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Das Muttersein – die spannendeste und verantwortlichste Aufgabe der Welt – wird entwertet

Von Almut Rosebrock

Die Hatz um Erfüllung des Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab einem Jahr ist in vollem Gange.

Zur Erinnerung: Einjährige Kinder essen gerade anfänglich mit dem Löffel, beginnen langsam die ersten Schritte (mit ständigem „Training“, Fallen und Wiederaufstehen), machen noch bis 2,5 oder 3 Jahre in die Windel  –  und das „Sprechen“ beginnt mit ca. 2 Jahren mit ersten Worten, bei dem einen Kind früher, beim anderen später.  

Almut Rosebrock
Almut Rosebrock

Gerade ist eine Studie herausgekommen, dass gestillte Kinder bessere Aussichten für die Zukunft hätten (die Fragestellung der Studie ist auch zu hinterfragen). Stillen kann nur die Mutter des jeweiligen Kindes, die es 9 Monate in ihrem Leib getragen und es als Frucht (und Krönung?) der Liebe zu einem Mann unter Schmerzen geboren hat. Sie ist von der Natur mit allem ausgerüstet, um für ein unbeschadetes Großwerden ihres Nachwuchses zu sorgen  –  es hat zehntausende von Jahren funktioniert.

Wirtschaft und Politik brauchen Geld  –  und Geld entsteht durch Produktion. Kinder sind zunächst eine riesige Investition in die Zukunft  –  und sie sind die Zukunft.

Kinder sollen rationell „verwahrt“ und „gebildet“ werden, während die Mütter „wichtigere Dinge“ tun  –  Erwerbsarbeit! (Wenn es denn Arbeitsplätze gäbe.) Dafür redet man ihnen ein, sie seien nicht (mehr) gut genug, ihre Kleinstkinder selbst zu betreuen, zu erziehen und zu „bilden“. Dafür brauche es Professionelle – die Mutter sei entbehrlich.

Ein Kind ist ein komplexes Wesen

Dass ein Kind in seinen Entwicklungsgängen ein äußerst komplexes Wesen ist, das sich sehr stark am (liebevollen) Gegenüber spiegelt, Nähe braucht, Liebe, Ermutigung, Trost, Geborgenheit, Einzigartigkeit im Sein auf dieser Erde, Spaß am Miteinander und Aufeinander-Eingehen erfahren darf  –  und das in einem sehr überschaubaren persönlichen Rahmen  –  wird in dieser „modernen Zeit“, die „perfektionieren“ will und andere Ziele hat, zurückgedrängt.

Die spannendste und verantwortlichste Aufgabe der Welt, nämlich eigenverantwortlich und aufmerksam für seine Kinder da zu sein, wird von den „Emanzipatoren“ permanent entwertet. Abtreibung ist das „Gebot der Stunde“, Kinder nur „nach Plan“ – und natürlich locker neben der „Karriere“.

Nur: Der Mensch nach „Wirtschaftsplan“ verliert seine Menschlichkeit! Er/sie muss seine Seele „abgeben“, um zu funktionieren. Geld regiert die Welt  –  und das Handeln der Menschen.

Man könnte auch Mütter (aus)bilden zum verantwortlichen Miteinander mit den Kleinsten der Gesellschaft. Aktuell redet man ihnen ihren Schutzinstinkt für die Kleinen aus  –  und lässt sie ohne Geld und Anerkennung stehen.

Nestwärme ist unverzichtbar!

Was braucht der Mensch, um dauerhaft gesund, kreativ, leistungsfähig, motiviert und stressresistent zu sein bzw. zu werden?  – Um die Tiefschläge und Probleme, die das Leben garantiert in Massen bringen wird, verarbeiten und letztlich in etwas Positives umwandeln zu können (hoffentlich)? –  Wie bekommt ein Mensch Wurzeln  –  und Persönlichkeit?

