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Angela Merkel – eine „Göttin“ und Zentralfigur einer neuen Zivilreligion?

Mathias von Gersdorff

Aus der Bibel kennen wir die Aussage Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich“.0653a-bildungsplan-demo-1-2-1448b12b252812529

Dieser Satz hat zurzeit Hochkonjunktur in Deutschland: Was Angela Merkel für alternativlos erklärt, hat den Rang eines Dogmas in der neuen Religion vieler Deutscher. In den Talkshows am Sonntagabend nach den drei Landtagswahlen war für die Mehrheit der Teilnehmenden klar: Ca. 80 Prozent wollen Angela Merkel. Die anderen sind Ketzer oder Abgefallene.

Diese neue Ersatzreligion erlebt man schon eine Weile in den sozialen Netzwerken, vor allem auf Twitter. Jegliche Kritik an Merkel wird dort als Blasphemie empfunden. Ihre Flüchtlingspolitik wird mit einem Eifer verteidigt, der schon längst die politische Diskussionsebene verlassen hat.

Christian Geyer hat in der FAZ vom 15. März 2016 treffend bemerkt: „Der Flüchtling hat sich von der konkreten Flüchtlingspolitik längst gelöst und ist in die zivilreligiöse Substanz Deutschlands eingegangen. Das haben Dreyer und Kretschmann früher und genauer erkannt, als Merkels Parteisoldaten . . . Merkels >Wir schaffen das< war von Anfang an der Versuch, Deutschland repetitiv auf eine neue zivilreligiöse Formel einzuschwören“.

Aus der Geschichte weiß man, dass Deutsche anfällig dafür sind, die weltliche Herrschaft übertrieben zu sakralisieren, wenn nicht gar zu vergöttlichen.

Für die Germanen war der Herrscher eine sakrale Figur  –  fast wie ein Priester. Die Christianisierung hat diese tief verwurzelte Einsicht nicht völlig zivilisieren können, so dass die Deutschen nie ganz akzeptiert haben, dass die weltliche und die geistliche Ordnung unterschiedliche Dinge sind. Der Investiturstreit blieb lange ein Trauma im kollektiven Gedächtnis mancher Deutscher. Das protestantische Summepiskopat (kirchliche Leitungsgewalt der Landesfürsten) ist eine sanfte Form des Cäsaropapismus.

Diese Reflexe sind heute wieder voll aufgeblüht. So erhält Merkel einen geradezu göttlichen Status und ihre Politik wird wie das Lehramt einer Religion empfunden, wie wir die Probleme dieser Welt lösen können: Flüchtlingskrise, Finanzkrise, Eurokrise, Energiekrise, Erderwärmung etc.032_29A

Daraus könnte man eine Litanei dichten:

Erhabene Angela, sprich für uns in der Welt.
Mächtige Angela, rette unser Geld vor der Finanzkrise.
Starke Angela, verschone uns vor der Klimakatastrophe.
Weise Angela, beende die Flüchtlingskrise.
Weitsichtige Angela, halte die EU zusammen
.

Es scheint so zu sein, dass Existenzkrisen besonders geeignet sind, diese religiösen Reflexe dem Herrscher gegenüber zu erwecken.

„The Hero with a Thousand Faces“ von Joseph Campbell ist das Standardwerk, das diesen Sachverhalt beschreibt. Der deutsche Titel lautet „Der Heros in tausend Gestalten“.

Campbell zeigt, dass der Werdegang vom Menschen zum Helden, der in den Olymp aufsteigt, in allen Kulturen derselbe ist: Nach mehreren Prüfungen und einem Hinabsteigen in die Unterwelt, in der er sich bewahrheiten muss, steigt der Mensch zum gottähnlichen Helden auf.

