Von Roland Rösler
„Sagen Sie mal, haben Sie das schon gesehen?“ – Ein Mitbruder unserer Gemeinde führte mich um die Treppe herum und zeigt mir zwei Bilder. Per Schablone waren sie auf die Außenseite der Wand am Treppenaufgang unserer Kirche St. Michael im hessischen Heidenrod-Kemel gesprüht: zwei Ratten! – Dasselbe auch an der Laterne (siehe kleines Foto ganz unten).
Etwas später zeigte ich einem anderen Mitbruder unserer Pfarrgemeinde diese Beschädigungen und empört reagierte er mit dem Ausruf: „Das ist pure Blasphemie.“
Offenbar versucht man, mit diesem Unfug zu symbolisieren, es gebe hier nur Ungeziefer – ein ‚freundliches‘ Bild für den Glauben ist es sicher nicht.
Erstaunlich, wie wenig manche Menschen auf solche Bilder reagieren. Jemand meinte, daß das mit den Ratten heute doch nicht so schlimm sei, schließlich würden sie auch von manchen Leuten als Haustiere gehalten….
Unsere Kirche wurde dem Schutz des Erzengels Michael geweiht – und so blieben die Ratten auch vor der Kirche.
Heute gehört unser Gotteshaus zur Pfarrgemeinde „Heilig Geist“. Möge dieser darüber entscheiden, wie es mit solchen ‚Zeichen‘ weitergeht.
Erbaut wurde unsere Kirche von einem Priester auch als Soldatenkirche für die damals in Kemel stationierte Flugabwehrraketenbatterie. Als Spätberufener, der als Soldat auf Monte Casino überlebte, warb er mit einem ehemaligen ‚Soldatenfreund‘ aus Monte Casino für diese Kirche.
1967 wurde diese Kirche auf den Namen des heiligen Erzengels Michael eingeweiht und gehört heute zur Kirchengemeinde ‚Heilig Geist‘.
Unser Autor Roland Rösler ist Politiker, Offizier und Publizist; er wirkte 22 Jahre lang als hessischer CDU-Landtagsabgeordneter; zudem gehörte er langjährig dem Bundesvorstand der CDL an.