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Fulda: Resolution des Glaubenskongresses pro Ehe und Familie

Der Kongreß „Freude am Glauben“, der vom vergangenen Freitag bis zum heutigen Sonntag durch das „Forum Deutscher Katholiken“ in Fulda veranstaltet wurde, hat folgende Resolution zur Ehe und Familie verabschiedet:

„In der Vorbereitungszeit auf die Bischofssynode im kommenden Oktober, möchten wir, die Teilnehmer des Kongresses „Freude am Glauben”, alle katholischen Gläubigen einladen, die Schönheit der Berufung von Ehe und Familie neu zu entdecken und zu vertiefen als einen Weg zur Heiligkeit. b (8) - Kopie

Zwar hat die Einladung zum Gespräch über die Herausforderungen in der Ehe- und Familienpastoral zu irritierenden Stellungnahmen geführt. Sie hat aber auch großartige Begründungen und Entfaltungen der überlieferten Lehre der Kirche hervorgebracht.

Alle Umfragen haben gezeigt, dass das Glaubenswissen in Bezug auf Ehe und Familie erschreckend gering geworden ist. Doch nur wer die Begründungen der kirchlichen Lehre und Gebote kennt, kann sie annehmen und ihre Stimmigkeit erkennen. Wir wünschen uns, dass der Plan Gottes für Ehe und Familie in der Verkündigung und Katechese einen größeren Stellenwert erhält.

Ehevorbereitung und -begleitung müssen intensiviert werden. Dazu gehört bereits bei den Jugendlichen eine ganzheitliche und menschenwürdige Sexualpädagogik als klares Gegengewicht zur schulisch verordneten Frühsexualisierung. BILD0222

Die „Theologie des Leibes” von Papst Johannes Paul II. ist ein noch ungehobener Schatz der Kirche. Ehepaare, die sie für sich entdeckt haben, bezeugen, dass sie zur Erneuerung des ehelichen Lebens wesentlich beigetragen hat. Deshalb regen wir eine Förderung und Verbreitung dieses Werkes an.

Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass es ohne eine Annahme der prophetischen Enzyklika „Humanae vitae” von Papst Paul VI. keine nachhaltige Erneuerung der Ehe- und Familienpastoral geben kann. Es ist erwiesen, dass der Lebensstil der natürlichen Empfängnisregelung einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Ehe leistet. Die modernen Methoden der natürlichen Empfängnisregelung sollten gefördert werden.

Wir danken den Gläubigen, die nach einer zivilen Scheidung ihrem Eheversprechen treu bleiben und keine neue, eheähnliche Verbindung eingehen. Sie geben ein kostbares Zeugnis für die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe.

Diejenigen Gläubigen, die in einem solchen neuen Verhältnis leben, bitten wir, gemäß der Ordnung der Kirche auf den Empfang der Sakramente zu verzichten. Dadurch bezeugen auch sie diese Unauflöslichkeit. Für alle getrennten, geschiedenen und wiederverheirateten Gläubigen brauchen wir seelsorgliche Initiativen, auf die sie einen Anspruch haben. Denn sie alle sind und bleiben Mitglieder der Kirche.  christus

Wir lehnen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ab. Dennoch betonen wir, dass der Begriff „Ehe” der Lebens- und Liebesgemeinschaft eines Mannes und einer Frau vorbehalten bleiben muss. Familie ist und bleibt für uns die Gemeinschaft von Vater, Mutter und Kind(ern).

Wir rufen zum Gebet für den Papst und die Teilnehmer der Bischofssynode auf, damit sie aus den Erkenntnisquellen der Heiligen Schrift und der kirchlichen Überlieferung Antworten finden, welche die heutige Lebensrealität der Gläubigen mit neuem christlichem Geist erfüllen.“

