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Zunehmende Gleichgültigkeit bei zentralen Glaubensfragen auch bei Katholiken

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Auf der Herbstkonferenz der deutschen Bischöfe 2020 in Fulda hat der päpstliche Nuntius Erzbischof Eterovic mit wenigen Zahlen dargelegt, wo die Aufgabe der katholischen Kirche in Deutschland liegt:

„Lt. den Statistiken glauben von den 54% der Bevölkerung in Deutschland, die Christen sind, nur 61% der Katholiken und 58% der evangelischen Christen an die Auferstehung Christi; ferner glauben nur 57% der evangelischen Christen und 63% der Katholiken, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist“.

Erzbischof Eterovic fügt hinzu: „31% der Deutschen glauben an ein Schicksal, 24% an Astrologie und 15% an eine Wiedergeburt“.

Damit wird die eigentliche Aufgabe eines Reformprozesses wie des „Synodalen Weges“ unausweichlich: Neuevangelisierung, d.h. die Wahrnehmung des Missionsauftrages Jesu.

Zum „Röntgenbild“ der katholischen Kirche tragen die repräsentativen Untersuchungen des INSA-Meinungsforschungsinstitutes aus Erfurt bei. Die nachfolgend aufgeführten Daten beziehen sich darauf.

Eine Aussage, zu der sich die befragten Katholiken äußern sollten, lautete: „Der katholische Reformdialog Synodaler Weg interessiert mich“: Nur 19% zeigten Interesse. Mehr als die Hälfte (53%) interessieren sich nicht. 28% können die Frage nicht einschätzen, obwohl die Medien darüber wiederholt berichtet haben. Ein Interesse ist wohl auch bei ihnen nicht gegeben. Damit sind rund 80% eher desinteressiert.

Diese rund 80% spiegeln auch das Interesse der Deutschen insgesamt wider, weil bei dieser repräsentativen Erhebung auch Deutsche allesamt befragt wurden. Bezogen auf die Deutschen äußerten fast zwei Drittel (63%) kein Interesse, nur 11% waren am Synodalen Weg interessiert. 17% „wissen nicht, wie sie dazu stehen“.

Damit sind rund vier Fünftel der Deutschen und auch der Katholiken an einer Reform der katholischen Kirche desinteressiert. Sie bringen damit auch zum Ausdruck, dass die Kirche für sie persönlich und auch für die Gesellschaft, in der sie leben, von geringer Bedeutung ist.

Die schwindende Bedeutung der katholischen Kirche für die bundesrepublikanische Gesellschaft kommt im Ergebnis einer weiteren repräsentativen Untersuchung zum Vorschein. Die Aussage, zu der die Befragten Stellung nehmen sollten, lautete: „die katholische Kirche bereichert mit ihren Festen und Ritualen das kulturelle Leben in Deutschland“. Nur 28% der Deutschen stützen diese Aussage. 42% sind gegenteiliger Auffassung. 22% können sich dazu nicht äußern.

In dieser Frage weichen die befragten Katholiken stärker von der Gesamtheit ab: 48% („Kulturkatholiken“) meinen, dass die Kirche die Kultur in Deutschland bereichert. Aber das ist noch nicht jeder Zweite. 28% der Katholiken messen der katholischen Kirche keine Bereicherung der Kultur zu. Ein Viertel kann das nicht einschätzen.

Die Interesselosigkeit am Glauben der Kirche hat Folgen, z.B. für das wichtigste Grundrecht, das Recht auf Leben, von dem alle übrigen Rechte abhängen.

In Deutschland wird laut amtlicher Statistik jährlich 100.000 ungeborenen Kindern das Leben genommen. Diese Tatsache beunruhigt nur 16% der Deutschen – und auch nur 16% der Katholiken! Die Frage lautete: „Das Ausmaß von Abtreibungen in Deutschland beunruhigt mich“. Gut jeder zweite Deutsche (53%) und ebenso 54% der Katholiken fühlen sich durch die Massenabtreibung in ihrem Befinden nicht gestört.