Mutterliebe und Nestwärme sind unverzichtbar! Die Hetze der heutigen Zeit ist nicht gut für das Leben – auch nicht für das der Frauen.

Mütter, Eltern, habt Mut zur Lücke, wenn das Herz es Euch sagt! –  Lasst Euch nicht drängen  –  das Leben ist noch so lang.

Aktuell kämpfen Eltern, anstatt sich an ihren Kindern zu freuen, darum, einen Betreuungsplatz zu ergattern. Die Wirtschaft wird immer weniger eine „Kinderpause“ akzeptieren, da es so am „bequemsten“ ist. Früher waren die 3 Jahre Elternzeit ein guter Berufseinstieg für Neuanfänger. Jetzt zählt die „durchgängige Erwerbskarriere“, bis die Firma zusammenbricht  –  oder die Gesundheit. Dann ist ein Mitarbeiter schnell ersetzt.

Kinder brauchen die Solidarität der Eltern

Was ist wirklich wichtig im Leben?  – Es ist mit Geld nicht zu bezahlen. Immer das neueste Handy und modernstes Spielzeug machen Kinder nicht glücklich, wenn die Eltern fehlen. Wenn das Miteinander sich auf das Nötigste beschränkt.

Zu schnell zerbricht es darüber auch  –  und damit die Solidarität von Mutter und Vater. Gesetzlich gefördert, muss das nun allein erziehende Elternteil ganz schnell alleine klarkommen. (Die Angst vor dieser Eventualität treibt die heutigen Mütter früh in den Beruf zurück.) Für das Wahrnehmen und Stillen der tiefen menschlichen Wunden ist keine Zeit und Kraft  –  alles muss ja weitergehen.

Die Sehnsucht bleibt

Sehnsuchtstiller: Schnelle „Liebe“, auch ohne Verbindlichkeit (die ja nicht gelernt und vorgelebt wurde), Konsum („Kaufrausch“ – Folge Verschuldung), Alkohol, Drogen, um die Gefühle der Haltlosigkeit aushalten bzw. unterdrücken zu können, Gewalthandeln („Macht“).

Ein haltloses und liebloses Aufwachsen bleibt nicht ohne Folgen – die das ganze Leben lang anhalten!

Bindungsfähigkeit ist nicht einfach „erlernbar“, sie beruht auf ganz früher Prägung. Erfahrung der Verlässlichkeit, der Liebe, des Angenommenseins, der freien Entfaltung und des selbstbestimmten Hineintastens in diese Welt.

Bindungsstörungen werden in die Gesellschaft getragen  – u.a. durch ständig zerbrechende und wechselnde (unreife) „Beziehungen“, sexuelle „Experimente“ (ggf. mit gesundheitlichen Folgen!), schwer zu bewältigende Aggressivität, übermäßiges „Machtstreben“, Suchtverhalten.  –   Die Gesellschaft muss wiederum für die Folgen aufkommen!

Jahr für Jahr werden mehr Kinder aus den Familien genommen und in Heimen oder Pflegefamilien (kostspielig) versorgt. Warum schaffen es Eltern nicht (mehr), selbst für ihre Kinder da zu sein?

Sind die „Werte“ dieser Gesellschaft richtig und „zukunftstragend“? Jeder und Jede ist verantwortlich, selbst zu denken – und auch zu hinterfragen  –  und   s e i n  Leben zu gestalten!

Almut Rosebrock, Apothekerin und Mutter,
Aktionsbündnis „Gerne leben mit Kindern“, www.glmk.de

Kommentare

Eine Antwort

  1. Ich habe in meinem Zweitstudium/Pädagogik gelernt, dass Kleinkinder, die weitgehend ohne
    mütterliche Betreuung z.B. in Heimen aufwachsen, seelische Schäden bekommen, und er-
    innere mich an den Begriff „Hospitalismus“. Sind wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht mehr wahr, wenn sie an aktuelle Interessenlagen anstoßen?

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