Von Dr. Juliana Bauer

Am Donnerstag, dem 16. März, wird Michel Aupetit um 21 Uhr via Webinar sein neues Buch vorstellen  – natürlich in französischer Sprache: Paternité et cléricalisme (Vaterschaft und Klerikalismus).

Aupetit ist emeritierter Erzbischof von Paris und Mitglied der vatikanischen Bischofskongregation (Dikasterium für die Bischöfe) in Rom.

Ich fand dazu zwei Inhaltsangaben, eine in Französisch, eine andere in Deutsch. Hieraus möchte ich einen Auszug wiedergeben, der m. E. auf einen ganz wesentlichen Aspekt hindeutet, den Mgr. Aupetit in einer Predigt über die spirituelle Vaterschaft des Priesters angesprochen hat:

Über den Priester, der auch Vater ist, dessen Gestalt jedoch durch Missbrauchstaten entstellt wird: „Bischof Aupetit lädt uns ein, weise zu unterscheiden, und zeigt, dass eine tief gelebte geistliche Vaterschaft ein heilsamer Weg in der wesentlichen Beziehung zwischen Priestern und Laien ist, die gemeinsam das Volk Gottes bilden.“

Die französische Inhaltsangabe ist etwas ausführlicher und nimmt über das Thema „Vaterschaft“ auch jenes des „Klerikalismus“ kurz in den Blick:

„Über den Missbrauch hinaus stellt der Klerikalismus ein Übel für die Kirche dar. Kann uns nichtsdestotrotz etwas Gutes gelingen, wenn wir die Beziehung zwischen Laien und Priestern in der Kirche anders betrachten? Wie können wir üble Gewohnheiten und eine dualistische und vordergründige Sicht von Machtverteilung und Machtbeziehung aufgeben?‘

Aus der Sicht von Aupetit findet der Klerikalismus seinen Ursprung in einer Perversion der Vaterschaft. Es sei abwegig, unsere Erfahrung von menschlicher Vaterschaft auf jene von Gott zu übertragen.

„Wenn sich diese Vorstellung im Lauf der Geschichte entwickelte, so sei es notwendig, zu begreifen, dass Gott kein Vater nach Menschenart ist  – und dass es wichtig sei, dass die Männer Väter werden, wie Gott sie wünscht.

Mit dieser Perspektivänderung im Licht der biblischen Schriften wird es möglich, den uns Priestern wie uns Laien anvertrauten Auftrag ganz anders zu betrachten. Die kraftvollen Worte Mgr Aupetits öffnen für alle einen Weg der Umkehr in der Kirche.“

Wer an der Webinar-Buchvorstellung interessiert ist, findet den Zugang auf Aupetits Twitter-Account: Mgr Michel Aupetit