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„Im Bann der Gospa“: Youtuber kritisiert weitverbreiteten Medjugorje-Fanatismus

Von Felizitas Küble

Gordon Haupt ist ein katholischen Youtuber, dessen Kanal „Kathplosiv“ heißt und der damit bislang fast 2,5 Mio Seitenaufrufe erreicht hat: https://www.youtube.com/@kathplosiv/featured

„Im Bann der Gospa von Medjugorje“  – so lautet seine jüngste Ansage vom 15. März, womit er die botschaftsgläubige Szene auf 88 bringt, denn mit der „Gospa“ ist die Erscheinungs-„Madonna“ gemeint: https://www.youtube.com/watch?v=Le1eCNqzbW8

Er berichtet, wie negativ überrascht er war über viele aufgebrachten Kommentare auf ein vorheriges Video, in dem er allgemein theologisch über die Stellung von Privatoffenbarungen sprach und Medjugorje nur beiläufig erwähnte.

Dennoch habe er wütende Reaktionen, ja sogar „richtige Anfeindungen“ von Medju-Anhängern bekommen.

„Das Thema interessiert mich eigentlich gar nicht“, erklärt der Kathplosiv-Sprecher, denn:
„Die katholische Kirche sagt ja ganz klar: Privatoffenbarungen gehören nicht zum verbindlichen Glaubensgut, ob sie nun anerkannt sind oder nicht, selbst an eine anerkannte Marienerscheinung – wie Fatima beispielsweise  –  muss ich nicht glauben.“

BILD: Das fundierte Buch „Der Medjugorje-Betrug“ umfaßt 570 Seiten und kostet bei uns nur 15,80 €  statt Ladenpreis 19,80 €

Angesichts der zornigen Reaktionen sei ihm erst richtig bewußt geworden, welch eine Gefahr insofern „von Medjugorje ausgeht“.

Es sei ja „fast ein Witz“, wie widersprüchlich und fanatisch sich manche Anhänger artikulieren:
„Die Leute haben mir in den Kommentaren geschrieben, das Urteil liegt bei der Kirche, aber zugleich: Es ist wahr, was in Medjugorje passiert, ich solle mir
kein Urteil erlauben  – also sie sagen wohl, sie vertrauen dem Urteil der Kirche, doch lassen sie gar keine andere Meinung zu, denn sie haben ihr Urteil bereits gefällt.“

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Er erwähnt als weiteres Beispiel die kürzlich erfolgte Ablehnung der „Marienerscheinungen“ im italienischen Trevignano Romano durch den zuständigen Bischof. Auch dieses Phänomen sei „sehr populär“ gewesen, wenngleich „nicht so polarisierend“ wie Medjugorje. Dennoch würden viele Leute weiter an Trevignano glauben und das negative Urteil der Kirche nicht akzeptieren.
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Ähnlich sei die Sachlage hinsichtlich der Amsterdamer Erscheinungen der „Frau aller Völker“, auch hier hätten sich viele Katholiken „jahrelang krampfhaft in die Sache verbissen“ und lehnen sich gegen die kirchliche Ablehnung auf. 
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Was Gordon Haupt hier so verblüfft berichtet, verwundert mich überhaupt nicht  – immerhin äußere ich mich seit genau 40 Jahren kritisch über Medjugorje in Wort und Schrift und weiß daher genau Bescheid über die Verbissenheit in dieser Szene. 
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Freilich muß man fairneßhalber unterscheiden zwischen „braven“ Anhängern, die andere Meinungen dazu akzeptieren und einfach nur mit einer gewissen Naivität an die Gospa-Botschaften glauben  – und jenen Fanatikern, die tatsächlich nicht mit sich spaßen lassen und geradezu feindselig reagieren, wenn man sich skeptisch über Medjugorje äußert. Läuft man denen nochmal über den Weg, wird sogar Gruß verweigert. Medjugorje-Kritiker können ein Lied davon singen…

Kommentare

8 Antworten

  1. Meine Frage: Was ist der Unterschied zwischen Fatima und Medjugorje? Ich denke,
    in BEIDEN Orten gab es die Erscheinungen wirklich, in Fatima halt viel früher. Warum wird Fatima anerkannt, doch Medjugorje nicht? Müßte dann nicht auch Fatima aberkannt werden?