In den Augen vieler Deutscher ist genau das mit Angela Merkel geschehen: Sie überwand bisher alle Prüfungen und wird auch die Flüchtlingskrise überstehen. Sie ist gesegnet mit einer Weisheit, die sie unfehlbar macht. Am Ende werden alle Menschen erkennen müssen, dass Merkel immer recht hatte, auch in den Momenten, als der Glaube vieler wankte und sogar in Feindseligkeit umschlug. be2004_38_551

Vielleicht sind die Deutschen aufgrund ihres gesteigerten Sicherheitsverlangens besonders anfällig für diese Mythenbildung. Unsere Bundesbürger investieren wenig in Aktien, sondern bunkern lieber Geld. Sie versichern sich gegen alle möglichen Widrigkeiten des Lebens. Schon in der Jugend sorgen sie sich, wie es ihnen im Alter ergehen wird.

Vielleicht kommen deshalb Typen wie Angela Merkel so gut an: Immer noch tritt sie cool auf, als ob nichts ihr anhaben könnte. Längst steht sie über den Untiefen der Parteipolitik und der Politik überhaupt. Ihr einziger Orientierungspunkt sind die Leitsätze der Religion, die sie selber kreiert hat. Sie tritt dermaßen sicher auf, dass sie tatsächlich an diese Ersatzreligion zu glauben scheint und viele damit zu hypnotisieren vermag.

Auch diesen Sachverhalt beschreibt Joseph Campbell. Es handelt sich um eine neue Variante des Schamanismus.

In Zeiten großer emotionaler Aufregung tut der Schamane nichts anderes, als das Objekt zu sein, auf welches die Menschen ihre Urgefühle projizieren. Im Trancezustand schafft der Schamane die Kommunikation zu den höheren Kräften, indem er eine Reise antritt. Auch in dieser muss er viele Prüfungen überwinden, doch am Ende wird wieder die rechte Ordnung hergestellt.

Kann man auf diese Weise die gleichsam hypnotische Wirkung Merkels auf viele Menschen hierzulande erklären? Vielleicht können Tiefenpsychologen uns diese Frage beantworten.

Unser Autor Mathias von Gersdorff aus Frankfurt leitet die Aktion „Kinder in Gefahr“ und schreibt über aktuelle Themen hier: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/

Kommentare

10 Antworten

  1. So lange die Katholiken einen unfehlbaren „Papst“ haben, sollten sie vorsichtig mit derartigen Bemerkungen sein.
    So lange auch Maria, die Mutter Jesu, eine Frau, die ebenfalls Erlösung brauchte und keineswegs die Mutter Gottes ist und unbefleckt empfangen wurde, und sie zu anzubeten in der Bibel keinerlei Auffoderung zu finden ist, ebenfalls.
    Zudem hat die Katholische Kirche schon immer Weltliches und Sakrales vermischt.
    Und wem wird den zugejubelt auf aller Welt ? Wem werden die Hände geküsst und wer wird „angebetet“ … sicher nicht Angela Merkel, aber Medienspektakel werden inszeniert zugunsten des „Papstes“.
    Der auf dem Weg ist, die Welteinheitsreligion zu etablieren. Es gibt ein Video, in dem gezeigt wird, mit einer kurzen Ansprache des „Papstes“, dass alle Religionen Gott anbeten und es viele Wege gäbe. Am Schluss des Videos zeigen die Religionen ihre Symbole. Und mitnichten ist das Kreuz das Symbol des christlichen Glaubens sondern eine Plastikbabypuppe, die BabyJesus darstellt. Das ist NICHT der biblische Glaube. Das Kreuz ist zentral und bringt Erlösung, aber kein BabyJesus. Aber das ist für den katholischen Glauben relevant: die Mutter mit dem Baby.
    Nun. Mama Angela ist die Mutter vieler Flüchtlinge.
    http://theoblog.de/das-video-vom-papst/26883/

