Warum der „Hammersegen“ kein christliches Phänomen ist
Immer häufiger tritt in charismatischen bzw. pfingstlich geprägten Versammlungen ein Phänomen auf, das von Anhängern dieser Bewegung „Ruhen im Geist“ genannt wird. „Erschlagen werden im Geist“ („slain in the spirit“) ist eine andere Bezeichnung dafür.
Bemerkenswert ist, daß der überwiegende Teil der Leute, die von dieser Geisteswirkung erfaßt werden, nicht nach vorne, sondern auf den Rücken fallen. So berichtet jemand zeugnishaft, der früher einer extremen charismatischen Gemeinde angehörte und sich inzwischen davon distanziert hat:
„Unter Handauflegung von Reinhard Bonnke wurde ich wie von einem Blitz getroffen und nach hinten auf einen harten Steinboden geschleudert, wobei jegliches körperliche Gefühl verschwunden war. Verletzt wurde ich bei diesem Sturz nicht. Bei einer anderen Handauflegung erlebte ich für einige Sekunden, wie ich aus meinem Körper herausschwebte und eine beglückende Schwerelosigkeit mich umfing. Gleichzeitig fiel ich nach hinten.“
Gibt es jedoch Hinweise in Gottes Wort für das Fallen auf den Rücken? Die Bibelstellen, die davon berichten, deuten an, daß bei solchen Ereignissen ein Gericht Gottes vorliegt. Als der Hohepriester Eli die Nachricht erfährt, daß die Bundeslade von den Philistern geraubt worden ist, fällt er rücklings vom Stuhl und erschlägt sich (1. Sam. 4,18). Gott hatte dies vorher als Gericht angekündigt (1 Sam 2,34 und 3,11).
In Jesaja 28 spricht Gott ab Vers 7 von dem Gericht über die falschen Propheten. Der 13. Vers sagt schließlich: „…daß sie hingen und rücklings fallen, zerbrochen, verstrickt und gefangen werden.“ Dies ist um so mehr bemerkenswert, als die Verse unmittelbar davor (Vers) von Paulus in 1. Kor. 14 zitiert werden.
Der Mensch, der sich vor Gott aufs Angesicht wirft, bedeckt seine Blöße. Wer aber auf dem Rücken liegt, deckt sie auf. Es ist der Geist des Widersachers, der den Menschen entblößt (Offb 16,15), nie und nimmer aber ist so etwas das Wirken des Heiligen Geistes.
Ruhen im Ungeist: Ritual aus der Finsternis
Auch weiß man von der Missionsgeschichte, wie Menschen durch das Wirken dämonischer Geister auf den Rücken fallen.
So wird in dem Buch „Chinas Märtyrer“ berichtet, wie die Chinesen, die am Boxeraufstand teilnahmen, sich einem besonderen Ritual unterzogen. Der betreffende Initiand mußte sich in einem Kreis stellen, sich verbeugen und Beschwörungsformeln so lange aufsagen, bis der angerufene Geist kam und von ihm Besitz nahm, wobei er rücklings platt auf die Erde fiel. Er geriet in Trance und erwachte erst wieder aus diesem Zustand, wenn der Zeremonienmeister seine Stirn berührte.
Auch aus heidnischen Religionen kennt man solche Phänomene. So schreibt Rabi Maharaj in seinem Buch „Der Tod eines Guru“ unter der Worterklärung Shakti Pat:
„Bezeichnet die Berührung des Guru, gewöhnlich seiner rechten Hand an der Stirn des Anbetenden, die übernatürliche Wirkungen hat… Durch Verabreichung des Shakti Pat wird der Guru zum Kanal der Urkraft, der kosmischen Kraft, welcher das ganze Universum zugrunde liegt… Die übernatürliche Wirkung des Shakti durch die Berührung des Guru kann den Anbetenden zu Boden werfen, oder er kann ein helles Licht wahrnehmen und eine innere Erleuchtung oder eine sonstige mystische oder psychische Erfahrung machen.“
Bekannter Vorgang aus der Hypnose
Karl Guido Rey berichtet in seinem Buch „Gotteserlebnisse im Schnellverfahren“, wie die Mesmeristen ihre Schüler in Hypnoseexperimenten rücklings fallen ließen. Sie bezeichneten es als „Experimente der magnetischen Anziehungskraft“ (Seite 88).
Mesmerismus und Hypnose sind praktisch identisch. Franz Anton Mesmer gilt als Begründer des Suggestionsbegriffs.
Auf gleicher Ebene sind die Darbietungen des russischen Hypnotiseurs Kasparowskis in öffentlichen Stadien. Menschen sinken auf den Rücken, die Gesichter tranceähnlich mystisch verzückt bis verzerrt.
Es handelt sich hier eindeutig um das Wirken des Verführers, dessen Auftreten mit lügenhaften Zeichen und Wundern (2 Thess 2,9-11) uns für das Ende der Tage von der Bibel vorausgesagt ist.
Quelle und vollständiger Text des evangelikalen Autors Alexander Seibel hier: http://www.alexanderseibel.de/das_fallen_auf_den_ruecken.htm
Ergänzende Hinweise des katholischen Priesters Winfried Pietrek: http://www.theologisches.info/blut5.htm
WIKIPEDIA über das Trance-Umfallen bzw. den Toronto-Segen: https://de.wikipedia.org/wiki/Torontosegen
Fotos: Dr. Bernd F. Pelz, Archiv
2 Antworten
G’tt legte Abraham in einen tiefen Schlaf bevor und während er den Bund mit ihm schloss.
1 Thess 5,6 Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein.