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Flächendeckende Abtreibung verlangt: DBK-Pressesprecher widerspricht ZdK-Präsidentin

Stetter-Karp betrachtet Abtreibung als „Selbstbestimmung“

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat in einem am Donnerstag veröffentlichten Artikel für die Beilage „Christ & Welt“ der Wochenzeitung „Die Zeit“ gefordert, „sicherzustellen, dass der medizinische Eingriff eines Schwangerschaftsabbruch flächenddeckend ermöglicht wird“.
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Das sei, so Stetter-Karp weiter, „derzeit nicht der Fall, weil insbesondere im ländlichen Raum – unabhängig von seiner konfessionellen Prägung – die gynäkologische Versorgung fehlt“. Und weiter: „Eine Reflexion darüber, wie das Angebot sichergestellt werden kann, steht an – was auch die Schulung von Ärzt*innen in der Ausbildung umfasst.“ 

Der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, erklärte dazu gegenüber „kath.net“:
„Die von ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp vorgetragene Position zur Notwendigkeit eines flächendeckenden Angebots von Schwangerschaftsabbrüchen widerspricht der Haltung der Deutschen Bischofskonferenz.
Statt einer flächendeckenden Möglichkeit für Abtreibungen brauchen wir ein flächendeckendes qualifiziertes Beratungsangebot für Frauen.
Die katholische Kirche hat stets darauf hingewiesen, dass sie mit dem rechtlichen und gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Schwangerschaftsabbrüche nicht konform geht: Die katholische Kirche lehnt Abtreibungen grundsätzlich ab.“


Insofern habe die Deutsche Bischofskonferenz auch die Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen (§ 219a StGB) bedauert, „der wichtiger Bestandteil des Schutzkonzepts der §§ 218 ff. StGB“ gewesen sei.
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Weiter heißt es in dem Statement des Pressesprechers:
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„Jedes Engagement ist uns wichtig, den Erhalt des Lebens zu fördern und so eine Entscheidung für das Leben zu stärken und Menschen dazu zu ermutigen. Die katholische Kirche wird sich auch weiter konkret und politisch sowohl für den Schutz des ungeborenen Lebens als auch die Sorgen und Nöte ratsuchender Frauen einsetzen.“
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Die ZdK-Präsidentin wollte die deutliche Kritik nicht auf sich sitzen lassen. In einer Pressemitteilung vom heutigen Freitag erklärte Stetter-Karp:
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Entscheide sich eine Frau nach der Beratung selbstbestimmt für einen „Abbruch der Schwangerschaft“, müsse es auch möglich sein, ihn durchführen zu lassen. So sehe es laut Stetter-Karp das Gesetz vor. Die ärztliche Versorgung in Deutschland sei in diesem Punkt nicht flächendeckend gesichert. „Alles Recht auf Selbstbestimmung hilft nichts, wenn die Hürden unüberwindlich sind.“
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Quelle: ALfA-Newsletter

Kommentare

5 Antworten

  1. WARUM SCHWEIGEN DIE BISCHÖFE zu den unsäglichen Forderungen nach Ausweitung der Abtreibungsmöglichkeiten und ärztl. Ausbildung ?
    ( abgesehen von der Erklärung des Pressesprechers der DBK ).
    Meinungen zur Vorgeschichte…

    https://www.zeit.de/2022/29/schwangerschaftsabbrueche-katholische-kirche-medizinische-versorgung aus dem Zeit – Magazin

    https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/ins-abseits-gedraengelt-art-228910
    26.5.22 Manfred Spieker

    …“Der Streit um den Beratungsschein in der Schwangerschaftskonfliktberatung und die Gründung des Vereins Donum Vitae 1999, der fortfährt, den von den Bischöfen zunächst ausgestellten und von Johannes Paul II. im Oktober 1999 verbotenen Beratungsschein auszustellen und so den Weg zu einer Abtreibung zu ebnen, machten die Umkehrung der Fronten manifest. Der Synodale Weg zementiert die Umkehrung der Fronten. Das Zentralkomitee trägt seine Reformagenda im Hinblick auf die kirchlichen Leitungsstrukturen, den priesterlichen Zölibat, die Weihe von Frauen und die Sexualmoral der Kirche mit. Die Absicht, einen Synodalrat zu errichten, sei, so die Präsidentin des Zentralkomitees Irme Stetter-Karp in einem Interview mit der Herder-Korrespondenz im Mai 2022, „extrem wichtig“, um der „Synodalität“ Dauer zu verleihen und „als Laien zusammen mit den Bischöfen die katholische Kirche in Deutschland zu verantworten“. Für die politischen Herausforderungen, die die Ampel-Regierung mit sich bringt, bleibt da nicht mehr viel Platz. Stetter-Karp gesteht selbst, dass der Katholizismus im politischen System „nicht mehr so selbstverständlich verortet ist wie vor Jahren“. Mit dem Synodalrat, einem Leitungsgremium für die deutsche Nationalkirche, wird die Einheit mit der Weltkirche gefährdet und der Konflikt mit Rom programmiert. …
    Der deutsche Katholizismus stirbt nicht, aber er ist gelähmt und an dieser Lähmung sind die deutschen Bischöfe nicht unschuldig. Sowohl bei der Beteiligung am Synodalen Weg als auch bei der Gründung des Vereins „Donum Vitae“ haben sie das Zentralkomitee gedrängt, Wege zu beschreiten, die in Sackgassen enden. Am Synodalen Weg hat sich das Zentralkomitee, so Stetter-Karp in ihrem Interview mit der „Herder-Korrespondenz“, „auf ausdrückliches Drängen der Deutschen Bischofskonferenz beteiligt“. Der Drängler war Reinhard Kardinal Marx.“