    1. Guten Tag,
      in Ihrem überzogenen Eifer bringen Sie einiges durcheinander – dazu ein paar Anmerkungen:
      1. Daß Maria erlösungsbedürftig war, lehrt auch die katholische Kirche ausdrücklich, gerade durch ihr Dogma von Maria als der makellos Empfangenen, weil dies bedeutet, daß sie die Erst-Erlöste und Voraus-Erlöste des Neuen Bundes ist – und all dies, wie das Dogma weiter betont, als Gnadenakt (!) Gottes und im Hinblick auf die rettenden Verdienste Christi, des einzigen Erlöser des Menschengeschlechtes, wie es weiter heißt. Im übrigen ist eine Anbetung Mariens in der katholischen Kirche strikt verboten.
      2. Daß Maria die Mutter Gottes ist, steht im Neuen Testament. Wie Sie sicherlich wissen, bedeutet der Titel HERR dort immer Gott selbst. Nun sprach aber die Verwandte Elisabeth zu Maria von ihrer Freude darüber, „daß die Mutter meines HERRN zu mir kommt“, wie Sie gerne im Lukas-Evangelium nachlesen können.
      3. Nicht die katholische Kirche empfahl vor einigen Jahren, das Kreuz-Symbol zugunsten einer harmloser wirkenden Krippe abzuschaffen, sondern die lutherische Bischöfin Jepsen von Hamburg.
      3. Der Papst ist nicht als Person unfehlbar, auch nicht in all seinen Amtshandlungen oder Äußerungen, sondern seine dogmatische Unfehlbarkeit bezieht sich allein auf die Verkündigung einer für die ganze Kirche gültigen Lehraussage als göttliche Offenbarung. Solche Dogmen wurden in den letzten 150 Jahren gerade zweimal verkündet.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Unfehlbar allein ist die Bibel, als Gottes Wort.
        Also Gott selbst.
        Elisabeth fällt aber vor dem Herrn nieder, und nicht vor Maria.
        Soweit ich mitbekommen habe, waren Papst Johannes Paul der ( II ? ) Marienverehrer und auch Benedikt .. ebenfalls hat der jetzige Papst Franziskus am Schluss seiner Verkündigung ein Gebet, das Maria verherrlicht.

        II. Maria, die Mutter der Evangelisierung

        284. Zusammen mit dem Heiligen Geist ist mitten im Volk immer Maria. Sie versammelt die Jünger, um ihn anzurufen (Apg 1,14), und so hat sie die missionarische Explosion zu Pfingsten möglich gemacht. Maria ist die Mutter der missionarischen Kirche, und ohne sie können wir den Geist der neuen Evangelisierung nie ganz verstehen.

        aus seiner Schrift: evangelii gaudium.

        Es tut mir sehr leid, aber das steht nicht in meiner Bibel. Natürlich bin ich nicht studiert und spreche auch die biblischen Sprachen nicht. Aber es gibt sehr gute deutsche Übersetzungen.
        Paulus hätte Maria doch bestimmt nicht die Ehre verweigert, hätte ihm das Jesus offenbart.
        Die Ehre gebührt allein Gott dem Vater, Gott dem Sohn und Gott dem Heiligen Geist.
        Allein Jesus ist Mittler zwischen Himmel und Erde. Er ist wahrer Mensch und wahrer Gott.
        Pfingsten gab es, weil Gott es so wollte.

        Wo in der Bibel steht, dass Maria makellos empfangen worden wäre ? Was überhaupt müsste dies bedeuten für die Eltern von Maria und ebenso wiederum für deren Vorfahren ? Wäre das so gewesen, dann wäre sie nicht erlösungsbedürftig gewesen – keiner der Vorfahren wäre erlösungsbedürftig gewesen. Deswegen sind wir es ja, weil durch Adam die Sünde in die Welt kam und damit der Tod, sowohl der geistliche wie auch der leibliche.
        Das eben ist ja das Geheimnis der Gottheit Jesu, dass ER in Jungfrauengeburt zwar, aber von einer ganz normalen sterblichen Frau, die ebenso unter der Erbsünde gelitten hat, sündlos war und so für uns am Kreuz die Sünde tragen konnte, um uns zu erlösen.
        Selbst wenn die „Bischöfin“ ( ich bin da sehr konservativ, eine weibliche Führung in der Kirche akzeptiere ich nicht, Paulus erlaubt das nicht. ) das Kreuz zuerst abgeschafft haben sollte, verwendet der Papst dieses falsche Symbol in seinem Werbevideo. Und aus gutem Grund.
        Würde er das Kreut zulassen, dürfte er nicht sagen, alle Wege führen in den Himmel.
        Er macht Jesus zum Lügner. Denn Jesus sagt: ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben und NIEMAND kommt zum Vater denn durch MICH.
        Ich denke, diese Aussage ist eindeutig und nicht zu relativieren.