Kommentare

7 Antworten

  1. Hallo Frau Küble!
    Schöpfungsordnung / Heilsordnung / Erlösungsordnung / Gemeindeordnung – schön schwammige Begriffe, mit denen Sie elegant „begründen“ können, warum dieses heute noch gilt, jenes aber durch den Neuen Bund überwunden ist. Genauso wie ihre Unterscheidung (im Zusammenhang mit Paulus) zwischen Lehren / öffentlichem Beten / Weissagen: eine elegante Methode, um die Widersprüche zwischen paulinischer und katholischer Lehre aufzulösen. Mich überzeugt das nicht. Genauer: Ich kann das nicht einmal nachvollziehen. (Ob die „konservativen“ Katholiken, die bei jeder Gelegenheit auf die Homosexuellen schimpfen und in jeder Regenbogenfahne den Untergang des christlichen Abendlandes sehen, die feinen Unterschiede zwischen Schöpfungsordnung, Heilsordnung und Erlösungsordnung kennen? Aber macht ja nichts: Wenn’s die Kirche sagt, dann wird’s schon richtig sein…)

    Zum Thema Sklaven schreiben Sie: „Da es damals in der antiken Welt nun einmal Sklaven gab … ist es doch … logisch, dass sich dies erübrigt, wenn es keine Sklaven mehr gibt.“
    Eben! SIE sagen, dass ist doch logisch! ICH sage, dass die Bücher Moses für ein damals sehr kleines Volk geschrieben wurde, das von allen Seiten bedroht wurde, das für sein Überleben auf eine große Nachkommenschaft angewiesen war und deswegen sowohl keine Homosexuellen und Unverheiratete gebrauchen konnte. Logisch, dass sich dies erübrigt, wenn das Problem nicht mehr in der Auslöschung einer winzigen Gemeinschaft, sondern in der Überbevölkerung besteht.

    Sie schreiben, Jesus war Jude und musste deswegen nicht alle Gebote und Verbote der Israeliten einzeln aufzählen. Praktisch für Sie: Die Gebote und Verbote, die Ihnen in den Kram passen, gehören zu seiner Religionskultur – sie sind also gerade deswegen richtig, weil er NICHT darüber geredet hat. Und die Gebote und Verbote, die Ihnen nicht passen, sind (von wegen Schöpfungs-, Heils- und Erlösungsordnung usw.) natürlich ausgenommen.

    Ist es nicht so, dass Jesus über die Themen, die ihm besonders wichtig sind, besonders viel gepredigt hat? Zum Bei­spiel kri­ti­siert er immer wie­der die Hab­gier (Mk 7,22; Lk 12,15; Röm 1,29; 1 Kor 5,10; Eph 5,3; 1 Thess 2,5 u.a.), warnt vor unge­rech­tem Reich­tum (z.B. Mt 13,22; Mt 19,23; Mk 4,19; Lk 16,11; Lk 16,19; Lk 18,25) und dem Stre­ben nach mate­ri­el­len Gütern (Mt 10,9; Mk 6,8; Mk 10,21; Lk 7,22; Lk 12,33 u.a.). Das wäre nach Ihrer Argumentation gar nicht nötig gewesen, weil doch die jüdische Religionskultur (z.B. in den Zehn Geboten) genau das gleiche sagt! Er tut es aber doch – also scheint ihm dieses Thema besonders wichtig zu sein! Wäre es da nicht naheliegender,
    • die Selbst­be­die­nungs­men­ta­li­tät man­cher Politiker,
    • die wach­sende Kluft zwi­schen Arm und Reich (auch hierzulande),
    • die nied­ri­gen Steu­er­sätze für Spitzenverdiener,
    • die Prunk­sucht man­cher Bischöfe,
    • das Stre­ben nach Sta­tus­sym­bo­len (schon bei Kindern!),
    • Lohn­dum­ping,
    • Steu­er­hin­ter­zie­hung und
    • die Geiz-ist-Geil-Men­ta­li­tät der Gesell­schaft
    usw. anzuprangern?

    DAS wären doch mal Themen, für die es sich zu kämpfen lohnt! Doch die überlassen Sie lie­ber den Gewerk­schaf­ten, den Sozi­al­ver­bän­den und den lin­ken Par­teien. Wenn aber ein Politiker vom Adoptionsrecht für Schwule und Lesben redet oder gar das Wort „Gender“ in den Mund nimmt, dann ist Holland in Not, dann steht der Antichrist vor der Tür!

