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Das Versagen vieler Bischöfe in der Kirche: Nichts Neues unter der Sonne!

In manchen traditionellen Kreisen wird die nostalgische Vorstellung gehegt, als seien die früheren Epochen der Kirchengeschichte weitaus positiver zu werden als die heutigen. Sicher hatte aber jede Zeit ihre spezifischen Vorzüge und Probleme. flyerstralsund2

Bedenken wir, daß schon die frühe Christenheit nicht nur von äußerer Verfolgung erschüttert, sondern von innerer Gefährdung bedroht war, vor allem durch die Gnosis (heute würde man diese Strömung dem esoterischen Spektrum zurechnen).

Im 2. Jahrhundert folgte bereits die enthusiastische und apokalyptische Schwärmerbewegung der Montanisten, dann weitere Irrlehren (Pelagianismus, Doketismus, Arianismus etc).

Die Kirche hat diese und weitere zahlreichen internen Gefahren für Lehre und Frömmigkeit überwunden, vor allem durch das päpstliche Lehramt und das einigende Band Roms, wobei bisweilen die Mehrheit der katholischen Bischöfe auf der „falschen Seite“ stand.

Freilich war auch bei den Päpsten nicht alles Gold, was zu glänzen schien, der (un)sittliche Lebenswandel mancher dieser obersten Hirten ließ bisweilen sehr zu wünschen übrig.

Auch auf theologischer Ebene gab es Irrtümer (denken wir etwa an die Causa Honorius oder Johannes XXII.); es kabildma1m zu schwereren kirchenpolitischen bzw. kirchenrechtlichen Fehlenentscheidungen (z.B. von Papst Liberius gegenüber dem hl. Athanasius) etc.  – Trotzdem erwies sich das Papsttum insgesamt als „Fels in der Brandung“.

Der Kirchenhistoriker und Kardinal Walter Brandmüller schreibt hierzu in seinem Buch „Licht und Schatten. Kirchengeschichte zwischen Glaube, Fakten und Legenden“ (Augsburg, 2008, S. 11):

,,Ganze Episkopate – heute Bischofskonferenzen  –  verfielen während der arianischen Krise des 4. und 5. Jahrhunderts der lrrlehre. lm 16. Jh. folgten die Bischöfe Englands mit Ausnahme des hl. John Fisher aus Schwäche und Feigheit König Heinrich VIII. in den Abfall von Papst und Kirche. . .

Fast zwei Jahrhunderte begünstigten die französischen Bischöfe die lrrlehre des  Jansenismus. Der Ausnahmen waren nicht viele. Auch jene deutschen Bischöfe, die sich mit der Glaubensspaltung des 16. Jh. konfrontiert sahen, haben größtenteils versagt…

Wir können unser Vertrauen also letzten Endes nicht auf die Weisheit und Kraft der Hirten setzen. Der Kirche ist aber weder Tadellosigkeit noch Tüchtigkeit ihrer Hirten und ihrer Gläubigen verheißen.“

Der Kardinal verweist sodann auf die Verheißung Christi, der seiner Kirche beistehe und sie unerschütterlich in der  Wahrheit bewahre bis zu seiner Wiederkunft am Ende der Zeiten.

Kommentare

10 Antworten

  1. @GsJC
    Ich kenne nun das kölner Nachtleben nicht so gut und weiß nicht, was der „Nachtpflug“ ist. Es bringt auch nix, irgendwo hinzugehen, wo man sowieso nichts erreicht und nur zusammengeschlagen wird. Mit „Mut“ hat das nichts zu tun.
    Es geht darum, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die der Kirche fern stehen. Und wenn der Herr Weihbischof das versucht, ist es ja erst einmal lobenswert. Nur ist eine Disco m.E. nicht unbedingt der richtige Ort, s.o..

    1. Nur ist eine Disco m.E. nicht unbedingt der richtige Ort, s.o.. …

      <<<<<<<<<<<<<<<<<

      Richtig – im Kinderplanschbecken ( siehe unten ) würde der Weihbischof bestimmt auch eine gute Figur abgeben und ein Artikel im erzbischöflichen Radio wäre ihm ebenfalls gewiss!

      mfg

  2. ICH HABE SO LANGSAM DAS GEFÜHL; IN KÖLLE WILL JEDER BISCHOF BEWEISEN; DASS ER SO GANZ ANDERS IST. FÜR MICH IST DAS EINE ANBIEDERUNG AN DEN ZEITGEIST, DIE VON EINER GEWISSEN LOBBYGRUPPE INNERHALB DER KIRCHE ALS VERHEUTIGUNG
    IMMERZU SO LAUTHALS PROPAGIERT WIRD. ICH WERDE ERST DANN DIE ANGELEGENHEIT MIT ANDEREN AUGEN SEHEN; WENN DER WEIHBISCHOF AUCH BEIM MARSCH FÜR DAS LEBEN IM KOMMENDEN SEPTEMBER IN BERLIN FARBE BEKENNT!!!

