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Christliches Leben und Sterben ist ein Aufbruch in das Unvergängliche

Von Erzbischof Johannes Dyba (+)

Der Gedanke an den Tod ist keiner, der besonders beliebt ist. Für alle Menschen bleibt der Tod zunächst das Grauen, die finstere Grube, das unentrinnbare Ende nach kurzem – ach so kurzem – Aufleben.

Viele schieben am liebsten den Gedanken an den Tod ganz beiseite, suchen dem Unentrinnbaren eben doch eine Weile zu entrinnen, eine falsche Zeit herauszuschlagen, die nicht bleiben und nicht bestehen kann.

Jesus Christus aber, der menschgewordene Sohn Gottes, hat uns gezeigt, dass der Tod nicht das Ende unseres Lebens ist, sondern der Anfang des endgültigen, des ewigen Lebens.

Er selbst ist ja von den Toten auferstanden und er, der Sieger über den Tod, hat uns verheißen: „Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen“ (Joh 12,32).

Und das ist bis auf den heutigen Tag der kennzeichnende Unterschied zwischen Gläubgen und Ungläubigen: Menschen, die an Gott und seine Verheißung nicht glauben, gehen ihr ganzes Leben lang dem Ende entgegen.

Wenn der blühende Höhepunkt einmal überschritten ist, gibt es nur noch den allmählichen Verfall der Kräfte: eines nach dem anderen muss aufgegeben werden – und am Ende steht der Sarg.

Ganz anders ist es beim Glaubenden. Sein Leben ist nicht Abbruch, sondern Aufbruch. Ein immer neuer Aufbruch vom Vergänglichen in das Unvergängliche, vom Irdischen in das Überirdische – ja vom Kleinen, Erbärmlichen, Verhafteten in das Große, Freie, Vollkommene. Und je älter der Glaubende wird, desto näher kommt er eben nicht dem Ende, sondern dem neuen Anfang.

Was ist das für ein neuer Anfang? Was ist das für eine Ewigkeit, die da vor uns liegt?

Nun, es ist die ewige Seligkeit, ewige Herrlichkeit, die Gott uns verheißen hat.

Wenn Jesus zu den Seinen spricht: „Das alles habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde“ (Joh 15,11) – dann heißt das eben, daß alle christliche Botschaft und Lehre Frohbotschaft ist, daß seine Freude uns ergreift und unser ganzes Leben so zur Vorschau und Vorschule der ewigen und unendlichen Freude werden soll.

Und darum ist auch nichts falscher als der Vorwurf, der Blick auf das Jenseits und die Ewigkeit solle uns bloß ablenken von den Problemen unserer Zeit.

Nein, ganz im Gegenteil, die Gewißheit, daß Gott uns in sein Heil ruft, soll uns die Kraft geben, unser irdisches Leben anzupacken, die Probleme dieser Welt mit der Gelassenheit und Sicherheit dessen zu lösen, der weiß, daß über allem ein ewiger Vater thront. Nichts auf Erden ist ja lähmender und krankmachender als Hoffnungslosigkeit.

„No future“ heißt es in der traurigen Generation der Gottfernen, in der die Jungen schon so alt aussehen und die Alten sich jugendlich tünchen und in ihrer aufgeregten Angst vor dem Ende schon jetzt das Leben ungenießbar werden lassen.

Wenn wir aber an Gott glauben, haben wir eine Zukunft, ja mehr als eine Zukunft: Ewigkeit, ewige Seligkeit!

Leben wir also, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn (vgl. Röm 14,8). Und mit Paulus können wir sagen: „Tod, wo ist dein Sieg, Tod, wo ist dein Stachel?“ (1 Kor 15,15).

So ist der Tod für den Gläubigen wie eine zweite Geburt: Wenn ein Kind geboren wird, muss es ja seinen gewohnten, geschützten, aber dunklen Lebensraum im Mutterschoß verlassen. Durch Schmerz und Schrei hindurch wird es von seiner bisherigen Existenz getrennt, um in eine neue Welt hineingeboren zu werden: Da gibt es Licht, Luft, freie Bewegung – lauter gNatur Mensch Umweltanz neue Dimensionen, die im Muterleib unvorstellbar waren.

