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Kardinal Müller: Gottes Offenbarung ist abgeschlossen und unveränderlich

Der Rechtsanwalt und katholische Publizist Lothar C. Rilinger hat ein theologisches Interview mit Kardinal Gerhard Müller geführt, das am 5. Dezember auf „Kath.net“ veröffentlicht wurde. Darin äußert sich der ehem. Präfekt der Glaubenskongregation auch über das katholische Axiom (die Denkvoraussetzung), wonach die Offenbarung Gottes in Christus vollendet und mit dem Tod des letzten Apostels abgeschlossen ist.

Diese Botschaft, die in der Hl. Schrift und der apostolischen Überlieferung bezeugt wird, kann somit weder verändert noch substantiell ergänzt werden. Das kirchliche Lehramt bildet gleichsam ein schützendes Dach über diese beiden Glaubensquellen und ist von Christus beauftragt, die göttliche Offenbarung zu bewahren und unverfälscht zu verkünden.

Diese theologischen Fundamente werden mit Berufung auf den Zeitgeist und heutige Lebensverhältnisse immer wieder angezweifelt oder geleugnet. Rilinger stellt dem Kurienkardinal daher die Frage: „Ist es gleichwohl statthaft, diese Offenbarungen auf Grund neuer wissenschaftlicher oder kultureller Erkenntnisse neu und anders zu interpretieren, so dass die Lehre der Kirche geändert werden dürfte?“

Müllers Antwort lautet:

„Die Offenbarung Gottes in Christus als Wahrheit und Heil der Welt ist gewiss nicht eine locker verbundene Summe von heterogenen Einsichten, sondern die bleibende Gegenwart des gekreuzigten und auferstandenen Herrn im Heiligen Geist. Gott selbst gibt durch die Kirche allen das Evangelium kund (Eph 3, 10).

Der auferstandene und zum Vater erhöhte Christus selbst ist es, der im Heiligen Geist die Gläubigen durch die sieben heiligen Sakramente mit seiner Gnade erfüllt, stärkt und vorbereitet für das ewige Leben in der innigsten Lebensgemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott.

Christus ist auch präsent und wirkt als das Haupt der Kirche durch die Apostel und ihre Nachfolger im Bischofs- und Priesteramt, die er zu Hirten nach seinem Herzen bestellt hat. Weil in dem Wort, das Fleisch geworden ist, die Fülle der Wahrheit und der Gnade irreversibel und definitiv in die Welt gekommen ist, ist die „Lehre der Apostel“ (Apg 2, 42), die davon Zeugnis gibt, unveränderlich, unüberbietbar und unhintergehbar.

Allerdings gibt es ein Wachstum im Glaubensbewusstsein und im Gnadenleben der ganzen Kirche. Wir sollen bereit sein, jedem Rede und Antwort zu geben, der uns nach dem vernünftigen Grund (dem göttlichen Logos) der Hoffnung, die in uns ist, fragt (vgl. 1. Petr 3, 15).

Man darf nicht von der „gesunden, d.h. heilbringenden Lehre – der „sana doctrina“ – abweichen, nur um den Menschen zu schmeicheln (2. Tim 4, 3). Denn in Christus ist ein für alle Mal die Fülle der Wahrheit und der Gnade in die Welt gekommen.

Als der Hohepriester des Neuen Bundes ist Christus „ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen… mit seinem eigenen Blut, und hat so eine ewige Erlösung bewirkt (Hebr 9, 12). Diese Lehre des apostolischen Glaubens wurde der Kirche zur treuen und unverfälschten Weitergabe (=traditio) übergegeben.“

