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Münster: Bischof Genns Fastenhirtenbrief enthält keinen Hinweis auf die Beichte

Erfreulich: Die Bischöfe von Passau und Eichstätt thematisieren das Bußsakrament

Am heutigen 1. Fastensonntag wurde in den hl. Messen des Bistums Münster der Fasten-Hirtenbrief von Bischof Felix Genn verlesen, der an die „lieben Schwestern und Brüder im Glauben“ gerichtet ist.

Erfreulicherweise erinnert der Oberhirte von Münster an das vom Papst ausgerufene „Jahr des Glaubens“, das sonst in deutschen Landen eher wenig Widerhall findet.

In seinem früheren Fastenhirtenbrief von 2011 befaßte sich Bischof Genn besonders mit dem „Jahr der Taufe“, das die evangelische Kirche damals beging   –  und er bezeichnete dies als „schönes Zeichen der ökumenischen Verbundenheit“. borMedia1742201

Es wäre nun ein schönes Zeichen für eine klare katholische Verkündigung, wenn der diesjährige Fastenhirtenbrief auf ein weitgehend vergessenes Sakrament hingewiesen hätten, nämlich auf die Beichte. Dieses Sakrament wurde von den Christen in der frühen Kirche auch als „zweite Taufe“ bezeichnet, weil die Beichte der Seele das göttliche Gnadenleben, die Freundschaft mit Christus wiederschenkt, wenn der Gläubige in schwere Schuld gefallen ist.

Der Hinweis auf die Beichte paßt auch deshalb gut in die Fastenzeit als Vorbereitung auf Ostern, weil dieses Sakrament das Ostergeschenk unseres HERRN ist, denn der Auferstandene sprach zu seinen Aposteln:

„Friede sei mit Euch! Empfangt den Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden erlaßt, denen sind sie erlassen  – und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.“ (Joh 20,23)

Zudem zählt die Aufforderung, jährlich mindestens einmal (möglichst zur österlichen Zeit) zur Beichte zu gehen, zu den fünf Kirchengeboten.

Also Grund genug, an dieses weitgehend vernachlässigte Sakrament zu erinnern und es den Gläubigen neu ans Herz zu legen.

Es ist zwar schön und gut, daß der Bischof von Münster sein Kirchenvolk abschließend dazu anregt, täglich mit einem Bibelwort in den Tag zu starten und den Katechismus zu lesen, um den  –  wie er schreibt  –  „Schatz des Glaubens tiefer zu entdecken“.

Doch damit allein ist es nicht getan, denn es geht auch um die  – im wahrsten Sinn des Wortes  –   heilsame Begegnung mit Christus im „Sakrament der Versöhnung“  –  und dies ist zum Thema „Oster-Vorbereitung“ für katholische Christen der wichtigste Punkt.

Umso erfreulicher, daß Bischof Schraml von Passau in seinem aktuellen Fastenhirtenbrief ausführlich auf das Bußsakrament eingeht und seinen Sinn verständlich und fundiert erläutert  hat.

Die Beichte ist nach Worten des Bischofs „wahrhaft ein Weg zur Freude“. Wenn die Sünden vergeben seien, beginne Friede mit Gott und den Menschen: „Das bewirkt innere Freude“.  Dadurch begegnen wir handgreiflich der Barmherzigkeit Gottes, erklärt der Passauer Bischof.

Auch der Eichstätter Bischof Gregor M. Hanke befaßte sich in seinem aktuellen  Fastenhirtenbrief eingehend mit dem Sakrament der Buße unter dem Titel: „Gottes liebende Barmherzigkeit in der Beichte erfahren“, wobei er in seinem Schreiben auch auf den Zusammenhang von Eucharistie und Beichte eingeht, was gerade in der heutigen Zeit äußerst wichtig ist.

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Kommentare

10 Antworten

  1. Zu Bischof Hanke:

    „Während des Besuchs des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz im Heiligen Land im März 2007 hat Bischof Hanke, ähnlich anderen Bischöfen, einen Vergleich zwischen dem „unmenschlichen Warschauer Ghetto“ und dem „Ghetto in Ramallah“ vorgenommen, nämlich der Einschließung der Palästinenser, darunter zahlreichen Christen, durch Israels Grenzbefestigungen. “

    aus https://de.wikipedia.org/wiki/Gregor_Maria_Hanke#Amtsf%C3%BChrung_und_Positionen

  2. Hallo Frau Küble,

    ich habe gerade mal wieder eine kurze Nachtschicht eingelegt.

    Hier ein paar kurze Auszüge aus einem Fastenhirtenbrief von 1988.

    Ratet mal, von wem diese Worte stammen:

    „Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt“

    Wir beten das aber in einer Welt, in der die öffentliche Meinung die „Sünde der Welt“
    nicht mehr wahrhaben will und die deshalb auch auf das Erbarmen Gottes verzichten will.
    Nun ist sicher in früheren Generationen ebenso viel gesündigt worden wie heute. Der große Unterschied – um nicht zu sagen die satanische Verführung – liegt aber darin, daß man um die Tatsache der Sünde wußte, während man sie heute aus der Welt diskutieren will.

    …..

    über Bußgottesdienste wird geschrieben:

    Da in den Bußandachten aber keine sakramente Lossprechung geschieht, können sie das
    Sakrament der Buße nicht ersetzen. Die Kraft des Sakramentes brauchen wir, wenn wir seelisch nicht verkrüppeln wollen. Ahnen wir überhaupt, was wir an Gnade, an Frieden und Freude fur uns und unsere Familien verlorengehen lassen, wenn wir diesem Sakrament immer wieder ausweichen.

