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Börsenrekorde ändern nichts an der tiefen Krise des deutschen Mittelstandes

Stellungnahme des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz:

Der deutsche Aktienindex DAX 40 steigt von Rekord zu Rekord. Vor wenigen Wochen erst stand er bei 17.000 Zählern, in der letzten Woche erreichte er die 18.000. Zugleich schwächelt die deutsche Wirtschaft, 2023 ist sie sogar geschrumpft, die Wachstumsaussichten für 2024 bewegen sich um die Null-Linie. Wie passt das zusammen?

Der deutsche Aktienindex bildet die Wertentwicklung der 40 größten börsennotierten deutschen Aktiengesellschaften ab. Er ist also zunächst einmal kein repräsentativer Querschnitt der gesamten deutschen Wirtschaft. Aber auch die 40 DAX-Unternehmen sind für sich genommen keine „deutschen“ Unternehmen. Sie haben zwar alle ihren Sitz in Deutschland (und manches Mal einen zweiten außerhalb Deutschlands), aber Umsatz und Ertrag dieser Unternehmen werden weltweit gemessen.

Und hier lohnt sich ein tieferer Blick in die Bilanzen: Die Umsätze dieser Unternehmen werden im gewichteten Durchschnitt allenfalls noch zu einem Viertel in Deutschland erzielt, und noch bescheidener sieht es bei den Erträgen aus. Ohne das Auslandsgeschäft wären die meisten klangvollen Namen der deutschen Industrie längst vom Kurszettel verschwunden, einige hält nur noch das Auslandsgeschäft am Leben.

So hat das größte deutsche Chemieunternehmen im letzten Jahr zwar weltweit ein Ergebnis von 3,8 Milliarden Euro erzielt, in Deutschland aber zugleich einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro hinnehmen müssen.

Dieses Verhältnis zwischen Gewinnen im Ausland und Verlusten im Inland fällt bei vielen Unternehmen nicht ganz so drastisch aus. Aber es gibt eine weitere Zahl, die uns alarmieren muss: Seit einigen Tagen liegen die vorläufigen Statistiken über die deutschen Auslandsinvestitionen im letzten Jahr vor.

Schon im Jahr 2022 hatten wir mit 130 Milliarden Dollar den größten Kapitalabfluss aus Deutschland zu verzeichnen, der je gemessen wurde. Und auch im Jahr 2023 liegt dieser Betrag wieder bei fast 100 Milliarden Dollar. Dieser Kapitalabfluss kommt bei weitem nicht nur von den börsennotierten Aktiengesellschaften, sondern auch und vor allem aus den vielen Tausend mittelständischen und kleineren Unternehmen.

Und ganz anders als die international tätigen Unternehmen hat der deutsche Mittelstand vor allem ein lokales und nationales Geschäft. Der Mittelstand ist also auf Deutschland angewiesen und kann nur begrenzt ausweichen.

Deshalb sollten wir uns nicht von den Rekorden des DAX blenden lassen: Die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefen strukturellen Wachstumskrise, und die lässt sich nicht mit ein paar wenigen Retuschen korrigieren.

Der deutsche Standort hat immer noch große Vorteile, aber wir können sie nur nutzen, wenn zeitgleich an mindestens vier Stellschrauben die Kostenbelastungen korrigiert werden: bei den Arbeitskosten, bei den Bürokratiekosten, bei den Energiekosten und bei den Steuern. Daraus muss eine Agenda 2030 für den Standort Deutschland werden. Noch ist es dafür nicht zu spät.

Quelle: Merz-Newsletter vom 17.3.2024

Kommentare

8 Antworten

  1. Ulrich Motte sagt:
    „18. März 2024 um 12:08 Uhr

    Britta: Ohne Rüstung (und Soldaten) wären wir von Putins Gnaden abhängig!“

    Das ist ein falsches Dilemma.

