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„Weltregierung“ – eine Verschwörungstheorie?

Von Felizitas Küble

Ist die Thematisierung des Projekts „Weltregierung“ bzw. die Warnung vor einem Weltstaat grundsätzlich nur eine „krude Verschwörungstheorie“, eine irrsinnige Angstmacherei?

Genau dies wird derzeit in vielen Medien Kardinal Gerhard Müller vorgeworfen, wobei dies bisweilen in wüster Form samt brauner Keule geschieht (so etwa in der linken „taz“).

Aus allen Rohren wird geschossen, teils auch in kirchlichen Kreisen, um den namhaften Würdenträger und ehem. Präfekt der Glaubenskongregation zu attackieren. 

Der Hintergrund: Ein von Müller mitunterzeichneten Manifest (Veritas liberabit vos) enthält u.a. eine deutliche Kritik an Weltregierungsplänen, wobei die Corona-Krise dazu vereinnahmt werde, um ein solches Projekt  – einen „Weltstaat“ ohne Kontrolle  –  weiter voranzubringen.

Man fragt sich zunächst, warum ein solcher Wirbelsturm der Empörung über den Kurienkardinal hinwegfegt – denn selbst wenn er Unrecht hätte, so könnte ihm sachlich widersprochen werden, zumal Müller ausdrücklich zu einer offenen Kontroverse über seinen Appell aufgerufen hat.

Wie steht es mit dem Thema „Neue Weltordnung“, Weltstaat oder Weltregierung? Gibt es öffentliche Vorschläge in dieser Richtung?

Unlängst sprach sich der ehem. Premierminister Großbritanniens Gordon Brown für die Einsetzung einer (angeblich nur „vorübergehenden“) Weltregierung zur Bewältigung der Corona-Pandemie aus: https://www.theguardian.com/politics/2020/mar/26/gordon-brown-calls-for-global-government-to-tackle-coronavirus 

Dabei ist das Virus für ihn nur ein aktueller Aufhänger, um seine alte Forderung nach einem Weltstaat mit neuem Leben zu erfüllen.

Genau diesen Punkt erwähnt der „umstrittene“, von Kardinal Müller und anderen hohen kirchlichen Würdenträgern unterzeichnete Appell: Die Coronakrise werde als Vorwand für ein Weltstaats-Projekt mißbraucht.

Weitere Beispiele hierfür:
Der langjährige „Spiegel“-Auslandskorrespondent Bernhard Zand schrieb unlängst ebenfalls: 
„Falls es der Klimawandel und die Migrationstragödien der letzten Jahre noch nicht bewiesen haben – Covid-19 beweist es uns jetzt von Tag zu Tag: Krisen wie diese bräuchten eine Art Weltregierung – so vorläufig und unvollkommen sie unter dem Druck der sich überschlagenden Ereignisse auch sein mag.“    (Quelle: https://www.spiegel.de/politik/ausland/coronavirus-krise-wir-brauchen-eine-weltregierung-a-058a25cf-646a-466f-a969-7a40a517feb0)

Schon längst vor Corona war der Vorschlag nach einer Weltregierung präsent, z.B. durch den Philosophen Richard Rorty im WELT-Interview: https://www.welt.de/print-wams/article617627/Nur-eine-Weltregierung-rettet-unsere-Zivilisation.html

Auch der weltbekannte deutsche Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas machte sich für diese Idee stark. Er gehörte zu den führenden Köpfen der 68er Bewegung, der sog. Kritischen Theorie bzw. „Frankfurter Schule“.

Die Frage einer künftigen Weltregierung wird unter Politologen – sei es Pro oder Contra – seit Jahrzehnten debattiert. Meist wird dabei die machtpolitische Verstärkung der UNO hin zu einer Welt-Exekutive erörtert.

Auch in einer politikwissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel „Allianz gegen den Terror“ wird dies breit thematisiert, z.B. auf S. 323: https://www.springer.com/de/book/9783531148038

Schon der einstige schwedische UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld wollte die Vereinten Nationen mit dem Ziel einer Weltregierung umstrukturieren.  (Quelle: http://www.europahaus.eu/portfolio/was-geht-die-politik-die-weltregierung-an/)

Bill Gates plädierte bereits im Januar 2015 für eine Weltregierung. Im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ begründete er dies schon damals mit „seuchenpolitischen“ Hinweisen:Gäbe es so etwas wie eine Weltregierung, wären wir besser vorbereitet.“ (Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bill-gates-im-interview-den-taeglichen-tod-nehmen-wir-nicht-wahr-1.2324164)

Es ist also unsinnig und unfair zugleich, die Warnung vor einem „Weltstaat ohne Kontrolle“ von vornherein als verschwörungstheoretischen Unfug zu diffamieren. Mit dieser „Logik“ wäre auch die biblische Apokalpyse – also die Offenbarung des Johannes (13. Kapitel)  –  ein krudes Phamplet, denn dort wird beschrieben, wie der Antichrist eine endzeitliche Weltherrschaft errichtet.

