurde, aus seiner deutschen Heimat vielfach mit Ablehnung konfrontiert worden: „Auch diesen Hintergrund sollten wir bedenken.“

Dabei habe das Pontifikat Benedikts die intellektuelle Überlegenheit des katholischen Glaubens über Zeitgeist- und Modeströmungen bewiesen. Polemische Vorwürfen wie die Behauptung, Katholiken seien geistig rückständig, habe er allein durch seine Reden wie die im Bundestag im September 2011 widerlegt. „Papst Benedikt XVI. hat gezeigt, dass ein Theologe mit der Welt auf Augenhöhe diskutieren kann.“

Quelle und vollständiger Artikel hier: http://www.vaticanista.info/2013/03/27/pralat-imkamp-warnt-vor-personenkult

Zur ERGÄNZUNG ein weiterer Tagungsbericht: http://beiboot-petri.blogspot.de/2013/03/sei-kein-spieer-sei-katholisch.html?spref=fb

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