    Zwischen

    „ohne Rüstung und Soldaten“ und

    dem Hineintreiben in einen dritten Weltkrieg oder Atomkrieg gibt es sicher Tausende von Zwischenformen.

    Ein paar Vorschläge:

    https://www.youtube.com/watch?v=76EZUKGBkPA
    Ganser: Der verratene Frieden von Istanbul

    https://www.youtube.com/watch?v=0N40ARAb3L0
    Ex-General Kujat über Eskalationsgefahren und Friedenschancen

    https://apolut.net/hkcm-nato-general-kujat-ukraine-mit-riesigen-verlusten-selenskyj-kann-krieg-nicht-gewinnen/

    https://www.youtube.com/watch?v=8YovNWpF9oY
    Kriegsangst in Deutschland: Rote Linie, die verschoben wird,
    Kretschmer für Verhandlungen mit Putin

    https://tkp.at/2023/02/24/ungarn-gegen-nato-beitritt-der-ukraine-und-fuer-waffenstillstand-und-friedensverhandlungen/
    https://www.youtube.com/watch?v=OaOxrkpSkOQ
    Ukraine is The Latest Victim of US Imperialism Because Neocons Want Total Dominance

    https://www.youtube.com/watch?v=NQr3BrHhxj8
    Biden continues to ignore Biden’s red lines

    https://www.youtube.com/watch?v=N__JvOAeO7w
    Über die Missverständnisse des Westens gegenüber Russland

    https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/muetzenich-irritiert-gruene-aeusserungen-krieg-ukraine-37794300

  2. Ulrich Motte: Wirtschaftliche Entwicklungen

    Es geht ja darum, wie diese Fachleute die gesamte Wirklichkeit darstellen, wie sie sich für die Bürger entwickelt. Die direkte Korrelation zu ihren Investitionserfolgen war da ja nicht angesprochen. Die ist ohnehin unterschiedlich.

    Ich schrieb: „Sie sprechen nicht für eine Agenda oder ein Geschäftmodell, sondern versuchen die Wirklichkeit im Interesse der Bürger möglichst objektiv darzustellen.“

    Und es ist offenkundig, dass wir uns zu einer Weltgesellschaft und Weltherrschaft hinentwickeln, die sehr stark von der globalistischen Hochfinanz und den digitalen Eliten berrscht wird. Es ist auch offensichtlich, dass dem Petrodollar deutliche Konkurrenz erwächst. Es ist offensichtlich, dass Zensur immer stärker zunimmt.

    Im folgenden Video geht es um den Great Reset, die Kontrolle durch die Medien und um wirtschaftliche Lösungen:

    https://www.youtube.com/watch?v=MrFAhZqK0xw
    Great Reset Max Otte vor 3 1/2 Jahren

    https://tkp.at/2024/01/18/eu-leyen-bei-wef-ind-davos-zensur-von-desinformation-wichtiger-als-klima-und-kriege/

    https://tkp.at/2024/01/17/wef-eliten-bezeichnen-freie-meinungsaeusserung-als-faschismus-und-fordern-zensur-von-x/

    https://tkp.at/2023/07/06/us-gericht-verbietet-staatlichen-behoerden-internet-zensur/

    1. Imo: Britta sprach von Rüstung- insofern geht Ihre Antwort Zwischenlösungen am Thema vorbei. Selbst ohne jede Waffenlieferung an die Ukraine muß der Westen gigantisch aufrüsten oder sich von Putins Gnade abhängig machen. Was wollen Sie aber auch noch mehr an Zwischenlösungen: Der Westen hat doch schon die Eroberung erheblicher Teile der Ukraine hingenommen- und die Ukraine auch. Und der Westen interveniert nicht durch Truppen. Sie und die anderen Appeaser haben die Lehre aus dem Appeasement gegenüber Hitler schlicht nicht gelernt. Das fängt schon damit an, daß man dem Westen Provokation Rußlands vorwirft. Niemand hat aber Rußland gedroht, es bedroht. Das war immer völlig außerhalb aller Vorstellungen. Rußland kann ja ohne Aufforderung des Westens Verhandlungen anbieten und als erste Zwischenlösung einen Waffenstillstand an der Kampflinie verkünden…

  3. Imo: Prof. Otte und Dr. Krall haben ihren Ruf als Wirtschaftsexperten aber arg beschädigt… Trafen ETWA Dr. Kralls Prognosen zum Finanzzusammenbruch in den letzten Jahren ein?