Foto: Bistum Regensburg

Kommentare

8 Antworten

  1. Jordan Peterson warnt vor Naivität von Katholiken gegenüber LGBT

    https://www.kath.net/news/82583 Jordan Peterson warnt vor Naivität von Katholiken gegenüber LGBT Die Agenda sei eine „Antithese zur katholischen Lehre, so als ob sie extra für diesen Zweck geschaffen sei“, meint der kanadische Autor. Linz (kath.net/pk) Der bekannte kanadische Psychologe und Autor Jordan Peterson warnt, dass LGBT-Aktivisten die katholische Kirche zerstören wollen. In Kanada hätten katholische Schulen deren Agenda bereits integriert, und jene, die sich dagegen wehrten, würden schikaniert, sagte er der Agentur LifeSiteNews. Die Agenda „könnte keine stärkere Antithese zur katholischen Lehre sein“, analysiert Peterson. „So als ob sie extra für diesen Zweck geschaffen sei.“ Peterson gehört nicht der katholischen Kirche an, er wertschätzt jedoch den Katholizismus mit den ihm verbundenen Werten. Der Psychologe appelliert an Katholiken, für ihren Glauben zu kämpfen. Die LGBT-Agenda wolle grundsätzlich jegliche Traditionen „zerstören“, sagte er. Dafür benutze sie ein Spektrum an manipulativen Verhaltensweisen und Unterdrückung. Wer als Katholik zu blauäugig oder träge sei, das zu begreifen, verhalte sich wie ein „nützlicher Idiot“, der zu seinem eigenen Untergang beitrage, warnt Peterson. Auslöser für Petersons deutliche Worte war eine Stellungnahme der Vereinigung katholischer Lehrer in Ontario, die sich für die LGBT-Agenda an Schulen stark machten. Sie hatten damit auf ein Statement des Premierministers von Ontario, Doug Ford, geantwortet, der sich gegen die Indoktrinierung von Schülern durch die LGBT-Agenda ausgesprochen hatte.

  2. Tridentinische Messe:
    Papst Pius V. erließ die Bulle „Quo primum“ am 14. Juli 1570.
    In dieser setzte er die heute so genannte Tridentinische Messe „für immer“ ein und untersagte, sie je zu modifizieren oder abzuschaffen: „… noch kann das vorliegende Schreiben [Quo primum] irgendwann je widerrufen oder modifiziert werden, sondern es bleibt für immer im vollen Umfang rechtskräftig bestehen.“
    Kraft seiner Apostolischen Vollmacht ordnete Papst Pius V. darin unter der Strafandrohung der Exkommunikation „latae sententiae“ an, dass in diesem Missale nichts hinzugefügt, entfernt oder verändert werden dürfe.

  3. Der Angriff auf die Wahrheit
    Georg Walter

    Wie Postmoderne, Charismatik, Neoevangelikalismus, Gnostizismus und Psychologie das Evangelium verändern

    https://clv.de/Sonstiges/Archiv/Der-Angriff-auf-die-Wahrheit.html

    Der Angriff auf die Wahrheit
    Georg Walter

    Wie Postmoderne, Charismatik, Neoevangelikalismus, Gnostizismus und Psychologie das Evangelium verändern

    https://clv.de/Sonstiges/Archiv/Der-Angriff-auf-die-Wahrheit.html

    Anmerkung – auch der Apostel Paulus verwendet die Worte „Gnosis“ und „Mysterien“ bzw. „Mysterion“ oder „Mystirion“ oder „Mysterium“ als göttliche Geheimnisse bzw. himmlische Geheimnisse und Gesetze und Prinzipien im Neuen Testament der Bibel.
    Siehe auch den Benediktiner Odo Casel und seine Mysterien- und Bogumil-Theologie dazu.

    Der Kollektivname häretischer Systeme

    Gnostizismus, ein Kollektivname häretischer Systeme in den ersten Jahrhunderten der Kirche.Das (griechische) Wort, welchem bei dem uralten Übersetzer des hl. Irenäus das lateinische agnitio entspricht (z. B. 1, 1, 1; 4, 33, 8), bedeutet eigentlich Erkenntnis, das Wissen, im biblischen und christlichen Sprachgebrauch gewöhnlich mit besonderer Beziehung auf religiöse Gegenstände. Der alte christliche Sprachgebrauch richtet sich nach den biblischen. Die heilige Schrift kennt aber eine zweifache Gnosis, ein echtes und ein falsches Wissen, deren eines sie rühmt und empfiehlt, während sie das andere brandmarkt und verwirft. Wie das Wissen noch heutzutage entweder als Steigerung des Glaubens oder als Gegensatz des Glaubens auftritt, so in der christlichen Urzeit die Gnosis.

