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Es gibt ihn: einen Organismus auf Erden, der sein "unsterbliches" Leben Stammzellen verdankt

Von Dr. med. Edith Breburda 

Dr. Edith Breburda

Forscher sind dem Geheimnis des Alterns auf der Spur. Der winzige Süßwasser-Polyp Hydra lebt „ewig“, weil er sich ausschließlich ungeschlechtlich vermehrt. Dazu muss er Stammzellen besitzen, die sich ständig teilen, sowie ein funktionierendes Immunsystem.
Ein Traum der Menschheit war es von Anbeginn, nicht altern zu müssen bzw. unsterblich zu sein.
Man denke an die Jadehemden der Chinesischen Kaiser, an die Nibelungensage und Siegfried, der im Drachenblut badete, um unverwundbar zu werden   –  oder in den 1970er und 1980er Jahren, als Frischzellen von Lämmern der „Renner“ waren. Bis man entdeckte, dass sie außer Allergien und anderer Nebenwirkungen nicht viel bewirkten. So wie das Blatt, das Siegfried bei seinem Bad anhaftete, eine Stelle für den Todesstoß war.
Nichtsdestotrotz bleibt der Traum vom ewigen Jungsein erhalten und eine Behandlung mit dem hochtoxischen Nervengift  Botox  nimmt immer mehr zu.
Es ist somit nicht verwunderlich, dass man auf die Quelle des Lebens selbst zurückgriff, auf das ungeborene Baby im Frühstadium, den Embryo.
Auch die Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen hatte das Ziel, sich den Traum des ewigen Lebens und ein Ausmerzen sämtlicher Krankheiten und Leiden baldmöglichst zu erfüllen (siehe hierzu das Sachbuch „Verheißungen der neuesten Biotechnologien“, Kindle-ebook).
Um so erstaunlicher scheint es nun, dass der winzige Süßwasser-Polyp Hydra keine Alterungsprozesse zeigt und dass es auf der Welt bereits unsterbliche Lebewesen gibt.
Die Erde schien nur mit Organismen bevölkert, die endlich sind. Und um dem zu entgehen, muss sich das Individuum fortpflanzen, um seine Art zu erhalten. Die Vermehrung des Polypen erfolgt paradoxerweise nur asexuell, ganz so, als ob darin der Schlüssel zum „ewigen Leben“ läge.
Die einfache biologische Erklärung und Voraussetzung seines Fortbestehens liegt darin, dass jeder individuelle Polyp Stammzellen enthält, die sich ständig teilen.
Gingen diese Stammzellen verloren, würde auch der Polyp das „Zeitliche segnen“.
In Lebewesen verlieren Stammzellen im zunehmenden Alter ihre Regenerierungsfähigkeit, weiterhin neue Zellen zu bilden. Der Mensch verliert an Kraft, Herzmuskelzellen können sich nicht mehr erneuern. Nervenzellen im Gehirn werden nicht mehr durchblutet und sterben ab. Zudem wird man so auch noch vergeßlich.
Versprechungen hinsichtlich des Pharmakon Viagra, welches die Durchblutung im Gehirn verbessern und somit dem Alterungsprozess entgegenwirken soll, seien dahingestellt.
Das Grundprinzip bleibt  –  und so kann die Forschung wichtige Erkenntnisse aus dem Studium eines Organismus erhalten, das voll mit aktiven Stammzellen ist.
Der Polyp erweitert das Verständnis von Alterungsprozessen bei Stammzellen allgemein.
„Auf der Suche nach dem Gen, das für die Unsterblichkeit der Hydra verantwortlich ist, sind wir unerwartet ausgerechnet auf das sogenannte FoxO-Gen gestoßen“, berichtet die Doktorandin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Anna-Marei Böhm, Autorin der Studie:FoxO is a critical regulator of stem cell maintenance in immortal Hydra
An verschiedenen genetisch veränderten Polypen untersuchte die Biologin Böhm das FoxO-Gen. Das Kieler Forschungsteam fand heraus, dass Polypen mit ausgeschaltetem FoxO-Gen weniger Stammzellen besitzen und langsamer wachsen. Gleichzeitig veränderte sich auch das Immunsystem.
Professor Philip Rosenstil vom Institut für Klinische Molekularbiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein erläutert: „Ähnliche drastische Veränderungen des Immunsystems wie bei den genetisch veränderten Hydren kennen wir auch von Menschen im Alter“.
Professor Thomas Bosch vom Zoologischen Institut der Universität Kiel und Leiter der Hydra-Studie bestätigte:
„Unsere Forschungsgruppe konnte erstmals direkt zeigen, dass zwischen dem FoxO-Gen und der Alterung ein unmittelbarer Zusammenhang besteht. Da besonders aktives FoxO bereits bei über hundert Jahre alten Menschen festgestellt wurde, spielt dieses Gen mit großer Wahrscheinlichkeit eine entscheidende Rolle beim Altern – auch beim Menschen.“
Die Erkenntnisse lassen den Schluß zu, dass das FoxO-Gen entscheidend zur Neubildung von Stammzellen beiträgt und damit die individuelle Lebensspanne bestimmt. „Vom Nesseltier bis zum Menschen sind es Stammzellen und ein funktionierendes Immunsystem, die das Lebensalter bestimmen„,  berichtet die Uni Kiel am 15. November 2012.

Dr. Breburdas Webseite (sie lebt in USA): http://scivias-publisher.blogspot.de/

Kommentare

3 Antworten

  1. Ulla
    @ Elstrud Consior
    Dieser Artikel zeigt, dass die embryonale Stammzellforschung, die mit Milliarden gefördert wird, irrelevant ist. Der Mensch kann keine Gene erzeugen. Erst recht keine Lebewesen. Auch Eva wurde ungeschlechtlich erschaffen.

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