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Leitidee des Synodalen Weges ist wie ein Kartenhaus zusammengebrochen

„Klerikalismus“ ist keine Missbrauchs-Ursache

Die Initiative Neuer Anfang ruft die deutschen Bischöfe auf, auf der bevorstehenden Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz der Satzung des Synodalen Ausschusses nicht zuzustimmen.

Spätestens seit der Missbrauchsstudie der evangelischen Kirche „ForuM“ ist das Grundaxiom des Synodalen Weges wie ein Kartenhaus in sich zusammengebrochen — und damit auch der Synodale Ausschuss ohne Legitimation. Auf der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe soll der „Synodale Weg“ auf Dauer gestellt werden.

Unter dem Motto „Bischöfe, macht Euch ehrlich!“ ruft die Initiative Neuer Anfang dazu auf, aus der erschütternden Faktenlage die richtigen Schlüsse zu ziehen:

  1. Der Papst und seine römischen Instanzen haben nahezu alle Forderungen und Beschlüsse des Synodalen Weges als unvereinbar mit der Lehre der Kirche zurückgewiesen. Mit Hilfe dieses Gremiums, in dem sich das aufgestaute Machtinteresse des Zentralkomitees der deutschen Katholiken versammelt, hofft man, den Hebel gefunden zu haben, um mitzuregieren, den Klerikalismus auszubremsen und den langsamen Umbau einer Kirche zu erzwingen – fern von Rom und im Ungehorsam; anderskatholisch nannte es der Limburger Bischof Bätzing (siehe Foto).
  2. Man hat aus der MHG-Studie voreilige Schlüsse gezogen. Seit „ForuM“, der Missbrauchsstudie aus dem Raum der evangelischen Kirche, steht fest: Es gibt keinen „katholischen“ Missbrauch.
    Der Historiker Thomas Großbölting erklärte auf Publik-Forum:
    „Ich habe die Studie zum Bistum Münster geleitet und auf den spezifisch katholischen Risikofaktor Klerikalismus hingewiesen. Aber jetzt musste ich erkennen: Es scheint fast gleichgültig zu sein, ob Sie einen geweihten Priester oder einen ordinierten Pfarrer in einer lutherischen oder einer reformierten Gemeinde haben. Die Pastoralmacht ist in beiden Kirchen relativ ähnlich …“
  3. Er hätte weiterdenken können: Macht ist wesenhaft asymmetrisch. Wo Macht ist, ist Missbrauch.
  4. Auf dem „Synodalen Weg“ ging es sehr schnell nicht um konkreten Missbrauch, den konkreten Täter und das konkrete Opfer, sondern man diskutierte darüber, wie „katholische“ Klerikermacht durch Demokratisierung, Gewaltenteilung und Mitbestimmung zu brechen sei, warum das Priesteramt umgebaut, der Zölibat abgeschafft und Frauen geweiht werden müssten, dass gar der Katechismus umgeschrieben werden müsse, um die menschenfeindliche katholische Sexualmoral für queere und „nonbinäre“ Lebensentwürfe zu öffnen …

Der „Synodale Ausschuss“ ist nichts anderes als ein weiteres Kartenhaus.

Der ebenso liberale wie sorgfältige Kirchenrechtler Norbert Lüdecke hat das Gremium bis auf die Knochen seziert und das Projekt eine „Simulation“ genannt. Die epochale Gottes- und Glaubenskrise kann nicht durch wackeren Sitzungskatholizismus und die Optimierung von Gremien behoben werden.

Hirten werden an anderer Stelle dringend gebraucht: bei den vielen Menschen, die ihre Heimat, die Katholische Kirche verlassen, weil sie ihre geistliche Substanz, ihre intellektuelle Relevanz und ihre prophetische Leuchtkraft verloren hat.

Die Fastenzeit ist die Zeit der Gewissenserforschung, der Reinigung und des neuen Anfangs. Niemand muss die alten Muster fortsetzen. Auch die Bischöfe müssen das nicht tun.

Mit der „kühnen Redefreiheit“, die Kardinal Bergoglio 2013 für die Kirche einforderte, sagt der Neue Anfang: Bischöfe, macht Euch ehrlich! 

Der volle Wortlaut des Offenen „Hirtenbriefes“ ist hier veröffentlicht: https://neueranfang.online/bischoefe-macht-euch-ehrlich/

 