Ein Wort Jesu aber sagt: „Bei Euch soll es nicht so sein“ (Mk 10,43). Denn für Christen bringt diese Einschätzung nicht nur ein erschreckend nachlassendes Wertgefühl für das Leben zum Ausdruck, bei ihnen kommt noch die Übertretung des Gottesgebotes „Du sollst nicht töten“ hinzu. Die Zahlen signalisieren, dass die Wertschätzung für das Leben bei Katholiken nicht besser als in der Gesamtbevölkerung ist.

Wenn die Tötung Ungeborener von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung hingenommen wird, berührt diess das Leben insgesamt, das der Alten und der Kranken etc.

Die vom Bundesverfassungsgericht nun zugestandene Möglichkeit der Selbsttötung durch aktive Sterbehilfe als Ausdruck der Selbstbestimmung öffnet auch Schleusen für die Verfügbarkeit des menschlichen Lebens insgesamt. Hinter den Barrieren der

Unverfügbarkeit tauchen ungeahnte Möglichkeiten auf, wie mit menschlichem Leben hantiert werden kann und wie die Würde des Menschen unter die Räder kommt. Die treibenden Kräfte sind Geld und Macht.

Wenn die innere Beziehung zur Kirche verloren geht, tritt das Grundrecht auf Religionsfreiheit in den Hintergrund. Die Katholiken vergessen ihre Märtyrer, nicht nur die einer 2000jährigen Kirchengeschichte, sondern auch die heutigen.

Dazu zählen auch die geringen „Sorgen auf Grund der weltweit steigenden Angriffe auf Gotteshäuser“. Die Aussage „Eine zunehmende Zahl von Angriffen auf Kirchen weltweit bereitet mir Sorgen“, wird nur von 45% der Deutschen bejaht, bei 30% ist das nicht der Fall, 17% können diese Frage nicht beantworten. Nur 52% der Katholiken teilen die Sorge, obwohl es vor allem katholische Gotteshäuser sind, die davon betroffen sind.

Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert leitet den Dachverband „Forum Deutscher Katholiken“ und die Monatszeitschrift DER FELS

Kommentare

13 Antworten

  1. Genau genommen halte ich die Einteilung bzw. Dreiteilung von Mensch und Kosmos in die drei Ebenen auch beim Apostel Paulus im Neuen Testament für wesentlich. Körper und Seele (griechisch Psyche) und Geist (spirituell-platonisch)
    Diese Einteilung bzw. Dreiteilung mit körperlich-materieller Ebene und seelisch-psychische Ebene ist eine universelle Aufteilung bzw. Ordnung und Gesetzmäßigkeit die der Apostel Paulus und Philon von Alexandrien aus der griechisch-römischen Philosophie und der Hermetik bzw. hermetischen Philosophie kennen und übernommen haben.

    Die theologische Gedanke von „Mysterium paschale“ wurde von dem Maria Laacher Benediktiner Dr. Odo Casel wiederentdeckt und vom Zweiten Vatikanischen Konzil aufgegriffen und entfaltet

    http://www.kathpedia.com/index.php?title=Pascha-Mysterium

    Immerhin hat auch Jesus Christus mit „Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist“ bezüglich der Steuern staatliche und religiöse Pflichten voneinander getrennt bzw. so miteinander vereinbart. Auch er benutzte im Neuen Testament das Gleichnis von den zwei Königen mit ihren Armeen, und er trieb mit einer Geissel die Geldwechsler bzw. die Wucherer bzw. die betrügerischen Geldverleiher aus dem Tempel. Auch er wusste, dass das Leben auf dieser Welt den Gesetzmäßigkeiten des LOGOS nach funktioniert. Diese „Logos“ ist eben die „Weltvernunft“ als universelles Weltgesetz und göttlicher Schöpfungsordnung des Kosmos.

  2. Selbstsäkularisierung
    Der Sponti-Papst
    Bei den Kirchenkritikern kommt Papst Franziskus mit seiner Anbiederung an den Zeitgeist fabelhaft an. Leider wiederholt er damit die Fehler, die schon die evangelische Kirche gemacht hat.

