Der große Geschichtenerzähler der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur, Otfried Preußler, ist tot. Er verstarb am 18. Februar in Prien am Chiemsee. Am 20. Oktober 2013 hätte er seinen 90. Geburtstag begangen.
Otfried Preußler, Jahrgang 1923, stammte aus Reichenberg in Böhmen. Nach Krieg und Gefangenschaft kam er nach Oberbayern, wo er bis 1970 Volksschullehrer war. Danach widmete er sich ausschließlich seiner literarischen Arbeit.
Zu Preußlers umfassendem Werk gehören die Kinderbuch-Klassiker „Der kleine Wassermann“ (1956), „Die kleine Hexe“ (1957), „Der Räuber Hotzenplotz“ (1962), „Das kleine Gespenst“ (1966) ebenso wie der 1971 erschienene Roman „Krabat“, für den er den Deutschen sowie den Europäischen Jugendbuchpreis erhielt.
Seine Kinder- und Jugendbücher erreichten bisher weltweit eine Gesamtauflage von 50 Millionen Exemplaren und liegen über 300 Übersetzungen in mehr als 50 Sprachen vor. Seine Bühnenstücke zählen zu den meistgespielten Werken des zeitgenössischen Kindertheaters.
Für sein Gesamtwerk wurde der Autor mit vielen Auszeichnungen geehrt, darunter dem Eichendorff-Literaturpreis, der Ernennung zum Titular-Professor, der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse sowie dem Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst.
Seit vielen Jahren lebte der Jugendschriftsteller zurückgezogen am Chiemsee. Bis zuletzt hatte er große Freude an der Arbeit mit Texten, wie seine letzte Veröffentlichung „Der kleine Wassermann – Sommerfest im Mühlenweiher“ (Februar 2013) zeigt.
Quelle (Text/Foto): Thienemann-Verlag