Von Felizitas Küble
Der Kirchort St. Sebastian in Münster-Amelsbüren gehört zur Großgemeinde St. Clemens in Münster-Hiltrup; er sorgt seit einigen Wochen für kontroverse Debatten unter den Gläubigen in der Gemeinde und darüber hinaus.
Der Anlaß hierfür ist ungewöhnlich genug, hat doch der zuständige Pfarrer Mike Netzler seine Gläubigen in einem Werbeschreiben vom 3. Mai 2016 zu sechs „Meditationsabenden mit Yoga“ in die Sebastians-Kirche von Amelsbüren eingeladen.
Abgesehen davon, daß Yoga eindeutig aus dem Hinduismus stammt und insofern Bestandteil einer heidnischen Vielgötter-Religion ist, fragt man sich, wie solch ein Kurs ausgerechnet in einem katholischen Gotteshaus stattfinden kann, noch dazu im Altarraum (!) der Kirche, genauer: zwischen dem früheren Hochaltar und dem Volksaltar – und damit direkt vor dem Tabernakel mit dem Allerheiligsten.
Nun versucht der Geistliche, seinen Schäflein diese reichlich ungewöhnlichen Vorgänge schmackhaft zu machen, indem er Yoga entsprechend verharmlost, ja sogar ausdrücklich ins Positive wendet und den Eindruck zu erwecken versucht, als sei dieses Ritual problemlos vereinbar mit der christlichen Frömmigkeit – und diene sogar der Bereicherung unseres Glaubens, denn Yoga könne, so schreibt er gar, „Zugänge erschließen für Menschen, die auf der Suche sind nach weiteren Wegen, die sie neu öffnen für die göttliche Dimension ihres Daseins“.
Geht es wirklich nur um entspannende Körperübungen?
Zunächst wird in dem Einladungsschreiben des katholischen Pfarrers suggeriert, es handle sich bei Yoga lediglich um Körperhaltungen und Entspannungsübungen. Dabei wird der Hinduismus – immerhin die Wurzel des Yoga – mit keiner Silbe genannt, stattdessen wird erwähnt, auch der Leib des Menschen wolle „ins Gebet einbezogen“ werden.
Ist dies etwa in den christlichen Gebetshaltungen (Stehen, Knien, Sitzen, Händefalten, Kreuzzeichen usw) nicht schon längst der Fall? Bedürfen wir hierfür neuerdings der Anleihen aus fremden Religionen?
Im Zusammenhang damit hört man bisweilen den Einwand, das „westliche“ Yoga sei nicht identisch mit der fernöstlich-hinduistischen Form.
Natürlich gibt es unterschiedliche Varianten, doch es handelt sich hierbei um verschiedene Zweige desselben Stammes, denn Yoga läßt sich durchaus nicht von seiner hinduistischen Wurzel trennen.
Hinduismus – Esoterik – Versuch der Selbsterlösung
Zudem ist auch die europäische Form von Esoterik durchtränkt, was nur einen unwesentlichen Unterschied zum „Original“ darstellt. So oder so wird mit Hilfe von Yoga versucht, jenseits von Christus (und ohne IHN) letztlich zur Selbsterlösung zu gelangen.
Daß es sich auch bei der europäischen Variante des Yoga nicht etwa nur um neutrale Entspannungsübungen oder „Körperhaltungen“ handelt, belegt die Rückseite des Werbeschreibens von Pfarrer Netzler selbst.
Dort läßt er Barbara Vennemann-Rinker zu Wort kommen, welche jene Kurse im Altarraum der Kirche leitet. Zugleich führt die Yoga-Lehrerin, die von Haus aus Physiotherapeutin ist, nunmehr beruflich ein Yoga-Zentrum namens „Atempause“ in Amelsbüren. (Hier eine Übersicht über ihre Kurse: http://atempause-amelsbueren.de/#workshops-preise)
Somit kann sie die sog. „Meditationsabende“ in der Kirche zumindest indirekt nutzen, um auf ihre entsprechende Berufstätigkeit in derselben Ortschaft aufmerksam zu machen. Die Einladungen zum Yoga in der Kirche lagen zudem auch in weltlichen Geschäften von Amelsbüren aus. Immerhin wird ihre Yoga-Arbeit nun sogar von der kirchlichen Gemeinde anerkannt, ja unterstützt, wenn sie sich als Yoga-Lehrerin im Altarraum des Gotteshauses präsentieren kann.