    Warum eigentlich? Ich vermute, das liegt daran, dass es sich zwar um zutiefst christliche (sogar jesuanische) Anliegen handelt, die aber nicht nur von Christen, sondern auch von Andersgläubigen, ja sogar von Atheisten unterstützt werden. Dagegen ist der Kampf gegen Homosexualität, gegen Ehescheidung usw. ein ganz spezifisch katholischer. Das hat etwas Verbindendes, Identitätsstiftendes. Wir Katholiken gegen den Rest der Welt.
    Ohne mich.

    Mit freundlichen Grüßen
    Klaus Kegebein

    1. Guten Tag,
      zum Teil haben Sie auch aus meiner Sicht recht, wenn Sie z.B. beklagen, daß sich konservative Kreise bisweilen zu sehr um den Themenkreis konzentrieren, der mit dem 6. Gebot zusammenhängt. Allerdings sollten Sie dann fairerweise auch bedenken, daß diese „heißen Eisen“ von den Medien (und dabei keineswegs nur von der Sensationspresse) ständig in den Mittelpunkt gerückt werden, so daß sie das gesellschaftliche Diskussionsklima weitgehend bestimmen.
      Auch die Homosexuellen-Lobby kümmert sich ihrerseits doch auch denkbar wenig um Lohndumping, Steuerhinterziehung, Statussymbole, Korruption etc. Auch dort stehen größtenteils die Sexualitäts-Themen im Vordergrund!
      Sodann wollen Sie zur Kenntnis nehmen, daß die Unterscheidung zwischen Schöpfungsordnung, Kirchenordnung, Heilsordnung etc. nicht von mir ersonnen und ersponnen wurde, um Ihnen leichter entgegnen zu können, sondern seit zweitausend Jahren gang und gäbe ist – und schon bei den frühchristlichen Kirchenvätern geläufig war.
      Übrigens haben wir hierzulande und überhaupt im Westen kein Problem der „Überbevölkerung“, sondern genau im Gegenteil eines der Überalterung bzw. der sog. „demographischen Krise“ (mitunter auch als „demograph. Katastrophe“ bezeichnet).
      Aber weder bei den damaligen Israeliten noch hier und heute geht es bei der Frage nach dem Sinngehalt der Sexualität in erster Linie um eine Volkszählung oder Geburtenstatistik, sondern darum, daß die intime Liebe zwischen Mann und Frau den naturhaften Wunsch zur Nachkommenschaft in sich trägt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Ehe ist also auf Familie hin angelegt. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, daß das Grundgesetz Ehe und Familie bekanntlich unter den besonderen Schutz der staatlichen Ordnung stellt.
      Zudem ist der „Kampf gegen Ehescheidung“ keineswegs etwas „spezifisch katholisches“, wie Sie wohl meinen. Es gibt laut katholischer Lehre seit eh und je die Möglichkeit einer „Trennung von Tisch und Bett“, wenn die ehelichen Verhältnisse äußerst schwierig sind. Freilich bleibt das sakramentale Eheband als solches bestehen, weshalb eine kirchliche Wiederheirat nicht möglich ist.
      Der „Antichrist“ steht bestimmt nicht wegen einer eventuellen Einführung der Homo-Ehe oder Adoptionsrecht für dieselbe „vor der Tür“, sondern wenn, dann wegen des allgemeinen Glaubensabfalles innerhalb der Christenheit, wie es die Heilige Schrift bzw. Christus und der Apostel Paulus vorhersagte. Dieser Glaubensabfall ist der springende Punkt – und eine zunehmende Sittenlosigkeit (auch unter Heteros!) die Folge, aber nicht die Ursache.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Hallo Frau Küble,

        Sie schreiben, dass sich auch die Homosexuellen-Lobby wenig um Lohndumping, Steuerhinterziehung, Statussymbole, Korruption etc. kümmert. Warum sollte sie auch? Sie erwarten doch auch nicht vom ADAC, dass er sich um illegale Prostitution oder von Amnesty International, dass es sich um den Klimawandel kümmert. Allerdings sollte der „Zuständigkeitsbereich“ der katholischen Kirche größer sein als der der Homo-Verbände und anderer Interessenvertretungen.

