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Münster: Überlieferte Messe auch an Festtagen

Von Felizitas Küble

In der Universitäts-Stadt Münster, der katholisch geprägten Metropole Westfalens, wird seit über 20 Jahren in der Kirche St. Aegidii die überlieferte Messe gefeiert – und zwar fast immer am Sonntag um 9,30 Uhr (meist auch an den Hochfesten) und zudem jede Woche freitags um 18 Uhr.

Lesungen, Evangelium und Predigt erfolgen auf deutsch, ebenso einige Lieder, die Gesamtliturgie findet in lateinischer Sprache statt. Die Gläubigen können in ihrem Schott-Meßbuch den ganzen Ablauf in deutsch mitverfolgen.

Die nach dem hl. Ägidius benannte Gotteshaus paßt in seiner Form und seiner farbenfrohen Ausgestaltung im Nazarenerstil sehr gut zur „alten Messe“.

BILD: Der Priester spendet den Blasiussegen mit zwei gekreuzten Kerzen in St. Aegidii

Im Laufe des Kirchenjahres gibt es neben den Hochfesten bzw. den „gebotenen“ Feiertagen auch manche kleineren Feste, die zwar das katholische Volk nicht zum Kirchgang verpflichten, die aber für viele Gläubige ein guter Anlaß zum Meßbesuch sind.

So gibt es auch in dieser Innenstadt-Kirche altrituelle Messen an solchen Feiertagen:

Am Aschermittwoch, dem 6. März, beginnt um 18 Uhr eine hl. Messe mit Aschenweihe und Aschenkreuz für die Gläubigen.

Am Dienstag  – 19. März – ist der Festtag des heiligen Joseph, Pflegevater Jesu und Gemahl der Gottesmutter. Der „Josefstag“ war früher in Teilen Deutschlands ein gesetzlicher Feiertag, leider wurde dies 1969 geändert. In St. Ägidii findet um 18 Uhr ein feierliches Hochamt zu Ehren des hl. Joseph statt.

Ebenfalls an einem Dienstag – dem 26. März – feiert die Kirche den Gedenktag des heiligen Ludgerus bzw. Liudger, des ersten Bischofs von Münster und eifrigen Missionars in Westfalen und Friesland. Auch am Ludgeri-Namenstag wird um 18 Uhr eine heilige Messe zelebriert.

Noch wichtiger ist der Tag davor, der 25. März, das Hochfest Annunziata, Verkündigung Mariens, als der Engel Gabriel ihr die Botschaft von der Menschwerdung Christi mitteilte. An diesem Montag beginnt die Messe ebenfalls um 18 Uhr.

 

Kommentare

8 Antworten

    1. Die Unwissenheit was die alte Messe betrifft – deren Abschaffung eine gewaltige spirituelle Katastrophe war, denn ihr Ritual ist liturgisch und kultisch und symbolisch heilig und geheiligt und kann seelig und sogar heiligmäßig machen und entsprechend eben den universellen spirituellen Gesetzmäßigkeiten des LOGOS, siehe dazu auch die Logos-Theologie, so dass
      die Seele und der Geist des Gläubigen besonders angesprochen und gepflegt werden usw.