Dies war auch gestern Abend – am Montag, den 13. Juni – der Fall, als dort um 18 Uhr ihr sog. „Meditationsabend“ begann, der vierte in der Reihe von sechs Kursen. Etwa 20 Teilnehmer (fast alles Frauen, darunter eine Muslima) brachten ihre Gymnastikmatten mit, sogar zwei Grundschulkinder beteiligten sich am Yoga-Ritual; die meisten Besucher hatten ein Teelicht mitgebracht.
Frau Vennemann-Rinker animierte die Anwesenden – direkt vor dem Allerheiligsten stehend – eine Stunde lang zu verschiedenen Versenkungen und „Meditationen“, Leibesübungen und „Gebetshaltungen“ (darunter auch die bekannte islamische Form mit dem Kopf auf die Erde).
„Philosophischer Überbau“ oder heidnischer Unterbau?
In ihrem Werbeschreiben auf der Rückseite der Pfarrers-Einladung schreibt die Dame ganz eindeutig: „Yoga ist viel mehr als eine besondere Form körperlicher Übungen. Es ist ein komplexes, sehr altes System mit philosphischem Überbau“ – und damit wird eingeräumt, daß es durchaus nicht allein um „Leibesübungen“ geht.
Freilich stellt es eine irreführende Verharmlosung dar, von seinem „philosophischen Überbau“ zu sprechen, wo es in Wirklichkeit um einen hinduistischen – und damit heidnischen – Unterbau geht.
Der Hinduismus ist nicht etwa lediglich eine „Philosophie“, sondern ein dem Christentum völlig entgegengesetzter Vielgötter-Glaube, dessen bekanntester Religionsausdruck eben das Yoga darstellt, mit dessen Hilfe man sich auf dem sog. „achtgliedrigen Pfad“ selbst befreien und erlösen möchte, was das Heil in Christus offensichtlich „überflüssig“ macht.
Auch in moralischer Hinsicht paßt der Hinduismus nicht zum christlichen Ethos (man denke z.B. an die massenhaften Darstellungen sexueller Akte in Hindu-Tempeln – oder an das menschenverachtende Kastensystem mit der Ausgrenzung der Dalits, der sog. „Unberührbaren“).
Gottes Geist wirkt mit dem Verstand
Zudem wirkt der Heilige Geist im Christentum niemals gegen den Verstand; unser Glaube strebt keine „Leere“, kein Nirwana an (weder in der Vernunft noch insgesamt in der Persönlichkeit). Vielmehr gehört der Verstand zu den Sieben Gaben des Hl. Geistes, die uns im Sakrament der Firmung geschenkt werden.
Stattdessen geht es bei Yoga neben dem geistig-seelischen „Leerwerden“ um vermeintliche Energiefelder im Körper, auch „Chakren“ genannt (wovon auch in der Amelsbürener „Atempause“ die Rede ist), auf die sich die Aufmerksamkeit von Esoterikgläubigen konzentriert.
Neuer Zugang zur Kirche durch Yoga?
Gleichwohl schreibt die Frau Vennemann-Rinker in ihrer Einladung, sie wolle mit ihrem Kurs „vielen interessierten Menschen einen neuen Zugang zur Kirche verschaffen“.
Man reibt sich die Äuglein und fragt erstaunt: Läßt sich die Verwirrung noch weiter steigern? – Ein eindeutig aus dem Hinduismus stammendes Ritual als „neuen Zugang zur Kirche“? – Spielt das erste Gebot Gottes („Du sollst keine fremden Götter neben mir haben“) keine Rolle mehr?!