        Und dann schreiben Sie, dass die Unterscheidung zwischen Schöpfungsordnung, Kirchenordnung, Heilsordnung etc. schon bei den frühchristlichen Kirchenvätern geläufig war. Mag sein – aber ist denn immer richtig, was die Kirchenväter lehrten? Zum Beispiel lehrten Augus­ti­nus von Hippo, Hil­arius von Poi­tiers, Chry­s­ost­o­mus von Konstantinopel und Kyrill von Alex­an­dria (vier der bedeutendsten Kirchenlehrer) übereinstimmend, dass mit „Fels“ in der sog. Petrusberufung (Mt 16,18) NICHT PETRUS, sondern der Glaube der Apostel gemeint ist! Oder stimmen Sie ihnen zu? (Genaue Zitate und Quellenangaben finden Sie hier: http://sancta-simplicitas.de/wp/petrusamt/petrusamt-1)
        Auch die Päpste haben sich zu oft geirrt. Ich erinnere an Pius IX (jenen Papst, dem wir das Dogma der päpstliche Unfehlbarkeit zu verdanken haben), der die Presse-, Religions- und Gewissensfreiheit als „Wahnsinn“ bezeichnete… Deswegen sind für mich weder die Kirchenväter noch die Päpste maßgebend.

        Abschließend eine Anmerkung zum angeblich „naturhaften Wunsch zur Nachkommenschaft“. Da ist er wieder – der nicht auszurottende Unsinn über die angeblich „unnatürliche Homosexualität“! Erstens: Homosexualität ist im Tierreich stark verbreit und inzwischen sogar recht gut erforscht (http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t#Homosexuelles_Verhalten_bei_Tieren). Zweitens: Selbst WENN es in der Natur keine Homosexualität gäbe, könnte „das Natürliche“ kein Maßstab für den Menschen sein! Schließlich sind Nächstenliebe, Gewaltlosigkeit usw. keine „natürlichen“ Eigenschaften, sondern „kulturelle“! Genauso sind Monogamie, eheliche Treue, Zölibat usw. „kulturelle“ Werte, also durchaus „unnatürlich“!

        Ich anerkenne Ihre Bereitschaft, mit mir eine Diskussion zu führen, aber ich glaube, dass wir uns doch nicht annähern werden. Deswegen werde ich mich jetzt aus der Diskussion zurückziehen.

        Mit freundlichen Grüßen
        Klaus Kegebein

  2. Ich fand es interessant, dass Bischof Huonder in seinem Vortrag die Sündhaftigkeit der Homosexualität mit zwei Versen aus dem 3. Buch Mose (Lev 18,22; 20,13) begründet:
    „Die beiden Texte legen mit weiteren anderen Stellen der Heiligen Schrift, insbesondere im Buch Levitikus, die göttliche Ordnung vor, welche für den Umgang mit der Sexualität gilt.“

    Aber wie sieht es mit den anderen Versen aus?

    • In Lev 15,19ff heißt es, dass eine Frau in der Menstruation sieben Tage lang unrein ist, „wer sie berührt, ist unrein“. —- Ist das die göttliche Ordnung, welche für den Umgang mit Frauen gilt?

    • In Lev 19,26 heißt es: „Ihr sollt euer Kopfhaar nicht rundum abschneiden. Du sollst deinen Bart nicht stutzen.“ —- Ist das die göttliche Ordnung, welche für die männliche Körperpflege gilt?

    • In Lev 20,9 heißt es: „Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollt ihr das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten.“ —- Ist das die göttliche Ordnung, welche für die Landwirtschaft gilt?

    • In Lev 20,27 heißt es: „Männer oder Frauen, in denen ein Toten- oder ein Wahrsagegeist ist, sollen mit dem Tod bestraft werden.“ —- Ist das die göttliche Ordnung, welche für den Umgang mit Spiritisten gilt?

    • In Lev 21,16ff heißt es, dass niemand mit einem Gebrechen Priester werden kann, „kein Blinder oder Lahmer, kein im Gesicht oder am Körper Entstellter, kein Mann, der einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat, keiner mit Buckel, Muskelschwund, Augenstar, Krätze, Flechte oder Hodenquetschung.“ —- Ist das die göttliche Ordnung, welche für den Umgang mit Priesteramtskandidaten gilt?

