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Philippinen: Streit um kirchlich abgelehnte „Marienerscheinung“ von Lipa eskaliert

Von Felizitas Küble

Wie das Kölner Domradio heute berichtet, ist auf den  – weitgehend katholisch geprägten – Philippinen eine erbitterte Kontroverse um die angeblichen Marienbotschaften von Lipa entbrannt.

Weil der Dominikaner und Exorzist Winston Cabading diese Erscheinungen ablehnt, wurde er von der bekannten Anwältin Harriet Demetriou verklagt (denn er habe „Lügen über Maria verbreitet“) und danach sogar verhaftet. 

Doch der katholische Exorzistenverband stellt sich hinter den Pater, zumal die von ihm kritisierten Marienvisionen vom Vatikan bereits unter Papst Pius. XII. (siehe Foto) 1951 strikt abgelehnt wurden  –  ähnlich deutlich wie damals hinsichtlich der fränkischen Ortschaft Heroldsbach (beide Phänomene fanden Ende der 40er Jahre statt). 

Jose Syquia, der Generalsekretär des Verbandes, betonte in einer Erklärung, der skeptische Standpunkt Cabadings stehe „im Einklang mit dem Geist und der Haltung der Kirche“ sowie der Bischofskonferenz des Inselstaates.

Die „Marienerscheinungen“ von 1948 sollen sich in einem Karmelitinnen-Kloster in Lipa zugetragen haben. Die Madonna habe sich dort als „Mittlerin aller Gnaden“ vorgestellt (diese Bezeichnung gehört nicht zu den amtlichen kirchlichen Titeln über die Gottesmutter).

Die Privatoffenbarung soll einer 21-jährigen Nonne namens Teresita Castillo zuteil geworden sein. Die Karmelitin behauptete, es seien dabei Rosenblätter mit „himmlischem Duft“ (was immer das sein mag) auf die Erde gekommen, wobei die Blütenblätter verschiedene religiöse Bildnisse enthielten, wie die Anhänger glauben.

Nachdem das Rosenblätter-Mirakel sich vor einiger Zeit wiederholt haben soll, hat der Ortsbischof die Erscheinungen aus eigener Initiative als „übernatürlich“ anerkannt.
Doch der Vatikan wurde daraufhin aktiv und verdeutlichte
dem eigenwilligen Oberhirten seine Grenzen: Kardinal Müller hat 2015 als Chef der Glaubenskongregation das negative Urteil von Papst Pius XII. über die Privatoffenbarung von Lipa erneut bekräftigt. 

Kommentare

15 Antworten

  1. Um einen kleinen Anstoß zum Nachdenken zu geben, möchte ich auf die Wundertätige Medaille verweisen, die in der Rue de Bac in Paris offenbart worden ist.
    Auf der Rückseite ist das verweigerte Dogma der Miterlöserin dargestellt. Ohne ein Weib, nach Gottes Ansprüchen ungebraucht als Jungfrau und nicht weiter benutzt zur Erzeugung einer Kinderschar, kann Sein Sohn nicht Mensch werden.
    Der Allmächtige, der das Universum und das Leben – ein jegliches nach seiner Art (!) – geschaffen hat, kann selbstverständlich das in einer Jungfrau gereifte Ei befruchten und so einen Menschen zeugen. Dazu braucht Er kein Spermium.
    Maria, die ohne Urschuld Geborene, hatte weder Schwangerschaftsbeschwerden, noch Wehen oder Nachgeburt, weil ihr Sohn ebenso übernatürlich wie gezeugt aus ihr hervorgegangen ist.
    Das Dogma dazu heißt, Frau Küble , helfen Sie mir
    Semper Virgo, immer Jungfrau geblieben.

    1. Guten Tag,
      natürlich gibt es das Dogma von der „Jungfrau immerdar“, nur hat das mit dem Titel „Miterlöserin“ nichts zu tun.
      Auf der Wunderbaren Medaille ist Maria auch nicht als Miterlöserin, sondern als Immaculata (makellose Empfangene) dargestellt, was sich allerdings nicht auf ihre Jungfräulichkeit bezieht, sondern auf ihre Vor-Erlösung (Bewahrung vor der Erbsünde): Sie ist also gerade im Hinblick auf dieses Dogma eine ERLÖSTE (freilich mit dem Gnadenprivileg der Voraus-Erlösung).
      Als Erlöste kann sie keine „Miterlöserin“ sein.
      Christus ist hingegen kein Erlöster, sondern der Erlöser.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Auf der Rückseite der Medaille ist das M für Maria. Quer darin auf halber Höhe ist ein Balken, auf dem das Kreuz steht. Die Symbolik ist eindeutig.

        1. Guten Tag,
          die Symbolik hat mit einer Miterlöserschaft nichts zu tun, zumal die Wunderbare Medaille sich nie darauf bezogen hat, weder in der Entstehungszeit noch danach.
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

  2. Fürsprecherin für Gnaden. Sie war stets demütig.
    Mittlerin erinnert mich an Miterlöserin. Diese Titel sind meiner Meinung nach unpassend . Deswegen halte ich es mit Fürsprecherin.

