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CDL: Statt Abtreibungsreklame brauchen wir mehr Werbung f ü r das Leben!

Von Mechthild Löhr (CDL)

Abtreibung hat für jede Frau eine ultimative Bedeutung. Denn sie „befreit“ sich nicht von „Schwangerschaftsgewebe“ oder einer „befruchteten Eizelle“, wie es meist unsachgemäß und wenig „aufklärend“ von Abtreibungsbefürwortern heißt, sondern sie beendet das Leben eines Kindes, häufig in der 8 bis 12 Schwangerschaftswoche.
Die Betroffene geht außerdem persönliche gesundheitliche Risiken ein, die sich direkt danach oder später als erheblich und belastend für sie erweisen können.

Artikel 1 und 2 des Grundgesetzes verpflichten den Staat, Würde, Leben und Unversehrtheit jedes Menschen in jeder Lebensphase zu stützen.
Aus diesen wichtigen Gründen ist ein fundiertes Beratungs- und Hilfsangebot an Schwangere eine dringend gebotene staatliche Aufgabe. Über 94% aller Abtreibungen werden leider aus sozialen und 4% aus medizinischen oder kriminologischen Motiven begründet.
Auch dies belegt, wie nötig es ist, Frauen in einer solch schwierigen Lebens- und Ausnahmesituation nicht allein zu lassen, sondern flächendeckend kompetente Beratung anzubieten, die Unterstützungsangebote machen können, die die Frau und das Lebensrecht des Kindes schützen helfen.

Warum sich angesichts hoher und wieder steigender Abtreibungszahlen gerade in diesen Wochen Parlamentarier der Linken, SPD, Grünen und FDP in einer neuen und ideologisch motivierten „Spontan-Koalition“ im Bundestag für eine parteiübergreifende Initiative einsetzen, um die Zulassung der öffentlichen Werbung für Abtreibungen zu fordern, ist angesichts der akuten Probleme junger Frauen und Familie völlig unverständlich.
Wer trotz der Tatsache, dass bereits seit etlichen Jahren bundesweit mindestens jede 6. bis 7. Schwangerschaft mit einer Abtreibung beendet wird, fordert, dass mehr und noch offener dafür geworben werden sollte, geht an der Wirklichkeit ideologisch blind vorbei.
Neben Abgeordneten der Linkspartei hat sich auch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) dafür ausgesprochen, das gesetzliche Verbot der Werbung für Abtreibung abzuschaffen, weil es angeblich der § 219a StGB, so die „Pseudo-Sorge“ des Justizministers, sei, der „Frauen in extremen Notlagen den Zugang zu Informationen“ erschwert. 

Er unterstütze deshalb eine entsprechende Initiative und vermutlich wohl auch eine Bundesratsinitiative der Grünen im Januar 2018. „Der Paragraf erschwert Frauen den Zugang zu Informationen und kriminalisiert die Ärzteschaft“, verstärkt Herr Behrendt.
Diese Behauptung ist geradezu absurd, weil es nicht nur im Internet zig-tausende Infos und Links gibt, die Abtreibung als alltäglich darstellen. Zudem existiert ein weltweit einzigartiges Netz von über zweitausend staatlichen und privaten Beratungsstellen, die mehr oder weniger rund um die Uhr heute wohnortnah und flächendeckend persönlich und online erreichbar sind und Informationen zur Abtreibung für die Frauen bereit halten.
Diese gezielt aufgebaute und inszenierte linke „Anti-Weihnachtskampagne“ belegt, daß es diesen Verantwortlichen weder um das Wohl der betroffenen Frauen noch um den Schutz der Kinder geht.
Viele Studien belegen und die Erfahrung aller Beteiligten zeigen eindrucksvoll, dass die gesundheitlichen Risiken einer Abtreibung für die Frau physisch und psychisch bedenklich sind.
Es geht bei einer Abtreibung eben nicht um einen Zahnarztbesuch, sondern um eine nicht revidierbare Lebensentscheidung über das eigene Leben der Mutter, ihre soziale Lage und über die Zukunft eines ungeborenen Kindes. Sie verlangen schon aus diesen Gründen dringend eine umfassende Beratung der Frau durch spezialisierte Fachkräfte und zudem einen informierten Entscheidungsprozess, wie es bei jeder einfachen OP mit Narkose ausdrücklich vorab zu Recht üblicher Standard ist.
In den langjährigen, intensiven Parlamentsdebatten um den § 218 und 219 StGB haben bisher das Wohl der Frau u n d des Kindes im Mittelpunkt gestanden. Leider ist der Schutz des Kindes seither immer weiter missachtet und staatlicherseits in der Informationsarbeit häufig ausgeblendet worden.

