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Will der Papst die Kirche "bekehren"?

Von Felizitas Küble

Am gestrigen 25. Juli 2017 erschien in der „Saarbrücker Zeitung“ ein Artikel unter dem Titel:Die Kritik wird lauter  – Gegenwind wie nie für Papst Franziskus“
Zunächst wird die Causa Pell erwähnt, danach die bislang nicht geglückte „Kurienreform“, sodann skeptische Äußerungen von Kardinal Müller zitiert, etwa daß sich nicht einmal ihm  – dem Vatikan-Insider   – klar sei, welcher „Plan“ denn hinter der Kurienreform stecke. (Müller dazu: „Man sieht allenfalls einige Baustellen, aber welcher Plan dahintersteht, erschließt sich mir bisher nicht“).

Am Schluß schreibt die Zeitung über Franziskus:
„Dass seine Reformversuche teilweise erfolglos sind, darauf wies zuletzt sogar die offizielle Vatikanzeitung, der Osservatore Romano, hin. Am Wochenende erschien dort ein Artikel, in dem die Widerstände im Klerus gegen die „Bekehrung“ der Kirche durch Franziskus kritisiert werden. „Ein Großteil der Gläubigen ist in Feierstimmung“, heißt es in dem Text des Bibelwissenschaftlers Giulio Cirignano. Die „wenig erleuchteten Pastoren“ verharrten hingegen weiterhin in „alten Ansichten“.“
Demzufolge will der Papst die Kirche „bekehren“, was immer das heißen mag.
Sicher bedarf sie  – zwar nicht als Stiftung Christi, aber in ihrer menschlichen Dimension –  stets der Erneuerung; in diesem Sinne aber auch der Träger des Petrusamtes selber, eben das gesamte irdische Gottesvolk „von oben bis unten“, teils auch lediglich menschliche Satzungen, Kirchenrechtsbestandteile, Folklore-Traditionen, Frömmigkeitsformen usw. 
An der Kirche als Stiftung Christi (Sakramente, Gottesgebote, biblische Botschaft bzw. Offenbarung Gottes, apostolische Überlieferung, das Papsttum/Petrusamt als solches, Grundstruktur kirchlicher Weiheämter und dergl.) gibt es nichts zu „bekehren“, da Gottes Werke vollkommen sind und keiner Reform bedürfen.
Dieser Punkt bzw. Unterschied ist von wesentlicher Bedeutung.
Sodann stellt sich die Frage, ob es sich bei jenen, die sich angesichts der Franziskus-Ära in „Feierstimmung“ befinden, wirklich ohne weiteres um „Gläubige“ handelt – oder nicht vielfach um eher Fernstehende, Medienstimmen, Zeitgeistler usw? Und wie kommt die Vatikan-Zeitung dazu, „Pastoren“, die in angeblich „alten Ansichten“ verharren, als „wenig erleuchtet“ abzuwerten? Wer beweist, daß die Franziskus-Jasager stärker „erleuchtet“ sind?

Was heißt zudem „alte Ansichten“? Es gibt auch Altes, das zeitlos ist, also nicht ver-altet, sondern immer gültig  – etwa die Gebote Gottes oder die biblische Offenbarung, schlichtweg alles, was zur „Stiftung Christi“ gehört.
 
 
 
 

Kommentare

0 Antworten

  1. Dieser Papst Franziskus ist ein Verräter des Christentums und es ist ihm egal, wie viele Christen für seinen Wahn der Welteinheitsreligion auf der Strecke bleiben, er führt die Kirche nicht im christlichen Sinne, sondern als Unternehmen einer klerikalen Elite. Wie hieß das so schön in einem Schlager „es ist alles nur Theater“ und bei diesem Papst buchstäblich, wo alle auf seine angebliche Frömmigkeit und das Armutstheater reinfallen sollen. Wenn es diesem Papst wirklich um die Christen ginge, hätte er in Polen nicht verlangt, auf Kosten der Gläubigen die Straßenbahn um zu lackieren, wäre er nicht zu der UNO gereist, wo er sicher nicht in tiefster Armut und Abgeschiedenheit residiert hat. Wenn er ein guter Papst wäre, würde er die Christen schützen, die Christenverfolgung tadeln, aber stattdessen lässt er Migrantenströme nach Europa zu, die den Christen und Juden an das Leben wollen. Seine Herrschaftsallüren erinnern mich so an die tiefste DDR-Zeit, wo jeder ausgespitzelt wurde und das machte vor der Wohnung nicht halt. Der Umgang mit den Kardinälen, die er versucht, unter seine Knute zu bringen, weil sie das Christentum anmahnen, spricht auch eine Sprache. Public Forum lobt inbrünstig den theologischen Wandel mit Lobeshymnen auf Käßmann, Katrin Göring Eckart, grünen Hirngespinsten, da ist es kein Wunder, wenn die Christen sich von dem ideologisch durchsetzten Verein, der mit Christentum nicht mehr viel gemein hat, absetzen.