    Maria hat in ihrem Leben immer auf Jesus hingewiesen.
    „Ich bin die Magd des Herrn.“
    „Was er euch sagt, das tut.“
    Aber dass der Pater verhaftet wurde, ist schon heftig. Ich verlange die sofortige Freilassung.
    Nur weil er an die Erscheinung von Lipa nicht glaubt.
    Das ist sein gutes Recht. Selbst dann, wenn der Vatikan damals zugestimmt hätte.
    Ungeheure Vorgänge sind es da in dem Ort.

  3. Ergänzung: Auch das Missale Romanum von 1962 hat einer Messe zur Ehren der Allerseligsten Jungfrau Maria Mittlerin aller Gnaden unter den Messen für bestimmte Orte.

    1. Guten Tag,
      Sie schreiben ja selber: „Messen für bestimmte Orte“.
      Solche speziellen Messen wurden manchmal für bestimmte Orden oder Bistümer gewährt.
      „Mittlerin aller Gnaden“ ist aber kein weltkirchlicher Titel.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  4. Der Titel „Mittlerin aller Gnaden“ ist einer der traditionellen Titel, unter denen die allerseligste Jungfrau Maria verehrt wird. Im Diözesankalender der Diözese Passau, der 1940 gültig war, gab es am 31. Mai ein Fest in Range Duplex majus „Festum Beatae Mariae Virginis omnium gratiarum mediatricis“ – „Fest der Seligen Jungfrau Maria, aller Gnaden Mittlerin“. Ich sage damit nichts über die behaupteten Erscheinungen. Nur kann man den genannten Titel nicht als Gegenargument anführen.

    1. Der traditionelle Titel lautet „Mittlerin der Gnaden“ oder allgemein „Mittlerin“, aber nicht „Mittlerin ALLER Gnaden“.
      Kein Konzil hat ihn je verkündet, es ist eine Bezeichnung aus der Volksfrömmigkeit.
      In Lumen Gentium schrieb das 2. Vatikanum unter Nr. 62:
      „In ihrer mütterlichen Liebe trägt sie Sorge für die Brüder ihres Sohnes, die noch auf der Pilgerschaft sind und in Gefahren und Bedrängnissen weilen, bis sie zur seligen Heimat gelangen. Deshalb wird die selige Jungfrau in der Kirche unter dem Attribut der Fürsprecherin, der Helferin, des Beistandes und der Mittlerin angerufen. Das aber ist so zu verstehen, dass es der Würde und Wirksamkeit Christi, des einzigen Mittlers, nichts abträgt und nichts hinzufügt.“
      Im übrigen habe ich in dem Artikel gar nicht behauptet, der Titel „Mittlerin aller Gnaden“ sei der Grund für die vatikanische Ablehnung. Über die inhaltlichen Punkte der Causa Lipa folgt noch ein eigener Artikel.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Nun ja, streng genommen wäre das noch der Heilige Geist als Mittler und Vermittler zur Gott. Der „Geist der Weisheit und Offenbarung“ laut Neuem Testament der Bibel. Maria kann als neue Eva angesehen werden, so wie Jesus Christus der neue Adam laut Neuem Testament der Bibel war und ist – der himmlische Adam „Anthopos Uranos“. Maria kann auch als Abbild und Abglanz des „Geistes der Weisheit und Offenbarung“ angesehen werden. Siehe dazu die mystische theologische „Sophiologie“ der russsisch-orthodoxen Kirche Russlands.

  5. Interessant: Für das Domradio ist das auch eine Nachricht wert und offenbar auch für das CF.
    ich lese in der Nachricht: „Die Madonna habe sich dort als „Mittlerin aller Gnaden“ vorgestellt“. Dazu: Wenn schon „Mittlerin“, warum nicht aller Gnaden?
    Und zur Begründung in Klammern: (diese Bezeichnung gehört nicht zu den amtlichen kirchlichen Titeln über die Gottesmutter) interessiert mich, wer sie hinzugefügt hat, wo dieser Erfragte die „amtlichen kirchlichen Titel über die Gottesmutter“ herhaben will und welche Beweiskraft dies für die Unechtheit der Erscheinung hätte.

    Frohe Pfingsten!

    1. Maria ist Gottesmutter. Diese Bezeichnung gehört zu den amtlichen kirchlichen Titeln über Maria. Als Gottesmutter ist Maria Mutter des Mittlers aller Gnaden und insofern, als Mutter auch Mittlerin, weil es ohne Gottesmutter keinen Mensch gewordenen Sohn Gottes geben kann. Wenn nun aber Mittlerin aller Gnaden zusätzlich zu Gottesmutter noch etwas anderes bedeuten soll, was könnte das sein? Ist Gottesmutter nicht genug? Ist Mutter sein nicht genug?

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