Dennoch  –  und dies ist sicher vielen Kritikern ein besonderer Dorn im Auge  – hält der § 219a StGB wörtlich fest, dass das ungeborene Kind auch seiner Mutter gegenüber ein eigenes Recht auf Leben hat. Daher bietet der Staat folgerichtig und aktiv umfassende Beratung an, wenn die Mutter, meist im 2. und 3. Monat der Schwangerschaft, persönlich oder aufgrund der Partnerschaft keine oder wenig Perspektive für ein Leben mit ihrem Kind sieht.
Die weiterhin hohen Abtreibungszahlen sind leider ein überdeutlicher Indikator, dass die Hilfsangebote und die Kinderfreundlichkeit in unserem Lande deutlich zu gering sind und entschieden mehr politische Initiativen, Werbung und Einsatz das wichtigste politische Gebot der Stunde sind, nicht aber die Reklame für Abtreibung!
Wenn ausgerechnet Minister Maas, der ansonsten mit Überzeugung ein staatliches Kontrollgesetz nach dem anderen formuliert, nun im Gegenteil dazu zum § 219a StGB äußert: „Die Zeiten, in denen der Staat das Kontrollrecht über die Körper seiner Bürger beansprucht, gehören zum Glück der Vergangenheit an“, wird überdeutlich, wie hier mit völlig verschobenen Maßstäben argumentiert wird.

In der Logik dieser Argumentation müsste sofort jede öffentliche Werbung für Suchtprävention, jedes Verbot der Tabakwerbung oder Werbung für Suizidprävention oder andere staatlichen Kontrollen und Interventionen wie z.B. Pflichtimpfungen zukünftig unterlassen werden.
BILD: Robben-Aufkleber gegen Abtreibung (seit Jahrzehnten ein „Renner“ unseres Christoferuswerks)
Dagegen gilt aber in allen Lebensbereichen: Der Staat hat die Pflicht, die Gesundheit und das Recht auf Leben jederzeit nach Möglichkeit zu schützen und nicht jetzt für dessen „private“ ärztliche Beendigung auch noch Werbung zuzulassen!
Erst im Jahre 1995 hat das Parlament den § 219 nochmals behandelt und so erneut beschlossen.
Seither zeigen die über 2,2 Millionen gemeldeten Abtreibungen, dass es offensichtlich erschreckend leicht und unkompliziert ist, in Deutschland bis zum Ende des 9. Schwangerschaftsmonats Kinder abzutreiben. Und dies auch noch als steuerfinanzierte „medizinische“ Dienstleistung weitestgehend staatsfinanziert, also „kostenlos“, was leider auch in verdeckter Weise werbend wirkt.
Unsere Gast-Autorin Mechthild Löhr ist Bundesvorsitzende der CDL (Christdemokraten für das Leben): www.cdl-online.de