    • In Lev 25,44 heißt es: „Die Sklaven und Sklavinnen, die euch gehören sollen, kauft von den Völkern, die rings um euch wohnen; von ihnen könnt ihr Sklaven und Sklavinnen erwerben.“ —- Ist das die göttliche Ordnung, welche für den Umgang mit Ausländern gilt?

    • In Ex 21,7 heißt es: „Wenn einer seine Tochter als Sklavin verkauft hat, soll sie nicht wie andere Sklaven entlassen werden.“ —- Ist das die göttliche Ordnung, welche für den Umgang mit unseren Töchtern gilt?

    • In Ex 21,17 heißt es: „Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, wird mit dem Tod bestraft.“ —- Ist das die göttliche Ordnung, welche für den Umgang mit unseren Eltern gilt?

    Wenn Sie der Meinung sind, dass die von mir genannten Verse NICHT Teil der „göttlichen Ordnung“ sind (und deswegen heute nicht mehr verbindlich sind), woher nehmen Sie – bzw. Bischof Huonder – die Gewissheit, dass ausgerechnet Lev 18,22 und 20,13 noch heute für uns Maßstab sein sollen?

    Mit freundlichen Grüßen
    Klaus Kegebein

    1. Guten Tag,
      bekanntlich gelten die jüdischen Reinigungs- bzw. Ritualgesetze oder Themen wie das Abernten der Felder sowie Äußerlichkeiten (Bart etc) nicht im Neuen Bund. Sehr im Unterschied zu den Zehn Geboten, wobei die Sexualität im 6. und 9. Gebot angesprochen wird.
      (Übrigens steht im Buch Levitikus (19,18) auch das Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“, das Christus zitiert und bekräftigt hat.)
      Sowohl im Schöpfungsbericht (Genesis) wie im Neuen Testament ist klar, daß Sexualität im Dienst der Fruchtbarkeit und der ehelichen Liebe und Treue steht und daher allein in die Ehe gehört. (Das geht indirekt auch aus dem 6. und 9. Gebot hervor.)
      Wenn ein Gläubiger also nicht verheiratet ist, soll er enthaltsam leben. Dasselbe gilt für homosexuell orientierte Christen. Die Ablehnung homosexueller Handlungen ist nicht nur im AT verankert, sondern auch im NT (Paulusbriefe: zB. Röm, 1 Kor, Tim, zudem im Judasbrief).
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Hallo Frau Küble,
        vielen Dank für die schnelle Antwort! Aber sie überzeugt mich nicht. Sie schreiben, dass „die jüdischen Reinigungs- bzw. Ritualgesetze oder Themen wie das Abernten der Felder sowie Äußerlichkeiten (Bart etc).“ im Neuen Bund nicht gelten. Warum nicht? Warum gelten weiterhin die Sexualgesetze, nicht aber die Reinigungsgesetze? Wo steht das? Im Katechismus?

        Jesus war in dieser Hinsicht erstaunlich uneindeutig: bei Mt 5,18 sagt er zwar, dass „auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen wird…“, andererseits kümmert er sich oft recht wenig um die Gesetze des „religiösen Establishments“…

        Auch Ihr Verweis auf die Zehn Gebote hilft nicht weiter. Das 4. Gebot verpflichtet die Juden, die Eltern zu ehren. Und das 10. Gebot verbietet es, die Sklaven (!) des Nächsten zu begehren. Wenn also Ihrer Meinung nach die Gültigkeit der Zehn Gebote im Neuen Bund Kriterium für die Gültigkeit der mosaischen Gesetze ist, dann müssten zumindest die drei letzten von mir genannten Bibelverse heute noch gültig sein.

        Außerdem: Im 3. Buch Mose steht in der Rubrik „Sexualgesetze“ nicht nur etwas über Homosexualität und Ehebruch (die „Lieblingsthemen“ der konservativen Katholiken – um es vorsichtig zu formulieren). Dort steht z.B. auch, wen der Hohepriester heiraten bzw. nicht heiraten darf (Lev 21,7+13) – was ja nun eindeutig in den Bereich „Sexualgesetze“ fällt. Sind diese Stellen also immer noch gültig? Daraus ergeben sich interessante Folgerungen für den Zölibat…