  2. Der Rauch Satans ist in die Kirche eingedrungen!
    Das ist ja nicht neu!
    Sicher gibt es sie, die Missbrauchsfälle, und das ist schlimm genug! Aber diese wurden von Anhängern des Bösen durchgeführt und von keinen wahren Hirten!
    Es gibt sooo viele Missbrauchsfälle in der Gesellschaft, in Sportvereinen, in der Politik oder ganz besonders bei den Eliten. Aber da hört man „nüscht“.
    Die haben ja auch keinen Wahrheitsanspruch wie eben die röm.-kath. Kirche….
    Aber nichts währt ewig – alles hat ein Ende!!
    Gaby

  3. Ich bin dem Link nachgegangen und habe den Artikel allerdings etwas anders verstanden als Sie es tun.
    Der Text greift v.a. die beiden schwersten Kirchenskandale der letzten Jahrzehnte auf: den Missbrauchsskandal und die verschiedenen undurchsichtigen Finanzskandale der Kirche. F.s Versuche, hier etwas zu ändern scheinen am Widerstand der Kurienmitarbeiter zu scheitern.
    Unter Pells Führung als Finanzchef des Vatikans kam nicht das erwartete Licht ins Dunkel. Stattdessen Missbrauichsvorwürfe, für die der Kardinal nun vor einem weltlichen gericht in Australien steht.
    Ebenso ist Müller offenbar ein Bremser in der Aufklärung der Missbrauchsfälle gewesen.. Das einzige Mitglied der Betroffenen, die Irin Marie Collins schied im März vorzeitig und freiwillig unter Protest aus ihrem Kommissionsamt aus, weil Müller die Ermittlungen systematisch behindere. Das sagte sie dem Jesuitenmagazin „America“ bei einem Interview.
    Mit „Bekehrung“ ist hier ganz offenkundig nicht eine tiefsinnige spirituelle Wende gemeint, sondern eine Rückkehr zu legalen und nicht-kriminellen kirchlichen Verhältnissen.
    Ich weiß nicht, was an den Vorwürfen dran ist. Mir ist aber einfach menschlich klar, dass die Hierarchie, v.a. wenn sie hohe Ränge besetzt, eine Art Sekte bildet, deren Mitglieder sich oft gegenseitig decken. Das ist so, weil der Mensch so ist. Weil die Kirche qua Struktur dogmatisch verfestigte intransparente und absolutistische Strukturen hat, die immer negativ nach unten wirken, sprich: die Loyalität gegenüber dem realen Papst immer zugunsten vorhandener Seilschaften herabsetzt bzw. extrem verfestigt, weil all diese Brüder sich gegenseitig in aller Regel etwas schuldig sind und nach dem „Manus manum labat“-Prinzip vor sich hin wursteln, deswegen hilft hier keinerlei reform mehr.
    Die absolutistische Kirche ist schlicht und einfach am Ende, v.a. wiel sie in diese kriminellen, satanistischen Missbrauchsakte verstrickt ist. ich möchte gar nicht wissen, was unter der Oberfläche des Missbrauchs von Chorknaben und Ministranten noch alles an Sex an Crime schlummert. Wenn man das Internet durchforstet und Autoren wie Malachi Martin liest und das alles vergleicht mit dem beginn dieser Praktiken im 19. Jh unter Pius IX., wird man das Fürchten gelehrt. Man findet schwerste Vorwürfe gegen die letzten Päpste. jeder recherche selber. Aber ich bin so desillusioniert über diese Kirche, dass ich es für möglich halte, dass die Vorwürfe stimmen. Ob allerdings F. hier ein weißes Lamm unter lauter finsteren Kurie-Wölfen ist, glaube ich genauso wenig wie ich das von Benedikt glaubte.