Kommentare

8 Antworten

  1. Hallo ihr Foristen,
    bin gerade auf diesen Artikel und die Beiträge gestoßen – und bin schon sehr erstaunt!
    Ich kann die Hinweise auf das Kirchenrecht in der Frage der Abtreibung nicht verstehen.
    „Seit dem 12. Jh heißt es im Kirchenrecht, „Der ist KEIN Mörder, der eine Abtreibung vornimmt, bevor die Seele dem Körper eingegossen ist“. Und wie wurde dies vor dem 12. Jahrhundert beurteilt?
    Wer will denn wissen, ab wann das Kind eine Seele hat? Hat dies irgendjemand beweisbar festgestellt?
    Wenn ich in die Heilige Schrift hineinschaue dann stelle ich folgendes fest:
    * Psalm 139, 13 Denn du (GOTT) hast meine Nieren gebildet; du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
    14 Ich danke dir dafür, daß ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl!
    15 Mein Gebein war nicht verhüllt vor dir, als ich im Verborgenen gemacht wurde, kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden.
    16 Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war.
    Ein Mensch ist vor GOTT etwas kostbares – und Leibesfrucht ist eine Gabe Gottes!
    * Psalm 127,3 Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn, die Leibesfrucht ist eine Belohnung.
    Dies zählt für mich mehr als die Feststellung irgendeines Kirchvaters!
    Leider machen es heute ebenfalls viele Leute so – das was ihnen in Gottes Wort nicht gefällt wird ausgeblendet und gestrichen! Ob dies nun die Abtreibung, die Homosexualität oder sonst etwas ist.
    Schon die Schlange sagte zu Eva, „Sollte GOTT wirklich gesagt haben“ …? So ist es bis heute!
    * Johannes 12,48 Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.

  2. Solange Familie so wenig zählt in diesem Staat, ist Abtreibung eine Alternative, eine traurige, empörende Alternative. Aber halt eine Alternative!
    Denn man darf die andere Seite der Medaille nicht vergessen. Eine Kindheit geprägt von Hartz4, Eltern, die beide neben Familie arbeiten gehen müssen, um Miete und Lebensunterhalt decken zu können. Und etliche Probleme mehr. Es nützt nichts, sich über einen Punkt aufzuregen und andere aussen vor zu lassen.

  3. 2,2 millionenfacher Mord am ungeborenen Leben. Und das seid gerade mal 22 Jahren. Ich frage mich, ob diese Anzahl an Morden auch nur annähernd an die Zahl heranreicht, die bei Ketzer- und Hexenverbrenngen und sonstigen Fehlleistungen kirchlichen Bodenpersonals in der Vergangenheit begangen wurden einschließlich aller Angriffskriege der Menschheit. Ob es je ein Diktator auf diesem Planeten fertig gebracht hat, in einem Jahr über 50 Millionen Menschen auf brutalste Weise umzubringen? So groß ist die Masse der getöteten Kinder weltweit und das ist – eklig genug – nur die positive Schätzung
    Ich weiß, ich weiß: solche Vergleiche darf man nicht bringen. Sie polarisieren und sind weit hergeholt. Sie helfen nicht den ungeborenen Kindern und nicht den Rechten der Frauen. Aber ich halte mich gerne an den evangelischen Theologe Bonhoefer, der im Angesicht der Nazigräuel verzweifelt fest stellte: „Wir hätten schreien müssen!“
    Nun denn, schreien wir oder diskutieren wir, was irgendwelche Altvorderen verbrochen haben?
    Das einzige, was uns noch aufrecht hält, ist das Schweigen Gottes.
    Ein Hinweis noch: im realen Leben heiße ich Gerd. Als Fake kommt man nicht durchs Leben.

