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Hans Küng wirft Papst Benedikt "Kirchenspaltung" und Schisma vor

Modernistischer Theologe stellt Gültigkeit des päpstlichen Amtsinhabers infrage

Der reformkatholische Theologe Hans Küng, dem 1979 die kirchliche Lehrbefugnis entzogen wurde, hat jetzt in einem Artikel, den die „Südwestpresse“ am 23. Mai 2012 veröffentlichte, schwere Vorwürfe gegen den Papst gerichtet.
Unter dem Titel „Papst provoziert Ungehorsam“ beklagt sich der Präsident der von ihm gegründeten Stiftung „Weltethos“ über die „Verschleppung innerkirchlicher Reformen“ und über die bevorstehende „definitive Versöhnung“ mit den „traditionalistischen Piusbrüdern„.
Küng fordert die Bischöfe auf, den Papst vor der kirchlichen Eingliederung der Piusbruderschaft „in aller Form zu warnen“.
Aber damit nicht genug. Der Schweizer Theologe behauptet zudem: „Der Papst würde auch ungültig geweihte Bischöfe und Priester definitiv in die Kirche aufnehmen“.
Diese Behauptung ist unzutreffend: Die dortigen Bischofs- und Priesterweihen gelten zwar als kirchenrechtlich unerlaubt, aber keineswegs als ungültig.
Deshalb müssen diese Weihen bei einer vollen Eingliederung der Piusgeistlichen nicht „wiederholt“ werden   –  es bedarf lediglich einer einfachen kirchenrechtlichen Regulierung.
Dies ist der amtliche Standpunkt des kath. Lehramts und des Vatikan, ob dies Hans Küng gefällt oder nicht.
Doch der bekannte Kirchenkritiker geht noch einen Schritt weiter und wirft dem Papst „Kirchenspaltung“ vor, da Benedikt sich  „in seiner allseits beklagten Abgehobenheit noch mehr vom Gottesvolk entfernen“ würde.
Küng beruft sich sodann mit folgendem Zitat auf  den spanischen Theologen P. Franz Suares SJ: „So könnte auch der Papst zum Schismatiker werden, wenn er nicht mit dem ganzen Leib der Kirche die geschuldete Einheit und Verbundenheit halten will.“ 

Als ob diese Argumentation in bezug auf Papst Benedikt nicht schon abenteuerlich genug wäre, provoziert Küng weiter und behauptet allen Ernstes:  „Ein schismatischer Papst verliert gemäß derselben Kirchenrechtslehre sein Amt. Zumindest kann er nicht auf Gehorsam rechnen.“
Diese „Logik“ Küngs ist theologisch und formal hanebüchen und stellt eine haltlose Provokation dar:
Gerade weil sich der Papst im Sinne der kirchlichen Einheit darum bemüht, die traditionsorientierte Priesterbruderschaft St. Pius X. kirchenrechtlich voll zu integrieren, wirft ihm also der Priester Hans Küng nichts weniger als „Kirchenspaltung“ vor.
Seine Begründung: Der Papst trenne sich hierdurch von den „reformbereiten“ Kräften innerhalb der Kirche.
Als ob ausgerechnet diese modernistischen Kreise mit dem kirchlichen „Gottesvolk“ identisch seien  – und als ob es „schismatisch“ sei, wenn ein Papst sich mit seinem Einsatz doch gerade um die kirchliche Einheit sorgt.
Die Argumentations-Linie Küng ist offensichtlich unbegründet und nur vorgeschoben. Dieser Zeitgeistliche ist schlicht verärgert darüber, daß Papst Benedikt nicht nach seiner Pfeife tanzt und sich nicht der von ihm und seinesgleichen geforderten Anpassung an die Welt unterwirft.
Zwecks Provokation versucht er nun, den Papst quasi mit dessen eigenen Waffen zu schlagen (scheinbar kirchenrechtliche Argumentation, Berufung auf den konservativen Jesuitentheologen Suarez) und sogar die Gültigkeit seines päpstlichen Amtes infrage zu stellen.
Soviel dialektische Dreistigkeit ist selbst für modernistische Theologenverhältnisse ungewöhnlich.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
Hier der Wortlaut des Küng-Artikels: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Fremde-Feder-Hans-Kueng-Papst-provoziert-Ungehorsam;art4306,1473550
 

Kommentare

2 Antworten

  1. Die deutsch schreibende Finnin Beile Ratut, für Matthias Matussek die „wahrscheinlich … unterschätzteste Autorin des gegenwärtigen Literaturbetriebs“, rechnet in ihrem Essay „Das Fanal des Ego auf den Stufen zur Kirche“ knallhart und eloquent mit dem Denken der Kirchen der westlichen Welt ab. Ein Gastbeitrag von Rainer Buck
    https://philosophia-perennis.com/2019/03/20/beile-ratut-hinterfragt-in-einem-essay-das-westliche-denken-der-kirchen/
    https://philosophia-perennis.com/

  2. Nee, ehrlich?!?
    da ist der Herr Küng soweit nach links und in die Arme der Welt gerannt, dass er gar nicht gemerkt hat, dass er ganz rechts gelandet ist, nämlich bei den Sedisvakantisten.
    So geht’s, wenn man nur noch ideologische Scheuklappen trägt.

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