Abgesehen davon: Selbst wenn es sich bei den sechs Kursen tatsächlich nur um „Körperübungen“ handeln würde (was ja auch nach Aussage der Yoga-Lehrerin durchaus nicht der Fall ist), so ist ein christliches Gotteshaus schließlich keine Turnhalle – dafür könnte man allenfalls das Pfarrheim nutzen.
Wir wollen nicht vergessen, daß Christus die Geldwechsler sogar mit Gewalt aus dem Tempelbezirk trieb, obgleich es sich dabei nicht einmal um den eigentlichen Tempel, sondern lediglich um den Tempelvorraum handelte. Auch hier stellte Christus unmißverständlich klar, daß es sich um eine Stätte des Gebetes handle, nicht um eine „Räuberhöhle“. Um wieviel mehr gilt dies für den Bereich des Altarraumes – noch dazu direkt vor dem allerheiligsten Altarsakrament!
Dieser Baum läßt sich nicht von seiner Wurzel trennen
Der Baum des Yoga läßt sich eben nicht absägen von seiner hinduistischen Wurzel. Frau Vennemann-Rinker schreibt immerhin in ihrer Einladung selber, daß es sich hierbei um „viel mehr“ handelt als nur eine „besondere Form körperlicher Übungen“.
Selbst wenn jemand dennoch glaubt, Yoga gleichsam als „neutrale“ Form der Versenkung nutzen zu können, so ist dies ähnlich einer Einstiegsdroge nicht selten der Beginn für weitere esoterische bzw. okkulte Praktiken.
Der Appetit entsteht bekanntlich beim Essen – und die Sehnsucht nach „außersinnlichen“ Erfahrungen, der Wunsch nach tieferen „Trance-Erlebnissen“ führt leicht zu weiteren Sumpfblüten auf dem unerschöpflichen Markt der Esoterik.
Wie diese Vorgänge sich in der Praxis entwickeln können, beschreibt Marga Lauer in ihrem informativen und erschütternden Buch „Die Yoga-Falle“ (Miriam-Verlag). Die frühere Yoga-Lehrerin weiß aus eigener Erfahrung sehr genau zu berichten, wie verhängnisvoll es sich auswirkt, wenn man naiverweise glaubt, Yoga und christlicher Glaube seien vereinbar.
Wie steht es mit dem Kirchenrecht?
In Münster-Amelsbüren sorgen die Yoga-Abende im Gotteshaus weiter für kritische Debatten unter den Gläubigen. Manche Katholiken betrachten ihre Pfarrkirche durch diese Kurse als entweiht und wollen sie nicht mehr betreten, bis der Bischof sie per Bußritus und neuer Weihe erneut einsegnet.
Immerhin legt das Kirchenrecht fest, daß das Gotteshaus wegen seines Zwecks und der Kirchweihe durch den Bischof grundsätzlich jeder unpassenden Nutzung entzogen und allein für Gebet, Liturgie, Sakramente und Gottesdienst bestimmt ist.
Daher erwähnt das Kirchenrecht bzw. der CIC in Can. 1210, daß an einem geweihten Ort nur zugelassen werden darf, was dem Kult, der Frömmigkeit und der Ausübung und Förderung der Gottesverehrung dient – und daß auch bei einer Einzelfall-Sonderregelung durch den Bischof klar sein sollte, daß von einem Gotteshaus „ferngehalten wird, was mit der Heiligkeit des Ortes unvereinbar ist“, wofür „alle, die es angeht“, zu sorgen haben, wie das Kirchenrecht klarstellt.
Laut can. 1211 CIC steht grundsätzlich fest, daß heilige Orte – also auch Kirchen – durch „schwer verletzende, mit Ärgernis für die Gläubigen verbundene Handlungen“ geschändet werden. Erkennt der Ortsordinarius (Bischof) eine solche Entweihung, darf dort laut Can 1211 erst wieder Gottesdienst gehalten werden, wenn das Sakrileg durch einen Bußritus behoben ist. (Etwas Anderes wäre es nur dann, wenn es sich um eine profanierte, durch den Bischof „außer Dienst gestellte“ Kirche handeln würde.)