  3. Was die Bischöfe betrifft gebe ich Ihnen recht!
    Was den Lebenswandel einiger Päpste und vieler Bischöfe und Priester betrifft auch.
    Aber Alexander VI. verbrahcte die Zeit mit Huren, Intrigieren und sogar Morden – mit der Lehre, was ja sein Part gewesen wäre, hat er sich nicht abgegeben, also auch keine Irrtümer verbreitet.
    Selbst hinsichtlich kirchenrechtlicher und administrativer Fehlentscheidungen haben Sie zweifellos recht – hier ist in unterschiedlichen Graden die Zustimmung des Gläubigen gefordert.
    Es galt eh immer der Grundsatz: Wenn sich rechtliche oder administrative Bestimmungen absolut nicht durchsetzen lassen, gelten sie auch nicht.
    Beispiel: „Tra le sollicitudine“ von Pius X. – verbietet darin das Kastratenwesen UND den Kirchengesang der Frauen. Während ersteres aufgrund seiner Unnatürlichkeit und Sündhaftigkeit ohnehin schon längst hätte verboten werden müssen (!!!), konnte sich dann letzteres erst recht nicht mehr durchsetzen, zumal der Kastrat ja die Frauenstimme ersetzen sollte. Kurz: Dann gilt so etwas auch nicht! Natürlich singen landauf landab die Frauen auch liturgisch, v.a. in Klöstern, im Rahmen der hl. Messe, so wie es auch davor schon seit ewigen Zeiten war.

    Soweit so gut.

    Aber dieses, was wir heute haben, dass ein Konzil samt den folgenden Päpsten gravierende Lehrirrtümer verkünden – in diversen Schreiben und Reden mit verschiedenen Gewissheitsgrade freilich, aber immerhin, die Barrieren zu tief setzen (z.B. bei Heiliggsprechungen) und in vielem das BLANKE Gegenteil von dem tun, was zuvor geboten war –

    DAS hatten wir noch NIE und stellt uns vor eine Herausforderung, die in der Tat neu ist.

  4. „Weihbischof auf missionarischen Abwegen in den Untergund?“

    Auch die ( Volks) – Mission sieht heute ein wenig anders aus als früher.

    So hofft ein Weihbischof vielleicht einmal die Woche in der Kölner Discothek „Underground“ kellnern zu dürfen, um regelmäßig mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die man sonst nie in der Kirche sieht. Aus Altersgründen macht er sich da aber wenig Hoffnung – gibt er selbstkritisch zu! So soll es bei regelmäßigen Besuchen im „Underground“ bleiben.

    Zu diesem Zweck hat der Kölner Weihbischof Ansgar Puff bei seinem Besuch in der Discothek auch auf die Soutane verzichtet und mit einem weißen Hemd getauscht, um nicht direkt auszufallen. Ich finde, dass das sehr rücksichtsvoll ist.

    Der Weihbischof bezieht sich bei seiner erfolgreichen Disco-Mission auf nachstehend zitierte Aufforderung von Papst Franziskus, der alle Bischöfe dieser Welt dazu aufgerufen hat, …

    Zitat Papst Franziskus
    „Ich träume von einer Kirche, die rausgeht, die keine Angst hat, sich Beulen zu holen.“
    Zitat Ende

    … sich „Beulen“ zu holen.

    Ich bin gespannt, wo man demnächst – wenn dieses Beispiel Schule macht – noch Bischöfe antreffen wird. Vielleicht auf dem Zehnmeterturm im Schwimmbad. Bei einem Sprung aus dieser Höhe sind „Beulen“ garantiert! 🙂

    Ein springender (Erz-) Bischof dürfte viel Aufmerksamkeit bei denen erregen, die ebenfalls nie in die Kirche kommen. Bestimmt werden sich nach dieser mutigen Aktion – selbstverständlich in einer schwarzen Badehose – tiefsinnige Glaubensgespräche im Whirlpool des Schwimmbades führen lassen.