Natürlich gibt es innerhalb dieses Themenspektrums auch tatsächlich wirre Köpfe und abstruse Komplott-Ideen mehr als genug  – aber das Zerrbild spricht nicht gegen die Sache selbst und kann kein Tabu oder Quasi-Diskussionsverbot begründen.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

Zur weltweiten Zunahme staatlicher Kontrolle siehe Meldung hier: https://charismatismus.wordpress.com/2020/05/15/reporter-ohne-grenzen-wachsende-digitale-ueberwachung-bedroht-die-pressefreiheit/

Foto Nr. 1: Bistum Regensburg

 

Kommentare

32 Antworten

  1. Wer die wahren Gegner sind und worum es im Kampf des Glaubens wirklich geht:

    „Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! Zieht an die Waffenrüstung Gottes, um den listigen Anschlägen des Teufels zu widerstehen! Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den himmlischen Bereichen. Darum legt die Waffenrüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils widerstehen, alles vollbringen und standhalten könnt! Steht also da, eure Hüften umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, die Füße beschuht mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. Und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes!“ (Epheser 6, 10-17)

    Keine finsteren Menschen, keine angeblich kommende „Weltregierung“ ist unser Feind, nichts was uns um unsere „Rechte“ bringen könnte. Die Beschäftigung damit ist vertane Zeit. Nach Vers 17 führt Paulus aus, wie er, obschon in Ketten gelegt, als Gefangener das Evangelium verkündigt. Und er bittet nicht um seine Freilassung oder die Gewährung seiner „Rechte“, sondern darum, dafür zu beten, dass er das Geheimnis des Evangeliums recht verkündige.

  2. Frau Küble,

    nun, die angebliche „braune Keule“ ist zwar so, wie Sie es verkürzt und damit verzerrt darstellen, nicht geschwungen worden. Es ging darum, dass er „in das LATENT braune Milieu der Verschwörungstheoretiker und Aluhut-Träger abgerutscht“ sei, in dem man halt rechte Weltverschwörungstheoretiker und Reichsdeutsche und ähnliches findet. Und das ist ja so. Lesen Sie den Aufruf von Vigano und was der genannte Personenkreis in diesem Milieu von sich gibt, dann werden Sie eben faktische Übereinstimmung feststellen.

    Es wurde deswegen NICHT behauptet, er sei gleich ein Nazi gewesen. Das ist auch sicher nicht der Fall, weil ich auch nicht davon ausgehe, dass er rechtsextrem MOTIVIERT ist.

    Aber das wäre halt DIE Gelegenheit für ihn zu sagen: „Menschenskinder, so habe ich das gar nicht gemeint! Es tut mir leid, dass dieser Eindruck entstanden ist.“ Zumal er ja den Aufruf nicht initiativ gestartet hat, sondern sich Formulierungen Anderer angeschlossen hat. Da könnte er aus einem Fehler lernen.

    Aber davon abgesehen bedeutet Meinungsfreiheit nicht, dass die eigene Meinung unwidersprochen bleibt.

    1. Guten Tag,
      der Titel des taz-Artikels lautete wörtlich: „Angekommen im braunen Milieu“ – von der Einschränkung „latent“ steht dort nichts.
      Das habe ich in meiner Kritik an der „taz“ ebenso wörtlich wie korrekt zitiert und zur Originalquelle verlinkt.
      Ich habe übrigens keine Nazi-Keule, sondern die „braune Keule“ erwähnt.
      Ich habe auch nicht behauptet, man habe Müller als Nazi bezeichnet.
      Sie brauchen die „taz“ doch nicht gegen Vorwürfe in Schutz nehmen, die überhaupt nicht aufgestellt wurden.
      Nicht ich stelle hier also etwas „verzerrt“ dar, sondern Sie – und zwar mehrfach (natürlich stets zugunsten der „taz“ und gegen meinen Artikel gerichtet).
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Werte Frau Küble,

        die Kommentare von Anonymus sprechen für sich. Wer ein gutes Argument hat, möge, bevor er es ausspricht, eine Rüstung anlegen. Schlechte Argumente widerlegen sich von ganz alleine. Die entfalten erst ihre Wirkung, indem man sie unkommentiert im schwarzen Löchern verschwinden lässt, wo sie hingehören.