Wie wird der Bischof von Münster auf diese ihm gestellte Herausforderung reagieren?
Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt
17 Antworten
Bund katholischer Ärzte, siehe auch zu Yoga usw.
https://www.bkae.org/index.php?id=701
Ist Yoga gefährlich?
Lieber Arztkollege und Besucher*,
in unserer Rubrik „besondere Therapieformen“ geben wir einige kurze, spezielle Informationen zu drängenden Fragen aus ärztlich-christlicher Sicht:
Ist Yoga gefährlich?
Nachstehend die detaillierte Frage und drei interssante Antworten.
Yoga in der Schule?
Besorgte Eltern haben sich an uns gewandt.
Es geht um das Ziel, mit dem Thema „Yoga im Schulunterricht“ korrekt um zu gehen.
Grund:
Eine Arztkollegin aus Oberbayern ist sehr besorgt wegen einer Schülerin
(12 J.) aus Niederbayern, die eine Psychose (Schlafstörungen) entwickelt hat:
Sie wurde gezwungen, beim wöchentlichen Sportunterricht (2 Stunden) in der katholischen Realschule an einer Schulstunde ‚Yoga für Schüler‘ teilzunehmen.
Sie und Ihre Mutter befürchten, unchristlich indoktriniert zu werden und damit vielleicht den Glauben zu verlieren.
(Religionslehrer, Pfarrrer, Schuldirektor etc. sind in dieser Sache nicht ansprechbar, die Eltern befürchten Repressalien, wenn protestiert wird.)
Fragen an Fachleute
a) – Wie sehen Sie das Thema „Yoga“ für praktizierende Christen?
– Eine Gefahr? Inwiefern?
– Finger weg oder nicht so schlimm (nur eine Entspannungsübung)?
b) – Ist Yoga offizieller Bestandteil des Lehrplanes?
– Gibt es für Christen positive Seiten von Yoga?
c) – Wie können wir der Schülerin und deren Eltern helfen?
– Soll man das Kind von solch einer Art von Sportunterreicht befreien lassen?
– Oder soll man eher mit der Mutter sprechen und dafür sorgen, daß das Kind nicht falsch erzogen und vielleicht durch das ungesund gläubige Elternhaus falsch indoktriniert wird?
– Also: Beruhigung von Eltern und Kind?
– Gibt es konfessionelle Unterschiede und Besonderheiten?
https://www.bkae.org/
Verständnis kann man dafür nicht haben, dass Kirchen für fragwürdige Beschäftigungen genutzt werden und damit das Wort Gotteshaus entfremden. Warum darf so eine Veranstaltung nicht in einer Moschee stattfinden, Bauchtanz wäre auch nicht schlecht, weil die nämlich noch Ehre für ihre Gotteshäuser empfinden und sie nicht mit Lusttempeln verwechseln. Sollten die Grünen mit ihrer christlich weltfremden Ideologie der erotischen Nächstenliebe (Gender) die Oberhand gewinnen, kann man Kirchen gleich zum Freudenhaus umfunktionieren. Es ist Gotteslästerung, eine Beleidigung für die Christen und eine Missachtung der Handwerker, die diese Kirchen zu einem kulturellen Kleinod des christlichen Glaubens gemacht haben.
Hat die Stadt denn keine Turnhallen oder Gemeindesaal mehr oder klingelt die Kasse beim Pfarrer mit Nutzungsentgelten, da die christlichen Morgenmuffel sich so manchen morgendlichen Kirchgang ersparen.
“ erotische Nächstenliebe“- Superbegriff,der es voll auf den Punkt bringt !!
Das kann keinesfalls christlich sein und da es dazwischen nichts gibt, somit antichristlich in einer Mogelpackung.
