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Darstellung des HERRN: „Maria Lichtmeß“ zwischen Weihnachten und Ostern

Von Felizitas Küble

Der 2. Februar gilt traditionell als das Ende der Weihnachtszeit, in manchen Kirchen werden erfreulicherweise erst danach die Krippen abgebaut (inzwischen leider vielfach schon nach dem Dreikönigs-Tag am 6. Januar). Auch private Haushalte lassen ihre Krippen oft bis zu Maria Lichtmeß aufgestellt.

Kirchenamtlich und liturgisch heißt dieses Fest „Darstellung des HERRN“, nämlich seine „Darbringung“ und Weihe im Tempel, wofür Maria und Josef mit dem Jesusknaben nach Jerusalem pilgerten.

Der volkstümliche Name „Maria Lichtmeß“ entstand aus dem feierlichen, mit zahlreichen Kerzen und Lichterprozessionen geprägten Gottesdienst an diesem Festtag.

Die Messe läßt mit ihrer stimmungsvollen Dunkel-Hell-Symbolik am Abend, oft verbunden mit einem Kerzen-Umgang der Gläubigen vor dem Gottesdienst bereits etwas erahnen von dem späteren Osterjubel, sie wirkt wie eine vorweggenommene Osternacht im Kleinen. 

Zudem werden in der Liturgie an Maria Lichtmeß die Kerzen gesegnet, die im Laufe des Kirchenjahres für gottesdienstliche Zwecke verwendet werden, somit auch die Osterkerze, die in der Osternacht feierlich in die Kirche getragen  und als „festliche Gabe“ besungen wird.

Zugleich werden in der Osterliturgie mit der großen Kerze sogar die Bienen gewürdigt, heißt es doch Dankgebet des „Exsultet“: „Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche durch die Hand ihrer Diener. Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer.“

Schon in der frühen Kirche galt die aus Bienenwachs entstandene Kerze in ihrer natürlichen Reinheit als Symbol Christi, zumal die Biene als keusch und jungfräulich angesehen wurde. Zudem schmilzt das Wachs durch die Flamme, die Kerze „verzehrt“ sich gleichsam, was als Zeichen für die Opferhingabe Christi am Kreuz verstanden wurde.

Auch heute noch sollen die für den kirchlichen Gebrauch verwendeten Kerzen einen bestimmten Anteil an Bienenwachs enthalten. Schon die Kirchenväter mahnten in der antiken Zeit, für den Gottesdienst sollten nur die „edelsten Stoffe“ verwendet werden, um seine Würde und Heiligkeit zu unterstreichen.

Eine solch strikte Regel gilt aber nicht hinsichtlich der Kerzen der Gläubigen für ihren eigenen Hausgebrauch, die sie zur Feier von Maria Lichtmeß mitbringen und vom Priester segnen lassen.

 

Kommentare

5 Antworten

    1. Guten Tag,
      wir dürfen nicht an das heutige Ägypten denken, das Reich reichte damals viel weiter nach Osten, also war der Weg von Bethlehem nach dort deutlich kürzer. Die Heilige Familie sind vielleicht über Jerusalem nach Ägypten gezogen. Die Weisen aus dem Morgenland müssen ja auch nicht am 6. Januar gekommen sein, das ist biblisch nicht festgelegt.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Nach Jesu Darstellung im Tempel zog die Familie nicht gleich nach Nazareth, sondern zurück nach Bethlehem, wo nach kurzer Zeit die 3 Weisen Gold, Weihrauch und Myrrhe dem NEUEU KÖNIG brachten. Nach deren Abreise brach die Familie gem. Mt. 2,13-15 nach Ägypten auf. Ihr Fluchtweg führte aber zunächst gemäß „Kindheit Jesu“ [ Autor: Jakob Lorber] zuerst nach Tyrus, wo der Landpfleger Quirinius ihnen ein Schiff zur Verfügung stellte, das sie nach Ostrazine brachte.

  1. Ich merke auch, in jeder Pfarrei endet die Weihnachtszeit mit Krippendarstellung und geschmückten Bäumen anders.

    Manche schon nach Epiphanie oder am 21. Januar. Einige an Fest Darstellung des Herrn.

    Ich persönlich lasse meine Krippe bis 2. Februar stehen. Aber schmücke sie mit den ersten Frühlingsblumen. Hinweis auf Ostern .

    Danke, Frau Küble, für die Info mit den Bienen.

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