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Don Gobbis „Botschaften“ unter der Lupe

Von Felizitas Küble

Seit ca. 40 Jahren berichtet der italienische Priester Stefano Gobbi    –  von seinen Anhängern meist „Don Gobbi“ genannt  –  von angeblichen Einsprechungen der Gottesmutter, dokumentiert im sog. „Blauen Buch“, das den Titel trägt: „Die Muttergottes an ihre vielgeliebten Priestersöhne“.

Die Anhänger dieser Privatoffenbarung  –  sowohl Priester wie Laien  –  treffen sich zu Gebet und gemeinsamer Lektüre dieser Botschaften in „Zönakeln“, wie sie ihre regelmäßigen Zusammenkünfte bezeichnen. Don Gobbi ist zugleich Gründer und internationaler Chef der „Marianischen Priesterbewegung“ (MPB), die in Deutschland von Pater Otto Maier geleitet wird.

Die zahlreichen Neu-Auflagen und Ergänzungen seines sog. „Blauen Buches“ machen eine Analyse langatmig und kompliziert. Daher ist es übersichtlicher, sich Don Gobbis Neujahrsbrief 2007 an die „nationalen und regionalen Verantwortlichen der MPB“  näher anzuschauen, weil er darin viele seiner zentralen Themen zusammenfaßt.

Darin berichtet Don Gobbi von seiner eifrigen Reisetätigkeit durch aller Herren Länder, so etwa im Jahre 2006 durch vierzehn Staaten; zudem schildert er seine bisherigen Erfolge, die sich wahrlich sehen lassen können: „Ich habe 90 Städte mit 55 Flügen besucht, habe 110 Zönakel geleitet, an denen 70 Bischöfe, 1750 Priester und 450.000 Gläubige teilgenommen haben.“

Nun kommt es allerdings bei Licht betrachtet nicht auf den äußerlich meßbaren Erfolg an, sondern auf das Fundament und seine Qualität. Worauf also beruht die besondere „Spiritualität“ der Marianischen Priesterbewegung?

Natürlich auf dem Blauen Buch mit den „Einsprechungen“, die Don Gobbi – eigenen Angaben zufolge – direkt von der Himmelsmutter erhält.

Unter diesen umfangreichen Botschaften sind einige Aspekte besonders interessant. Lassen wir Don Gobbi selbst zu Wort kommen, genauer: die von ihm empfangene „Botschaft“ vom 15. März 1993:

„Wie Noah im Namen des Herrn jene, die vor der Sintflut bewahrt werden sollten, eingeladen hat, in die Arche einzutreten, so mußt du, mein kleinster Sohn, im Namen der himmlischen Mutter jene einladen, in die Zufluchtsstätte meines Unbefleckten Herzens einzutreten, die vor der großen Prüfung, die nun für die Kirche und für die ganze Menschheit gekommen ist, geschützt, verteidigt und gerettet werden sollen.“

Bereits hier taucht die Frage auf, ob sich die Gobbi-Bewegung gewissermaßen als „Staat im Staate“, eine Art Extra-Kirche innerhalb oder „oberhalb“ der Kirche Christi versteht. Don Gobbi wird hier jedenfalls in eine direkte Linie mit dem gerechten Noah des Alten Bundes gestellt  – offenbar  ist er der Noah unserer Zeit, was ein erstaunliches Sendungsbewußtsein markiert, das man ansonsten nur bei Sektenführern kennt.

Zudem ist das Unbefleckte Herz Mariens nun quasi die „Arche“ für jene, die vor der „großen Prüfung“ geschützt bleiben sollen –  vor einer Prüfung immerhin, die „nun für die Kirche“ (und die Menschheit) „gekommen“ sei.

Abgesehen davon, daß diese Ankündigung von 1993 auch fast 20 Jahre später noch   ihrer Erfüllung harrt, stellt sich die Frage, warum denn „die Kirche“ durch eine große Prüfung hindurchgehen muß, während gleichzeitig eine gewisse Schar von Gläubigen (eben die Anhänger Don Gobbis) davor bewahrt bleiben, weil sie sich getrost in der „Arche“ aufhalten, nämlich im Unbefleckten Herzen Mariens.

Wo befindet sich dann aber die Kirche Christi? Etwa außerhalb dieser Arche? Ist nicht die Kirche selber die Arche des Neuen Bundes? Viele Kirchenväter der ersten Jahrhunderte haben genau dies gelehrt: die Kirche als „Arche des Heils“!