    https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/der-hohe-preis-der-verweltlichung-art-228909 25.5.22, Christoph Böhr

    “ Das Proprium von Kirche war kaum mehr vermittelbar … der Preis für diese Entscheidung – die religionssoziologischen, nicht aber theologischen Kriterien folgte –, anerkannter gesellschaftlicher Akteur zu bleiben, war hoch, sehr hoch: Denn das Ziel konnte nicht anders verfolgt werden als durch ein fortschreitendes Beschweigen des Glaubens. Das, was das Proprium von Kirche ist, nämlich das erlösungswirkende Kreuzesopfer des menschgewordenen Gottes, schien einer Mehrheit in der Gesellschaft nicht mehr vermittelbar. Also schob man diesen anrüchigen Stein des Anstoßes in den Hintergrund und verkündigte stattdessen immer häufiger Allerweltsweisheiten, die wichtigen gesellschaftlichen Erwartungen entgegenkamen, und zeigen sollten: Wir sind ganz ein Teil von euch.“

  2. https://www.die-tagespost.de/politik/stetter-karp-wirft-sich-vor-der-ampel-in-den-staub-art-230441
    „Öffentliches Ärgernis, das keinen Vergleich scheuen muss –
    Dass die oberste Repräsentantin des deutschen Laienkatholizismus ernsthaft die Sicherstellung flächendeckender Abtreibungen fordert und eine Reflexion darüber anregt, wie man Ärzten beibringen könne, ungeborene Kinder im Mutterleib zu töten, ist ein handfester Skandal.“

    Und wie sieht es dann aus mit der Gewissensfreiheit und Freiheit der Berufsausübung für Medizinstudenten/ Ärzte, wie mit katholischen Krankenhäusern, können sie zu Abtreibungen verpflichtet werden ?

    Ich wünschte, die Bischöfe würden jetzt selbst ihre Stimme erheben und klar Stellung beziehen, statt den Pressesprecher der DBK ein Statement verlesen zu lassen. Zeichen des Widerstands zu setzen wäre schon überfällig betr. der Aufnahme Abtreibung als „Menschenrecht“ in die EU Grundrechtecharta. Und es wäre dringend notwendig im Hinblick auf die weiteren Vorhaben der Ampel, die jetzt Schlag auf Schlag durchgesetzt werden und das Potential haben, die Grundfesten der Familie zu zerstören, zu destabilisieren und jede Menge Verwirrung zu stiften.

    Tichys Einblick, das Familiengericht entscheidet, wer die Eltern sind ?
    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/dann-bestimmt-der-staat-wer-die-eltern-ihres-kindes-sind/amp

  3. Wie hätte wohl Erzbischof Johannes Dyba von Fulda – seligen Angedenkens !- reagiert – auf diese „katholische“ Präsidentin Stetter-Karp des ZDK,
    die sich so kämpferisch für die flächendeckende Abtreibungsmöglichkeit stark macht ?
    Er hätte sicherlich nicht nur seinen Pressesprecher artig kommentieren lassen…

  4. Frau Stetter-Karp hat natürlich recht, dass ein Recht auf Selbstbestimmung nichts nützt, wenn die Hürden hoch sind, es wahrzunehmen. Aber sie verkennt ganz offenbar, dass das insbesondere für die noch nicht geborenen Kinder gilt, die an ihrem Selbstbestimmungsrecht schon so früh gehindert werden, dass es Frau Stetter-Karp offenbar noch nicht mal wahrnimmt. Das Recht auf Leben braucht in dem Maße einen höheren Schutz von außen, je weniger es sich aus eigenen Kräften durchsetzen kann. Also brauchen wir einen flächendeckenden Schutz für das Lebensrecht ungeborener Kinder.

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