Und eben so wird es auch sein, wenn Gottes Ewigkeit einbricht in unsere Zeit, wenn aus unserem Vergänglichen Unvergängliches wird, wenn wir aus unserem irdischen Leben emporgehoben werden in das ewige Leben.“Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat…das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben!“, heißt es im Korintherbrief (1Kor ,9).

So wenig ein Embryo sich die Welt vorstellen kann, die auf ihn zukommt, so wenig können wir uns die Ewigkeit vorstellen, die auf uns zukommt. Aber wir können uns auf sie vorbereiten.

Freuen können wir uns darüber, daß am Ende unseres Lebens nicht der Tod steht, nicht eine ungewisse Not, sondern das Leben, das Gott uns verheißen hat – und wenn wir an ihn glauben, wenn wir ihn lieben, dann heißt das ewiges Leben, ewige Herrlichkeit. Und diese Gewißheit soll uns schon jetzt leben lassen, aufleben lassen in Freude!

Beitrag von Erzbischof Johannes Dyba aus dem Buch „Die Zukunft unseres Lebens – Antworten auf den Tod“, Verlag Ursula Zöller, 63739 Aschaffenburg, Karlstraße 3.

Frau Zöller ist Mitgründerin der Neuen katholischen Frauenbewegung (NkF)

Internetpräsenz: www.frauenundkirche.wordpress.com

Kommentare

10 Antworten

  1. Eine Predigt, wie man sie heute kaum noch vernimmt!
    Eine Predigt, die Hoffnung schenkt und für die ich danken möchte, auch Felizitas Küble für die Veröffentlichung..
    Johannes Dyba wird die Liebe und Barmherzigkeit Gottes jetzt unmittelbar erfahren dürfen und wir einst nach unserem irdischen Ende hoffentlich auch.

  2. Ja, die Angst vor dem Sterben. Wer ein Gottgefälliges Leben gelebt hat, braucht sich nicht zu Fürchten, denn er lebt in Gott. Aber die Heuchler werden sich nach dem Tode sehr wundern. Jesus hat immer gesagt, dass das nicht vor Gott und dem Gericht Verhandelbar ist. Ja, ich bin Überzeugt, dass es Heulen und Zähneknirschen geben wird. Manche Kirchenfürsten wähnen sich bei Gott. Sie stehen jetzt schon bis zum Hals in der Hölle.

    1. @Killema:

      Für einen Christen ist das Neue Testament der BIbel verbindlich, mit dem Neuen Bund nach Jesus Christus, welches das alte Testament der Bibel neu auslegt und neu interpretiert.

  3. Sehr ermutigende Worte. Zeitlos und auf jeden Fall besser als die Predigten, die wir gestern hier in der Messe zu hören bekamen.

    Es wurde sogar auf die geschlechtlich „diverse“ Menschen Bezug genommen.
    Ebenfalls war der Prediger ganz gegen die neue Instruktion aus Rom, die sich gegen das Zusammenlegen von Pfarreien und gegen den AUfbau der „Laienherschaft“ innerhalb der Gemeinden ausspricht.

    Diese Extra-Ansprache an die sogenannten Diversen muss der Diakon mal vor Gott verantworten.
    Die Bibel jedenfalls kennt nur Mann und Frau.

    Aber es war mir klar, nach der Corona-Zeit wird es in der Pastoral keine Wende geben. Kommunionhelfer werden schon wieder eingesetzt und die Laien stürmen wieder den ALtarraum mit ihren Laienpredigten.

    Dabei finden doch in den meisten Gemeinden seit Corona nur die Sonntagsgottesdienste statt.
    Die ganzen Laienversammelungen werden nicht abgehalten und die Priester könnten ihren liturgischen Dienst alleine ausfüllen.

    1. Die Soziologin Gabriele Kuby – siehe auch Judith Reisman und James DeMeo aus den USA und Klagemauer.TV aus der SChweiz und Christa Meves und Eva Hermann und auch das internationale Schiller-Institut und das Zeit-Fragen Magazin aus der Schweiz und so weiter

      http://www.gabriele-kuby.de

      http://www.zeit-fragen.ch siehe auch den „Bund Katholischer Ärzte“ (BKA) Deutschland und die Epoch Times Deutschland Zeitung zu Feminismus und Gender und Genderismus und Gender Ideologie und Gender Mainstreaming und Zwangs- und Frühsexualisierung usw.

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