    1. Guten Tag,
      ob sich das Wort „Bekehrung“ auf Glieder der Kirche vom Papst über Kurie bis zur Basis bzw. auf lediglich menschliche Traditionen bezieht (was natürlich allzeit nötig ist) – oder ob es sich auf die Kirche als Stiftung Christi (sakramental usw.) bezieht, habe ich durchaus offen gelassen. Mir ging es vor allem darum, den Unterschied zwischen diesen beiden Dimensionen an sich aufzuzeigen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Der Artikel, der den Osservatore zitiert, bleibt an dem Punkt eher kryptisch. Der Hinweis auf unerleuchtete Pastoren, die in alten Ansichten verharren – hm. Okay die Amoris laetitia-Debatte steht im Raum. dazu muss man aber sagen, dass F. eben nicht das erlaubt hat, was manche behaupten. Auch nicht in der Anmerkung dreihundertundsoundsoviel. Er sagt klipp und klar, dass er an der Lehre nichts verändere und sprich sogar aus, dass es sein könne, dass manche nicht zufrieden damit seien und enttäuscht, weil sie etwas anderes gehofft hätten. Ich habe F. so verstanden, dass er die Lehre nicht ändern will, aber den pastoralen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen nicht in der alten moralisierenden Kälte und Lieblosigkeit fortzusetzen wünscht. Es sind unglaublich lieblose Dinge geschehen! Gar nicht mal primär bei der Kommunion, sondern etwa im Arbeitsrecht. Ich kenne haarsträubende Fälle, und sie geschahen in Serie und systematisch. Der Mensch, der arme Sünder gilt nichts. Während die hohe Geistlichkeit sich an Kindern vergiff, bashte sie irgednwelche bedauernswerten Frauen aus dem Job, die nach einer Horrorehe und angegraute Mittfünfzigerinnen einen freundlichen „Freund“ gefunden haben. Mir standen v.a. sie vor Augen, als ich F.s Text las – ja, hier muss ich ihn in Schutz nehmen, obwohl ich ihm insgesamt kritisch gegenüberstehe.
        Nun kenne ich aber meine Kirche auch gut genug, um zu wissen, dass dieser hasserfüllte, fanatische und eiskalte Stil, wie man ihn unter Traditionalisten und manchem Konservativen (nicht allen!) erlebt, bis heute mit Brachialgewalt diesen lieblosen und hochmütigen Pharisäergeist an die Menschen heranträgt. Wenn es da nur um WvG ginge! Kleinste theologische Nuancen genügen, um von besorgten Katholiken die Hölle in Aussicht gestellt zu bekommen oder für „besessen“ erklärt zu werden. Im Großen aber sind dieselben Leute verlogen, untreu, hinterhältig und einfach so verdammt selbstgerecht, dass man schreien könnte. Ja, dieser Hass durchzieht bis heute weite Teile der Kirche, nicht nur der Hierarchie, sondern auch all der kleinen Möchtegerns und *Gerninnen, die sich zu Kontrolleur*innen über die anderen Gläubigen selbst erheben, selbstverständlich in reinster Demut, und jedem Kind in den Rücken hauen, das nicht mehr so lange knien kann, wie es die superfrommen steinalten Damen hinter ihm tun, und ein bisschen den Oberkörper sinken lässt. Sorry – das habe ich alles jahrelang live erlebt.
        Von daher gesehen, kann man den Artikel durchaus so verstehen, als wollte er sagen:
        Die einen (also die Konservativen) sind eisklate Moralisten und überhebliche Frömmler, die die Lehre ebenso sehr mit Füßen treten wie all die kriminellen Kinderschänder, Geldschmuggler und politischen Verbrecher und Strippenzieher.
        Mag sein, dass ich da meine eigene Sicht reintrage – aber ich denke, dass das tatsächlich die Tragik der aktuellen Kirche ist.
        Die Konservatievn begreifen das „Es ist zu spät“ nicht und wollen weiterhin auf etwas setzen, das SO, in der alten Form, für immer vorbei ist.
        Die Progressiven aber begeifen nicht, dass es eine Neuerung ohne Fundament im konkret und sinngemäß unveränderten Tradierten als Glut und festem Bestand nicht, niemals geben kann.

    1. Das ist mit 1870 endgültig und für immer vorbei – wer die Oberen anklagt, hat immer Unrecht und erleidet „Schiffbruch“. Das ist Dogmentext.
      Warum sonst hat man dann Personen, die 1870 öffentlich diese Prälaten, u.a. den Papst als Häretiker angeklagt haben, exkommuniziert, und alle, die um den wahren Glauben fürchteten, zogen darauf hin den Schwanz ein und gaben ihr Gehirn an der Vatikan-Garderobe ab, das Hemd ist auch den Katholiken näher als die Hose?
      Hat nicht 1870 gezeigt, wie sehr der Glaube erpressbar und auch verformbar ist, wenn er von oben heunter verformt wird und die da oben nach angeblich göttlichem recht immer mehr recht haben als das Herdenvieh da unten?
      Und hat man nicht ein für allemal dogmatisch definiert, dass die Gläubigen keinerlei Recht haben, selbst darüber zu entscheiden, was wahre Lehre ist und was nicht? Arbeitete man nicht seit dem Tridentinum darauf mit allen harten Bandagen hin? ist das nicht Kernstück der ignatianischen „Seelenführung“?!
      Glaubte man 1870 die Kirche nicht „endlich gerettet“ vor solchen, die öffentlich die Hierarchie anklagen (so, wie es ja auch Luther gemacht hat!!!)? Warum sonst sollte Pius X. darüber 1904 gejubelt haben und behauptet haben, durch die Papstdogmen sei solchem Treiben für immer „ein Riegel vorgeschoben“ worden?
      Tradis – fangt doch bitte endlich an zu denken!

  4. Mich würde mal interessieren, ob der Papst immer noch nicht im Vatikan wohnt.
    Das finden viele seiner Anhänger ganz revolutionär. Ich persönlich finde diese Haltung unmöglich.
    Alles muss in den Vatikanräumen so gehalten werden, als ob jemand dort wohnen würde. Heizung, Wasser und Reinigungen u.v.m muss erhalten und benutzt werden, das kennt jeder Vermieter, absolutes Negativgeschäft für den Vermieter.
    Und Franziskus meint augenscheinlich, es somit den Armen gleich zu tun. Kein Armer würde sich sowas leisten. Eine kleine Wohnung für sich – und eine große zum Leerstehen.

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