  4. Fachleute wie z.B. Prof. Dr. Max Otte und Herr Dr. Krall und viele andere schätzen die Lager völlig anders ein, weil sie in ihrer Betrachtungsweise möglichst alle relevanten Aspekte und Perspektiven berücksichtigen.

    Sie sprechen nicht für eine Agenda oder ein Geschäftmodell, sondern versuchen die Wirklichkeit im Interesse der Bürger möglichst objektiv darzustellen.

    https://www.youtube.com/watch?v=8p4NcSrHbA0
    Der Krieg ist schon seit über einem Jahr verloren

    https://apolut.net/hkcm-nato-general-kujat-ukraine-mit-riesigen-verlusten-selenskyj-kann-krieg-nicht-gewinnen/

    https://www.youtube.com/watch?v=-XcKyNgzWqo&t=61s
    Frieden ist in Sicht

    https://www.youtube.com/watch?v=ONwekVq3bVE
    Wagenknecht : Haben Sie den Verstand verloren?

    https://www.youtube.com/watch?v=aq12EDCTZHk
    Sahra Wagenknecht kritisiert Kiews Kriegspolitik hart

    https://www.youtube.com/watch?v=K3Ufj08_ez4
    3. Weltkrieg als perfeker Nährboden für totalitäres digitales Zentralbankgeld CBDC’s

    https://apolut.net/the-wolff-of-wall-street-spezial-great-reset-3-weltkrieg/

    https://www.youtube.com/watch?v=mRB-jy4xbcQ&t=201s
    Was nun, Herr Krall?

    1. Imo: Sie reden völligen Unsinn: Dr. Krall spricht sehr wohl für eine politische Agenda, ein Programm: Er will die Demokratie weitgehend durch einen nicht mehr demokratisch abzuwählenden Monarchen ersetzen. Und es geht auch nicht um seine betriebswirtschaftlichen Anlagen, sondern um seine mehrfach entsetzlich falschen Prognosen vom Finanzsystemzusammenbruch. Und daß Blackrock (und andere) nicht zunehmend die Welt beherrschen, sehen sie am politischen Scheitern ihrer Gründer, die (beide Republikaner) die von Ihnen geforderten Maßnahmen (Peterson) Schuldenabbau von Bush, Obama, Trump und Biden ignoriert sahen und die Republikaner (die besonders auch Schwarzman fördert) gescheitert…Die riesigen Geldanlageunternehmen, die besonders Rentenfonds von der Gewerkschaften anlegen, sind auch sofort weg vom Fenster, machen sie nicht die Vorhersage der täglichen Milliarden Kundenentscheidungen zum Anlagemaßstab, sondern Weltherrschaftswünsche. Schließlich wartet die Konkurrenz nur darauf- und sind die obersten Chef der Firmen politisch höchst zerstritten. Verlasssen Sie Ihre Informationsblase ungebildter Vorurteilszerfressener! Ermitteln Sie erst einmal den Anlageumfang in Rüstungsfirmen und sonstige…

      Übrigens regiert auch Friedrich Merz nicht, noch nicht wirklich einmal die CDU…

  5. Sachlich richtig, aber insgesamt: Man sollte sich nicht von Friedrich Merz (Blackrock) täuschen lassen. Ein Krieg mit Russland würde dies alles unwichtig werden lassen und er ist grosser Befürworter von Waffenlieferungen!
    „Politik ist das Unterhaltungsprogramm der Rüstungsindustrie“ (Frank Zappa)

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