        1. Guten Tag,
          die katholische Kirche ist es doch, die seit zweitausend Jahren die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift lehrt. Wer hat denn mit der Bibelkritik angefangen?! – Ausgerechnet der liberale Protestantismus schon im 19. Jahrhundert, wobei es die Päpste damals und auch später – vor allem in der Anti-Modernismus-Phase Anfang des 20. Jahrhunderts – waren, welche die Zuverlässigkeit und Heiligkeit der Bibel betonten und verteidigten. Übrigens betet jeder katholische Priester täglich das Brevier, das in erster Linie aus den Psalmen besteht – ähnliches gilt für die Tagesgebete in den Klöstern, ebenso für den Gregorianischen Choral. Die katholische Kirche, welche die Heilige Schrift durch die Jahrtausende getragen und getreulich überliefert hat, benötigt von evangelischer Seite keinerlei Aufklärung über Bedeutung und Verbindlichkeit der Heiligen Schrift.
          Sie sind gut damit beschäftigt, diese Dinge im protestantischen Lager – zumal in der EKD – zu verkündigen!
          Sodann ist es doch klar, daß Elisabeth nicht Maria anbetet, sondern GOTT (hat das jemand bestritten?!) – eine biblische Tatsache ist es zudem, daß Maria mit den Jüngern gemeinsam betete, bevor der Hl. Geist gesandt wurde. Die Ausdrucksweise von Päpsten muß dabei nicht in jedem Fall geglückt sein. Päpstliche Schreiben sind nicht unfehlbar, das wissen wir Katholiken. Es gilt für einen Johannes Paul II. genauso wie für Papst Franziskus oder sonst einen Pontifex. Also brauchen Sie nicht den Eindruck erwecken wollen, als seien irgendwelche Papst-Zitate für uns Katholiken glaubensverbindlich.
          Befassen Sie sich mal lieber mit den zahllosen „Päpsten“ im Protestantismus. Oder warum haben hunderte von ihnen eine eigene Freikirche, Gruppierung oder Sekte gegründet? Doch weil sie sich selber für theologisch unfehlbar hielten in der Weise, daß ihre jeweilige Bibelauslegung genau die einzig richtige sei! Würde dieser Anspruch nicht so häufig bestehen, gäbe es nicht tausende von evangelischen Denominationen!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      2. “ Jesus war auch schon vor seinem irdischen Leben in seiner Gestalt und seinem Wesen ganz Gott (Phil 2,6). “

        “ …Jesus Christus tat, Was Gott tat
        An zahlreichen Stellen in der Bibel wird das gleiche göttliche Verhalten von Jahwe und Jesus ausgesagt. Beispielsweise soll nur der Rettung erfahren, der wahlweise Gott den Schöpfer oder seinen Sohn Jesus Christus verehrt: „Und es wird gesche- hen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.” (Joel 3,5) und „dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst … denn jeder, der den
        Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.” (Röm 10,9.13; vgl. Apg 2,20f) Ähnliche Aussagen über Gott den Vater und Jesus Christus finden sich in 1. Petrus 3,15 und Jesaja 8,13. Einige weitere Beispiele sollen hier thematisch geordnet vorgestellt werden…. “

        aus:
        http://bitimage.dyndns.org/german/MichaelKotsch/Ist_Jesus_Christus_Gott_2014.pdf

        Als Frauen haben wir ebenso Jesus Christus als Idenktifikationsfigur, und brauchen keine biblische Frauenfigur. Diese dürfen uns als Vorbild dienen. In Hebräer 11 wird Maria nicht genannt.
        Von Maria ist kaum etwas überliefert, und ebenfalls aus gutem Grund.