    1. Sie nehmen unausgesprochen Bezug auf mich, daher antworte ich Ihnen:
      Erstens sagen Sie selbst, dass man Tötungen und Morde nicht gegeneinander aufrechnen kann. Also halten Sie sich bitte dran – Mord und Totschlag sind Mord und Totschlag – immer. Und dass der Zweck auch dieses Mittel heiligt, kennt die Kirche genauso wie die Welt.
      Zweitens ist es ein himmelschreiender Unterschied, ob die Kirche in diesem Sinne das Morden verzweckt und zugleich behauptet, sie tue das ja nur für den rechten Glauben, oder ob die Welt das tut, weil sie nicht glaubt und verloren ist in ihren Sünden.
      Was wollen Sie von den Menschen erwarten, die nicht glauben? Anstatt sich hier aufzuregen, wäre es redlicher, sich über die Kirche aufzuregen!
      Drittens hat auch die Kirche erst vor ca. 150 Jahren angefangen, zu erfassen, dass Abtreibungen schwere Tötungsdelikte sind. Das galt zwar als Sünde, aber nicht als Todsünde, weil es sich um keinen Menschen handle am Anfang – das stand bis weit im 19. Jh so im Kirchenrecht. Und in der Moraltheologie wurden in der Kasuistik Abtreibungen sogar gerechtfertigt.
      Es wird fälschlich immer behauptet, die Kirche habe das zurückgenommen mit dem Dogma von der Immaculata. Das stimmt aber nicht – der Zusammenhang ist vielmehr der, dass die weltliche Wissenschaft entdeckte, dass die Frau sehr wohl einen Samen hat und Erbgut mindestens im gleichen Anteil wie der Mann weitergibt – das leugnete die Kirche zuvor dreist. Nur der Mann zeuge angeblich und die Frau bleibe dabei ganz passiv. Bis heute hängen tradis dieser Irrlehre mehr oder weniger offen an, auch wenn sie zugleich nicht wagen, die definitiven Erkenntnisse der Biologie zu leugnen. Ihre Geschlechterideologie geben sie trotzem nicht auf. Die Frau galt nur als ungeordnete Materie, die durch irgendeinen Zauberwink im männlichen Samen hin, der sie „begattete“, dann ein geordnetes Wesen in sich wachsen lasse. Da man der Frau ja nur Unordnung unterstellte und bloßes „Materialsein“ galt auch eine Leibesfrucht zunächst nicht als Mensch. Es muss einen aufrechten Katholiken sehr wohl interessieren, welchen Bockmist die Kirche Jahrhunderte lang lehrte, wenn er sich jetzt echauffiert und mit wehenden Fahnen Abtreibungsgegner sein will – ohne Ehrlichkeit geht hier nämlich gar nichts!
      1827 entdeckte Karl Ernst von Baer (übrigens ein sehr interessanter Forscher auch gegen jeden, auch jeden frommen, ideologischen Strich) den weiblichen Samen (Eizelle). 1838/39 entdeckten dann weitere Forscher die Eizelle im Ganzen, und 1875 konnte man die Verschmelzung beider Samenzellen beobachten. Man erkannte, dass eben nicht der männliche, sondern der weibliche Samen die gesamte aufbauende Matrix enthält und der Aufbau des neuen Wesens ja ohnehin in der Frau geschieht und eben nicht im Mann.
      Die Kirche war ab da gezwungen, um sich nicht lächerlich zu machen, umzudenken und ihre Geschlechter-Ideologie zu ändern. Das Immaculatadogma schien dadurch Aufwind zu bekommen, denn der hl. Thomas hatte (neben allen bekannten Kirchenlehrern!) diese der alten Kirche völlig unbekannte mariologische Lehre abgelehnt (außer Duns Scotus, der sie befürwortete), mit der Begründung, dass der gezeugte Embryo ja noch monatelang gar kein Mensch sei. Allerdings lehnten die meisten Kirchenlehrer die Immaculatalehre nicht aus demselben Grund wie Thomas ab, sondern aus biblischen und traditionsorientierten Gründen, was ein erheblicher Unterschied ist.
