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Matussek kritisiert „Verrohung des Glaubens“ durch „Reformeifer“

„Spiegel“-Redakteur Matthias Matussek ist vom gegenwärtigen Modernismus voll angenervt

Matthias Matussek, „Spiegel“-Redakteur und bekannter Buchautor („Das katholische Abenteuer“), hat sich im anspruchsvollen Feuilleton-Portal „The European“ (www.theeuropean.de) erneut schwungvoll und pointiert zu Kirche und Christentum geäußert  –  und sich kritisch mit dem vielzitierten „Reformeifer“ prominenter Vorzeigekatholiken befaßt.

Zunächst beschreibt der gläubige Katholik Matussek, was derzeit „Sache ist“:

„Nur noch geschätzte zehn Prozent der eingetragenen Katholiken gehen überhaupt in die Kirche. Der Rest bleibt sonntags im Bett liegen und sagt sich: Wozu soll ich in die Kirche gehen, ich zahl doch die Steuer.   – Das ist Katholizismus per Abbuchungsauftrag. Ja, obwohl wir dank der Kirchensteuer die wahrscheinlich am üppigsten ausgestattete Landeskirche der Welt sind, grassieren Müdigkeit und Missmut. Ansonsten, natürlich, Reformeifer!“

Es fehlen vielfach einfachste Glaubenskenntnisse, so Matussek, aber über den angeblichen „Reformstau“ in der Kirche weiß jeder genau Bescheid:

„Wir sind up to date, was die Gender-Diskussion angeht, aber die wenigsten wissen noch, was das Paschageheimnis ist und worin die Bedeutung der Sakramente besteht und was der Sinn der Buße ist. Dafür weiß jeder Katholik, dass die Kirche rückständig ist und sexualfeindlich und undemokratisch, weil ihm das ständig unter die Nase gerieben wird. Ich sehe darin eine Verrohung des Glaubens im Namen von Reformen.“

Sodann setzt sich der Autor mit einigen Ansichten des ZDF-Programmchefs Peter Frey auseinander, der beispielhaft für ähnlich „Reformeifrige“ steht:

„Er wünscht sich mehr „Verheutigung“ in der Kirche und  –  jetzt kommt’s    Antwort auf „die gesellschaftlich-politische Frage, was die Gegenwart Gottes für die Gestaltung der Welt bedeutet“.  – Hä? Was das genau bedeutet, verrät er nicht, ich nehme an, das „Zentralkomitee der Katholiken“, dem er angehört, wird sich auf der nächsten Jahrestagung damit befassen.

Ich glaube aber zu ahnen, was Gott hinter dieser rhetorischen Nebelwand für die Gestaltung der Welt an „gesellschaftlich-politischen“ Vorschlägen in petto hat: Aufhebung des Zölibats, Priesterinnenweihe, Anerkennung der Schwulen-Ehe und Beschneidung der Kompetenzen des Papstes. Und wenn der liebe Gott es noch ganz gut meint, wird er die Kommunion für alle freigeben. Das wäre dann die Kirche, von der Geißler sicher ist, dass sie sich Jesus gewünscht hätte.

Überschrieben ist Freys Essay mit der Beteuerung, dass er „nur einer Kirche, die sich ändert, treu sein kann“. Und dieser wenig demütige Gestus vor allem geht mir auf die Nerven. Diese Haltung unserer prominenten Vorzeigekatholiken, ob sie nun Lammert oder Frey oder Geißler heißen, die der Mutter Kirche und ihrer doch imponierenden 2000-jährigen Geschichte immer wieder zurufen: Du musst dich gewaltig ändern, meine Liebe, wenn du dir meine kostbare Mitgliedschaft erhalten möchtest.   –  Ich vermute mal, Mutter Kirche hat bei 1,2 Milliarden Mitgliedern noch anderes zu tun.“

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