Von Michaela Koller
Der Termin zum Gebet für den Frieden in Nahost steht fest: Papst Franziskus erwartet den israelischen Präsidenten Schimon Peres sowie Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Pfingstsonntag (kommenden Sonntag, den 8. Juni) im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.
Das Zusammentreffen erfolgt an einem politischen Tiefpunkt, da die Fatah gerade mit der Terrororganisation Hamas ein Bündnis eingegangen ist. Die israelische Seite sieht darin ein Nein zum Frieden. Vielleicht kann nur noch das Gebet aus dieser Sackgasse heraus helfen.
Beim Blick auf den Nahost-Konflikt wird leider vergessen, dass gleich nebenan ein Krieg tobt, der 2011 unendliches Leid verursacht und noch viel fatalere Auswirkungen haben kann. Zu einem gegeben Anlass haben Christen des Nahen Ostens Fürbitten formuliert.
Die Einladung richtet sich an jeden, der glaubt: Schließen Sie das flehentliche Bitten in Ihr Gebet ein. Wer möchte, kann an neun aufeinanderfolgenden Tagen Folgendes beten:
HERR, Jesus Christus, wir beten für dieses Land des Nahen Ostens, das Du mit Deinem Dasein gesegnet hast, dieses Land, dessen Antlitz heute durch Gewalt und Intoleranz entstellt ist. Lehre die Menschen dort, als Brüder zusammenzuleben, Gläubige und Nichtgläubige, Juden, Muslime und Christen, in gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Wertschätzung, mit allem, was die Menschen voneinander unterscheidet. Hilf, eine Region aufzubauen, in der alle willkommen sind, die offen ist, für die Ärmsten und Bedürftigsten. Schenke den Menschen dort, oh Herr, ein neues Herz, das imstande ist, sich gegenseitig die erlittenen Qualen zu verzeihen, so wie Du am Kreuz Deinen Verfolgern verziehen hast. Lehre sie, nach vorne zu schauen und dabei die Fehler der Vergangenheit zu vergessen, um gemeinsam die Stadt des Friedens aufzubauen und um zum himmlischen Jerusalem zu kommen… Amen.Das Gebet verfasste Prof. Pater Samir Khalil Samir SJ, Beirut/Rom, Gründer des CEDRAC, Vatikanberater