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Kuba: Über 150 Bürgerrechtler festgenommen

Die kommunistische Staatssicherheit und Polizei haben am gestrigen Sonntag mehr als 150 Demokratie-Aktivisten aus verschiedenen kubanischen Oppositionsgruppen festgenommen, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). IGFM-menschenrechtede-8174_01_dd53c02859

Unter den Verhafteten war auch ein deutscher Journalist, der in Havanna das gewaltsame Vorgehen gegen die friedlich protestierenden „Damen in Weiß“ beobachtet hatte.

Die regimekritischen Gruppen, darunter die „Damen in Weiß“ und die Bewegung UNPACU nahmen am Sonntag an den 38. Protestmärschen im Rahmen der Kampagne „Todos marchamos“ („Wir alle marschieren“) für die Freiheit der politischen Gefangenen auf Kuba teil.

Der deutsche Journalist und Lateinamerika-Experte Dr. Benedikt Vallendar wurde am gestrigen Sonntag auf dem Bürgersteig vor der Kirche Santa Rita in Havanna Miramar verhaftet und mehrere Stunden lang verhört. Vallendar hatte zuvor den Gottesdienst in der Kirche Santa Rita besucht und dann die gewaltsame Auflösung einer Demonstration der „Damen in Weiß“ beobachtet. Vallendar schreibt für mehrere katholische Medien, darunter die in Würzburg erscheinende Zeitung „Tagespost“ und die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA).

Vallendar berichtete nach seiner Freilassung zunächst einem evangelischen Pastor über die Vorkommnisse. Danach kehrte er laut IGFM in sein Hotel zurück, wo er sein Zimmer aufgebrochen und durchwühlt vorgefunden habe; es habe jedoch nichts gefehlt. Der Journalist wird am Mittwoch in Deutschland zurückerwartet.

Die Pfarrei Santa Rita im Stadtteil Miramar in Havanna ist ein Treffpunkt der „Damen in Weiß“. Sie sind ein Zusammenschluss von Frauen, deren Männer und Söhne wegen Eintretens für die Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung als Reaktion auf den kubanischen „Schwarzen Frühling“ 2003, bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden.

Die IGFM, die auch auf Kuba mit einer Sektion vertreten ist, berichtete bereits am Sonntag vor einer Woche über die vorübergehende Festnahme von 250 Demokratie-Aktivisten, die an Protesten teilgenommen hatten.

Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM, sieht in den jüngsten Übergriffen den Beweis für „die Angst des Regimes vor den Protesten der Demokratie-Aktivisten. Anstatt friedliche Proteste zu dulden und damit der Weltöffentlichkeit zu zeigen, dass die kubanische Regierung reformbereit ist, wird jeder Protest unterdrückt. Das ist eine schlechte Basis für den Dialog mit Europa über europäische Investitionen auf Kuba!“

Quelle: www.menschenrechte.de

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