      Was die meisten Katholiken verdrängen, ist die für die Kirche unrühmliche Tatsache, dass die gesetzliche Dreimonatsfrist heute im Strafrecht direkt aus dem alten Kirchenrecht kommt. Seit dem 12. Jh heißt es im Kirchenrecht „Der ist kein Mörder, der eine Abtreibung vornimmt, bevor die Seele dem Körper eingegossen ist“. Daher fand sich auch in der Consitutio Criminalis Carolina von 1532 nur ein Tadel für eine Abtreibung vor dem Verstreichen der ersten 40/90 Tage Schwangerschaft, danach aber die Todesstrafe, weil ab da der Embryo beseelt sei (Art. 133). Man nahm an, dass ein männlicher Embry nach 40, ein weiblicher erst nach 90 Tagen ein Mensch werde, weil die Frau ja als Mensch nicht ebenbürtig sei. Das Decretum Gratiani behauptete sogar, sie sei gar kein Mensch (iS des Ebenbildes Gottes), zitiert dabei die Genesis und lässt den Passus über das weibliche Ebenbild weg, was eigentlich ein Sakrileg war!).
      In einem Artikel im Ärzteblatt lesen wir folgendes über unsere ach so frommen Altvorderen:
      „Als Papst Sixtus V. 1588 diese Unterscheidung von unbeseeltem und beseeltem Status eines Embryos abschaffen wollte, gab es einen solchen Sturm der Entrüstung im Kirchenvolk, dass diese Fristenlösung nur drei Jahre später von seinem Nachfolger wieder eingeführt wurde und bis 1869 (Papst Pius IX.) Bestand hatte.“ https://www.aerzteblatt.de/archiv/59365/Stammzellforschung-Ethische-Verwirrung
      Offenbar setzte auch erst der CIC 1917 willkürlich als „Moment“ der Beseelung die Zeugung fest.
      Im Ergebnis will das alles sagen: Katholiken trieben bis 1869 ohne große Folgen ab, und jedes Dorf kannte seine „Engelmacherinnen“. Und in anderen Kulturen sah es keineswegs besser aus! Dort tötete man auch geborene Kinder. Das war zwar auch im Abendland nicht gern gesehen, das Abtreiben, aber kein solches Drama, wie es heutige katholische Lebensrechtler glauben machen.
      @ Gerd, wenn wir also rechnen wollen, will ich nicht wissen, wie viele durch Abtreibung ermordete Kinder schon viele Jahrhunderte vorher zu verzeichnen wären. Wenige sind es gewiss nicht bei der Sachlage! Sie übersehen, dass wir erst seit der genaueren gesetzlichen Zählung und der Bürokratisierung der Sache Zahlen darüber haben. Das sagt uns weder etwas über die Dunkelziffer heute noch über die Jahrhunderte davor.
      Damit mir nicht jemand böse Absichten unterstellt: ich selbst verstehe nicht, wie man ein Kind abtreiben kann und halte es für eine schwere Sünde. Vor 1869 hätte ich mich aber mit der Meinung gegen das Kirchenrecht gestellt! Alleine dieser kirchliche Wahn (und er kommt definitiv aus der Kirche!), festlegen zu wollen, ab wann ein Mensch ein Mensch ist (was sich im Immaculatadogma ja niederschlägt), ist für mich bereits ein Ausdruck der Sünde.
      Was wissen wir denn? Wissen wir das denn wirkich so sicher, dass ein Mensch erst dann ein Mensch ist, wenn er gezeugt wurde? Warum sagt dann der Psalmist, Gott habe ihn schon gekannt, BEVOR er im Mutterleib von ihm geordnet worden sei?! Und warum „wissen“ so viele Frauen, dass ihr Kind „von außen“ zu ihnen kam?
      Wenn wir nämlich radikal sein wollen, dann bitte richtig und nicht auf diese verzerrte und unredliche Weise. Und in diesem Sinne bin ich dann radikal.
      Ich bin selbst Mutter und weiß ganz genau, dass wir Kinder nicht „machen“ können. Auch nicht durch „Sex“, den die Kirche ja ebenfalls in einem mechanistischen Verständnis viele Jahrhunderte immer rigider und abstoßender kontrollieren wollte. Es bleibt im Dunkeln, woher die Kinder kommen, warum sie gerade jetzt und nicht vorher oder nachher in meinen Leib fanden, wo ich mechanisch gesehen, doch genauso disponiert gewesen wäre. Wenn Gott meine Kinder schon kannte, bevor sie sich in mir einfanden:Was heißt das für eine Frau?
      Und hat man es der Frau je gesagt und zugestanden?
      Sagen wir es ihr hier und heute?
      Oder „helfen“ wir nur einem „Prinzip“?
      Ist nicht unsere gesamte mechanistische Denke völlig daneben?