    © Dagmar Morath Eine Kolumne von Jan Fleischhauer

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/franziskus-und-die-katholische-kirche-der-sponti-papst-a-1143566.html

    Die klasische Liturgie ist das Herz der abendländischen Kultur

    https://philosophia-perennis.com/2016/07/07/video-david-berger-benediktxvi/

    CATHOLICA

    „Geistig schwache, nach sexuellen Lüsten gierende Männer“ – Thomas von Aquin über die Geburt des Islam

    https://philosophia-perennis.com/2017/04/17/thomas-von-aquin-islam/

    Heilige Drei Könige: Prototyp des gerechten und weisen Herrschers

    http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/search/label/Heilige%20Drei%20K%C3%B6nige

    Die „Magoi“ des Neuen Testamentes der Bibel.

    Vor zehn Jahren: Die Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI.

    http://de.radiovaticana.va/news/2016/09/11/vor_zehn_jahren_die_regensburger_rede_von_papst_benedikt_xv/1257369

    1. Das Geheimnis wundertätigen Wassers wird gelüftet.

      Eine Forschergruppe aus Mailand hat die Energie des Wassers aus Orten untersucht, an denen die Muttergottes erschienen ist. Dabei hat sie erstaunliche Entdeckungen gemacht. Kann sich die Wissenschaft mit dem Glauben verbinden? Kann die Wissenschaft in die Spiritualität einmünden und die Spiritualität der Wissenschaft neue Impulse geben? Diese Verbindung könnte utopisch erscheinen.

      http://www.kath-zdw.ch/maria/wallfahrtsorte.wundertaetiges.wasser.html

  3. Computer beweist die Existenz Gottes .
    26.08.2013 Artikel: Telepolis
    Neue Perspektiven für eine Computer-assistierte Metaphysik: Wissenschaftler aus Berlin und Wien haben Kurt Gödels berühmten Gottesbeweis mit einem Computerprogramm bestätigt

    https://www.heise.de/tp/features/Computer-beweist-die-Existenz-Gottes-3503718.html

    PHILOSOPHIE

    Ein Gottesaufweis aus der Grammatik

    https://philosophia-perennis.com/2017/08/13/ein-gottesaufweis-aus-der-grammatik/

    scobel: Die Kraft des Guten
    Die lange vorherrschende Theorie vom egoistischen Gen als treibender Kraft der Evolution ist nur die halbe Wahrheit. Gert Scobel und seine Gäste diskutieren über effektiven Altruismus und darüber, warum uneigennützige Fürsorge nicht nur die Empfänger glücklich macht.

    http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=63711

    Vergiss Darwin: Evolution ist nicht Konkurrenz, sondern Kooperation
    15. Juli 2016 2012

    Es geht um eine globale Chance, einen evolutionären Sprung zu machen und über alles hinausgehen, wo der Mensch jemals zuvor war. Viele Menschen werden in der digitalisierten Welt ohnmächtig durchs Leben navigiert. In großer Not werden Gott, Allah und andere jenseitige unbekannte Wesen um Hilfe angefleht. Wir wissen, dass die Biosphäre seit langem in höchster Lebensgefahr […]

    https://www.pravda-tv.com/2016/07/vergiss-darwin-evolution-ist-nicht-konkurrenz-sondern-kooperation/

    Computer beweist die Existenz Gottes .
    26.08.2013 Artikel: Telepolis
    Neue Perspektiven für eine Computer-assistierte Metaphysik: Wissenschaftler aus Berlin und Wien haben Kurt Gödels berühmten Gottesbeweis mit einem Computerprogramm bestätigt

    https://www.heise.de/tp/features/Computer-beweist-die-Existenz-Gottes-3503718.html

    PHILOSOPHIE

    Ein Gottesaufweis aus der Grammatik

    https://philosophia-perennis.com/2017/08/13/ein-gottesaufweis-aus-der-grammatik/

    scobel: Die Kraft des Guten
    Die lange vorherrschende Theorie vom egoistischen Gen als treibender Kraft der Evolution ist nur die halbe Wahrheit. Gert Scobel und seine Gäste diskutieren über effektiven Altruismus und darüber, warum uneigennützige Fürsorge nicht nur die Empfänger glücklich macht.