Welche „Maria“ offenbart sich hier?

Die bereits zitierte Gobbi-Botschaft vom 15. März 1993, die er in Fatima empfangen haben will, bietet weitere Merkwürdigkeiten
„Ich habe dich hier gewollt, weil du allen verkünden mußt, daß die Zeit gekommen ist, in der ich mich auf außergewöhnliche Weise all jenen offenbaren werde, die sich mir geweiht haben.“

Bereits 1993 ist demnach die „Zeit gekommen“, in der sich die „Gottesmutter“ jenen, die sich ihr „geweiht“ haben, „offenbaren“ wird  – und zwar auf „außergewöhnliche“ Weise.

Auch hier möchte man nun gerne wissen, ob diese Ankündigung bereits eingetroffen ist und inwiefern der hier erwähnte Personenkreis (der sich dem „Unbefleckten Herzen geweiht hat“) tatsächlich „außergewöhnliche Offenbarungen“ erfahren hat, die von Seiten der „Gottesmutter“ bewirkt wurden.

Die von Don Gobbi propagierte Art der „Herz-Marien-Weihe“ erscheint  theologisch eher merkwürdig, erweckt sie doch den Eindruck, als ob die Gottesmutter nicht etwa nur der beste Weg zu Christus sei, sondern quasi die Endstation des Erdenpilgers. Doch die Gottesmutter ist der Weg, nicht das Ziel!

So heißt es z.B. in der „himmlischen“ Einsprechung Don Gobbis am 25. März 1984:

„Wenn ich euch um die Weihe an mein Unbeflecktes Herz bitte, so geschieht dies, um euch verständlich zu machen, daß ihr euch mir vollkommen anvertrauen müßt, total und für immer, damit ich entsprechend Gottes Willen über euch verfügen kann.“

Diese Aufforderung kann kaum von der wirklichen Gottesmutter herrühren, nicht von jener Jungfrau aus Nazareth, die bescheiden von sich sagte: „Siehe, ich bin eine Magd des Herrn.“  –  Allein Gott, unser Schöpfer, kann die volle „Verfügungsgewalt“ über seine Geschöpfe beanspruchen, allein dem dreieinigen Gott sollen wir uns „vollkommen“ anvertrauen, IHM „total und für immer“ dienen und uns freiwillig seinem Willen unterordnen.

Im Verhältnis zur Gottesmutter, also gegenüber dem höchsten gottbegnadeten Geschöpf, kann ein solcher Weihe-Akt lediglich in relativer Weise erfolgen, nämlich letztlich im Hinblick auf Christus selbst  –  bezogen auf die Madonna in dem Sinne, daß wir uns ihrer mächtigen Fürsprache am Throne ihres göttlichen Sohnes anvertrauen.

Zurück zu Don Gobbis Neujahrsbrief 2007, der auch in anderer Hinsicht aufschlußreich ist; er schreibt darin z.B.:

„Die Aufgabe, die der Marianischen Priesterbewegung in dieser Zeit der Reinigung und der großen Bedrängnis anvertraut ist, besteht darin, der Kirche und der ganzen Menschheit DIE HERRLICHKEIT MARIENS zu verkünden.“ (Großschreibung im Original.)

Wenn es sich bei dieser „Herrlichkeit Mariens“ um die amtliche Lehre der Kirche über die Gottesmutter handelt, dann braucht das „der Kirche“ keineswegs „in dieser Zeit“ durch die MPB „verkündet werden“, dann weiß die Kirche das selbst und lehrt dies sei eh und je. Offenbar geht es sich hier aber um eine neue Variante der „Herrlichkeit Mariens“, die erst noch „offenbar“ werden muß?

Um seinen Lesern zu verdeutlichen, was diese „Herrlichkeit Mariens“ konkret beinhaltet, veröffentlicht Don Gobbi in seinem Rundschreiben einige Passagen aus den „Botschaften“, die er am 2. Februar 1988 von der „Gottesmutter“ erhalten habe. Hier einige Auszüge:

„Liebt mit dem Schlag meines Unbefleckten Herzens die heiligste und göttliche Dreieinigkeit. Liebt den Vater, der euch mit seiner Zärtlichkeit umgibt, der euch in seinen Armen trägt und immer mit seiner Vorsehung beisteht. Liebt den Sohn, der sich zu eurem Bruder gemacht und euch ein neues Herz und einen neuen Geist geschenkt hat… Jesus erwart von Euch nur Liebe.“

Es fällt auf, welche kindische Vorstellung hier von Gott-Vater entwickelt wird. Seine Gerechtigkeit, Erhabenheit und Heiligkeit wird ausgeblendet. Auch Christus kommt nur als unser „Bruder“ zum Vorschein, nicht als unser Herr, Erlöser und Richter.