      1. „Seit dem 12. Jh heißt es im Kirchenrecht, „Der ist kein Mörder, der eine Abtreibung vornimmt, bevor die Seele dem Körper eingegossen ist“.
        Oh Gott. 12. Jahrhundert. Sie können wohl nicht anders. Ich lese den Rest dann wirklich nicht mehr, und nenne das mittlerweile den Zeitschnur-Reflex, der dann automatisch bei mir eingreift. Sie haben ihre Sicht (ausschließlich) auf die Vergangenheit und ich bewege mich lieber, mit realem Namen versteht sich, in der Gegenwart. Belassen wir es dabei.

      2. Nein – ich habe nicht meine Sicht „ausschließlich auf die Vergangenheit“, sondern ich weiß auch als Historikerin, dass man die Gegenwart grundsätzlich falsch beurteilt, wenn man ihre Vergangenheit nicht kennt!

        1. Wichtig ist die Beurteilung der Vergangenheit, das erste Problem ist aber, egal welches Thema, das das Vergangene so gefärbt wird wie es dem jennigen in der Gegenwart grade ins eigene Programm passt.
          Unsere heutige RK Kirche will als Saubermann da stehen, und durch aktives leugnen der eigenen Vergangenheit Fehler als nicht dagewesen darstellen.

      3. @ truckeropa66
        „Wer die Macht hat, schreibt die Geschichte“, sagt man zu Recht. Dennoch lässt sich vieles gerade deswegen nicht wirklich vertuschen, eben weil man noch vorgestern aus Machtgründen vielleicht mit der einen oder anderen sache dermaßen „angab“, dass sie schwerlich zu leugnen ist.
        In der Kirche ist aber die Geschichtsklitterung aus apologetischen Gründen ein schwerwiegendes Problem. Die Kirche ist alleine deswegen unglaubwürdig. Wenn man etwa nach einer Dogmatisierung alle Quellen tabuisiert oder verschwinden lässt, die zeigen, dass das Dogmatisierte eben gerade nicht „immer und überall von allen geglaubt wurde“ (besonders krass beim Immaculata-Dogma, das bis weit ins erste kirchliche Jahrtausend nicht nur unbekannt, sondern auch, als es dann auftauchte, als „opinio nova“ angesehen wurde, dann mit Gewalt eingeführt wurde (Man verweigerte Absolventen der Sorbonne und anderer Universitäten die Magister- und Doktortitel, wenn sie nicht unterschrieben, sie würden mit ihrem Blut für diese Lehre einstehen, obwohl sie damals noch opinio nova war und nicht geglaubt werden musste!), obwohl alle älteren und namhaften Kirchenlehrer diese Lehre aus verschiedenen Gründen ausdrücklich ablehnten – das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es gehört schon eine Schizophrenie dazu, dann im 19. Jh zu behauipten, das habe die Kirche „immer geglaubt“, bei dieser historischen Bilanz! Aber man unterdrückte bei den Gläubigen die Kenntnis dieser historischen Fakten und lehrte bewusst eine Geschichtslüge.
        Wenn also heutige Theologen wie Hans Küng mit solchen angeblichen Lehren, die angeblich immer geglaubt worden seien, obwohl nur wenig Historikerhandwerkszeug sofort zeigt, dass das nicht wahr ist, offene Schwierigkeiten äußern, werden sie eiskalt einfach suspendiert – ohne Begründung natürlich. Dass Küng dann anderweitig in Extrem fiel, hat damit analytisch erst mal nichts zu tun.
        Ich könnte mir die Haare raufen angesichts dieser Verwirrung, und ich gebe zu, dass ich keine Hoffnung habe, dass sich dieses theologische Chaos, das nicht Freimaurer, sondern die Hierarchie selbst produziert hat, noch einmal lichten lässt.
        Bei Menschen zumindest ist es unmöglich.
        Bei Gott sind alle Dinge möglich.
        Die Frage aber ist hier, ob uns eine echte Erneuerung verheißen ist.
        Ich verstehe das NT so, dass diese Entwicklung so kommen musste und durch die Wiederkunft Jesu Christi dann beendet wird, der all diese Lügen auslöschen wird mit dem Hauch seines Mundes. man wird IHN sehen und ohne Kommentare aus Rom sofort erkennen, DASS ER es diesmal wirklich ist.

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