        Interessant finde ich, dass Jesus meines Wissens NIE etwas zum Thema Homosexualität gesagt hat (jedenfalls kenne ich keine Bibelstelle). Die einzigen Bibelstellen im NT finden sich bei Paulus – eben jenem Apostel, der u.a. meinte, die Frau solle in der Gemeinde schweigen (1 Kor 14,34), die Frau entehre ihr Haupt, wenn sie unverhüllt betet (1 Kor 11,5), der Frauen das Lehren verboten hat (1 Tim 2,12). Auch hier wieder die Frage, die ich im Zusammenhang mit Leviticus gestellt habe: Warum gelten die Aussagen des Paulus zum Thema Homosexualität als unverrückbare Wahrheit, die zur Frau aber als „zeitbedingt“ und „überholt“?

        Mit freundlichen Grüßen
        Klaus Kegebein

        1. Guten Tag,
          in der katholischen Kirche wird zwischen der Schöpfungsordnung und der Heilsordnung unterschieden. In der Erlösungsordnung sind die Unterschiede aus der Schöpfungsordnung (oder aus der Völkerwelt bzw. dem damaligen Staatswesen) zwar nicht einfach weggewischt, aber bedeutungslos, wie Paulus in Gal 3,28 schreibt: „Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus“
          Wenngleich es also in der Heilsordnung keine Unterschiede gibt, so doch in der „Gemeindeordnung“. Paulus hat den Frauen das „Lehren“ verboten, aber nicht das öffentliche Beten und „Weissagen“ (prophetisches Reden). Einige aus seinem Mitarbeiterkreis waren bekanntlich Frauen, die er zudem mehrfach lobt und würdigt.
          Übrigens hatte ich keineswegs geschrieben, alle Sexualgesetze des Alten Bundes seien auch im Neuen Bund gültig, sondern bezog mich auf den Schöpfungsbericht und die Zehn Gebote.
          Da es damals in der antiken Welt nun einmal Sklaven gab (in Israel war es freilich meist „nur“ eine Schuldknechtschaft, also verschuldete Personen, die dann als Knechte arbeiteten), ist doch logisch, daß man den Sklaven des Nächsten auch nicht begehren soll – und ebenso logisch, daß sich dies erübrigt, wenn es keine Sklaven mehr gibt. Übrigens waren es – vor allem in England – vor allem christliche (evangelikale!) Prediger und Persönlichkeiten, die sich für die Abschaffung der Sklaverei eingesetzt haben.
          Daß Christus nichts zur Homosexualität gesagt hat, verwundert wenig: Jesus war Jude (auch in seiner Religionskultur), damit war die Sachlage klar; ER brauchte nicht alle Gebote und Verbote der Israeliten einzeln aufzuzählen.
          Dabei stand das Judentum (und Christentum!) im Kontrast zu dem in der Antike weit verbreiteten griechischen Päderastentum (Sex mit Heranwachsenden, „Knabenliebe“).
          Natürlich gelten die jüdischen Reinigungs- und Ritualgesetze (ebenso wie z.B. die Ernährungsvorschriften) für Christen nicht, das ist seit zweitausend Jahren so klar, daß es keiner ausdrücklichen Erwähnung im Katechismus bedarf. Ebenso klar ist, daß die Zehn Gebote (also das Moralgesetz) sehr wohl im Neuen Bund verbindlich sind und bleiben.
          Ich hatte Ihnen bereits geschrieben, aus der Bibel gehe hervor, daß die Sexualität im Dienst der ehelichen Liebe/Treue und der Fruchtbarkeit steht. Daher hat sie aus christlicher Sicht außerhalb der Ehe nichts zu suchen, das gilt für „Homos“ und „Heteros“ gleichermaßen. Alle unverheirateten christlichen Personen (auch Heteros!) sind zur Enthaltsamkeit berufen. Aus einer homosexuellen Verbindung kann bekanntlich keine Nachkommenschaft hervorgehen. Zudem liegt die Ergänzungsfähigkeit bzw. Polarität von Mann und Frau in der Schöpfungsordnung begründet, weil Gott den Menschen als Mann und als Frau erschuf – und sie befähigte, in der ehelichen Vereinigung „ein Fleisch“ zu werden. Dies entspricht der Schöpfungsordnung: Die Ehe im Dienst von Liebe und Leben!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

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