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Alexander Kissler über den "schrillen Unfug" der Punkband Pussy Riot

Dr. Alexander Kissler äußert sich am heutigen Dienstag im Internet-Kulturmagazin „The European“ zur Debatte über die russische Frauen-Punkband.
Der bekannte FOCUS-Redakteur kritisiert das „unangemessen hohe Strafmaß“ und die mangelnde Gewaltenteilung in Rußland. Zugleich erinnert der Publizist aber daran, daß dieser Fall kein Anlaß für eine Solidarisierung mit der blasphemischen Störergruppe ist:
„Gar zu lässig aber haben die Solidarischen beiseite gewischt, dass beispielsweise auch in der Bundesrepublik Deutschland gemäß Paragraph 167 Strafgesetzbuch mit „Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“ wird, wer an einem „Ort, der dem Gottesdienst (…) gewidmet ist, beschimpfenden Unfug verübt“.
Und eben das haben die drei Frauen getan: Sie stürmten den Altarraum der Christ-Erlöser-Kathedrale, nahe der Ikonostase, hinter der sich das Allerheiligste jeder orthodoxen Kirche befindet, und trieben lauten, schrillen und eben beschimpfenden Unfug – aus Sicht des Hausherrn und der Gläubigen allemal.
Sie skandierten, je nach Übersetzung, „Scheiße, Scheiße, Scheiße des Herrn“ beziehungsweise „Scheiße, Scheiße, Gottesscheiße“. Sie mögen damit Putin gemeint haben oder Patriarch Kyrill, der zudem als „Hund“ oder „Arschloch“ apostrophiert wurde. Auf jeden Fall begingen sie Hausfriedensbruch und lästerten an kultischer Stätte.
Vergleichbar wären Schimpfwörter wider einen Mufti oder einen muslimischen Staatspräsidenten in einer Moschee, vielleicht in Istanbul, oder wider einen Oberrabbiner oder jüdischen Ministerpräsidenten in einer Synagoge. Dürften solche Frondeure auch mit mutiger Solidarität in der nichtmuslimischen, nichtjüdischen Welt rechnen?“
Quelle und vollständiger Artikel hier: http://www.theeuropean.de/alexander-kissler/12039-pussy-riot-und-die-empoerung

Kommentare

2 Antworten

  1. Natürlich ist die Strafe hart, aber ungestraft hätten sie auch nicht davonkommen dürfen. Jetzt waren sie noch selbstbewußt und sagten, daß sie nicht Putin anflehen werden; aber das Straflager ist bestimmt hart, härter als ein Knast in Deutschland, da sitzt man die zwei Jahre nicht einfach so ab. Ich denke auch, daß sie bis dahin in Vergessenheit geraten sind; vielleicht kommt dann noch eine Nachricht, wenn sie wieder in die Freiheit gelassen werden. Ich denke, daß denen dann der Spaß an solchen „Späßen“ vergangen ist.
    Vielleicht hätte man die Strafe nochmal zur Bewährung aussetzen können und dann bei dem nächsten Verstoß – der bestimmt geschehen wäre – vollzogen.

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