    Zweifache Gnosis
    Die echte Gnosis

    Die echte Gnosis, die Gnosis im guten Sinn des Wortes, ist ein immer tieferes Eindringen in das innere Wesen des unwandelbar fest gehaltenen, von Gott geoffenbarten Glaubens, verbunden mit einer auf festen Beweisgründen ruhenden Überzeugung von dessen Wahrheit, ein immer allseitigeres Erfassen desselben mit allen Kräften des menschlichen Geistes, so daß derselbe vom Verstand aus das ganze Leben durchdringt (vgl. Röm. 15, 14; 1. Kor. 1, 5; 8, 1. 7. 10. 11; 12, 8; 13, 2. 8;14, 6; 2. Kor. 6, 6; 11, 6; Kol. 2, 3; 2. Petr. 1, 5. 6; 3, 18). Das ist die Gnosis, welche der Sohn Gottes geoffenbart und der Menschheit übergeben hat (Clemens Alex. Strom. 6, 7, ed. Potter II, 771); das ist „die vollkommene und verläßliche Gnosis“, um derentwillen die Christen zu Korinth in den ersten Zeiten allenthalben gerühmt waren (Clemens Rom. ep. I, c. 1); das ist jenes erhabene Ideal christlicher Geistesbildung und vollkommener Handlungsweise, (…) und welches die edelsten gebildetsten Männer der ersten Jahrhunderte unablässig anstrebten. Daher wird auch das Ideal des vollkommenen Christen von Clemens von Alexandrien in seinen begeisterten Schilderungen immer mit dem Namen Gnosticus bezeichnet (s. das ganze 6. und 7. Buch der Stromata, vgl. Strom. 2, 17).
    Eben dieser alexandrinische Clemens, welcher der vornehmste Stimmführer der wahren Gnosis im Altertum ist, erklärt an verschiedenen Stellen, was er unter derselben verstehe, und wie dieselbe nur auf dem Grund des Glaubens gedeihe; so Paed. 1, 6, ed. Potter I, 116; Strom. 2, 17 p. 468; 3, 5 p. 531; 6, 1 p. 736; 6, 8 p. 774 und besonders 7, 10 p. 864-866 (wo er sie den „vollkommenen und sicheren Beweis dessen“ nennt, „was man im Glauben bereits erfaßt hat, den Aufbau auf der Grundlage des Glaubens, wodurch man zum unfehlbaren Verständnis gelangt“). –

    https://katholischglauben.info/kirchenlexikon-die-irrlehre-des-gnostizismus/

    1. Der Benediktiner Odo Casel entdeckte die Mysterien- und Bogumil-Theologie wieder,
      siehe auch die Worte „Mystaerion“ und „Mysterion“ und „Mysterium“ und „Mystirion“ als göttliche und himmlische Geheimnisse und Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten und Symbolen im Neuen Testament und in der „Weisheitsliteratur“ des AT und in der Henoch-Literatur nach dem Propheten Henoch und in der Baruch-Literatur nach dem Propheten Baruch, der Judas-Brief im Neuen Testament der Bibel und der Barnabas-Brief zitierten aus dem äthiopischen Henoch Buch und das Neuen Testament zitiert auch aus der Baruch- und Elias-Apokalypse.
      Der Apostel Paulus und der Barnabas-Brief im NT zitieren auch vom jüdischen Theologen und Merkaba(h)-Mystiker und hermetischen Philosophen bzw. Hermetiker Philo(n) von Alexandrien, siehe auch Elias Erdmanns Aufsatz dazu und seine anderen freien Online-Texte zur mystischen biblischen und hermetischen Symbolik als ganzheitlich mystischer Natur- und Religionsphilosophie und Weisheitslehre.