      http://kath-zdw.ch/index_Die_Unwissenheit_was_die_Heilige_Messe_betrifft.html

      Die alte lateinische tridentinische Messe als traditionale „Heiliger Messe aller Zeiten“ und traditionelle spirituell wirksame heilige katholische Messe für Katholiken und der katholischen Kirche. Von der katholischen Kirche als legitim und gültig anerkannt wurde aber auch die alte byzantinische Messe der russisch-orthodoxen Kirche Russlands. Es gab einst eine Kirchenunion mit der byzantinisch-orthodoxen Kirche des byzantinischen oströmischen Reiches, als deren direkte Nachfolgerin sich die russisch-orthodoxe Kirche selbst sieht und versteht. Und es gab auch eine Kirchenunion mit der koptischen Tewahedo-Kirche der Kopten Äthiopiens, siehe auch deren Messen und Liturgien und engeren und breiteren Bibel-Kanon. Siehe auch als liturgischen Schatz die Jakobus-Liturgie, wie sie u.a. auch noch in der syrischen Kirche Syriens lebendig und überliefert ist. Teile der Thomas-Christen und Thomas Kirchen Indiens nach dem Apostel Thomas stehen in einer Kirchen-Union mit der syrischen Kirche, und haben ich ihr traditionelles überliefertes christliches Yoga und nutzen die traditionelle indische Heilkunst des Ayurveda und haben biblisches Sondergut überliefert. Siehe auch den 1. Clemens-Brief und die Septuaginta-Bibel und so weiter….
      Das ökumenische Gebet zum dreifaltigen Gott bzw. zur Heiligen Dreifaltigkeit Gottes bzw. zur göttlichen Trinität um spirituelle Führung und Beistand und Schutz und zum und um den Heiligen Geist speziell als Geist Gottes und „Geist der Weisheit und Offenbarung“ ist sehr zu empfehlen. Siehe auch die mystische theologische „Sophiologie“ der russisch-orthodoxen Kirche Russlands und die Klöster der orthodoxen Altgläubigen etwa in Litauen und Sibirien.

  1. Ich finde es schön, dass in diesem Artikel zur überlieferten (alten) Messe wieder mal ein Bezug zur Nazarener-Kunst erwähnt wird.
    Diese, im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts entstandene Kunstrichtung, nahm historisierend die Themen und die Stilrichtung der Gotik auf.
    Und zwar in einer Zeit, in der sich die Kirche nach den Katastrophen der Säkularisierung und der Kirchenverfolgung der franz. Revolution sozusagen restaurierte. Die Nazarener-Kunst nahm Symbole und Themen aus einer früheren Epoche auf, die allerdings ziemlich romantisch und manchmal etwas sentimental verklärt wurde. Man träumte sich ins Mittelalter zurück und wollte eine neue „Gotik“ schaffen, allerdings besser und idealer.
    Diese Neo-Gotik wurde stilistisch geprägt von Menschen, deren Geschmack im Klassizismus gebildet wurde. Die Figuren hatten das Mass und die Physiognomie griechischer und römischer Statuen, aber jetzt mit viel Faltenwurf und einem besinnlichen, verklärten sowie ernstem und asketischem Gesichtsausdruck. Die Haltung dieser neuen Heiligenfiguren entsprach mehr den Statuen der Antike als der etwas gedrehten und gewundenen Darstellung der echten Gotik.
    Die Gemälde waren in den zur der Zeit der Romantik bevorzugten gebrochenen und pastelligen Farbtönen gehalten. Auf den Bildern schien jede Person, jede Stofflichkeit in bester Beleuchtung ohne viel Schattentiefe oder Kontraste.
    Altäre und Wandbemalung wurden in dieser Wirkung angepasst.

    Solche Dekors schafften optisch eine himmlische Atmosphäre und wer noch die alten Kirchen-Interieurs vor dem letzten Bildersturm der 1970er Jahre kannte, weiss um die wunderbare Stimmung, welche
    in solch ausgestalteten Räumen zu erspüren war.

    Seltsamerweise kam dieser neue Stil um 1820 auf, zu einer Zeit, wo noch echte mittelalterliche Kunst, durch Säkularisierung von 1803 in private Hand gekommen, abgerissen oder vernichtet wurde.
    Originale mittelalterliche Kunst in ihrer ganzen Drastik wurde als „unschön und unwahr “ empfunden und teilweise zugunsten der Neo-Gotik ersetzt.

    Während man echte gotische Kunst nach Landstrich, Jahrzehnt und Kunstschule beurteilen kann, war die Nazarener-Kunst als Kirchenkunst ziemlich vereinheitlicht. Das machte sie überall ähnlich. Und leider auch austauschbar.
    Die Industrialisierung tat ihr Übriges: Kunstanstalten konnten nun Kunstwerke für Kirchen nach Bedarf vervielfältigen in allen Materialien. Statuen in Gips und in Terrakotta aus der gleichen Form, Kreuzwegreliefs in Serien-Herstellung. Echte gotische Kunst hatte sich in jedem Jahrzehnt im Ausdruck gelebten Glaubens etwas geändert, die neue Nazarener-Kunst bzw. Neo-Gotik hingegen blieb quasi das halbe 19. Jahrhundert gleich.