Im Grunde handelt es sich hier um sentimentalen Modernismus.  Im übrigen erwartet Jesus von uns keineswegs „nur Liebe“, sondern Glaube, Hoffnung und Liebe, also alle drei übernatürlichen, durch den Heiligen Geist „eingegossenen“ Tugenden.

Ist Don Gobbis „Maria“ die „Magd des HERRN“?

Jene „Maria“, von der Don Gobbi himmlische „Einsprechungen“ erhält, ist eifrig auf ihre eigene Ehre bedacht. Demgegenüber wissen wir von der wahren Madonna, daß sie auf Gottes Verherrlichung und auf ihren göttlichen Sohn hinweist: „Was ER euch sagt, das tut!“    –   „ER hat herabgeschaut auf die Niedrigkeit seiner Magd.“  –  „Denn der Allmächtige hat Großes an mir getan und SEIN Name ist heilig.“

In der „Botschaft“ an Don Gobbi vom 2.2.1988 äußert sich „Maria“ aber wie folgt:

„Ich verherrliche mich in euch, wenn ihr mit mir im Lichte der Liebe wandelt…Ich verherrliche mich in euch, wenn ihr mit mir im Lichte der Heiligkeit wandelt…Ich werde in euch verherrlicht. In euch werde ich verherrlicht, wenn ihr demütig, arm, klein, rein und barmherzig seid. Ich verherrliche mich in euch, wenn ihr im Licht des  Glaubens, der Liebe und der Heiligkeit wandelt. Dann werdet ihr meine Herrlichkeit verbreiten.“

In dieser einzigen Kurzbotschaft erscheint sechs Mal die Äußerung,  daß „Maria“ sich selbst „verherrlicht“ in ihren Anhängern. Kommt uns hier nicht unwillkürlich die biblische Botschaft in den Sinn, die im Johannesprolog verkündet: „…und wir sahen seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“

Sogar die dritte göttliche Person der Dreieinigkeit, der Heilige Geist, verherrlicht laut Heiliger Schrift keineswegs sich selber, obwohl ihm das kraft seiner göttlichen Natur durchaus „zustehen“ würde, sondern der Heilige Geist bezeugt Christus und verherrlicht dessen Erlösungswerk: Christus spricht vom „Geist der Wahrheit“, den er senden und der „von mir Zeugnis geben“ wird (vgl. Joh 15,26).  In Joh 16,13 wird Christi Aussage berichtet, daß der Heilige Geist „nicht von sich selber reden“ , sondern „mich verherrlichen wird“.

Wenn demnach die göttliche Person des Heiligen Geistes nicht sich selbst, sondern Christus verherrlicht, dann kann man dies erst recht bei einem so heiligen und wahrhaft demütigen Geschöpf wie der Gottesmutter als selbstverständlich voraussetzen.

Problematisch ist eine weitere Variante, durch die das Erlösungswerk Christi verdrängt   wird  – und auch diese Version findet sich in jener „Botschaft“ vom 2.2.1988, die Don Gobbi in seinem Neujahrsbrief zitiert:

Seine Anhänger sind das neue „Licht der Liebe“

„Ihr werdet meinen Triumph vorausnehmen, ihr werdet die Strahlen des Lichtes sein, die von meinem Unbefleckten Herzen herabströmen, um die Erde in diesen Tagen tiefer Dunkelheit zu erleuchten… Dann bewirkt ihr in diesen Tagen der Gewalt und des Hasses, daß der himmlische Tau der göttlichen Barmherzigkeit auf die große Wüste der Welt herabsteigt. So wird durch euch erneut das Licht der Liebe erstrahlen und ich werde in euch verherrlicht.“

Diese Pseudo-Maria will ihre Selbstverherrlichung offenbar auch ihren Anhängern vermitteln, heißt es doch in der erwähnten Botschaft: „Dann bewirkt ihr….daß der himmlische Tau der göttlichen Barmherzigkeit…herabsteigt… So wird durch euch erneut das Licht der Liebe erstrahlen…“

Die göttliche Barmherzigkeit ist in der Person Christi vor 2000 Jahren wie himmlischer Tau („Tauet Himmel, den Gerechten…“) zur Erde herabgestiegen und hat sein Heilswerk durch den Opfertod am Kreuz vollendet. ER ist das „wahre Licht“, das die Welt erleuchtet (vgl. Johannes-Prolog)  – niemand sonst, auch nicht die Anhänger Don Gobbis.

