Kommentar von Felizitas Küble
Angela Merkel erfreut wieder einmal das Herz der liberalen Wochenzeitung „Die Zeit“. Diese ließ am 14.5.2012 online verlautbaren: „Innenminister Friedrich und Unionsfraktions-Chef Kauder wollen den Islam nicht als Teil Deutschlands anerkennen. Die Kanzlerin sieht das offenbar anders.“
„Die Muslime gehören heute zu unserer Lebenswelt dazu„, sagte die Kanzlerin nach Angaben der „Zeit“ beim Besuch einer Schule in Berlin. Viele Muslime seien Deutsche, so Merkel. „Deshalb gehört der Islam eben heute dazu.“
Die Wochenzeitung fügt hinzu:
„In der Debatte um die Rolle des Islams hatte Innenminister Hans-Peter Friedrich zu seinem Amtsantritt das Bekenntnis Wulffs kritisiert. „Dass der Islam Teil unserer Kultur ist, unterschreibe ich nicht„, sagte Friedrich. Die Leitkultur in Deutschland sei die christlich-jüdisch-abendländische Kultur. – Auch CDU-Fraktionschef Volker Kauder hatte kürzlich bekundet, dass für ihn der Islam nicht zu Deutschland gehöre.“
Merkel widersprach nun dieser Ansicht: „Zu sagen, der Islam gehört nicht zu Deutschland, finde ich, ist sicherlich falsch.“ – Das ändere dennoch nichts daran, daß die christlich-jüdische Tradition in Mitteleuropa sicherlich über Jahrhunderte stärker gewesen sei als die islamische, so Merkel.
Da hätte man gerne gewußt, welche „islamische Tradition“ es denn überhaupt in „Mitteleuropa“ je gab.
Mit der Merkel-„Logik“, wonach alles „zu Deutschland gehört“, was „in unserer Lebenswelt“ zu finden ist, landet man in einer qualitätslosen x-Beliebigkeit bis hin zum Absurden.
Demnach gehört auch der schwarzmagische Voodookult zu Deutschland, da sich erwiesenermaßen Anhänger dieser absonderlichen Religion hierzulande tummeln, teils auch als deutsche Staatsbürger.
Weiteres Beispiel: Entsprechend der Merkel-Logik würde dann auch der Rechtsradikalismus zu Deutschland gehören, da es zweifellos Rechtsradikale in unserem Land gibt.
Noch was unklar, Frau Merkel?
3 Antworten
Liebe Frau Küble,
Sie haben recht, leider gehört der Rechtsradikalismus auch zu Deutschland. Somit ist die Aussage, dass der Islam zu Deutschland gehört, bei dieser Betrachtungsweise auch korrekt … 🙂
Gott zum Gruß
Thomas
Guten Tag,
wenn in Politikerreden feierlich gesagt wird, xxx „gehört zu Deutschland“ (so wie das Christentum – und das Judentum als Wurzel des Christentums), dann soll damit gesagt werden, daß die Kultur unseres Landes davon bestimmend geprägt wurde. In diesem Kontext gehören weder der Islam zu Deutschland noch der Rechtsradikalismus, auch nicht der Linksradikalismus. Es geht also um die kulturprägende (!) Kraft einer Religion – und nicht etwa darum, Anhänger welcher Ansichten auch immer sich in Deutschland aufhalten. Die betreffenden Personen gehören dann zwar zu Deutschland, aber damit noch lange nicht deren Weltbild.
Freundlichen Gruß!
Felizitas Küble
Hallo Frau Küble,
es müßte dann korrekt heissen:
Der XXX gehört für Herr/Frau NNN zu Deutschland.
Einen Konsens scheint es bei diesen Fragen nicht zu geben.
Gott zum Gruß
Thomas