    http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=63711

  4. Computer beweist die Existenz Gottes .
    26.08.2013 Artikel: Telepolis
    Neue Perspektiven für eine Computer-assistierte Metaphysik: Wissenschaftler aus Berlin und Wien haben Kurt Gödels berühmten Gottesbeweis mit einem Computerprogramm bestätigt

    https://www.heise.de/tp/features/Computer-beweist-die-Existenz-Gottes-3503718.html

    PHILOSOPHIE

    Ein Gottesaufweis aus der Grammatik

    https://philosophia-perennis.com/2017/08/13/ein-gottesaufweis-aus-der-grammatik/

    scobel: Die Kraft des Guten
    Die lange vorherrschende Theorie vom egoistischen Gen als treibender Kraft der Evolution ist nur die halbe Wahrheit. Gert Scobel und seine Gäste diskutieren über effektiven Altruismus und darüber, warum uneigennützige Fürsorge nicht nur die Empfänger glücklich macht.

    http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=63711

  5. Siehe auch Judith Reisman und James DeMeo aus den USA zur Thematik und Therapierbarkeit von Homosexualität und die christliche Psychologin Christa Meves und den Internetauftritt von Eva Hermann sowie den „Bund Katholischer Ärzte“ (BKA) Deutschland und Prof. Bernd Senf aus Berlin.

    Christuswege – siehe auch zum Parsismus bzw. Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus nach dem monotheistischen persisch-medischen Propheten Zarathustra bzw. Zoroaster

    http://www.christuswege.net

    Ist der Papst noch katholisch?
    In seiner neuen Enzyklika „fratelli tutti“ fordert Papst Franziskus ein gerechteres Wirtschaftssystem und sagt, dass der Markt die wirklichen Probleme unserer Zeit nicht lösen könne

    Franz Alt 05. Oktober 2020, 00:00 Uhr 186

    https://www.heise.de/tp/features/Ist-der-Papst-noch-katholisch-4919815.html

    1. Verteidigung der Tradition. Poscritto a «Il Concilio Vaticano II. Una storia mai scritta
      Best.-Nr.: 9591

      Nach dem Erfolg des Buches Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte bietet Roberto de Mattei auf diesen Seiten einige Elemente historischer und t…

      https://www.falkmedien.de/Verteidigung-der-Tradition-Poscritto-a-TIl-Concilio-Vaticano-II-Una-storia-mai-scritta

      Nach dem Erfolg des Buches Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte bietet Roberto de Mattei auf diesen Seiten einige Elemente historischer und theologischer Reflexion, mit denen er die Probleme, die im Anschluss an sein Werk lebhaft diskutiert wurden, ins Prinzipielle hebt: Darf man Personen und Ereignisse der Kirchengeschichte diskutieren und sie dadurch möglicherweise in ein weniger günstiges Licht rücken? Oder gar in den Schatten? Darf man Entscheidungen der höchsten kirchlichen Autorität die Übereinstimmung verweigern? Wenn ja, unter welchen Umständen und in welchem Ausmaß? Was ist die regula fidei (Glaubensregel) der Kirche in Zeiten der Krise und Verwirrung? Roberto de Mattei sieht den Lösungsansatz in der heiligen Tradition, für die er in diesem Buch ein beeindruckendes Plädoyer vorlegt.„Die Geschichte dient dazu, uns in Erinnerung zu rufen, dass das, was gestern geschah, sich heute wiederholen kann, und dass gestern wie heute und morgen eine einzige Regel in Zeiten der Krisen und Schwierigkeiten der Kirche bleibt: die Treue zur Tradition als Treue zur Wahrheit, die Christus seiner Kirche mit den Worten anvertraut hat: ‚Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen‘ (Mt 24,35).“Roberto de Mattei „Roberto de Mattei unterzieht die Geschichte der Päpste einer strengen Prüfung – gerade vom Standpunkt bedingungsloser Papsttreue aus. Er will nichts anderes als dass der Papst Papst sei – kritisiert er einen Papst, so verklagt er ihn beim Papsttum. So entspricht es der großen katholischen Tradition.“Martin Mosebach

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