    Das ganze Interview mit Weihbischof Ansgar Puff ist auf „Domradio.de“ – dem Sender des Erzbistums Köln – nachzulesen …

    http://www.domradio.de/themen/erzbistum-koeln/2015-07-05/weihbischof-puff-zu-besuch-koelner-diskothek

    mfg

    1. Jetzt lassen Sie doch den Herrn Bischof in Ruhe. Solange er keine Drogen nimmt oder sich unzüchtig mit Frauen abgibt, kann er meinetwegen so oft in die Disco gehen, wie er will. Chancen für erfolgreiche Missionsversuche sehe ich wegen der Lautstärke und der allgemeinen Stimmung dort nur wenige, aber objektiv sehe ich an dem Discobesuch selbst auch nichts Schlimmes.

      1. Zitat
        Jetzt lassen Sie doch den Herrn Bischof in Ruhe.
        Zitat Ende

        Wenn es dem Herrn Weihbischof um „Franziskus-Beulen“ geht, dann sollte er in Köln den „Nachtpflug“ besuchen, da sind „Beulen“ für Weihbischöfe garantiert.

        Das wäre wirklich mutig, besonders zu vorgerückter Stunde.

        mfg

      2. So erreicht man Menschen, braucht sich nicht zu verkleiden und in den lauten „Underground“ abtauchen …

        ChristoVia – Straßenmission

        Der Glaube ist ein Geschenk. Ihn zu finden ist Gnade, und diese kommt von Gott. Gott möchte jeden an seiner Gnade teilhaben lassen, doch vielen Menschen ist der Glaube verwehrt, sei es durch schlechte Erfahrungen oder mangelnde religiöse Erziehung.

        Durch unsere Initiative möchten wir diese Menschen erreichen und ihnen helfen, zu ihrem Glauben (zurück) zu finden. Wir möchten Präsenz zeigen und eine Anlaufstelle bieten, um ohne Umwege mit Gott und Kirche in Kontakt zu kommen. Manchen fällt es schwer, von selbst den Weg zu Gott über die Pfarrbüros einzuschlagen. Daher gehen wir mit ChristoVia den Menschen ein Stück entgegen und folgen damit dem Leitsatz von Kardinal Höffner: Wir sind eine Geh-hin-Kirche und keine Komm-her-Kirche.

        Um möglichst viele zu erreichen, stellen wir uns dreimal im Jahr an einem Samstag den Gesprächen und Fragen inmitten des Einkaufstreibens. Unser Stand befindet sich meistens vor St. Aposteln in Köln, unweit unserer Heimatpfarre St. Maria in der Kupfergasse, wohin wir die Menschen gleich zum Gebet einladen können.

        http://jugendpastoral.erzbistum-koeln.de/omniachristo/Aktivitaeten/ChristoVia/

    2. „Auch die Elefanten-Kinderrutsche war dabei!“

      Ist kein Sprung vom Zehnmeterturm aber ein feucht und hoffentlich fröhlicher Anfang!

      ———————

      Pater Waldemar predigt im Wallenfelser Schwimmbecken

      Barfuß steht Pater Waldemar im Kinderplanschbecken des Wallenfelser Schwimmbads. Sein Messgewand hat er etwas nach oben gerafft, damit es im knöcheltiefen Wasser nicht nass wird. Vor ihm – an einer seichten Stelle – ist ein einfacher Tisch zum Altar umfunktioniert.

      Im plätschernden Wasser schwimmen Weidenkörbe mit unterschiedlichen Symbolen und werfen leichte Wellen. Das Becken ist mit vielen Luftballons geschmückt. Die Besucher haben es sich ringsherum auf Decken oder Sitzhockern bequem gemacht. Die leuchtend blaue Elefanten-Kinderrutsche spiegelt sich in der lachenden Sonne – was für eine Idylle!

      […]

      „Ein solcher Gottesdienst, der so ganz anders ist, als die sonst gewohnten, spendet einem Kraft“, zeigten sich die Mitglieder der Dekanatsleitung am Ende des Gottesdienstes sicher.

      […]

      http://www.infranken.de/regional/kronach/Pater-Waldemar-predigt-im-Wallenfelser-Schwimmbecken;art219,1109181

      ———————

      Ich bin immer noch ganz gerührt von dieser Beschreibung. Hoffentlich war das Wasser nicht zu kalt für die Füße.

      Die Kinder werden sich bestimmt gefreut haben, dass ihre kleinen gelben Wulle-Enten im Kinderplanschbecken dabei sein durften.

      mfg

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