        Freundliche Grüße

  3. @ „GsJC“ vom 15. Mai 2020 um 12:07
    Ihren Vorschlag bezüglich eines aussagekräftigen Pseudos unterstütze ich.
    Da sind dann Verwechslungen und Verwirrspiele ausgeschlossen.
    Auch der „intellektuellen Redlichkeit“ von Anonymous wäre gedient.
    Und ich wüsste, bei welchem Anonymous ich mich entschuldigen kann, sofern ich ihn für den Text eines anderen Anonymous fälschlich in Haftung genommen habe.

  4. Eine sog. „Weltregierung“ mögen manchen anstreben. Sie ist aber nicht in Sicht. Wieso sollten die Großmächte USA, Russland, China und sollten bedeutende Mittelmächte wie Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien usw. ihre Souveränitäten an eine ominöse „Weltregierung“ abgeben?

    Was hier als angebliche Angst vor einer „Weltregierung“ – dass diese unkontrollierbar sein soll, wird nur behauptet – präsentiert wird, ist nichts als versteckter Nationalismus.

    Man verschließt die Augen dafür, dass große Menschheitsprobleme von keinem Staat allein bewältigt werden können, sondern der ZUSAMMENARBEIT bedürfen. Und diese Zusammenarbeit wird als „böse Weltregierungsübernahme“ verteufelt.

    Worüber man sich zu recht aufregt, ist dass Kardinal Müller und Erzbischof Vigano die Coronakrise als Aufhänger zur Angsterzeugung benutzen. Wie Anonymous in seinem Beitrag vom 13. Mai 2020 um 22:13 zutreffend ausführt, werden hier nur Schlagworte aneinander gereiht. Schlagworte lassen sich aber nicht in eine Debatte überführen. Nur Fakten tun das.

    1. Sie müssen wirklich arm dran sein, wenn Sie jetzt schon Ihren eigenen Beitrag zitieren und anpreisen, um Ihrer abstrusen Theorie vom „versteckten Nationalismus“ Gehör zu verschaffen.
      Dabei geht es im Kern um nichts anderes als die Verteidigung der Grundrechte bzw. die vollständige Wiederherstellung der demokratisch verbürgten Freiheitsrechte (worauf übrigens der linksliberale Heribert Prantl als einer der Ersten aufmerksam machte; vgl. https://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-blick-coronavirus-grundrechte-1.4868817).
      Da kann ich Ihnen nur sagen: Voll daneben.
      Oder in Ihrer eigenen Diktion: Quatsch mit Soße.

      1. Vorab zur Klarstellung:

        Der zitierte Beitrag war nicht von mir, Herr May. Vielleicht ist Ihnen nicht bekannt, dass jeder Kommentator, der keinen Namen eingibt, hier als „Anonymous“ geführt wird. Sie sollten sich einfach besser informieren, bevor Sie mir etwas unterstellen. Hätte ich mich selbst zitiert, dann hätte ich das auch so gesagt. Das gebietet mir meine intellektuelle Redlichkeit.

        Dass Grundrechte eingeschränkt waren bzw. sind, ist mir nicht verborgen geblieben. Das ist nämlich eine Binsenwahrheit. Allerdings bin ich mit dem früheren Verfassungsrichter Di Fabio der Meinung, dass die Corona-Maßnahmen von der Verfassung gedeckt sind und auch nicht Grundrechte völlig außer Kraft gesetzt haben.

        https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/corona-massnahmen-von-verfassung-gedeckt-sagt-udo-di-fabio-70295050.bild.html

        Nur hat das alles nichts mit irgendwelchen angeblichen Weltregierungen zu tun.

      2. Anonymous schrieb:

        Der zitierte Beitrag war nicht von mir, Herr May. Vielleicht ist Ihnen nicht bekannt, dass jeder Kommentator, der keinen Namen eingibt, hier als „Anonymous“ geführt wird. Sie sollten sich einfach besser informieren, bevor Sie mir etwas unterstellen. Hätte ich mich selbst zitiert, dann hätte ich das auch so gesagt. Das gebietet mir meine intellektuelle Redlichkeit.

