Harsche Kritik an der Europäischen Zentralbank äußerte FDP-Finanzexperte Frank Schäffler. Mit Blick auf EZB-Chef Draghi sagte Schäffler gegenüber dem Handelsblatt-Online: Das Geld, das Athen bis zur Auszahlung der nächsten Hilfstranche in Höhe von 31 Milliarden Euro im September über Wasser halten soll, sei ein „perpetuum mobile“, mit dem man vielleicht einige Woche Zeit gewinnen könne.
„Aber die Konkursverschleppung Griechenlands zerstört das Vertrauen in den Euro“, warnte der FDP-Politiker. Eine einheitliche Geldpolitik der EZB scheine es jedoch ohnehin nicht mehr zu geben. „Jede Notenbank in der Euro-Zone macht, was sie will“, kritisierte Schäffler. „Die Zerfallserscheinungen nehmen zu.“
CDU-Haushaltsexperte Klaus-Peter Willsch hält die Rettungsstrategie für Griechenland generell für einen Irrweg. „Wenn ein Patient sehr krank ist und die Therapie partout nicht anschlägt, sollte man darüber nachdenken, entweder den Arzt oder die Behandlungsmethode zu wechseln. Ansonsten stirbt der Patient“, sagte Willsch in Handelsblatt-Online. Genau in dieser Lage sei gerade Griechenland.
„Das Land steht kurz vor dem Finanzkollaps“, unterstrich der CDU-Politiker. „Am Ende werden alle, die heute noch fanatisch und mit allerlei Getrickse den eingeschlagenen Weg fortsetzen, betroffen zu Boden schauen.“
Quelle: dts-Nachrichtenagentur