Aus einer Besprechung von Pater Bernd Hagenkord (Leiter v. Radio Vatikan)
Einer der wichtigsten und wirkmächtigsten Texte des Neuen Testamentes ist der Brief des Apostels Paulus an die Römer.
Kaum ein wichtiger und großer Theologe in den vergangenen 2000 Jahren, der sich nicht an diesem Werk probiert hat, von Augustinus angefangen durch die Theologiegeschichte hindurch.
Große theologische Fragen zu Gnade und Rechtfertigung entscheiden sich hier an winzigen Details, an Interpretation und Lesart.
Einer der ganz großen, aber nicht sehr bekannten Kommentare zum Römerbrief stammt von Erik Peterson. Peterson, 1890 in Hamburg geboren, schrieb ihn noch als evangelischer Theologe, vor seiner Konversion.
Es ist ein klassisch geschriebener Kommentar, Satz für Satz, Abschnitt für Abschnitt. Aber er geht auch immer geistlich vor, abwägend und den Leser, der kein Fachmann ist, einbeziehend.
Bei alledem ist es eine Exegese, die sehr theologisch ist. Das schätzt u.a. auch der Theologe Joseph Ratzinger an Peterson. Er bleibt nicht bei Buchstabe und Rekonstruktion, er geht dem Theologen Paulus nach, seinem Denken und Ringen mit den Fragen, die ihm die Verbreitung des Glaubens stellen.
Es ist eine umfassende Beschäftigung: Heil und Gnade, Geschichtsverständnis und Eschatologie, Glaube, Gehorsam und Berufung: Alle Themen Paulus kommen bei Peterson vor.
Erschienen ist das Buch in der neu entstehenden Reihe der Gesammelten Werke Peterson.
Erik Peterson: Der Brief an die Römer. Gesammelte Schriften, Band 6, Echter-Verlag Würzburg, ca. 30 Euro.
Quelle: Radio Vatikan
Eine Antwort
Da fällt mir spontan ein, dass für Luther der Römerbrief der Weg zum Heil wurde. Lese gerade eine Biographie, die ich auch gerne Interessierten weitergebe… u.a. auch seine Tischreden kommen zu Wort ! Mfg