Kommentare

10 Antworten

  1. Man muss kein Freund des sog. „Synodalen Weges“ sein, um folgende Schlußfolgerung abwegig zu finden:
    „Auf dem „Synodalen Weg“ ging es sehr schnell nicht um konkreten Missbrauch, den konkreten Täter und das konkrete Opfer, sondern man diskutierte darüber, wie „katholische“ Klerikermacht durch Demokratisierung, Gewaltenteilung und Mitbestimmung zu brechen sei, warum das Priesteramt umgebaut, der Zölibat abgeschafft und Frauen geweiht werden müssten, dass gar der Katechismus umgeschrieben werden müsse, um die menschenfeindliche katholische Sexualmoral für queere und „nonbinäre“ Lebensentwürfe zu öffnen. … Der ‚Synodale Ausschuss‘ ist nichts anderes als ein weiteres Kartenhaus.“.
    Wenn mit solchem plakativen und pauschalen Verdikt jegliche weitere Diskussion über fehlende auch nur rudimentäre Demokratisierung, Gewaltenteilung und Mitbestimmung, Abschaffung des Pflichtzölibats, also nicht des Zölibats, oder gar die Frauenweihe ad acta gelegt werden soll, um weiterhin den „Gehorsam“ des Priesters gegenüber dem Bischof zu verherrlichen, wie er etwa erwartet wurde vom Münsteraner Bischof Genn vom gegen den Willen der Gemeinde per willkürlichen Amtsmissbrauch strafversetzten Pfarrers Laufmöller aus der Stefanusgemeinde am Aasee, dem nicht einmal die Wahl eines eigenen Wohnorts in der naheliegenden bischöflichen Gesamtschule am Aasee erlaubt wurde, wo er weiterhin nach jahrelangem ebenso untadeligen und erfolgreichem seelsorgerlichen und pädaogischen Wirken wie in der Gemeinde in beschränktem Umfange tätig sein durfte, wird deutlich, dass es nicht darum geht, „‚katholische‘ Klerikermacht“ zu brechen, sondern eine absolutistische patriarchale „Hierarchie“, die sich mit pseudotheologischen Dogmen gegen jegliche Kritik zu immunisieren versucht.
    Ein besonders krasses Beispiel für solche „theologische Rechthaberei“ wurde auch bei einem Vortrag am 13.02.2024 in der katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus Münster zelebriert, wo der Referent, ein Pfarrer Dr. Detlev Ziegler, den angekündigten Vortrag „Glaube und Vernunft:
    Zwischen Jerusalem und Athen – zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant und dem 5. Todesjahr von Johann Baptist Metz“ einleitete mit einer Beschimpfung von sog. „Klimalleugnern“ als „dumm“ und „wissenschaftsfeindlich“ oder des von kirchlicher Hierarchie verbannten Friedensaktivisten Eugen Drewermann als unsäglichen „Querdenker“, Echauffierung über einen uneinsichtigen Verräter der Aufklärung und Demokratie, der es wagte, die amtskirchlich verbreitete Verteufelung der AfD in einer Predigt in der Lambertikirche zu kritisieren, was zumindest einen Teilnehmer veranlasste, demonstrativ aufzustehen und aus Protest den Saal zu verlassen. Wenn ein solcher uninformierter und unaufgeklärter philosophierender und literatisierender Pfarrer auch sein akademisches Thema verfehlt hat, indem er zu Johann Bapitst Metz nur noch einige dürftige Worte verloren hat, nachdem er zuvor insbrünstig belehrt hat, dass Homosexualität nach neuerer „wisenschaftlicher Anthropologie“ zu Recht den päpstlichen Segen erhalten habe, und herrschende Narrative als einzig wahre „Wissenschaft“ ausgegeben hat, wird plastisch die fehlende anamnestische memoria bzw. compassion (Metz) bzw. modische Schizophrenie einer „epochalen Gottes- und Glaubenskrise“ bei Gottesgelehrten und „Religionsdienern“ (Kant) ohne Verstand und Urteilskraft illustriert.

  2. Bitte nicht Kardinal Bergoglios Worte zum Motto machen.
    Dieser Bergoglio-Papst könnte der Initiative in den Rücken fallen.

    Siehe Homosegnungen und Segnungen irregulärer Beziehungen.
    Vor gerade mal zwei Jahren hat er es ausdrücklich verboten, diese Beziehungen zu segnen .
    Die Initiative sollte sich dringend einen anderen Slogan von jemanden anders suchen. Kardinal Müller hat schon vieles gutes, prägendes dazu gesagt.

    Dieser Papst will ebenfalls eine andere katholische Kirche.

  3. Jeder muss bereit sein, immer wieder umzukehren! Das haben diese Kleriker doch seit Jahrzehnten jede Fastenzeit als Priester gepredigt! Jetzt kommt der Tag der eigenen Umkehr : – Wer öffentlich gefehlt hat, der muss auch öffentlich umkehren.

    Wie man da aussieht, das ist nebensächlich. Das wirkliche Umkehren ist nie nur einfach und mit Beifall und schönem Gesicht durchzuführen! Aber es ist in der immer wieder neuen Nachfolge Jesu inbegriffen!

  4. Bin gespannt, ob sie in ihrer Mehrheit bemerken, dass die Grundlage ihres Synodalen Weges zusammengebrochen ist ?

    Man sollte sich aber über diesen Zusammenbruch nicht zu früh freuen, denn sie könnten, um nicht als Gescheiterte dazustehen, für ihr Unternehmen eine neue Begründung suchen; halte es für möglich, dass dies schon geschieht.

    Wie würde der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sonst aussehen ?

  5. Die Krise der Kirche liegt u.a. auch an der Aufgabe der alten tridentinischen Messe als „Heiliger Messe aller Zeiten“, was eine liturgische Katastrophe ist, und an der Nicht-Anerkennung des Engel(s)werkes nach Gabriele Bitterlich. Obwohl dessen Engels-Namen beim jüdischen Theologen Philo(n) von Alexandrien in dessen zweitem Buch zu finden sind.

    1. Das habe ich von Anfang an so gesehen. Der Schriftsteller Martin Mosebach schrieb anlässlich des Todes von Papst Benedikt emeritus an Sylvester 2022 in der WELT Folgendes: “ Dieser Eingriff in die Liturgie, einzigartig in der ganzen Kirchengeschichte und durch das Zweite Vatikanum nicht gedeckt, hatte gravierende Auswirkungen. Die Messe, das wichtigste Element der sichtbaren Kirche, verlor die Sakralität des Opfermysteriums und wurde der Nüchternheit einer protestantischen Mahlfeier angeglichen. … einem großen Teil der Gläubigen war die Überzeugung von der physischen Gegenwart Jesu in den gewandelten Opfergaben von Brot und Wein abhandengekommen. In der Religion sind Formen wichtiger als Lehrsätze, aber diese anthropologische Einsicht war der Mehrheit der Bischöfe verschlossen.“ (WELT vom 2. Januar 20223) Und das nicht nur den Bischöfen bis heute; inzwischen auch Papst Franziskus, der die Tridentinische Messfeier letztes Jahr so gut wie ganz untersagte.

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