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Bürgergeld wird besonders den behinderten Menschen zugutekommen

Pressemitteilung des ABiD:

Chronisch kranke und behinderte Menschen machen einen großen Teil der Bezieher von Hartz IV-Leistungen aus, die ab dem kommenden Jahr das neue Bürgergeld erhalten sollen. Daher wird dieser Personenkreis besonders von der Reform der Ampel-Koalition profitieren, was aus Sicht des Sozialberaters des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland, Dennis Riehle (siehe Foto), auch durchaus gerechtfertigt sei:

„Ich verstehe die dramatischen Appelle von der Opposition und den Arbeitgebern überhaupt nicht, denn auch die künftige Grundsicherung für Arbeitsuchende wird nicht bedingungslos sein und kann weder in der Höhe, noch in der Art mit einem Arbeitseinkommen gleichgestellt oder verglichen werden. Denn auch das Bürgergeld fordert die Menschen. 

Allerdings unter einem vollständigen Paradigmenwechsel: Es ist ein neues pädagogisches Verständnis, das nicht der Logik folgt, wonach Strafen motivieren. Viel eher wird sie von der Überzeugung getragen, dass eine individuelle Hilfestellung in der jeweiligen Lebenslage am ehesten aktiviert und ermutigt. Nicht die ständige Sanktionsandrohung fördert. Vielmehr ist es eine Atmosphäre des Respekts, des Vertrauens und der Wertschätzung, die durch gemeinsame Übereinkünfte über Ziele und Wege zur Rückkehr in den Arbeitsmarkt wird beitragen können.

Bedingungslosigkeit liegt insofern schon nicht vor, weil dem Bezug von Leistungen weiterhin Voraussetzungen und Erfordernisse zugrunde liegen, deren Nichteinhaltung auch künftig zu Kürzungen führen. Es wird ein Klima der Produktivität, Selbstbestimmung und Verwirklichung geschaffen werden, welches die Eingliederung vorantreibt. Denn die bisherige Praxis aus Angst und Einschüchterung hat am Ende Arbeitslosigkeit nur noch zementiert“.

Der ABiD-Sozialberater ist davon überzeugt, dass die Vermittler im ‚Jobcenter‘ bald die Chance haben, auf die persönliche Biografie und Alltagswelt des einzelnen Kunden eingehen zu können und diese als Basis für gelingende Integration in den Beruf zu nutzen. Bisher gab es kaum Platz für das Verständnis von Hintergründen, die zu Arbeitslosigkeit geführt haben, meint er – und ergänzt:

„Beispielsweise sind es nicht selten wiederkehrende Phasen von Krankheit, die eine feste Anstellung verhindern und zu häufig wechselnden Arbeitsplätzen führen. Die daraus entstehenden Lücken im Lebenslauf wurden den Klienten bislang sehr nachteilig ausgelegt. Die Bereitschaft zu einem Neuanfang blieb für den Arbeitslosen deshalb oftmals verwehrt, weil es an Flexibilität bei den Ämtern fehlte und die ‚Jobcenter‘ unter Druck gestanden haben, um jeden Preis zu vermitteln und zu qualifizieren, unabhängig davon, wie unsinnig die Maßnahme für den Einzelnen war.

Fortan sollten gerade kranke und behinderte Arbeitslose vor allem unter Einbeziehung der Reha-Beratungen bei der Arbeitsagentur, Integrationsämtern und Berufsförderungswerken befähigt und in der Persönlichkeitsentwicklung bestärkt werden, damit sie Behinderung und Beruf unter einen Hut bekommen“. 

 

Kommentare

Eine Antwort

  1. Nein also dem kann ich nicht ganz zustimmen.
    Jobcenter werden sich nicht so individuell kümmern können.

    Die grosse Masse der Bürgergeldbezieher sind nicht wirklich arbeitswillig. Möchten nur bestimmte Jobs eventuell annehmen. Ich kenne genug davon. Ständig passt der Job nicht.

    Für Kranke und behinderte Menschen gibt es die Möglichkeit der Erwerbsminderung und somit das Erwerbsminderungsgeld.

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