    Das sind Auszüge aus einem Fastenbrief von Johannes Dyba.

    Morgen werde ich mal nachschauen, ob in dem Buch „Unverschämt katholisch“
    noch mehr Fastenhirtenbriefe enthalten sind. Mich interessiert es auch, ob er jedes
    Jahr so intensiv im Fastenhirtenbrief über die Buße und die Beichte geschrieben hat

  3. Liebe Frau Küble,

    http://kirchensite.de/aktuelles/dokumentiert-2013/dokumentiert-bischofswort-zur-oesterlichen-busszeit-2013/

    „Wer googelt, der findet“

    Fleißige Menschen haben den Fastenhirtenbrief aus Münster bereits ins Internet gestellt.

    Ich habe ihn zwar nur überflogen, konnte aber bereits 3 mal das Wort
    „Österliche Bußzeit“ entdecken.

    Keine Ahnung, wie es dem Rest der Welt geht, aber ich denke bei diesen
    bieden Worten an BEICHTE, auch wenn das WORT BEICHTE
    nicht speziell genannt wurde.

    1. Liebe Frau Uli,
      wer googelt, der findet nur dann etwas, wenn es auch online ist – ok?
      Auf genau dieser Webseite hatte ich gestern nachgeschaut. Auch andere fanden es vorher nicht (siehe Leserkommentar „Dorrotee“).
      Allerdings war der Sonntag mit Recht kein Arbeitstag im Generalvikariat zu Münster, daher ging das Dokument allem Anschein nach erst heute online.
      Der Begriff der „Österlichen Bußzeit“ ist sowieso kirchenamtlich und keine speziell gewählte Formulierung. – Wenn S i e ganz persönlich dabei an Beichte denken, ist das schön und sogar gut, nur läßt sich das nicht verallgemeinern. Offenbar wissen das jene Bischöfe, die das Thema ausführlich erläutert haben – ok?
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  4. fastenhirtenbrief-von-bischof-algermissen.html

    Der Fastenbrief von Euren Bischöfen kann ja auch noch ins Internet gestellt werden,
    dann ist es auch etwas leichter darüber zu schreiben.

  5. Unser Pfarrer hat am Sonntag den 4-seitigen Brief vom unserem seit letzten Freitag
    70-jährigen Bischof Heinz Josef Algermissen komplett vorgelesen.
    Bischof Algermissen ist auf das Jahr des Glaubens eingegangen.
    Priester wurden „ermahnt“, nicht eigenmächtig irgendwelche Themen für den Gottesdienst
    zu wählen.
    Solche „Themen“ kenne ich höchstens vom „Weißen Sonntag“, ansonsten hält sich der Priester mit seiner Predigt immer an das Evangelium.
    Allen Gläubigen wurde mitgeteilt, wie wichtig ihre Hilfe ist für den Gottesdienst.
    Meßdiener(innen), Lektor(innen), Kommunionhelfer, Organist(Organistinnen), ja auch die
    Gläubigen in den Bänken haben eine große Verantwortung für das Gelingen des
    Gottesdienstes. Die „Gläubigen“ in den Bänken sind nämlich keine „BESUCHER“.

  6. Liebe Fr. Küble, ich vergass zu schreiben, dass der Priester seiner Gemeinde auch noch mitteilte, dass der Hirtenbrief des Bischofs langweilig sei und er nur einige Auszüge aufgreift, um diese dann in sein Seminarerlebnis einzuarbeiten.
    Gerade las ich den Hirtenbrief von Bischof Genn. Er war sicherlich nicht langweilig und erbauend für so manchen Gläubigen. Ebenfalls haben Sie Recht behalten, dass dieses Hirtenwort in allen Gottesdiensten vorzulesen ist. Störten unseren Pfarrer die deutlichen Worte zur Eucharistie, die Bischof Genn schrieb?
    Stand das im Widerspruch zu seinem ökumenischen Seminar? Für die Gemeinde jedenfalls bleiben viele Fragen offen und ein Dialog zum Hirtenbrief wird unterbunden.

  7. Schön, dass man noch in einigen Messen das Hirtenwort des Bischofs überhaupt vorgetragen hat. In unserer Gemeinde verwies man auf das Internet und die Kirchenzeitung. Auszüge aus dem Hirtenbrief nahm unser Pfarrer sich vor, um von seinem ökumenischen Seminar in Hannover zu berichten. Er berichtete wie immer nur von seinen beeindruckensten Eindrücken. Den Kindern in der Messe empfahl er bei den Lesungen, zu versuchen die Worte zu verstehen. Wenn sie es nicht verstehen, sollten sie einfach von was anderem träumen. Was waren das noch für Zeiten, wo die Priester den Kindern empfahlen, bei den Eltern nachzufragen.
    Aber auch denen wird ja in Kirche und Politik einiges abgesprochen.

    1. Guten Tag,
      im Internet konnte ich das Hirtenwort des Bischofs gar nicht finden, ich habe es zur Nach-Lektüre vom Schriftenstand mitgenommen. In der „alten“ Meßfeier in St. Ägidii (Münster-Innenstadt) wurde es vollständig vorgelesen, wozu die Pfarrer auch verpflichtet sind. Der Hinweis auf die Kirchenzeitung genügt also nicht. Die flapsige Bemerkung Ihres Gemeindepafarrers, die Kinder sollten während der biblischen Lesungen ggf. „von was anderem träumen“ ist denkbar fehl am Platze.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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