Das hat alles mit Glauben zu tun. Wenn ein Priester nicht an die reale Gegenwart Christi im Hl. Sakrament im Tabernakel glaubt, dann kommt er auf so abstruse und gottlose Gedanken. Auf jeden Fall ist es eine Kirchenschändung, denn…mein Haus ist ein Gebetshaus und kein Raum die für profane und heidnische Veranstaltungen. Dadurch werden mitunter Gläubige irritiert und können am Glauben verzweifeln. Was sich manche Pfarrer herausnehmen, ist manchmal nicht zu glauben. Hier sind die zuständigen Bischöfe gefragt, aber die Erfahrung zeigt, es wird nichts geschehen. Gott lässt seiner nicht spotten, sagt ein altes Sprichwort und weil es so ist, ist auch der Lohn schon für diese Untaten an heiliger Stätte bemessen.
Nach vielen Jahren Erfahrung kann ich hier nur sagen: ES FEHLT WOHL DER HEILIGE GEIST. DANN BEKOMMT MAN AUCH GEISTERUNTERSCHEIDUNG, WOMIT MAN ES ZU TUN HAT!
Ich kenne eine ehemalige katholische Nonne, die inzwischen verheiratet ist.
Sie erlebte erst dann eine persönliche Gottes-Beziehung nach der Geistestaufe in einer (katholischen) Charismatischen Veranstaltung.
Ich selbst warne ausdrücklich vor Buddhismus, Yoga, Zen!
Das ist kein Ersatz für den Heiligen Geist und Seine Gaben, sondern Götzendienst!
Ich kann nur mit den Paulusworten antworten: „Darum prüfet die Geister, denn nicht alle, die vorgeben, gut zu sein, sind von Gott…“ Yoga wird schon so schlecht nicht sein, so wie man ja auch ein bisserl sündigen darf – Gott wird schon wegschauen. Welch ein fataler Irrtum! Gott liebt den Sünder, aber er hasst die Sünde!
Yoga ist m.E. keine Sünde, Frau Küble.Yoga, wie ich es kenne, will den Praktizierenden körperlich stärken durch Dehnung und Kräftigung. Das macht den Kopf frei und den Körper auch. Da ist nichts Esoterisches dabei. Das einzige, woran Sie sich evtl. tatsächlich stören könnten, wenn Sie eines Tages „schnuppern“ gingen, ist das Zusammenlegen der Hände vor dem Herzen, verbunden mit einer Verbeugung, die aber natürlich ebenso nicht Pflicht ist wie das Hände-Zusammenlegen. Keine Verbeugung vor Shakti oder Shiva oder sonstwem. Solche Bezüge gibt es dort überhaupt nicht (wie wahrscheinlich in Zen-Meditation, was ich aber nicht kenne). Es ist eigentlich eine Art Gymnastik bzw. es mischt sich mit solcher, je nachdem, wie der Lehrer ist.
Ich bin anfangs (jahrzehntelang) skeptisch gegenüber Yoga gewesen und hatte – wie wahrscheinlich Sie – irgendetwas Esoterisches erwartet, etwas Unchristliches. Nun aber habe ich nach 12 Jahren Kiesertraining zu Pilates gewechselt, weil mir der kräftigende Umgang ohne Geräte sympathischer war, und bei Pilates gibt es manchmal einen Ersatz durch Yoga oder durch eine ehemalige Tanzlehrerin mit ihrer eigene Technik, wenn die Pilateslehrerin nicht kann. Wichtig ist, daß man jede Woche diesen 1 Körper-Unterricht macht, so sehe ich es. Bei allen LehrerInnen geht es um die Streckung der Wirbelsäule, die Kräftigung der diese umgebende und stützenden Muskulatur, die Stärkung der Bauchmuskulatur und um Dehnung von Muskeln und Sehnen, die man im Allgemeinen nicht oft braucht und die deshalb irgendwann beginnen, sich zu verkürzen. Das kann zur Folge haben, daß man sich im Alter schlecht die Strümpfe anziehen, die Schnürsenkel zubinden kann usw.
Zum Schluß: Können wir die Geister wirklich prüfen? Oder: Wenn wir kritisch prüfen, wer kann dann noch guten Gewissens einen Stecker in die Steckdose stecken, ohne zum Atomenergie-Gegner zu werden, kann dann noch sein Auto anlassen, das kein E-Auto ist und außerdem Hunderte von Insekten tötet, kann dann noch Fleisch essen, das von Tieren stammt, die wahrscheinlich mit genmanipuliertem Futter gemästet wurden, kann dann noch mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen.
