Top-Beiträge

Links

Friedrich Schiller: DIE WORTE DES WAHNS

DREI WORTE

Drei Worte hört man bedeutungschwer
Im Munde der Guten und Besten,
Sie schallen vergeblich, ihr Klang ist leer,
Sie können nicht helfen und trösten.
Verscherzt ist dem Menschen des Lebens Frucht,
Solang er die Schatten zu haschen sucht.

Solang er glaubt an die Goldene Zeit,
Wo das Rechte, das Gute wird siegen,
Das Rechte, das Gute führt ewig Streit,
Nie wird der Feind ihm erliegen,
Und erstickst du ihn nicht in den Lüften frei,
Stets wächst ihm die Kraft auf der Erde neu.

So lang er glaubt, daß das buhlende Glück
Sich dem Edeln vereinigen werde,
Dem Schlechten folgt es mit Liebesblick,
Nicht dem Guten gehöret die Erde.
Er ist ein Fremdling, er wandert aus,
Und suchet ein unvergänglich Haus.

So lang er glaubt, daß dem irdischen Verstand
Die Wahrheit je wird erscheinen,
Ihren Schleier hebt keine sterbliche Hand,
Wir können nur raten und meinen.
Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort,
Doch der freie wandelt im Sturme fort.

Drum edle Seele, entreiß dich dem Wahn,
Und den himmlischen Glauben bewahre.
Was kein Ohr vernahm, was die Augen nicht sahn,
Es ist dennoch, das Schöne, das Wahre!
Es ist nicht draußen, da sucht es der Tor,
Es ist in dir, du bringst es ewig hervor.

Friedrich Schiller

Kommentare

4 Antworten

  1. Paßt dazu:
    „Gutmenschentum ist verrückt gewordenes Christentum.“ Norbert Bolz
    Sozialistische Gleichmacherei ist menschenfeindlich.
    Konservatives Denken bewahrt vor vielen Flausen.

  2. Schillers Ode an den Humanismus.

    Die Guten und Besten werden aufgefordert, die Hoffnung nicht auf ein zukünftiges Himmelreich zu setzen, ihr Glück nicht aufgrund ihres edlen Verhaltens zu erwarten und sich nicht auf den menschlichen Verstand zu verlassen.

    Sie sollen vielmehr den Glauben an den Himmel wohl in einer mystischen Form bewahren, aber das Schöne, das Wahre käme aus ihnen selbst.

    Schillerpredigt das humanistische „Evangelium“ der Selbsterlösung, die Preisgabe der Vernunft und die Unmöglichkeit, sich der objektiven Wahrheit zu nähern.

    Wenn wir den allmächtigen Schöpfer und Erlöser abgewiesen haben, der aber wirklich existiert und geredet hat, der sich offenbart hat, verlieren wir den Sinn des Lebens, die absolute Orientierung für Gut und Böse, für falsch und richtig.

    Wir verlieren die Möglichkeit, durch einen durch das von uns angenommene Opfer Jesu Christ erneuerten Sinn und eine von Gottes Wort geleitete Vernunft, Gutes zu tun.

    Der in dem Gedicht heroisierte Humanismus jedoch führt zur Verwerfung der Gnade und Errettung, zur Preisgabe von Menschenwürde, Menschenrechten und Vernunft.

    Er führt dazu, dass die christlichen Werte nicht mehr die Grundlage für Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie bilden, sondern dass das Schöne und Wahre in uns ruhen soll.

    Die Wahrheit ruht angeblich nicht in Gott, sondern in einem jeden von uns. Damit haben wir Milliarden von Götzen. Das geht praktisch nicht, aber sich durchsetzen und die Deutungshoheit und die Macht über die anderen Menschen erlangen werden dann die Stärksten, Mächtigsten, Kompromisslosesten und Egoistischsten.

    Da steuern wir jetzt hin.

    https://www.youtube.com/watch?v=TOJIq2OkFko
    Der Ukrainekrieg im Kopf. Mit Ulrike Guérot.

    Ablehnung der rechtmäßigen Deutungshoheit Gottes führt zur Preisgabe der Deutungshoheit über unser Leben an die „Bestimmer“.

    https://www.youtube.com/watch?v=Q5NTsaaP8LM
    Krisen-Tsunami – Plünderung der Welt durch digital-finanziellen Komplex

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

688058
Total views : 8773684

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.