        So ganz unschuldig sind Sie an dieser möglichen Verwirrung nicht, zumal Sie wissen, dass das System technisch bedingt auf diese Weise anonymisiert und funktioniert.

        Es spricht nichts dagegen, dass Sie sich ein aussagekräftiges Pseudo zulegen, damit Ihre Beiträge geordnet nachverfolgt werden können. Ihre angebeliche Sorge, dass böse Kreise Ihren Echtnamen, unter dem Sie zu Beginn Ihrer Aktivitäten hier im Forum geschrieben haben, auf irgendwelche Listen setzen, halte ich für unbegründet. So gut ist Ihre Tarnung als Pseudo nun auch wieder nicht – für jeden, der hier schon länger liest.

        MfG

  5. Sehr gut geschrieben und genau auf dem Punkt gebracht. Überall hört man NWO – und ausgerechnet ihn greift man an. Frechheit. Dabei sagt er die Wahrheit und warnt. Aber das ist nicht erwünscht. Schade. Wo bleibt die Meinungsfreiheit?

      1. Guten Tag,
        na sowas aber auch: Er trägt noch keinen Maulkorb?
        Wäre ja noch schöner!
        Er wurde z.B. in der „taz“ mit der braunen Keule angegriffen, was gerade Sie weiter gar nicht schlimm fanden.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

  6. Mal eine ketzerische Frage: Was ist so schlimm an einer Weltregierung?

    In allen großen Zivilisationen (Agypten, China, Rom, etc.) war die Vorstellung, der Herrscher ist Herr über die ganze Welt. Wo er regiert, herrscht das Recht, die Zivilisation, die Moralität, wo seine Herrschaft nicht akzeptiert wird, gibt es nur Willkür, Barbarei, Chaos.
    Das Christentum hat diese Vorstellung von den Römern übernommen, sowohl im Osten mit dem Byzantinischen, als auch im Westen mit dem Heiligen Römischen Reich. Der Kaiser war der Herrscher über die ganze Christenheit, und alle mit dem rechten Glauben und der rechten Gesinnung erkannten ihn an (dass es in der Praxis meist anders war, steht auf einem anderen Blatt, aber das war der Anspruch). Und die Kirche unterstützte diese Vorstellung auch, obwohl sie – zumindest seit dem Investiturstreit – die Oberhand über die weltlichen Herrscher haben beanspruchte.
    Die Idee eines Nationalstaats ist relativ jung und setzte sich erst Ende 18./Anfang 19. Jhd. durch (Vorläufer gab es natürlich schon vorher).

    Wenn es eine Welt- oder zumindest eine supranationale Regierung gibt, spielt es natürlich die entscheidende Rolle, wer an ihrer Spitze steht. Eine „schöne neue Welt“ à la Soros, Gates, Rockefeller, Bush, und wie sie alle heißen, möchte ich nicht haben. Aber das ist dann eine Frage von weltanschaulicher (oder ideologischer) Ausrichtung und hat nicht direkt mit der Thematik „ein Staat vs. viele Staaten“ zu tun.
    Oder anders gefragt: Was ist an einzelnen Nationalstaaten (die sich möglichst noch bekämpfen) spezifisch christlich?

    1. Mal eine ketzerische Frage: Was ist so schlimm an einer Weltregierung?
      Aus einem diktatorischen Nationalstaat kann man fliehen, aus einer Weltdiktatur nicht. Und ein Weltstaat würde wie jeder Staat in der Menschheitsgeschichte irgendwann auch diktatorische Phasen durchlaufen.

  7. Beileibe nicht nur als „rechts“ stigmatisierte Auffassungen (https://www.cpoe.or.at/Inhalt/de/2016-10-06-1475747291/Meinungen) beschäftigen sich eingehend mit der Thematik „Weltregierung“ und ihrer sprachlichen Verschleierung, auch „linke“ Gruppen (hierzu lesenswert: https://neue-debatte.com/2019/09/27/global-governance-und-andere-taeuschungen/) gehen den „Agenden“ (etwa „Agenda 21“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_21#Inhalte) oder „Agenda 2030 (https://de.wikipedia.org/wiki/Ziele_für_nachhaltige_Entwicklung) ) nach, die „Ziele“ formulieren und „Prozesse“ anstoßen, die dann von supranationalen Organisationen kontrolliert werden.