Die Mutter des Heilands hat ihren und unseren göttlichen Erlöser an der Krippe angebetet und ihm auch unter dem Kreuz die Treue gehalten; sie stand „unter“ dem Kreuz und „unter“ ihrem Sohn, keineswegs ebenbürtig „neben“ ihm.   –  Auch hier wird in der Gobbi-Botschaft wieder eine stolze „Maria“ erkennbar, die schon deshalb nicht die wahre Gottesmutter sein kann, denn diese würde nie von sich behaupten, was Don Gobbis Pseudo-Maria am 21.8.1987 erklärte:

„Als Mutter bin ich immer neben meinem Sohn. Ich bin es auf dieser Erde gewesen; ich bin es jetzt im Paradies. Ich befinde mich weiterhin dort, wo Jesus in jedem Tabernakel der Erde gegenwärtig ist. Mein Unbeflecktes Herz wird für ihn zum lebendigen, pulsierenden und mütterlichen Tabernakel der Liebe, der Anbetung, des Dankes und der dauernden Sühneleistung.“

Hier wird mit fromm klingenden Worten die kirchliche Lehre verdrängt, wonach die hl. Messe durch die Weihe-Vollmacht des Priesters  ein wahres sakramentales Opfer des Dankes, der Sühne und der Verherrlichung Gottes darstellt.

Die Gottesmutter ist hingegen keine Inhaberin des Amtspriestertums, sie kann keine sakramentale Opferhandlung voll- ziehen; sie ist auch keineswegs wie Christus im Tabernakel „gegenwärtig“, zumal der Gott allein allgegenwärtig ist und sein kann, sei es in seiner Schöpfung oder besonders in den heiligen Sakramenten, vor allem jedoch im Sakrament des Altares.

Mit den „Aposteln der Letzten Zeiten“ ins Paradies

Was Don Gobbi ansonsten in seinem Rundschreiben zum Besten gibt, zeigt auch seine profunde Fähigkeit, alte Visionen neu zu vermarkten, darunter eine enthusiastische Endzeitschwärmerei, die mit Bibel und Dogma nicht übereinstimmt.

Demzufolge soll es schon vor der Wiederkunft Christi ein großes christliches Friedensreich auf Erden geben, das von den „Aposteln der Letzten Zeiten“ geprägt sei. Diese These des sog. Postmillenarismus widerspricht der Hl. Schrift und wurde bereits im Mittelalter von der Kirche abgelehnt, zB im Zusammenhang mit den Schwärmereien eines Joachim v. Fiore.

Nun erfahren wir von Don Gobbi, daß er und seine Getreuen diese endzeitliche Apostelschar bilden werden; hierzu zitiert er in seinem Neujahrsbrief die Botschaft vom 8.12.1994, angeblich „passend“ erhalten am Fest der Unbefleckten Empfängnis:

„Ihr seid die Apostel der Letzten Zeiten, weil ihr allen die baldige Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit verkünden sollt, der die Menschheit in die neuen Zeiten einführen wird, in denen man schließlich den neuen Himmel und die neue Erde sehen wird.“

Im Glaubensbekenntnis (großes Credo) liest man es freilich anders: „Er wird wiederkommen in Herrlichkeit zu richten die Lebenden und die Toten.“  – Bei Don Gobbi ist vom Richter keine Rede, stattdessen von freudigen, außergewöhnlichen Empfindungen und irdischen Paradieseswonnen,  wie die Botschaft vom 21. 8. 1987 bezeugt:

„Sobald Jesus sein eucharistisches Reich errichtet hat, wird er euch dazu führen, daß ihr Freude an dieser seiner dauernden Gegenwart habt, die ihr auf eine neue und außergewöhnliche Weise empfinden werdet und die euch dazu bringen wird, die Erfahrung eines zweiten, erneuerten und schöneren irdischen Paradieses zu machen.“

Damit übertrifft Don Gobbi sogar die wohlbekannten Schwärmereien der Zeugen Jehovas und sonstiger chiliastischer Sekten, die gern von einem irdischen Paradies am Ende aller Zeiten träumen, aber nicht wie Don Gobbi behaupten, dieses „zweite Paradies“  sei noch schöner als jenes erste, in dem sich Adam und Eva vor ihrem Sündenfall aufhalten durften.

