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Kritik am Konklave: Die „Süddeutsche Zeitung“ verteilt wieder Seitenhiebe

Von Felizitas Küble

Die linksliberale „Süddeutsche Zeitung“ will auf ihre traditionellen Sticheleien gegen die katholische Kirche auch jetzt ungern verzichten; ihr Redakteur Matthias Dobrinski gab sie am 1. März online unter dem Titel „Geheimnistuerei als Instrument der Macht“  zum Besten. 

Foto: Kopten ohne GrenzenDie vorwurfsvolle Überschrift gibt bereits den Ton an und beweist zugleich das theologische Unverständnis des Autors, denn daß die Wahl eines neuen Papstes nicht unter den Augen und dem Getöse der Weltöffentlichkeit stattfindet, hat nachvollziehbare religiöse Gründe:

Die Kardinäle sollen in Ruhe und Besonnenheit  – und vor allem durch Gebet in aller Stille  –  dem Willen Gottes nahekommen und den Heiligen Geist herabflehen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche soll frei von Intrigen, Lobbygruppen und Druck von außen gewählt werden.  Selbst die Vorschläge und Ansichten der „Süddeutschen Zeitung“ spielen im Konklave einfach keine Rolle.

Das mag eine herbe Enttäuschung für SZ-Redakteure und all jene sein, die zwar selten ein Gotteshaus von innen sehen, aber umso lieber von außen in die katholische Kirche hineinregieren würden, um sie flugs nach ihren linksgestrickten Vorstellungen umzugestalten.

Das Münchner Blatt schreibt gleich einleitend: „Die katholische Kirche setzt immer noch bewusst auf geheimnisvolle Riten. Dabei sollte sie lieber mehr Offenheit pflegen.“

Die schlichte Tatsache, daß sich Kardinäle zwecks Papstwahl zu Gebet und Stille zurückziehen, wird von Dobrinski wie folgt kommentiert:

„In wenigen Tagen wird das Mittelalter in die Moderne zurückkehren. Mehr als hundert Männer, 53 bis 80 Jahre alt, ziehen in die Sixtinische Kapelle ein, sie singen „Komm Schöpfer Geist“ – veni creator spiritu.“

Immerhin kommt dem SZ-Redakteur ein psychologischer, wenngleich eher oberflächlicher Aspekt in den Sinn: „Manchem wird die Zeit der Abgeschiedenheit eine willkommene Auszeit vom Stress des Alltags sein.“    –  Zudem räumt er ein: „Das ist eine der Stärken der katholischen Kirche: Ihr stehen Riten zur Verfügung, die das Alltägliche vom nicht Alltäglichen scheiden.“

Daß jedoch die Pressewelt mit ihren Debatten und Zwischenrufen nicht mitmischen kann, gefällt Dobrinski keineswegs:

„Problematisch ist nicht das Konklave, problematisch ist die Geheimnistuerei rund um die Versammlung. Nichts soll im Vorfeld offen diskutiert werden, alles soll vor der bösen und missgünstigen Welt verborgen bleiben. Warum sollten die Kardinalsdebatten vor dem Konklave nicht öffentlich sein, nicht der Untersuchungsbericht zur Vatileaks-Affäre?  Die katholische Kirche könnte die Zeit zwischen den Päpsten zur offenen Debatte über ihre Zukunft nutzen. Denn die Wahl, die die Männer in Purpur in den kommenden Tagen da treffen müssen, wird eine Richtungswahl sein“.

Eben  –  und für eine gute „Richtungswahl“ benötigt die katholische Kirche den Heiligen Geist und nicht den Ratschlag der „Süddeutschen Zeitung“.

 Foto: Koptisch.wordpress.com

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