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Opfer-Initiative „NetzwerkB“ zum gestoppten Artikel von Christian Füller in der „taz“

„netzwerkB“-Pressemitteilung vom 26. August 2013:

Wir reagieren auf die Entscheidung von Frau Ines Pohl, Chefredakteurin der „taz“, den Beitrag des taz-Journalisten Christian Füller nicht wie geplant in der Wochenendbeilage »Sonntaz« am 25. August 2013 zu drucken.

Wir verstehen die Entscheidung von Frau Pohl nicht. Die Meinung von Herrn Füller kann aus Sicht der Opfer vollumfänglich mitgetragen werden. Der Text von Herrn Füller liegt uns vor.  

Das RECHT hilft der JUGEND
Das RECHT hilft der JUGEND

Wir sagen: Eine Partei wie die Grünen, in der man in bester Eintracht wissentlich mit Tätern und Schreibtischtätern gesessen hat, sie mit der Veröffentlichung von Texten unterstützt hat, die man bei Anklage, Verurteilung und Inhaftierung weiter unterstützt hat, die man in Posten und Positionen bis hinauf in das Europa-Parlament gehoben hat, besitzt auch eine Verantwortung gegenüber den Opfern.

Einige taz-Mitarbeiter waren Pädokriminelle

Über ihr taz-Gründungsmitglied Dietrich Willier schrieb die taz in ihrem Nachruf 2009 voller Lob: „Kinder vor allem gehörten zu seinem Leben.“  –  Mehr wollte man da nicht wissen.

Der Abschlussbericht über sexuellen Missbrauch an der Odenwaldschule machte deutlich: Willier arbeitete an der Odenwaldschule von 1969 bis 1972 als Kunstlehrer. In diesen Jahren missbrauchte Willier Schüler. Man weiß von neun Opfern. Willier besass eine umfangreiche Sammlung von Kinderpornos. Manche Kinder auf den Aufnahmen waren erst drei Jahre alt.

Der spätere taz-Mitarbeiter Willier war ein Serientäter. Seine Taten dürften sich nicht allein auf diesen Zeitraum beschränkt haben. Willier war auch nicht der einzige Täter. Allein an der Odenwaldschule zum Beispiel spricht man von 132 Opfern. In der taz sind auch die Namen von weiteren pädokriminellen Mitarbeitern bekannt geworden, wir wissen von mindestens zwei solcher Mitarbeiter. Zudem veröffentlichte die taz auf ihren Seiten pädophile Texte, in denen Sex mit Kindern verherrlicht wurde, die andere Täter ermutigt haben.

Im Januar 2011 erklärte der stellv. Chefredakteur, Reiner Metzger, noch: „Die Verbindungen zwischen Kindesmisshandlern, der deutschen Linken und auch der taz zu der Zeit sind offensichtlich noch nicht ausreichend geklärt.“ (http://www.taz.de/!64667/)

Leider sind diese Verbindungen in der taz bis heute ungeklärt: Wer wußte Bescheid, wer hat solche Menschen ins Boot geholt, welche Vernetzungen gab es?

Norbert Denef: 2011 für den taz-Panther-Preis nominiert

2011 wurde der Vorsitzende von netzwerkB, Norbert Denef, 2011 von der taz-Redaktion für den taz-Panther-Preis nominiert. Dort stand Denef dann in Berlin am 17. September 2011 auf der Bühne. Doch reicht das?

Zu diesem Zeitpunkt standen die Skandale vor allem der kirchlichen Einrichtungen im Brennpunkt, die mit Gemeindearbeit, Kirchenchören, Ministranten, Schulen, Internaten, Kinderheime, Kinderkurheime, Behindertenheime und Seniorenheime ziemlich viele potentielle Tatfelder aufweist. Tatsächlich gibt es noch viel mehr Tatfelder als diese. Über Taten und Täter wird nun manchmal gesprochen, sogar jetzt im Wahlkampf.

Doch wie sieht die Situation für die Opfer selbst aus? Über die Situation der Opfer wird geschwiegen. Die Opfer stehen mit ihrem Leid und ihren Schäden allein da. Sie werden von den Tätern und ihren Unterstützern dazu verdammt, im Dunkelfeld zu leben und zu sterben. Die meisten haben sich noch nie jemandem offenbart, nicht einmal gegenüber der eigenen Familie.

Wir verstehen auch die Meinung von Jürgen Trittin nicht, es bedürfe keiner Anlaufstelle für die Opfer. Das Dunkelfeld ist das zweite Verbrechen, das man den Betroffenen nach dem ersten Verbrechen antun kann. Die Opfer brauchen Anerkennung und Unterstützung.

Ja zu einer Anlaufstelle für Opfer

Wir unterstützen Christian Füllers Forderung nach einer Anlaufstelle für Opfer von sexualisierter Gewalt voll. Diese Stelle sollte nach unserer Meinung unabhängig arbeiten, also nicht parteigebunden sein, und vom Verständnis her einen besonderen Schwerpunkt auf die Situation der Opfer im links-alternativen Umfeld damals und auf ihre Nöte, Leiden und gesundheitlichen Schäden heute setzen.

Wichtig ist hier insbesondere eine juristische Beratung. Der Anspruch auf eine Entschädigung muss moralisch aufrecht erhalten werden, auch wenn ihn die Politik und die Institutionen und die Täter ablehnen. Die Opfer selbst und auch ihre Angehörigen brauchen medizinische Beratung und Unterstützung. Wir sehen die Grünen in der Verantwortung, sich dafür einzusetzen, dass die Betroffenen Hilfe und eine angemessene, den Folgen und Schäden entsprechende Entschädigung erhalten.

Die Grünen stehlen sich hier als Organisation und als Partei im Bundestag leider zu sehr aus der Verantwortung.

Wir fordern die taz auf, Christian Füller zu unterstützen. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema sexueller Gewalt als Journalist und Autor. Es wäre das falsche Signal von Vorgesetzten und Kollegen, ihn jetzt auszugrenzen.

Kontakt-Daten: netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
Telefon: 04503 892782 oder 0163 1625091
presse@netzwerkb.org   www.netzwerkB.org

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