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Was bleibt übrig von der „Bildungsrepublik“?

Von Dr. Axel Bernd Kunze

Um das Bildungssystem in Deutschland steht es nicht gut. Immer wieder haben es Hiobsbotschaften in den vergangenen Wochen und Monaten auf die Titelseite der Zeitung geschafft: Ein größer werdender Teil der Kinder beherrsche am Ende der Grundschule nicht mehr die elementaren Kulturtechniken.

Im deutschen Bildungssystem fehle die Mitte, immer mehr akademischen Bildungsbiographien stehe eine wachsende Zahl von Schülern ohne Schulabschluss gegenüber, die Zahl ausbildungsfähiger Schüler in der Mitte hingegen schwinde – wobei die akademischen Abschüsse sich gerade nicht auf anspruchsvolle MINT-Fächer, sondern vornehmlich Sozial- und Kulturwissenschaften mit geringerem Anforderungsniveau verteilten.

Der Lehrkräftemangel steige, obwohl die größere Pensionswelle noch bevorstehe. Die Liste ließe sich fortsetzen. Von der einst politwirksam verkündeten „Bildungsrepublik“ ist nicht mehr viel übriggeblieben.

Beste Zeiten für die Bildungsethik, sollte man meinen. Doch: Fehlanzeige. Die Disziplin ist merklich stumm geworden, obwohl die Schwierigkeiten im deutschen Bildungssystem mit Händen zu greifen sind.

Wir sollten uns schon heute auf deutliche Folgewirkungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland, die Leistungsfähigkeit unseres Sozialstaates und die Produktivität des Kulturstaates einstellen. Doch für das Schweigen gibt es Gründe, die schon in der Hochphase der bildungsethischen Debatte, die vor zwanzig Jahren begann, hätten gesehen werden können – für den zumindest, der sehen wollte.

Zunächst: Die Karawane ist weitergezogen. Wissenschaft lebt – heute sicher noch stärker als früher – von Moden, Trends und Aufmerksamkeit. Vor zwanzig Jahren war eine Sozialethik der Bildung neu und fand Aufmerksamkeit. Heute lassen sich anderswo mehr Meriten und Drittmittelgelder gewinnen, etwa in der Pflegeethik.

FORTSETZUNG des Beitrags von Dr. Kunze hier: https://bildung-und-ethik.com/2023/09/22/zwischenruf-warum-ist-es-bildungsethisch-so-still-geworden/

Kommentare

3 Antworten

  1. Die besten Schüler in Deutschland gibt es nach wie vor an den Schulen in Sachsen und Thüringen, noch vor den an sich guten bis sehr guten Schülern in Bayern und Baden-Würtemberg. Das liegt u.a. daran, dass diese Schulen moderne Lehr- und Lernmethoden der Didaktik verwenden und dabei dennoch wertkonservativ geblieben sind (regelmäßige Hausaufgabenkontrolle, Respekt vor dem Lehrer und Disziplin im Unterricht). Sie haben sich wie auch der einstige PISA-Sieger Finnland am modernen DDR-Schulsystem orientiert, freilich ohne dessen ideologische kommunistisch-sozialistische Beimengungen wie etwa Fahnenappell oder sozialistische ideologische Indoktrinierung. Leider ist Finnland durch dekadente und technokratische „postmoderne“ werte-relativistische Ideen und Ideologien wie die Gender Ideologie des Genderismus und die Abschaffung der Schreibschrift wieder auf den falschen (Ab-)Weg der werte-relativistischen Postmoderne geführt worden, mit ihrer Sophistik und Rabulistik und Beliebigkeit und ihrem totalitären Dekonstruktivismus. Die Schulen in Sachsen und Thüringen können aber weiterhin als vorbildlich hinsichtlich ihrer modernen Didaktik und Lehre- und Lernmethoden der Wissensvermittlung gelten. Diese sind effektiver als die reinen Pauk-Schulen.
    Daran mangelte es auch den Universitäten in Deutschland gerade auch in der Mathematik und in den naturwissenschaftlichen Fächern lange Zeit hinsichtlich der didaktischen Vermittlung.
    Auch die Reizüberflutung durch die modernen Massen-Medien ist ein Problem!

  2. Das Ganze ist so erschreckend. Viele Schüler könnnen nicht richtig lesen.
    Selbst wenn viel digital läuft, so muss immer gelesen und geschrieben werden.
    KI wird nicht die Zukunft für die Menschen übernehmen können.
    Man hört von Schülern in den Oberstufe, die meinen, mit KI ihre Klausuren zu schreiben.
    Bei meinem Sohn wird es keine Buchbesprechungen mehr geben wegen KI. Die Lehrer gestalten die Klausuren um.

    KI ist immer nur so gut, wie es gefüttert wird.

    Bin gespannt, wo wir in 10 Jahren sind. Als die Computer und Smartphones kamen, brach auch ein neues Zeitalter an. Die Schüler holten sich Texte von Wikipedia und anderen Quellen.

  3. Es ist zu bedauern, aber die normalen Anstandsregeln befinden sich im Sinkflug! Nicht die jüngere grüßt die ältere Person, Wenn ein Gruß erfolgt, dann das lasche Hey! Egal ob Kind oder ältere Person! Wo bleiben, bzw. wo befinden sich unsere Vorbilder?

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