    Dies alles in der Regel medial kaum kommuniziert und aufgrund des gezielt technokratischen Sprachlevels für die Allgemeinheit quasi nicht nachvollziehbar. Werden diese Programme, Agenden und Netzwerke privater Stiftungen „entschlüsselt“ aufbereitet, wird interessanterweise der nebulöse Begriff der sog. „Querfront“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Querfront) wieder hervorgeholt. Durch dieses Narrativ werden mainstream-dissidente Ergebnisse medial vorab als unglaubwürdige „Verschwörungstheorien“ präsentiert.

    1. Der Nationalstaat samt Republik (eine echte weil direkte Demokratie ist nur die Schweiz) war eine Errungenschaft der Neuzeit und ein Fortschritt gegenüber dem vorher repressiv vorherrschenden Feudalismus und sozusagen „progressiv“ und fortschrittlich und eine Verbessrung.
      Ohne den Nationalstaat werden wir mit der ohnehin schon undemokratischen zentralistischen und technokratischen Brüsseler EU (nicht gewählte undemokratische EU-Kommission) als neue EUDSSR, wie Udo Ulfkotte sagte, die zu einer Art Räte-Diktatur entartet ist, einen neuen Feudalismus bekommen – einen Feudalismus der Konzerne und Banken, der internationalen Gross-Konzerne und der Privat-Banken Syndikate und der NGOs und Stiftungen und Foundations und Medien etwa des Neoliberalen und Globalisten und Finanziers George Soros.

  8. Erst einmal möchte ich festhalten: Kardinal Müller ist natürlich kein Nazi, und wer solche Behauptungen aufstellt, ist einfach mies und gemein.

    Was die Weltregierung anbelangt:
    Es gibt natürlich Personen oder Organisationen, die so etwas anstreben. Aber ohne hinreichende Belege zu behaupten, eine Vielzahl westlicher Regierungen strebe danach, und die Corona-Maßnahmen seien nur ein Vorwand, die Weltregierung herbeizuführen, ist meines Erachtens nicht akzeptabel. Vielleicht hat Kardinal Müller das so nicht gesagt, beziehungsweise steht es nicht in der Erklärung, aber das ist eben das, was bei den Leuten ankommt. Meiner Meinung nach tun Kirchenmänner gut daran, wenn sie auf die Einhaltung der Gebote Gottes dringen oder konkrete politische Ereignisse kommentieren; mit neuen oder gewagten Behauptungen um die Ecke zu kommen, sollten sie lieber den Journalisten oder Politologen überlassen.

  9. So wie heute politisch nicht „korrekte“, eigenständige Köpfe und Abweichler vom medial gesteuerten Mainstream schnell als „Nazis“ beschimpft werden, dient die Bezeichnung „Verschwörungstheoretiker“ inzwischen hauptsächlich dem Zweck, Andersdenkende und den politischen „Eliten“ unbequeme Bürger (als „rechts“) zu diffamieren und sie aus dem gesellschaftlichen Diskurs auszugrenzen.
    Wie hier gezeigt, sind Bestrebungen in Richtung einer „Weltregierung“ hinreichend belegt, und sie können auch anhand bekannter Persönlichkeiten namhaft gemacht werden.
    Ob bei „Wachstumsstrategien“, „Klimawandel“ oder „Corona“ – die Ambitionen laufen auf eine Entmachtung des demokratischen Willensträgers, des Volkes, zugunsten eines „Expertenrates“ hinaus, der angeblich allein über das erforderliche Lösungswissen verfügt.
    Dabei zeigen gerade in der jetzigen Krise die zum Teil extrem widersprüchlichen Ansichten von Virologen und Epidemiologen, was von der Zuverlässigkeit bzw. Eindeutigkeit „wissenschaftlicher“ Erkenntnisse zu halten ist.
    Eigentlich sollte das blinder Wissenschaftsgläubigkeit den Boden entziehen.
    Im Fall des Aufrufs von Erzbischof Viganò, Kardinal Müller und Co. bewegt sich die Zahl der „Verschwörungstheoretiker“, die die Petition unterzeichnet haben, inzwischen auf 40.000 zu (www.veritasliberabitvos.info).

    1. Meine Zustimmung!

      Die schlagwortgeprägte Polemik gegen den Aufruf von Erzbischof Viganò, Kardinal Müller und Co. ist einfach dümmlich:

      1. Ob man von Weltherrschaft, Weltrepublik oder Weltordnung gesprochen hat – die Idee einer Weltregierung ist uralt und nach wie vor lebendig. Und Warnungen vor dergleichen können nicht mit Polemik abgetan werden.

