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Pakistan: Islamistisches Todesurteil gegen die Christin Asia Bibi bestätigt

IGFM wendet sich an das Europäische Parlament

Der Oberste Gerichtshof der pakistanischen Provinz Punjab in Lahore hat heute am 16. Oktober die Todesstrafe gegen die pakistanische Christin Asia Bibi bestätigt.  Nachrichten_Gebetsmail_Kopfbalken.indd

Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, war Bibi am 8. November 2010 als erste Frau in Pakistan wegen angeblicher „Gotteslästerung“ bzw. Blasphemie zum Tode verurteilt worden.

Sie saß zuletzt im Frauengefängnis der pakistanischen Großstadt Multan in Einzelhaft. Das Urteil hat nach Auffassung der IGFM Signal-Charakter.

Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation hat sich daher an Abgeordnete des Europäischen Parlaments gewandt und appelliert an sie, sich für die Freilassung Bibis einzusetzen.

Das Gericht stand unter massivem Druck durch Islamisten. In der Vergangenheit bedrohten islamische Eiferer vielfach Richter und Anwälte in Blasphemie-Verfahren mit dem Tod. In einigen Fällen sind Richter, die die Angeklagten wegen erwiesener Unschuld freisprachen, von Islamisten umgebracht worden. Scannen0001 (22)

Während der Verhandlung unter der Leitung der Richter Anwar Ul Haq und Shahbaz Ali Rizvi waren etwa 20 bis 25 islamische Geistliche anwesend.

IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin sieht darin einen Versuch, den Druck auf die Richter weiter zu erhöhen:

„Durch nackte Gewalt und durch die Angst, die die Islamisten in Pakistan verbreiten, ist ihr Einfluss enorm“, erläuterte Lessenthin weiter. Das Urteil sei eine herbe Enttäuschung, denn es veranschauliche die Kapitulation der Justiz vor dem militanten Islam. Im Fall von Asia Bibi gäbe es keinerlei Beweise für die Anschuldigungen gegen die Christin.

Die Angehörigen nichtmuslimischer Minderheiten werden in Pakistan regelmäßig Opfer islamischer Extremisten. In den vergangenen Jahren hat es nach Angaben der IGFM eine erschreckend hohe Zahl von Angriffen, Entführungen, Anschlägen und sogar Pogromen gegeben.

Hintergrund: Der Blasphemiefall Asia „Bibi“ Noreen

Asia Noreen  –  besser bekannt unter dem Namen Asia Bibi  –  ist eine mittellose pakistanische Landarbeiterin und Mutter von fünf Kindern. Auf Anweisung eines Landbesitzers hatte sie Wasser für Feldarbeiterinnen geschöpft. Doch diese weigerten sich zu trinken, weil das Gefäß von einer Christin berührt und damit „unrein“ geworden sei. Es entwickelte sich eine Diskussion, an dessen Ende muslimische Arbeiterinnen Asia Bibi beschuldigten, den Islam beleidigt zu haben. Hunderte von einem Vorbeter über Lautsprecher aufgehetzte Muslime überfielen ihr Haus und schlugen brutal auf sie, ihren Mann und ihre Kinder ein.

Die Polizei rettete Asia Bibi davor, an Ort und Stelle gelyncht zu werden. Am 19. Juni 2009 wurde gegen sie Anklage wegen Gotteslästerung nach § 295 C des pakistanischen Strafrechts erhoben.

Am 8. November 2010 verhängte ein Gericht in Nankana in der Provinz Punjab die Todesstrafe. Der Katholik Shabaz Bhatti, Minister für Minderheiten in Pakistan, und der Gouverneur der Provinz Punjab Salmaan Taseer, ein Moslem, sahen die Absurdität der Anklage und setzten sich für die Freilassung Bibis ein. Beide wurden dafür im Jahr 2011 ermordet.

Gemälde: Evita Gründler

Kommentare

2 Antworten

  1. Wann endlich setzt sich unsere deutsche Regierung für Christen in Pakistan nachhaltig und vehement ein. Verstecken hinter EU-Parlament, diesem zahnlosen Tiger ?

    Pakistan ist ein völlig verarmtes Land, gleichwohl unterhält es die zweitstärkste Armee der Welt mit ca. 1,8 Millionen (!!!) Soldaten. Ist Atommacht, bettelarm, kann nicht mal eigene Bevölkerung ernähren.

    Jedes Jahr Umwelt- bzw. Naturkatastrophen, Entwicklungshilfen und Spenden für Staudämme der riesigen Flüsse wurden nie gebaut, Geld landet in korrupte Kanäle, wie überhaupt Pakistan eines der korruptesten Länder der Welt ist.

    Pakistan erhält von Deutschland seit Jahrzehnten Entwicklungshilfe, andere Länder wie USA, GB und UNESCO helfen mit Milliarden $/€ Hilfen für div. Projekte, Krankenhäuser, Schulen, Brunnen bauen in Dörfern etc.

    Wenn endlich alle Geberländer, Spender unsere Hilfe davon abhängig machen, daß Christen und Andersgläubige geschützt werden, könnten „Islamistische Todesurteile“ verhindert werden.

    Pakistan muss an den Pranger als rückständiges Steinzeitland, bestialisch und ohne Menschenrechte.

    Das riesige pakistanische Militär und seine Offiziere sind darauf bedacht, als fortschrittliche
    Soldaten wahrgenommen zu werden.

    Ächtet sie endlich, man kann es nicht ertragen, analog der Mörderbande IS.

    PS: IS-Staat, welche falsche Interpretation, IS i s t kein Staat sondern eine mörderische Verbrecherbande.

  2. Ich verachte diese Extremisten, habe nur noch Wut auf diese Unmenschen in diesen Regionen.
    Verzeiht mir diese Worte, aber es sind nun meine Gefühle…

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