Zudem räumen diese Gruppen zum Teil immerhin ein, daß vor diesem „goldenen Zeitalter“ erst der Antichrist kommen und sein diabolisches Reich errichten wird, ein wesentlicher Sachverhalt, den Don Gobbi in seiner Endzeitschwärmerei „übersieht“, den er auch in seinem achtseitigen Neujahrsbrief mit keinem Wort erwähnt.

Charismatische Elemente bei Don Gobbi

Zu diesen chiliastischen Inhalten gesellen sich charismatische Elemente in den Botschaften Don Gobbis; man denke etwa an seine häufige Erwähnung eines „zweiten Pfingsten“ bzw. einer „neuen Kirche“, die noch im Entstehen sei.

Hierzu paßt das Motto seiner Deutschlandtour im Herbst 2007 („Wir beten um das Kommen des Heiligen Geistes“), die ihn auch zu „Zönakeln“ nach Heroldsbach und Marienfried führte (beidesmal Stätten von „Marienerscheinungen“, die kirchlich nicht anerkannt sind).

Die charismatische Erwartungshaltung Don Gobbis wird auch deutlich in der von ihm stark verbreiteten Anrufung: „Komm, Heiliger Geist, komm durch die mächtige Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens, Deiner so geliebten Braut.“

Tatsache ist jedenfalls, daß weder die Heilige Schrift noch die Dogmatik ein „zweites Pfingsten“ für die Kirche kennt und daß sich die alttestamentliche Verheißung von Joel 3 in ihrer Ersterfüllung auf das Pfingstfest und in ihrer Voll-Erfüllung auf das bekehrte Israel der Endzeit bezieht.

Dazu paßt es auch, daß Don Gobbis „Maria“ sich zu Medjugorje bekennt, einem stark charismatisch geprägten Erscheinungsort.  So will  er am 3. Juli 1987 eine Einsprechung der „Gottesmutter“ erhalten haben, wonach sich „noch in diesem Jahr große Ereignisse vollziehen werden“.

Die Gobbi-Bewegung verbreitete diese Auskunft in Millionen Flugblättern, was zu einer kompletten Bauchlandung führte, denn das besagte Jahr verlief ohne auffallende Besonderheiten. Pikant war überdies, daß die „Madonna“ diese „großen Ereignisse“ ausdrücklich auf Medjugorje bezog: „…was ich unter dem Siegel der Geheimhaltung auch den Kindern offenbart habe, denen ich in Medjugorje immer noch erscheine.“

„Immer noch“ dürfte ein passender Ausdruck sein, nachdem die dortige Seherschar  behauptet, auch nach dreißig Jahren noch „Offenbarungen“ der “Gospa“  zu erhalten. Dergleichen ist in der Kirchengeschichte nie dagewesen, doch man wird gut daran tun, diese banalen „Botschaften“ nicht für ein „zweites Pfingsten“ zu halten, sondern als Phänomen aus dem Irrgarten der Falschmystik einzustufen, was auch für die „Einsprechungen“ eines Don Gobbi gilt.

Felizitas Küble leitet den KOMM-MiT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster

Kontakt: felizitas.kueble@web.de

Kommentare

2 Antworten

  1. KKK 768: Um seine Sendung zu vollziehen, „bereitet und lenkt“ der Geist die Kirche „durch die verschiedenen hierarchischen und charismatischen Gaben“ (LG 4).

    1. Die „Madonna“ von Don Gobbi wendet sich schon über vierzig Jahre an ihre „vielgeliebten Söhne“ die Priester. Leider ist sie mit ihren Botschaften ziemlich unkonkret geblieben. So hätte sie doch ihre vielgeliebten Söhne warnen können, dass sexueller Missbrauch durch Priesterkollegen begangen wird. Sie hätte unendliches Leid verhindern können und die Kirche vor einer ihrer grössten Krisen bewahren können. Da haben aber die „charismatischen Gaben“ versagt!

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