Wir haben es uns so bequem eingerichtet in einer Welt, deren Geister wir nicht wirklich kritisch prüfen, weil wir das alles eigentlich gar nicht ändern könnten, wenn wir es überhaupt wollten.
Was ist das für eine hyperintelligente Menschheit, die es erträgt, daß sie sich auf schnellen Knopfdruck Tausende Male atomar selbst vernichten könnte?
Und wer sagt es uns, welcher Geister von Gott sind?
Ich grüße Sie frohgemut, Ulrich Thiem.
Es stimmt zunächst, dass Sie sagen,Yoga sei keine Sünde. Eine Philosophie oder Ideologie an sich kann nie Sünde sein; Sünde ist immer das , was am Menschen selbst klebt, wie Kleister. Sie sprechen körperliche Gymnastik an, die Sie auf 100 verschiedene Arten haben können, ohne Yoga benutzen zu müssen. Im übrigen denke ich, dass Sie bereits geistlich verführt sind; die Tötung von Insekten beim Autofahren, die fleischlose Ernährung, die fürchterliche Atomkraft: wir leben in einer gefallenen Welt und wir werden nicht dadurch errettet, dass wir uns selbst durch unsere guten Taten erretten, sondern allein durch das Opfer Jesu am Kreuz. Wenn Sie das annehmen können Sie auch ohne Yoga „guten Mutes und fröhlich“ sein.
Herzlichst Ihr
H.G
Offenbar, sehr geehrter Herr Gunka, sind wir doch auf einer gemeinsamen Ebene: Genau das, was Sie betonen, nämlich Luthers Rechtfertigungslehre (daß wir nicht durch unsere gute Taten gerettet werden, sondern durch Gottes unbegreifliche Gnade) wollte ich andeuten. Wobei ich kein ausdrücklicher Lutheraner bin, sondern in erster Linie Christ und Ökumeniker.
Und Sie haben recht: Ich könnte auch ohne Yoga guten Mutes und durchaus fröhlich sein. Ich gehe ja auch eigentlich nicht zum Yoga, sondern zu Pilates (das nach meinen Kenntnissen mit keiner Philosofie verbunden ist) und werde dort nur gelegentlich (bisher 3mal) von einer Yogalehrerin geführt und geleitet. Ich finde, gerade das gibt mir einen kritischen Blick und das gewisse Wohlwollen, zu dem Sie – wohl aus Mangel an Kenntnis – noch nicht gefunden haben. Mit freundlichen Grüßen,
U.T.
Der fremde Wundertäter: Markus 9,38- 41
Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen,
wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir
versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht
nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner,
der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht
schlecht von mir reden.Denn wer nicht gegen uns ist,
der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser
zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen,
ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.
Der fremde Wundertäter: Lukas 9,49 – 50
Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie
jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir
versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit
uns zusammen dir nachfolgt. Jesus antwortete
ihm:Hindert ihn nicht!Denn wer nicht gegen euch ist,
der ist für euch.
