Konsequente Position für den Lebensschutz
Um einen Gesetzesentwurf in den Deutschen Bundestag einzubringen bzw. zur Abstimmung vorzulegen, werden stets 32 Parlamentarier-Stimmen benötigt.
Erfreulicherweise hat der Entwurf der CDU-Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Patrick Sensburg und Thomas Dörflinger, welcher jede Beihilfe zum Suizid (Selbstmord) verbieten will, diese Hürde erfolgreich mit 35 Unterstützungsunterschriften geschafft.
Das bedeutet konkret, daß dieser Antrag dann im Herbst – neben drei anderen Entwürfen – im Parlament zur Abstimmung anstehen wird.
Prälat Karl Jüsten vom Sekretariat der Dt. Bischofskonferenz hatte sich leider für den problematischen Brand-Entwurf ausgesprochen, obwohl dieser im Fall einer Suizid-Beihilfe von Ärzten, Pflegern, Angehörigen und „nahestehenden“ Personen keinerlei Bestrafung vorsieht.
Diese Äußerung des Prälaten haben wir hier im CHRISTLICHEN FORUM vor zwei Wochen deutlich kritisiert: https://charismatismus.wordpress.com/2015/06/18/sterbehilfe-portal-der-bischofskonferenz-lobt-problematischen-brand-entwurf/
Dabei erwähnten wir auch, daß nach unserem Kenntnisstand einige katholische Bischöfe sehr wohl den Sensburg-Dörflinger-Entwurf befürworten.
Wie nicht anders zu erwarten, hat sich auch das liberal-katholische ZdK (Zentralkomitee der deutschen Katholiken) in einer Pressemeldung für den Brand-Entwurf ausgesprochen.
Wenn schon katholische Funktionäre und Kirchenvertreter hier komplett versagen, ist es umso erfreulicher, daß die Parlamentariergruppe um Sensburg/Dörflinger/Hüppe eine konsequente Haltung für den Lebensschutz einnehmen
Eine Antwort
Es ist mir nicht eingängig, daß Prälat Jüsten so abweichend von der nunmehrigen Stellung-
nahme der deutschen Bischöfe einem relativierenden Lebensschutz das Wort reden darf.
Offensichtlich ist die deutsche Kirche zu einem Tollhaus verkommen und sieht es immer öfter
als eine Auszeichnung an, als Mitglied der gerade vorherrschenden Mehrheitsmeinung wahrgenommen zu werden. Da muß man sich dann nicht wundern, wenn Kardinal Brand-
müller in kath.net sagt:Die Kirchen werden immer leerer und gleichzeitig werden die Kassen
immer voller. Ist der Spruch davon, in dieser Welt, aber nicht v o n dieser Welt zu sein, aus
pastoralen Erwägungen nicht mehr zeitgemäß? Ich fühle mich in den letzten Jahren total
allein gelassen von den Hirten, weil ich das Pech habe, nicht zu den gehätschelten Minder-
heiten mit ihren U-Booten in den kirchlichen Strukturen zu gehören. Wie stark muß der Ungeist
in die meisten Bischöfe eingedrungen sein, daß sie nicht mehr wahrhaben wollen, daß auch
durch ihr unverantwortliches Schweigen die gesellschaftliche Grundordnung total auf den
Kopf gestellt wird und verbale Wortschwurbeleien statt effektives Gegenwirken die einzige
Reaktion hierauf sind.