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China: Hinrichtungen von tausenden Lagerhäftlingen für den Organhandel?

IGFM liefert Fakten zum 7. Juni, dem „Tag der Organspende“

An jedem ersten Samstag im Juni wird seit 1982 der bundesweite „Tag der Organspende“ begangen.

Zu diesem Anlass weist die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) darauf hin, dass von verschiedenen Seiten schwerste Vorwürfe gegen chinesische Transplantationszentren erhoben werden.

In der kommunistischen Diktatur ist die Herkunft von zehntausenden „Spender“-Organen völlig unklar. Wahrscheinlich sind tausende Menschen „auf Bestellung“ getötet worden.  IGFM_Logo_blau_R32 G90 B165

Die IGFM kritisiert, dass die von der chinesischen Regierung angekündigten und international als „Durchbruch“ gefeierten Reformpläne bisher nicht umgesetzt sind.

Außer in den USA werden in keinem anderen Land der Erde so viele Transplantationen vorgenommen wie in China. Im Vergleich zu Deutschland oder anderen westlichen Staaten seien die Wartezeiten auf Spenderorgane aber „unbegreiflich“ kurz, während gleichzeitig die Herkunft tausender Organe völlig intransparent ist, so die IGFM.

Eine große Zahl von Indizien lässt befürchten, dass in Rot-China politische Gefangene möglicherweise nur hingerichtet werden, um ihre Organe verkaufen zu können. Chinesische Behörden haben zugegeben, die Organe von Lagerhäftlingen zu verwenden.

Alle Informationen zu den Hinrichtungen sind aber Staatsgeheimnisse. Nach Einschätzung der IGFM nährt gerade die vehemente Verweigerung jeglicher Transparenz die Befürchtung, dass die Anschuldigungen wahr sind.

Scharfe Kritik durchs Europaparlament

Das Europäische Parlament hat in einer Entschließung vom 12. Dezember 2013 die Praxis der Organentnahme in China scharf kritisiert und die EU und ihre Mitgliedstaaten aufgefordert, „den Missbrauch bei Organtransplantationen in China öffentlich zu verurteilen und ihre Bürger, die nach China reisen, für dieses Thema zu sensibilisieren“.40323-90x80

Außerdem forderten die Parlamentarier „die strafrechtliche Verfolgung derjenigen, denen eine Beteiligung an solchen ethisch nicht vertretbaren Praktiken zur Last gelegt wird“.

Die IGFM fordert zudem die Einsetzung einer internationalen Untersuchungsmission in China, um die Herkunft mehrerer zehntausend Spenderorgane und die mutmaßliche Ermordung tausender politischer Gefangener zu klären. Außerdem sei eine gesetzliche Regelung notwendig, die verhindert, dass deutsche und europäische Patienten am Transplantationstourismus in China teilnehmen.

Chinesische Behördenvertreter speisen internationale Institutionen, Journalisten und Menschenrechtsorganisationen seit Jahren mit dünnen Statements ab.

Änderungen in der Rechtslage seien nach Aussage der IGFM aber in keiner Weise eine Garantie dafür, dass sich die Situation bessere.

Versprechungen und selbst Gesetze waren bisher oft das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurden, so die IGFM: „Zum Beispiel verbietet die chinesische Verfassung Folter. Doch nicht nur unter Mao, sondern auch heute wird Folter systematisch und flächendeckend eingesetzt“, prangert IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin das Fehlen jeder Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit an.

Weitere Infos hierzu: www.igfm.de/organraub

Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
Borsigallee 9 in 60388 Frankfurt a. Main
Tel.: 069-420108-11, Fax: 069-420108-33,
info@igfm.de, www.menschenrechte.de

Kommentare

2 Antworten

  1. Dieses Gerücht wurde zuerst von Falun Gong in die Welt gesetzt, und zwei kanadische Herren (sie nennen sich „Menschenrechtsanwälte“) namens David Kilgour und David Matas wollen das an Hand von Indizien nachgewiesen haben. Ich habe deren Bericht zwar nicht gelesen, bezweifle aber, dass die Indizien so sind, dass sie zwangsläufig nur diesen einen Schluss zulassen. Sonst wären unsere Qualitätsmedien schon längst auf diesen Zug aufgesprungen.
    Und Falun Gong ist meines Erachtens sowieso nicht zu trauen. Wer sich etwas näher mit dieser „Meditationsbewegung“ auseinander gesetzt hat, merkt schnell, dass dort nicht alles so ist, wie es scheint.

    Dass Hingerichteten in China die Organe entnommen wurden, ist hinlänglich bekannt (heutzutage vielleicht nicht mehr, weil heutzutage durch Giftspritze und nicht mehr durch Genickschuss hingerichtet wird). Dass es bei der Vergabe von Spenderorganen nicht transparent zugeht und zu Unregelmäßigkeiten kommt, ist in einem Land wie China auch nicht weiter verwunderlich.
    Nur auf Grund der „Erkenntnisse“ von Kilgour und Matas (ich wüsste nicht, dass andere vorlägen) davon auszugehen, dass Gefangene einzig zum Zweck der Organentnahme „gehalten“ werden, halte ich jedoch für gewagt.

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