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Familienfreundlichkeit Fehlanzeige – SPD will Ehegattensplitting abschaffen

In Deutschland sinkt die Geburtenrate. Doch wirklich willkommen sind kinderreiche Familien hierzulande oft keineswegs.  Das ist die These eines Berichtes der Sendung „Report München“, der unlängst ausgestrahlt wurde. Für den Generalsekretär der Dt. Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, ist es höchste Zeit, daß Probleme der Familienpolitik thematisiert werden.

Die Autoren des Beitrages bringen Beispiele dafür, wie wenig familienfreundlich es in Deutschland mitunter zugeht. Sie begleiteten etwa Familie Gaßmann einen Tag lang. Diese Familie besteht aus dem Ehepaar Gaßmann und neun Kindern.

In dem Bericht heißt es, dass der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück derzeit damit Wahlkampf betreibe, das Ehegattensplitting abschaffen zu wollen. Gegenüber „Report“ habe sich Steinbrück dazu aber nicht äußern wollen. „Er und seine Partei möchten das Geld in Betreuungsplätze stecken. Doch macht das mehr Sinn?“, fragen die Autoren.

PLAKAT des KOMM-MiT-Verlags
Ecclesia-PLAKAT des KOMM-MiT-Verlags in Münster

 

Die Reporter besuchen in Bonn den Präsidenten der Dt. Gesellschaft für Demographie, Tilman Mayer. Er stellt fest, daß die Geburtenrate in Ehen wesentlich höher sei. „Ich würde der politischen Öffentlichkeit und auch der Politik raten, an einem Instrument, das sich insgesamt bewährt hat, festzuhalten, einfach weil nach aller Erfahrung auch die Planungen des Kinder-Habens damit verbunden sind.“

Für die Sontheimers würde die Abschaffung des Ehegattensplittings über 4000 Euro weniger im Jahr bedeuten. Für Frau Haug-Sontheimer hieße das, daß sie nicht zuhause bleiben könnte und das Kind in die Krippe gehen müsste.

Der Staatsrechtler Christian Seiler von der Universität Tübingen erklärt, in der Ehe würden auch Leistungen erbracht, die den Staat entlasten. Deswegen werde die Ehe im Grundgesetz geschützt. Seiler sagt: „Stellen Sie sich nur einmal vor, all die Leistungen der Betreuung von Kranken, von Alten und so weiter, die in der Ehe geleistet werden, müsste der Sozialstaat übernehmen – er wäre damit rasch überfordert.“

Hartmut Steeb, Generalsekretär der Evangelischen Allianz und selbst kinderreicher Familienvater,  stimmt der Aussage zu, daß es Großfamilien nicht leicht haben in Deutschland: „Für eine Großfamilie ist es preisgünstiger, ein Fahrzeug für eine gemeinsame Fahrt anzumieten als mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Wo Familie draufsteht, ist selten wirklich Familie drin!“ 

Das Ehegattensplitting nennt Steeb eine „sinnvolle und sachgemäße Regelung“. Nach Artikel 6 des Grundgesetzes werde nicht nur die Familie unter den Förderungs- und Schutzmantel des Staates gestellt, sondern eben auch schon die Ehe. „Dabei spielt natürlich der Grundgedanke eine große Rolle, dass die Ehe im Normalfall auch den besten Boden für eine gelingende Familie bildet, aber sie ist auch schon davor schlicht und ergreifend eine gute Schöpfungsordnung Gottes.“

Wer was wie viel zu welchem Verdienst arbeitet und wie –  das sei alleine die souveräne Entscheidung dieser Ehe überlassen. Eine Abschaffung des Ehegattensplitting bezeichnet er als „ehe- und im höchsten Grad familienfeindlich“.

Steeb erklärt: „Man muss dann schauen, dass die Ehepartner möglichst gleich viel Geld verdienen, weil unter ihnen kein Ausgleich mehr möglich ist, beziehungsweise steuerlich irrelevant, man könnte auch sagen bestraft wird.“

Vor allem würden Ehepartner benachteiligt, bei denen einer für einige Jahre für das Kind auf ein Einkommen verzichtet. „Das ist auch politisch dumm, wirtschaftlich schwach und höchst unsozial“, sagt Steeb.

Quelle: Medienmagazin PRO

Kommentare

3 Antworten

  1. Eine fatale Politik, die weitreichende gesellschaftliche Folgen haben wird. Es muss dringend davor gewarnt werden, die bereits bei der derzeitigen Regelung überlasteten Familien noch weiter in finanzielle Nöte zu zwingen. Babys und Kleinkinder in der Krippe verwahren zu lassen wird ein teueres „Vergnügen“, das sich die Gesellschaft nicht leisten sollte. Bezahlte Erzieher sollten dann auch haftbar für das Ergebnis ihrer Arbeit sein.

  2. Vor allem würden Ehepartner benachteiligt, bei denen einer für einige Jahre für das Kind auf ein Einkommen verzichtet.

    Angsichts der Hungerlohnverteidiger, prekärer Arbeitsverhältnisse (von normalen Anstellungs- und Arbeitsverträgen wagt ja noch nicht einmal mehr die FDP zu sprechen), Leiharbeit, Zeitverträgen bei denen der Arbeitnehmer nicht weiss, ob er in zwölf Monaten noch seine Kinder ernähren kann, ohne noch tiefer in die Sozialhilfeabhängigkeit zu rutschen und einem immer tiefer fallenden Lohnniveau, ist diese ganze Aufregung völlig sinnlos und überflüssig.

    Von einem einzigen Gehalt können sowieso nur noch die einkommensstärksten Angestellten, vom Hauptabteilungslseiter an aufwärts, gut verdienende Chefärzte und Freiberufler ihre ganze Familie ernähren.
    Für alle anderen gilt (Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleute, Verkäuferinnen, Bürokaufleute und was dergleichen in hoher Anzahl vertretene Beschäftigungsverhältnisse mehr sind, von Friseuren und Wachleuten erst gar nicht zu reden, oder von Putzkräften): beide müssen so viel wie möglich arbeiten, um nicht auf Sozialhilfeniveau (und das ist, vor allem wenn man Kinder hat, verdammt demütigend den ganzen Tag lang) abzusinken.
    Und wenn man es dann geschafft hat, die Kinder über die Runden zu bringen und bis 67, oder wie jetzt verlangt bis 69 geschuftet hat, dann wartet die Rente. Was wiederum bedeutet staatlich verordnete Armut, weil man sein ganzes Leben von der Hand in den Mund leben musste und nichts zur privaten Alterabsicherung tun konnte.

    Und wenn beide erwerbsttäig sein MÜSSEN, um nur halbwegs mit den Kindern über die Runden zu kommen, erübrigt sich die Hysterie zur Splittingtabelle völlig.

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