  2. Schön, dass Sie darüber berichten und eine wahre Freude, dass ein Youtuber es wagt. Vielleicht können sie einmal den Ausdruck „Muss ich nicht glauben“ untersuchen. Mir scheint, besser wäre, „kann ich nicht glauben“. Denn die göttliche Tugend des Glaubens die ja auch im Rosenkranz angesprochen wird, ist etwas wesensmäßig anderes als ein sonstiger Glaube, oder nicht? Glauben ist also nicht glauben, ein Wort für zwei Dinge. Und wenn ich jetzt den nicht-göttlichen Glauben über alles stelle, dann ersticke ich den göttlichen, selbst wenn ich nur glaube (nicht göttlich), was die Kirche bezüglich nicht göttlichem Glaube zu glauben erlaubt. Geschweige denn, wenn ich Verbotenes glaube.

  3. Ich kann mich wie immer auch im Stillen Dorrotee anschließen.
    Aus eigener Anschauung und Erlebnissen kann ich Medjugorje nicht mehr glauben.
    In der Tat, das aggressive Verhalten der Medjugorje Hardcore-Anhänger lässt mich noch viel mehr am Wahrheitsgehalt der über Jahrzehnte vorkommenden Erscheinungen zweifeln.
    Solche Bösartigkeiten kommen nicht von oben.
    Und wie ich unsere himmlische Mutter einschätze, würde sie die Seher niemals so im Stich lassen und kein richtiges Zeichen setzen.
    Was mich besonders ärgert, dass man sagt, Medjugorje sei die Fortsetzung von Fatima … da sollte mal der Blitz einschlagen …
    Aber die „Geldmaschine“ muss am Laufen gehalten werden …
    Irgendwann wird der „Himmel“ sprechen …

  4. Meine volle Zustimmung vor allem zu den letzten beiden Sätzen.
    So erlebte ich es auch.
    Nachdem ich das Buch „Der Medjugorje-Betrug“ las und kritisch wurde, schlossen mich damalige Freunde (Medjugorje-Anhänger) vollkommen aus ihrem Leben aus.
    Nicht die kleinste Kritik darf man äußern, ohne gleich in die Ecke des Bösen gestellt zu werden.
    Man schrieb und sagte auch einiges mit bitteren Zeilen und Worte und brach den Kontakt ab.
    Damals hoffte ich, auch diese Personen würden das Buch lesen wollen und bot es ihnen an. Auch das Buch von Pfarrer Rudolf Franken „Eine Reise nach Medjugorje“ ist ein kritischer Bericht, der sich lohnt zu lesen.
    Es ist verständlich geschrieben.
    Bis heute besteht keinen Kontakt zu einigeb damaligen Freunden.
    Einer ist Priester geworden und ihn traf ich mal wieder. Immer noch in Medjugorje verankert. Aber etwas toleranter geworden. Zumindest nach aussen hin.

  5. „Solange kirchlich nichts entschieden ist, haben alle Meinungen gleich Recht“ schreibt da einer und bringt damit zum Ausdruck, dass die Wahrheit eine Tochter der Zeit sei – ist das nicht irre?!?

  6. Solange kirchlich nichts entschieden ist, haben alle Meinungen gleich recht; vielleicht tut man gut daran, unter diesem Gesichtspunkt sich nicht zu sehr festzulegen, nicht alles „Vermögen“ auf eine Entscheidung zu setzen, auf Anerkennung oder nicht.

    Jeder möge überlegen, was für ihn in einer verfehlten Festlegung auf dem Spiel steht, genauer, ob eine bestimmte Festlegung nicht seinem Glauben an die Trinität verdunkelt.

    1. Ich brauch mich nicht festzulegen. Schon gar nicht wegen eines angeblichen Erscheinungsorts.
      Im Artikel steht genau drin, was die Kirche zu Erscheinungen sagt.
      Ich brauche nicht einmal an Fatima glauben. Aber es sei jeden erlaubt , wenn es den Glauben , Hoffnung und Liebe stärkt, so ähnlich sagt es die Kirche.
      Ich glaube z. B. an die unerklärlichen Heilungen in Lourdes, trage es aber nicht als Mantra vor mir her.

      Ich glaube an Jesus Christus, der gestorben und auferstanden ist. Alles, woran ich zutiefst glaube, drückt das Glaubensbekenntnis der katholischen Kirche aus. Das reicht aus. Und man sollte es häufig beten.

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