        1. Guten Tag,
          danke, daß Sie mir hier die wahre Gottheit Christi biblisch erläutern, die ohnehin von keinem einzigen rechtgläubigen Katholiken bestritten wird.
          Sie wollen bitte einsehen, daß es die katholische Kirche gewesen ist, die schon in den ersten Jahrhunderten diese Glaubensgrundlage (Christi Gottmenschentum) gegen zahlreiche Irrlehren verteidigt hat (Abwehr des Arianismus, Doketismus, Nestorianismus, Monophysitismus usw). Sie tragen hier Eulen nach Münster!
          Von Maria ist Wichtiges in der Heiligen Schrift überliefert (es kommt nicht auf die Menge, sondern auf Gehalt und Bedeutung an); sie wird als Mutter des HERRN (= Gottesmutter!) bezeichnet, der HERR ist mir ihr, sie ist die Hochbegnadete unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht ihres Leibes (Jesus); sie hat geglaubt und bejaht, was der HERR ihr sagen ließ usw.
          Christus hat auf ihre Bitte hin bei der Hochzeit zu Kana sein erstes öffentliches Wunder gewirkt, nachdem sie zu den Dienern gesagt hatte: „Was ER euch sagt, das tut!“
          Dieses Leitwort der Madonna möge allen Christen voranleuchten!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

  2. Das erscheint mir aus meiner Verfasstheit heraus ziemlich übertrieben – auf mich hat Merkel keinerlei suggestive Wirkung. Im Gegenteil – sie langweilt mich unsterblich. Und das seit fast 30 Jahren. Ich fand sie schon in der Kohl-Regierung als Umweltministerin dermaßen nichtssagend, dass ich nicht verstehen konnte, wie ausgerechent diese graue Maus dann diese Karriere machen konnte.
    Sie ist eine Loriotfigur.

    1. So grau ist die Maus eben nicht. Und so realitätsfern erscheint mir das von H. Mathias von Gersdorff gezeichnete Bild von Frau Merkel keineswegs. Merkels öffentliche Auftritte als Herrscherin über und gegen das sich ihr unterwerfende Volk lässt sie durchaus wie die Göttin einer neuen Religion erscheinen. Weisheit und Unfehlbarkeit kann ich im Handeln ihrer Majestät freilich nicht erkennen. Vielmehr Starrsinn und mangelnde Weitsicht. Die Folgen ihres Tuns kann sie wohl kaum ermessen und wird deswegen ihr Volk wie die Lemminge an den Abgrund führen. Ob und wie sich dann die von ihrer ergebenen Unterwürfigkeit gekennzeichneten Untertanen entscheiden werden, ist noch ungewiss.

  3. Was ist denn das für ein polemisches Gerede.

    Man ja gegen Merkels Flüchtlingspolitik sein (ich unterstütze sie auch nicht). Man kann sich auch über Merkels Starrsinn (oder, freundlich formuliert: Beharrlichkeit) wundern. Ich tue es auch. Aber dann mit Germanen und Ersatzreligion zu kommen, ist schon weit hergeholt. Was mich an Rechten und selbsternannten Patrioten immer besonders stört ist die Verachtung, mit der sie auf die normalen, unerleuchteten Deutschen hinabsehen.

    Nota bene: Bei den alten Germanen war der König keineswegs eine sakrale Figur. Die Germanen hatten meist ein Wahlkönigtum, und wenn der König nicht erfolgreich war, konnte er auch wieder abgesetzt werden. Überhaupt war ein germanischer König wohl weniger ein König nach unserer Vorstellung, sondern mehr so etwas wie ein Heerführer.
    Es war vielmehr im Römischen Reich, wo die Kaiser sich als Götter verehren ließen. Und es war die Kirche, die die Könige nach alttestamentarischem Vorbild salbte – und sie damit quasi sakrosankt machte. Denn den Gesalbten des Herrn rührt man nicht an (zumindest theoretisch. Im Mittelalter gibt es auch andere Beispiele).

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