    Zuletzt die „kleine Nazarener Kunst“ für den einfachen Mann, Kunstdrucke in neuen Verfahren, Andachtssfiguren aus Gips für den Hausaltar. Bis in die Zeit unserer Grosseltern gebräuchlich.
    Alles Dinge, die uns lieb geworden waren, die wir nicht immer nach künstlerischem Wert bemassen, die uns mit Freude erfüllten und mit denen wir noch aufgewachsen sind. Die für uns einen grossen Erinnerungswert hatten.

    Allerdings hatte die massenhafte und schablonenhafte Verbreitung der neo-gotischen (nazarenischen) Kirchenkunst irgendwann ihren Zenit erreicht und bewirkte in ihrer Allgegenwärtigkeit und Vervielfachung eine Abwendung des Geschmacks der Gläubigen und eine Suche nach einem neuen Ausdruck von Kunst und Glauben.

    Man suchte erstmal nicht weit, entdeckte dann die „Neo-Romanik“- dann aber war Schluss.

    Bedauerlicherweise wurde nun dieser langwährende Stil als „akademisch blutleer“ sowie „romantisch sentimental“ herabgewürdigt- mit drastischen Folgen.
    Ein regelrechter Bildersturm in der Nachkriegszeit vernichtete vieles von diesem Bildprogramm, auch wenn es unbeschädigt die Kriegszeit überdauert hatte.
    Wegen der Geringschätzung dieses Kunststiles wurde vieles abgeschafft, ging vieles auf immer verloren. Was an Figuren in der Kirche bleiben durfte, wurde neu gefasst, grau, steinfarbig oder modern „monochrom“. Manches durfte auf dem Kirchenspeicher überdauern und seiner Wiederentdeckung und Wertschätzung harren.
    Vergessen waren die Mühen und Opfer, mit denen unsere Vorfahren für die Ausstattung ihrer Kirche gespart hatten, übergangen wurde der Respekt an den Frömmigkeitsformen unserer Vorfahren. Altäre im Stil der geringschätzig genannten „Schreinergotik“ wurden abgebaut oder in ihrem Zierrat modifiziert. Dekorative Wandbemalungen in der nun unbeliebten „Schablonenmalerei“ übertüncht.
    Damit ging viel Kulturgut verloren, was nicht hätte sein müssen.
    Seit ein paar Jahrzehnten wird die religiöse Bedeutung und Ausdruckskraft dieser Kunstrichtung wieder aufgewertet und geschätzt.
    Wie schön, wenn sich über alle Stürme der Zeiten solche Kirchenausstattungen erhalten haben wie in der St.Aegidii-Kirche zu Münster.

  2. Eine Frage zum Josefstag:
    Im Artikel steht, dass der Tag früher ein hoher Feiertag war, dieses jedoch liturgisch geändert wurde. Ist das so? Josef hat doch den Rang eines Hochfestes mit Gloria und Credo und allem, was dazu gehört; auch beginnt seine Feier im Stundengebt doch schon am Vorabend mit der 1. Vesper.

    1. Guten Tag,
      danke für Ihren aufmerksamen Hinweis – das war mißverständlich formuliert. Der Josefstag war bis 1969 in einigen Regionen (Bayern, Baden) ein gesetzlicher Feiertag, dies wurde geändert. Damit ist er auch liturgisch kein gebotener Festtag mehr (weil Meßpflicht nur bei arbeitsfreien Festen besteht). Sie haben aber recht, der Josefstag ist nach wie vor ein Hochfest, nur eben kein gebotenes. Ich habe den betreffenden Satz inzwischen verbessert.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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