Die Thomas Christen in Indien nach dem Apostel Thomas praktizieren als Thomas Kirchen auch Yoga und Ayurveda. Siehe zu den Tattwas die 4 bzw. 5 Elemente-Lehre der griechischen Philosophie, schon bei Philon von Alexandrien und Justin dem Märtyrer als Kirchenvater und Clemens von Alexandrien als Heiligen Klemens und seinem Schüler Origenes. Siehe auch die Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus und Hildegard von Bingen und Kardinal Nikolaus von Kues als Cusanus und den Jesuiten Athanasius Kircher als Universalgenie und den heiligen Bernhard von Clairveaux und Benediktiner Stephen Harding und Hugo de Payens als Templer und den Arzt Arnaldus de Villanova und den Heilpraktiker Paracelsus und den Arzt van Helmonte als hermetischen Arzt und die Heilpraktikerschule der Hygieniker und das Engelwerk nach der Charismatikerin Gabriele Bitterlich und so weiter…
Das STILLE KÄMMERLEIN
Nichts anderes
Das Thema „Yoga“ zeigt mir, daß viele Menschen hier keine Ahnung haben, aber ihre (informationsarme) Meinung äußern, statt hinzuhören, wenn darüber gesprochen wird. Es wäre interessant, zu hören, was solche Leute unter Yoga verstehen. Yoga, liebe Leute, tut jedem Körper gut! Yoga ist völlig ungefährlich für jeden Christen! Ja, Yoga stammt aus Indien, aber soll man nun keine Kartoffeln und Tomaten essen, weil die ursprünglich von irgendwoher nach Europa kamen? Oder keinen Kaffee mehr trinken oder schwarzen Tee oder keine Bananen mehr essen und Orangen bzw. deren Saft nicht trinken? Ich weiß, daß Meditation und Yoga in der kath. Kirche an vielen, vielen Orten seit Jahrzehnten praktiziert wird, und es sind auch sehr schlaue und sehr gläubige Menschen (im katholischen Sinn) unter denen, die das praktizieren.
Herrjemineh oder wie das geschrieben wird, wie ist man hierzulande doch manchmal so eng, so klein, so jämmerlich… – aus einer Unkenntnis heraus! Das kommt mir gerade in der Flüchtlingssituation sehr bekannt vor… Ein bißchen Konservatismus ist schon gut, aber dabei so jämmerlich zu werden, das ist doch wirklich arg. Schade.
Geehrter Herr Thiem!
Selbst wenn Sie mit der Beurteilung des Joga recht hätten, möchte ich Sie doch fragen, ob dieser Joga-Kurs zwingend im Chorraum der Kirche stattfinden muss.
Wäre da nicht auch alternativ der vielleicht vorhandene Pfarrsaal als „Tatort“ denkbar?
Ich empfinde diese Entscheidung als zumindest sehr unsensibel.
Joga kann fast überall praktiziert werden, es muss nicht zwingend der Raum zwischen Tabernakel und Altar herhalten.
Könnten Sie mir da zustimmen?
Mit dem Verweis auf diesen Ort gebe ich Ihnen Recht.
Aber es könnte auch davon zeugen, daß die Veranstalter gerade diesen Ort ausgewählt haben, weil sie meinen, daß dort das Optimum am Geborgenheit und göttlicher Stärke vorhanden ist. Auch im Sinne eines gewissen Schutzes vielleicht.
Aber ich gebe Ihnen recht: Im Pfarrsaal wäre man wahrscheinlich vielen Anfeindungen bzw. Unverständnis aus dem Weg gegangen. Da müßte man aber eben beim Dehnen bzw. der Stärkung der Rückenmuskulatur auf die unmittelbare Nähe des Kruzifixes verzichten, was für manchen Teilnehmer vielleicht positiv ist…
Mir kommt es eher so vor, als hätten Sie keine Ahnung von Yoga.
Yoga ist eine Meditationspraxis des Hinduismus und soll den Geist frei machen für die Verbindung mit einer der hinduistischen Gottheiten – für Christen somit Götzenkult und daher abzulehnen.
Komisch auch, dass die psychischen Probleme und Erkrankungen sprunghaft zunahmen, als man sich unwissenderweise auf diese Praktiken dank der Verbreitung durch die Esoterik einließ.
In Mainz ließ es ein Pfarrer zu, dass der Ruf des Muezzin vom Kirchturm aus erschallte, alle freuten sich, dass der so gut singen kann; in Münster in Westfalen macht halt ein Pfarrer eine Yogaveranstltung. Das bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass da Aufklärungsbedarf besteht. Diese Aufklärung müssen die Bischöfe geben, aber da habe ich so meine Bedenken, ob die überhaupt wissen, was Islam und auch Hinduismus wirklich bedeuten. Ich denke, am Ende des Ramadan werden auch wieder Priester zum Fastenbrechen eilen, so wie Hunderte von Politikern (die wieder gewählt werden wollen von den Zweipassinhabern).