  4. Danke für diese Zusammenfassung eines Interviews, das von seinem Umfang her dieses Portal überstrapazieren dürfte.
    Dieses Interview ist eine grundlegende Klatsche gegen den Synodalen Weg. Insbesondere betroffen ist die überbordende ständige Rede von Pastoral, die als Begründung für die Abschaffung der katholischen Lehre zu Homosexualität dient, zu Sexualität überhaupt.
    https://www.kath.net/news/83195

    Betreffend Homosexualität im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg gibt es einen Beitrag von M. v. Gersdorff, der darauf hinweist, dass die Bestrebungen, diesen Punkt aus der katholischen Lehre zu verbannen von Bischofen stammt, die aus dem Bistum Trier kommen, angefangen mit Kardinal Marx. (Eine Aufarbeitung des Missbrauchsskandals das Bistum Trier betrreffend ist erst für 2026 vorgesehen.)
    https://www.youtube.com/watch?v=7P2hh0f_rho

  5. Der Bibel-Kanon ist aber nicht unumstritten: Die russisch-orthodoxe Kirche Russlands und die alte syrische bzw. assyrische Kirche von Antiochia (u.a. in der Nachfolge des Apostels Petrus) zählen etwa noch den 1. Clemensbrief zum Bibel-Kanon des Neuen Testamentes hinzu. Die russisch-orthodoxe Kirche auch noch den Hirtenbrief des Hermas zum Neuen Testament (wie auch noch der Heilige Irenaeus von Lyon bezüglich letzterem und dem 1. Clemensbrief), erwähnenswert wären auch noch der Barnabas-Brief und das äthiopische Henoch-Buch, aus dem der Judas-Brief im Neuen Testament der Bibel zitiert, und das neben dem Jubiläen-Buch noch heute von der koptisch-äthiopischen Tewahedo-Kirche zum breiteren und engeren Bibel-Kanon gezählt wird. Noch der Heilige Irenaeus von Lyon zählte den 1. Clemensbrief und den Hirtenbrief des Hermas (neben der gesamten Septuaginta-Bibel und ihrer Weisheitsliteratur) zum Bibel-Kanon des NT hinzu.

    1. Der Benediktiner Odo Casel entdeckte die Mysterien- und Bogumil-Theologie wieder, siehe auch die Worte „Mystaerion“ und „Mysterion“ und „Mysterium“ und „Mystirion“ und „Mysterien“ als göttliche und himmlische und hermetische Geheimnisse und Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten und Symbolen und Symboliken im Neuen Testament der Bibel und in der „Weisheitsliteratur“ des AT und in der Henoch-Literatur und in der Baruch-Literatur nach dem Propheten Baruch, das Judas-Brief im Neuen Testament und der Barnabas-Brief zitierten aus dem äthiopischen Henoch Buch und das Neuen Testament zitiert auch aus der Baruch- und Elias-Apokalypse.

      Der Apostel Paulus und der Barnabas-Brief im NZ zitieren auch vom jüdischen Theologen und Merkaba-Mystiker und hermetischen Philosophen bzw. Hermetiker Philo(n) von Alexandrien, siehe auch Elias Erdmanns Aufsatz dazu und seine anderen freien Online-Texte zur mystischen biblischen Symbolik und Mystik und der hermetischen Philosophie als ganzheitlich mystischer Natur- und Religionsphilosophie und Weisheitslehre.
      Odo Casel (Benediktiner-Mönch von Maria Laach und Spiritual der Benediktinerinnen-Abtei Herstelle) hat in den 30er Jahren versucht, die Theologumena der (sogenannten heidnischen) Mysterienkulte für die katholische Sakramententheologie und Liturgie fruchtbar zu „verbinden“. Seine „Mysterientheologie“ war und ist in der kath. Kirche nicht unumstritten. Sein (leider vergiffenes) Hauptwerk „Das christliche
      Kultmysterium“ können Sie kostenlos in der Diözesanbibliothek Osnabrück ausleihen.

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