      2. „Verschwörungen“, also nicht öffentlich auftretende, mehr oder weniger umstürzlerische Vereinigungen sind nicht auf die catilinarische Verschwörung des Lateinunterrichts beschränkt, sondern in der Geschichte geradezu alltäglich. Die Versuche, Warnungen gegen dergleichen zu veralbern, sind selber albern.

      3. Die Entmachtung des demokratischen Willensträgers, des Volkes, vor der der Aufruf warnt, ist zumindest in der BR Deutschland vor aller Augen: Der Demos, von dem laut Grundgesetz alle (legale) Gewalt ausgeht, nämlich das deutsche Volk, wird ersetzt durch die „Bevölkerung“, also alles, was im Lande lebt, mit anderen Worten durch ein Nebeneinander von – nicht selten einander feindseligen – Parallelgesellschaften. Wer sich gegen diese Umkehr des Verhältnisses von Volk (Demos) und demokratischem Staat wendet, wird unter dem Schlagwort „völkisch“ mit dem National-Sozialismus assoziert…

      Im Ergebnis also: Hochachtung vor Kardinal Müller und den Mitunterzeichnern des Aufrufs! Und bitte sich nicht einschüchtern lassen!

      1. Postmoderne Ideologen zerstören die Universität – und bald die gesamte Gesellschaft | Cathwalk

        Postmoderne Ideologen zerstören die Universität – und bald die gesamte G…
        In einem Gespräch mit Dennis Prager spricht Jordan B. Peterson, Professor an der University of Toronto, über den…

        https://www.thecathwalk.de/2019/12/22/postmoderne-ideologen-zerstoren-die-universitat-und-bald-die-gesamte-gesellschaft/#comment-8980

        https://www.thecathwalk.de/

  10. Ich habe den vollständigen Text des Aufrufs gelesen. Er besteht überwiegend aus einer Aneinanderreihung von Behauptungen: „Einmischung von fremden Mächten“, „die Menschen kontrollieren und ihre Bewegungen überwachen“, „Social Engineering“, „Impfstoffen Vorrang einzuräumen, die nicht so wirksam sind, aber Pharmaunternehmen höhere Gewinne garantieren“, „Politik der drastischen Bevölkerungsreduzierung“, „um eine verabscheuungswürdige technokratische Tyrannei aufzurichten“ usw.

    Die Autoren unternehmen aber nicht einmal den Versuch, diese Behauptungen zu belegen! Von einem Dogmatikprofessor mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre kann man mehr Substanz in seiner Argumentation erwarten!

    1. Sind die von Ihnen angeführten gegenteiligen Behauptungen denn seriös belegt oder mit einer Quellenangabe versehen? Nein, immer wird aus einer ideologischen und allein zutreffenden Postion heraus argumentiert, ohne Nachweis, und die Kritiker werden bereits im Ansatz bösartig und perfide denunziert; sie werden zudem stets mit der Frage des Belegs etc. konfrontiert und damit zusätzlich abqualifiziert. Eine anständige faire Diskussion über das pro contra ist im Lande leider längst nicht mehr möglich. Selbst honorige Bürger werden mit einem nicht in das politisch korrekte passende Wort umgehend mit Nazi, Rechter und anderweitigen diffamierenden Anwürfe ins Abseits gestellt. Wie zu DDR-Zeiten und im braunen oder roten Sozialismus die Regel. Die mühsam erkämpften Freiheitsrechte in Worten usw. werden wieder vernichtet; es gibt nur schwarz oder weiß; linke Meinung oder keine
      Die Folgen werden für die Masse der Bürger im Lande entsetzlich und traurig sein; wer seine Augen jetzt nicht zum Sehen gebraucht, wird sie zum Weinen benötigen.

  11. Jürgen Habermas ist einer der weltweit meistrezipierten Philosophen und Soziologen der Gegenwart.

    https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Habermas

    In Interviews und Artikeln hat Jürgen Habermas eine Ein-Mann-Kampagne gestartet. In einem blauen Suhrkamp-Band „Zur Verfassung Europas“ schwärmt Deutschlands prominentester Philosoph von einer Weltregierung. Nur so ließen sich die global entfesselten gesellschaftlichen Kräfte zähmen. Ein vereintes Europa wäre ein Schritt auf dem Weg zu einer politisch verfassten Weltgesellschaft.

    https://www.handelsblatt.com/politik/international/mehr-demokratie-habermas-ein-mann-kampagne-fuer-die-weltregierung/5936738-2.html?ticket=ST-2201807-ZJMbBh5dnXVwSZowmDoI-ap1

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