Von Felizitas Küble
Die „B.Z.“ ist die größte Tageszeitung Berlins und ihr Redakteur Gunnar Schupelius für seine zeitgeistkritischen Kolumnen, die im guten Sinne völlig aus dem Mainstream-Rahmen fallen, seit langem deutschlandweit bekannt.
Am 15. November hat sich der Autor die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) vorgeknöpft und die Verfallenheit ihrer Führungselite an den Zeitgeist kritisiert: https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/wir-brauchen-die-stimme-der-kirche-und-keine-neue-oekopartei
Unter dem Titel „Wir brauchen die Stimme der Kirche und keine neue Ökopartei“ beklagt der Autor, die evangelische Kirche gebe „ihren Mitgliedern keine Antwort mehr auf die wirklich drängenden Fragen der Zeit“.
Er bezieht sich auf die Beschlüsse der EKD-Synode vor einer Woche und erwähnt Forderungen wie die Senkung des Wahlalters auf 16 und die Abschaffung von „Ankerzentren“ für die meist illegalen Migranten, die dort auf einen Entscheid über ihren Asylantrag warten müssen.
Der Verfasser hätte auch gerne gewußt, warum die EKD den „großen Zapfenstreich“ abgeschafft sehen möchte und warum der „Klimawandel“ derart im Mittelpunkt steht.
Für Schupelius ist diese regierungsbeflissene Zeitgeisterei unverständlich: „Unter den Beschlüssen der Kirchenleitung befindet sich kein einziger zur geistlichen Orientierung, die das Christentum bietet“, beklagt er.
Gerade angesichts von Corona suchen die Menschen, so schreibt er, eine „Antwort auf die schwierigen Fragen zu Leben und Tod“. Die „großen gesellschaftlichen Fragen“ seien in der Synode ausgeklammert worden: „Wie steht die Kirche zum Schutz des ungeborenen Lebens, wie zur pränatalen Diagnostik, wie zum assistierten Suizid?“
Der Autor erinnert an den aufstrebenden Islam: „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann er zum Beispiel in Berlin zur stärksten Religion aufsteigt. Die Evangelische Kirche muss die Unterschiede zwischen Christentum und Islam benennen und darf sie nicht ignorieren oder leugnen.“
Abschließend stellt er bedauernd fest: „Die Kirche gleicht immer mehr einer beliebigen Öko-Partei. So agitiert sie im politischen Raum, wo sie gar keine Bedeutung hat und unwichtig wird.“
Wer dem nonkonformen (unangepaßten) Autor schreiben möchten, kann dies gerne tun: gunnar.schupelius@axelspringer.de